Cornelia Funke - Tintentod

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  • Die Bewohner der Tintenwelt sind immer noch traurig und wütend, das Erscheinen des genialen Vorlesers Orpheus hat leider nicht den gewünschten Effekt erzielt, alles wieder ins Lot zu bringen. Vielmehr genießt er seine Machtposition und baut sie immer stärker aus, während der finstere Fürst, der Natternkopf, in Ombra den Bruder seiner jungen Frau als Marionettenregenten auf den Thron gesetzt hat.


    Meggie, Mo und ihre Freunde trauern um Staubfinger und haben schon fast die Hoffnung verloren, dass er von den Weißen Frauen zurückkehren wird, denn Fenoglio hat sich dem Alkohol ergeben und steckt in einer schier ausweglosen Schreibblockade.


    Nach dem Verlust zahlreicher Männer auf dem Schlachtfeld droht nun auch noch die Zwangsverpflichtung der Kinder von Ombra zur Arbeit in den Minen. Mo und Meggie müssen sich etwas einfallen lassen.


    Währenddessen sind Elinor und Darius die einzigen, die noch in der realen Welt zurückgeblieben sind, und überlegen verzweifelt, was sie ihrerseits tun könnten ...


    Der Abschluss der Tintenwelt-Trilogie ist ein farbenprächtiges, bildreiches Märchen für (fast) alle Altersklassen, prallvoll mit alten Bekannten und interessanten neuen Figuren, Dramatik und Spannung. Es gibt ein paar Längen, aber nichts Gravierendes, wettgemacht durch unerwartete Wendungen und Entwicklungen. An Showdowns habe ich zwar schon Packenderes gelesen, aber schlecht war der hier auch nicht ... außerdem ist es ja immer noch ein Kinder-/Jugendbuch.


    Ein würdiges Finale der phantasievollen Trilogie - nicht nur eine schöne Fantasygeschichte in einer wunderbar ausgedachten Welt, sondern auch ein leidenschaftliches Plädoyer für die Liebe zum Lesen.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Für meinen SLW 2009:


    Aufregende Sachen passieren wieder in der Zauberwelt...ich setz es mal in einen Spoiler, bevor jemand aus versehen etwas liest was er nicht möchte.


    Das Finalbuch hält nochmal so einiges an Überraschungen bereit. Manchmal sieht es zwar so aus, als würden gewisse Personen "benutzt" um nochmal Spannung zu bringen, aber alles in allem ein gelungener Abschluss der Trilogie. Nicht so gut wie die ersten beiden Teile, aber dennoch kein Reinfall.


    Deshalb von mir 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Kai Meyer ~ Lanze und Licht

  • Ich habe "Tintentod" gerade zu Ende gelesen und bin wirklich begeistert. Die Reihe hat sich meiner Meinung nach kontinuierlich gesteigert, "Tintenherz habe ich vier Ratten gegeben, "Tintenblut" hat noch ein Mäuschen dazu bekommen und "Tintentod" bekommt volle fünf Ratten^^


    Das Ende fand ich sehr passend. Es stimmt, dass einige Handlungsstränge offen bleiben, aber das finde ich eher positiv, hat irgendwie gepasst. Nur schade, dass es vorbei ist, ich werde Staubfinger, den Schwarzen Prinzen und den Eichelhäher sicher vermissen :zwinker:




    5ratten :tipp:

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • Ich habe den dritten und letzten Teil der Tintenherz-Reihe nun auch zu Ende gelesen. Ich fand es insgesamt wirklich nicht schlecht, auch wenn das Ende anders war, als gedacht.
    Mo gefällt mir in der Rolle des Eichelhähers wirklich sehr gut! Nur Staubfingers Charakter hat mir zuvor besser gefallen...


    Die Entwicklung um Meggies "Liebesgeschichte" finde ich auch besonders schön und vor allem überraschend! Insgesamt ist der dritte Teil der spannendste von allen und daher kaum aus der Hand zu legen!


    Deswegen: 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    &quot;Lesen ist wie Schlafen und Träumen - der Mensch ist in einer anderen Welt: man soll ihn nicht wecken.&quot;&nbsp; -Richard Benz- <br />:leserin:&nbsp;&nbsp; Karin Slaughter - Letzte Worte<br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Hermann Hesse - Siddharta<br />

  • Tja, der allgemeinen Lobhudelei mag ich mich nicht so recht anschließen. Das Buch ist zwar ganz nett, aber fällt gegenüber den Vorgängern doch ganz schön ab. Im Gegensatz zu Tintenherz und Tintenblut habe ich nie richtig Zugang zum Buch gefunden und hab's auch erst im zweiten Anlauf durchgelesen.


    Vor allem fehlt mir die Magie der Vorgänger. In Tintenherz bestach natürlich die Idee, Figuren aus Büchern herauslesen zu können, die dann in unserer Welt ihr Unwesen trieben. Tintenblut bezog seine Magie aus dem Eintauchen in eine neue, fiktive Welt, die man zuvor aus Büchern kennt. Wer hat sich nicht schon mal gewünscht, in die Welt seines Lieblingsbuchs einzutreten und Hobbits, Elben und andere Wesen zu treffen. Zudem fand ich das "eine Buch" und die drei Wörter eine hervorragende Idee. Aber Tintentod? Die Idee, in der Tintenwelt zu stecken, ist nicht mehr neu und es kommt auch nichts Neues hinzu.


    Mo als Eichelhäher konnte ich nicht wirklich etwas abgewinnen, ein Buchbinder, der mit dem Schwert herumfuchtelt ist irgendwie nicht meins. Bücher, in den beiden vorhergehenden Bänden die treibende Kraft, spielen kaum noch eine Rolle. Lediglich Orpheus verwendet Bücher, um die Tintenwelt nach seinen Wünschen zu manipulieren, aber Mo, Resa, Elinor und Meggie scheinen sich dafür nicht mehr zu interessieren. Meggie ist nur noch eine Randfigur, die in der Regel zurückbleiben muss, für den Fall, dass Fenoglio doch noch etwas Lesenswertes produziert. Der bemitleidet sich aber permament selbst und ist unerträglich nervig. Ebenso wie Farid, dessen einziges Interesse es ist, Staubfinger hinterherzuweinen/anzuhimmeln. Staubfinger - in den beiden vorigen Bänden die für mich beste Figur - verkommt zum Handlanger des Eichelhähers, Als Bösewicht zählt eigentlich nur Orpheus, denn der Hänfling und der Natternkopf treten kaum in Erscheinung und das kurze Intermezzo mit Mortola ist schlicht überflüssig, da es nichts zur Handlung beiträgt. Elinor und Darius tragen ebenfalls nichts zur Handlung bei und tauchen wohl nur auf, damit alle Figuren am Ende beisammen sind.


    Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass Frau Funke einen Vertrag für ein drittes Buch erfüllen musste und mehr auch nicht. Sie schreibt nicht schlecht, von daher kann man es lesen, aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht tut.
    Handlung gibt es wenig, dafür aber ausgewalzt.


    Das Ende, nun ja


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: (weil es echt Durchschnitt ist, dass kann Frau Funke besser!)

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • ich liebe die Tintenreihe, alle drei Bände sind einfach brilliant. meine absolute Lieblingsfigur ist Staubfinger.

  • Leider, leider habe ich die Tintenwelt-Trilogie gerade beendet. Schade, die Bücher hätten gerne auch doppelt so dick sein können. :zwinker:


    Jetzt aber explizit zum dritten Teil: ein durch und durch würdiger Abschluss und meiner Meinung nach genauso gut wie Teil 2. Ich mag einfach die Tintenwelt mit ihren ganzen zauberhaften Bewohnern. Und die Düsternis in diesem Teil gibt dem Ganzen nochmal einen Extra-Touch. Es ist noch hoffnungsloser, gewalttätiger und ungerechter als im zweiten Teil, aber ich mag solche Stimmungen. Ich komm mir schon fast ein bisschen vor wie Fenoglio. Der freut sich ja auch immer, wenn die bösen Charaktere so gut gelungen sind.


    Ich finds einfach super, wie Cornelia Funke es schafft, ganz viele Handlungsstränge schließlich zu einem Ende zu bringen. Und was mir zusätzlich positiv aufgefallen ist, dass die Autorin immer wieder Nebencharaktere wachsen und an Bedeutung gewinnen lässt. Resa, Violante und ihr Sohn Jacopo sind z.B. davon betroffen. Daraus ergeben sich ganz neue Blickwinkel und Geschichten.
    Andere Personen treten dafür etwas in den Hintergrund, wie Meggie oder Farid. Mich hat das überhaupt nicht gestört, über sie erfährt man ja in den ersten beiden Teilen schon sehr viel.


    Ganz spannend ist natürlich die Entwicklungen Mos/des Eichelhähers. Mo ist ein gütiger, lieber Mann, der keiner Fliege etwas zu leide tun kann. Der Eichelhäher tötet ohne Wimpernzucken 20 Männer und vergisst dabei manchmal sogar seine Familie. Dass es da zwangsläufig zu Konflikten kommen muss, ist fast klar.


    Das Ende finde ich außerordentlich gelungen. Nicht nur das nicht ganz geschlossenen Ende, auch das letzte Kapitel lädt dazu ein, sich so seine eigenen Gedanken zum weiteren Verlauf zu machen. Man will halt immer das haben, was man nicht hat.


    Sehr interessant fand ich übrigens Fenoglios Gedanken zu seiner Geschichte:

    Zitat

    Gab es noch jemanden, der an seiner Geschichte schrieb? Saß irgendwo in den Hügeln, die er selbst so anschaulich beschrieben hatte ein Schreiberling, der ihn in die Hand dieses Riesen gestürzt hatte? Oder saß der Übertäter gar in der anderen Welt, der ungeschriebenen, so wie er selbst es einst getan hatte, als er Tintenherz zu Papier gebracht hatte?


    Da kann man sich doch richtig gut vorstellen, wie Cornelia Funke die Geschichte der Tintenwelt schreibt und damit alles beeinflusst, was dort passiert. Und schon steckt man schon wieder mitten in einem Tagtraum rund um Zauberei, Feen und Nixen.

    5ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

    Einmal editiert, zuletzt von mondy ()

  • Ich kann mich inhaltlich Mäusedudler anschliessen. Genauso habe ich es auch erlebt, aber trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen - ich fand es einfach schön der Tintenwelt nochmals einen Besuch abstatten zu können. Aber so richtig gefesselt hat es mich eben nicht, deswegen gibt es von mir auch nur 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Gruß suray

  • Tintentod


    Einige Monate sind vergangen. Der Natter geht es zwar schlecht, weil Mo das Buch, das er für den tyrannischen Herrscher gebunden hat, entsprechend präpariert hat. Aber unsterblich ist er trotzdem, und die Unterdrückung des einfachen Volkes geht weiter. Dann will man die Kinder von Ombra in die Silberminen versklaven, und das will keiner mehr hinnehmen. Man schmiedet Pläne, wie man die Natter wohl doch noch toten könnte…


    Einige Kleinigkeiten habe ich am letzten Teil zu bekritteln: Mir wäre es lieber, tote Figuren blieben tot. Ein nicht ganz so glimpfliches Ende hätte ich auch glaubhafter gefunden. Aber alles in allem ist die Geschichte rund und unterhaltsam.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.