Ab wann ist ein Autor ein Klassiker?
Ich möchte da mal zwei Fragen in den Raum stellen, die mir gestern gekommen sind, als ich darüber nachgedacht habe, in welche Rubrik denn wohl eine Rezension von Stefan Heyms "Ahasver" passt
Ab wann wird ein Autor eigentlich zu den Klassikern gezählt?
Wenn er im "Kanon" irgendwelcher Kritikergrößen oder sonstiger (Möchtegern-)Literaturexperten auftaucht?
Wenn er einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht?
Wenn er zur Schullektüre zählt?
Wenn er tot ist?
Wenn er eine bestimmte Zahl verkaufter Exemplare oder gedruckter Auflagen seiner Werke vorweisen kann?
Wenn sein künstlerisches Schaffen schon ein paar Jahre/Jahrzehnte her ist?
Oder ist vielleicht gar nicht der Autor der Klassiker, sondern nur ein bestimmtes Werk von ihm, während andere aus der gleichen Feder dem Schicksal des Vergessens anheim fallen?
Und zum zweiten:
Wie verändert sich Eure Haltung zu einem Buch, wenn es unter dem Emblem "Klassiker" an Euch herangetragen wird? Wird dadurch eine bestimmte Erwartungshaltung in Bezug auf Schwierigkeit, Lesbarkeit, Inhalt, "Tiefe" geweckt, greift Ihr sofort zu oder winkt Ihr eher ab, oder ist es Euch egal, und Ihr geht ausschließlich nach Klappentext und Empfehlungen anderer? Es gibt ja Leute, die lesen grundsätzlich nur "Klassiker" weil Ihnen alles andere zu profan und wenig anspruchsvoll ist - und dann gibt es diejenigen, die würden einen "Klassiker" nicht mit der Kneifzange anfassen, weil die Lektüre eines solchen eher nach Arbeit (Schulzeit!) riecht als nach Vergnügen. Haben Leute, die viel/mehr/ausschließlich Klassiker lesen, eigentlich mehr Ahnung von Literatur als andere? Und ist die Kategorisierung "Klassiker" wirklich ein Garant für die Qualität eines Buches?
Fragen über Fragen... auf die ich gern eine Antwort hätte :smile: