Ken Follett - Die Leopardin

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.059 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Horusina.

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    Hallo ihr Lieben,


    seit ein paar Tagen schleiche ich um das neue Taschenbuch von Ken Follett rum (das Hardcover gibts ja schon eine Weile). Der Klappentext hört sich soooo gut an:


    Sie ist schön, sie ist mutig, und sie hat einen tollkühnen Plan: Felicity Clairet, genannt »die Leopardin«, britische Agentin im besetzten Frankreich. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie ein Team zusammenstellen, das nur aus Frauen besteht. Dabei kann sie nicht wählerisch sein. Denn für ihr Vorhaben bleiben ihr genau zehn Tage Zeit. Und der Feind ist der Leopardin bereits auf der Spur.


    Hat das schon jemand von euch gelesen und kann mir mehr dazu sagen? Die Rezensionen bei Amazon überschlagen sich ja fast!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • joa, hab ich gelesen,
    kurz die Rezi aus meiner Datenbank gesucht....:


    Meistens mag ich Agententhriller nicht. Dementsprechend kritisch guckte ich auch, als ich dieses Buch geschenkt bekam. Natürlich hab ich trotzdem angefangen es zu lesen. Dafür daß es nicht mein Genre war, fand ich das Buch ziemlich gut. Die Differenzen zwischen den unterschiedlichen Frauen und der geheimdiensttaktische "Kampf" zwischen Felicity (Flick) und Franck gefielen mir ganz gut. Die Personen waren mir aber im allgemeinen zu schwach gezeichnet und blieben etwas zu leer, das gelingt Follett in anderen Romanen besser.


    Das Buch hat ne 2- bekommen, das ist meine Note für: "wers lesen will solls lesen, war ganz ok, würde ich aber nicht direkt empfehlen."


    LG
    illy

  • Hallo illy,


    das nenne ich eine prompte Antwort! Also werde ich das Buch auf jeden Fall mal meinem SUB einverleiben - wenn auch nicht in den nächsten Tagen.


    Liebe Grüße :knuddel:
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallöchen nimue,


    habe schon einige Bücher von Ken Follett gelesen und war mit allen ganz zufrieden, teilweise sogar begeistert.
    Die Leopardin habe ich noch nicht gelesen, aber ich rate Dir jetzt einfach, das Buch nicht wegzulegen.


    Liebe Grüße, Elke :sonne:

  • Hallihallo,


    ich habe jetzt endlich mit "Die Leopardin" angefangen - heute im Zug und direkt die ersten 50 Seiten verschlungen. Es ist bisher ein typischer Follett: Lässt sich super lesen und man ist gleich drin in der Geschichte. Sehr spannend und interessant!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • An der "Leopardin" hatte ich damals auch super viel Spaß, ein sehr spannender Agententhriller. Da die Figuren in solchen Büchern meistens eher blass bleiben, hat mich das auch hier nicht sonderlich gestört.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Huhu,


    ich schildere hier in diesem Thread einfach mal so ein bißchen meine Eindrücke - vielleicht mag ja noch jemand dazu senfen :breitgrins:


    Waaahhh...gestern wurde mir beim Lesen fast schlecht! Das Buch ist definitiv nicht für Weicheier gemacht!


    Zitat von "Spoiler bis Seite 100"

    Die Folterszene, als dieser Sadist dem armen Jungen (kaum 20?) systematisch die Knochen bricht - und das nach Anweisung eines kalten Deutschen. Alles nach Plan, nur ja keine wichtigen Körperteile zerstören. Wichtig in dem Sinne, dass das Opfer sterben könnte, _bevor_ es alles verraten hat, was man wissen möchte. Also mit dem Hammer auf Kniescheiben, Ellbogen, Hand... Mir war gestern wirklich kurz übel.


    Was ich sehr faszinierend finde: Dieser Deutsche Major wird zwar als sehr kaltherzig dargestellt, andererseits beschützt er aber auch seine Freundin im Gefecht. Der Leser wird mit seinen Gedanken bekannt gemacht, was ihn treibt, so grausam zu sein - "Damit der Krieg bald gewonnen ist und keine guten deutschen Soldaten mehr sterben müssen". "Natürlich" tut man da alles, um geheime Informationen vom Gegner herauszufoltern.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Huhu,


    da habe ich doch glatt vergessen, meine Rezension zu posten:


    Meine Meinung


    Der Zweite Weltkrieg geht dem Ende entgegen, Frankreich ist immer noch von den Deutschen besetzt und die Invasion der Alliierten, die als D-Day in die Geschichte eingehen soll, steht kurz bevor. Felicity Clairet, eine britische Geheimagentin, arbeitet eng mit der französischen Resistance zusammen. Die sog. "Bollinger Truppe" ist für mehrere Sabotageakte verantwortlich und will nun ein wichtiges Kommunikationszentrum der Deutschen in Paris zerstören. Der erste Versuch scheitert und Felicity Clairet kann mit ihrem Mann Michel nur knapp der Gestapo entkommen. Zurückgekehrt nach London, entwirft sie einen gefährlichen Plan, um ihre Sache doch noch zum Erfolg zu führen und so den Weg für die Invasion zu bereiten. Mit fünf weiteren Frauen reist sie erneut - getarnt - nach Frankreich.


    Ken Follett Stärken liegen sicherlich nicht darin, übermäßig anspruchsvolle Literatur zu schreiben. Dafür hat er die Spannung ganz auf seiner Seite. Der Weg von Felicity, Flick "Die Leopardin", Clairet ist von Mut und Leid gezeichnet. Der Krieg fordert seine Opfer und so muss der Leser miterleben, wie viele Agenten und Widerständler der Reihe nach gefoltert werden und sterben. Die Folter ist es auch, die das Buch für nicht ganz so Nervenstarke untauglich macht, denn sie wird in ihrer ganzen Grausamkeit beschrieben und manchmal hatte ich das Gefühl, Ken Follett hat fast genauso viel Spaß an den Szenen wie die sadistischen Offiziere der Gestapo.


    Der Autor spielt mit Klischees: natürlich sind die Deutschen allesamt entweder dumm oder sadistisch - oder beides. Die britischen Agenten und Agentinnen sind mutig (jedenfalls die meisten), die französischen Frauen fast ausnahmslos jung und schön. Doch auch die Personen selbst schlagen sich mit Vorurteilen herum und so kommen nicht nur Homosexualität und Emanzipation ins Spiel, sondern auch die Angehörigkeit fremder Nationalitäten. Dennoch kann man hier natürlich nicht erwarten, dass Ken Follett sich ernster mit den Themen befasst. In erster Linie ist und bleibt "Die Leopardin" ein herrlich spannender Roman, mit dem die Zeit wie im Sturm vergeht.


    Auch wer Agententhriller nicht unbedingt mag, wird sich hier bestens unterhalten können. Ich wurde sogar dazu verleitet, mich weiter über die französische Resistance zu informieren.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Das Buch finde ich persönlich am besten von Ken Follet. Das liegt vielleicht daran, dass ich Agententhriller liebe.
    Ich fand es natürlich auch superspannend und am Ende ist man ja schon etwas betroffen und nachdenklich.
    Also mir hat es sehr gut gefallen.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo fairy,


    interessant! Ich fand das Buch auch wirklich klasse, aber eigentlich sind Agententhriller gar nicht so mein Ding. Das erinnert mich meistens an James Bond und außerdem sind die ja auch oft sehr mit den American-Super-Heros ausgestattet. Aber bei "Die Leopardin" wurde von Follett ja auch viel Geschichte verworben. Ein sehr schönes Buch!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ja, der Resistancestoff fasziniert mich eigentlich immer wieder. Ken Follet hat ja mehrere Agententhriller (zB. "Die Nadel", "Mitternachtsfalken") geschrieben, aber der hat mir am besten gefallen, einfach weil ich u.a. die Idee mit dem "Putzteam" so interessant fand und auch die Beziehungen unter den Agenten. Sie werden nicht als perfekt dargestellt (James Bond macht ja immer alles richtig :rollen:), sondern als menschliche Wesen.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ich war absolut begeistert von diesem Roman :klatschen: Es ist zwar ein typischer Ken Follett Roman, aber da ich diesen Autor unglaublich gerne lese, ist das nur ein Vorteil und keine negative Kritik :zwinker:


    Am besten hat mir wieder gefallen, dass die Geschichte aus zwei Sichten erzählt wurde, somit hatte man als Leser mehr Informationen und konnte besser mitfiebern.
    Ich empfand viele Szenen auch als sehr brutal und schwer zu lesen, aber ich finde es passte zur Geschichte. Schließlich herrscht Krieg und wenn Follett diese Szenen ausgelassen hätte, wäre vielleicht die Gefährlichkeit der Situation nicht unbedingt so stark zu spüren gewesen.
    Die typischen Vorurteile, denen sich Follett bedient hat (wie z. B. dass Französinnen immer gut angezogen sind...) haben mich nicht weiter gestört, das hat mich eher amüsiert.
    Gut gefallen hat mir auch, dass nicht alle Mitkämpfer überleben, wenn auch manche leider sehr grausam sterben müssen, aber dadurch musste man bis zu letzt mit ihnen mitfiebern ob sie es schaffen oder nicht.



    Für Follett-Liebhaber ein absolutes Muss,
    für alle anderen ein empfehlenswerter, spannender Roman
    5ratten

  • Ken Follett – Die Leopardin


    Mai 1944. Felicity Clairet, von allen nur Flick genannt, ist Geheimagentin des britischen Geheimdienstes SOE, bekannt ist sie unter ihrem Decknamen „Die Leopardin“. Ein Angriff der SOE in Zusammenarbeit mit der französischen Resistance auf eine wichtige deutsche Telefonzentrale in einem Château in Frankreich scheitert, weshalb Flick beschließt, mit einem reinen Damenteam als Putzfrauen getarnt in das Schloss einzudringen. In Windeseile stellt sie ein Team aus sechs sehr unterschiedlichen Frauen zusammen und wagt sich mit ihnen nach einer kurzen Einweisung in das besetzte Frankreich…


    „Die Leopardin“ ist ein sehr spannender Agententhriller, der auch mich, die ich keine Kennerin und Liebhaberin dieses Genres bin, überzeugen konnte. Die ständige Gefahr, in der Flick und ihre Leute schweben, ist förmlich spürbar und der Nervenkitzel überträgt sich von den Protagonisten auf den Leser. Eindrucksvoll und manchmal sehr brutal schildert der Autor die Grauen des Zweiten Weltkrieges. Die Folterszenen sind zum großen Teil nichts für schwache Nerven und sehr explizit dargestellt.


    Gut hat mir gefallen, dass ein Handlungsstrang aus der Perspektive des deutschen Offiziers Franck geschrieben war, denn auf diese Weise erhielt der Leser einen interessanten Einblick in die Gefühlswelt dieses als grausamen Folterer bekannten Deutschen und bekommt eine Ahnung davon, was ihn dazu antreibt, derartige Grausamkeiten anzuordnen. Seine liebevolle Beziehung zu seiner französischen Geliebten Stéphanie zeigt, dass er auch eine andere, gefühlvolle Seite hat.


    Ken Follett schafft wieder ein paar starke Frauenfiguren, und es machte mir Spaß, mit ihnen mitzufiebern. Immer wieder bedient er sich auch bekannter Klischees über Deutsche, Franzosen, Engländer und Amerikaner, doch spielt er so geschickt damit, dass es mich in keinster Weise störte.
    Des Öfteren kommt es zu überraschenden und unvorhergesehenen Wendungen und auch wenn der Schluss dann ein wenig vorhersehbar war, so blieb ich doch bis zum Schluss atemlos bei der Stange und habe das Buch zufrieden weggelegt.


    „Die Leopardin“ war für mich ein sehr spannendes Leseerlebnis, und ich empfehle diesen Thriller allen begeisterten Lesern von Agententhrillern, aber auch solchen, die ansonsten nicht so viel mit diesem Genre anfangen können.


    4ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

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    Klappentext:
    Sie ist schön, sie ist mutig, und sie hat einen tollkühnen Plan: Felicity Clairet, genannt "die Leopardin", britische Agentin im besetzten Frankreich. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie ein Team zusammenstellen, das nur aus Frauen besteht. Dabei kann sie nicht wählerisch sein. Denn für ihr Vorhaben bleiben ihr genau zehn Tage Zeit. Und der Feind ist der Leopardin bereits auf der Spur.


    Dies ist mein erstes Buch von Ken Follett und bisher gefällt mir sein Schreibstil sehr gut. Mit "Flick" hat die Geschichte eine sympathische Hauptfigur, die als Geheimagentin auf der Seite der Franzosen im 2. Weltkrieg kämpft. Im Gegensatz dazu steht Dieter Franck, ein Deutscher "Offizier", der alles daran setzt Frankreich zu halten. Er ist als "böser Deutscher" eher kein Sympathieträger, hat aber gewisse Stärken.


    Eigentlich meide ich Bücher, die in der Zeit des 2. Weltkrieges spielen. Auch in diesem Buch bleibt es nicht aus, dass die Deutschen fast durchweg in ein schlechtes Bild gerückt werden. Interessanterer Weise gibt es aber auch auf der Gegenseite Parteien, die alles daran setzen, sich gegenseitig zu übertrumpfen und den anderen schlecht zu machen.


    Bechdel-Test
    Ich bin selbst erstaunt, aber der Bechdel-Test wurde schon ziemlich früh bestanden. Gespräche zwischen Frauen, gibt es - wie der Klappentext schon vermuten lässt - einige, aber natürlich geht es da zum großen Teil um Männer. Dennoch hat Felicity schon zwei Gespräche mit Frauen geführt, in den es zum einen um den richtigen Fluchtweg und zum anderen ums Töten ging.

    Einmal editiert, zuletzt von Horusina ()

  • Ich bin jetzt bei der Hälfte des Buches und mich hat es schon richtig gepackt. Mittlerweile hat Flick ihre Mitstreiterinnen zusammen. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, aber gerade das macht es so spannend und lustig.


    In Bezug auf den Bechdel-Test muss ich sagen, war es aber bisher (abgesehen von den Dialogen im vorherigen Post) eine herbe Enttäuschung. Aus einer ganzen Gruppe von 6 Frauen unterhält sich Flick nur mit Greta ausführlich über deren Vergangenheit. In Wahrheit aber

    Was für eine Ironie! Denn in diesem Buch gibt es haufenweise Frauen, aber sie reden kaum miteinander, bzw. Dialoge zwischen ihnen werden nicht wiedergegeben.


    Natürlich darf auch in diesem Buch eine Romanze nicht fehlen. :rollen: Ich finde sie hier aber äußerst unpassend, vorhersehbar und die Verliebtheit hat für mein Empfinden viel zu schnell eingeschlagen.


    Auch auf der deutschen Seite tut sich einiges. Die Zwistigkeiten zwischen Franck und Willi Weber (zwei Männer!) sind herrlich. Eigentlich freue ich mich über Webers Dümmlichkeit, denn sonst wäre Franck seinem Ziel schon viel näher. Dabei merkt man aber immer wieder, dass Leute die sich absolut zu seinem System bekennen, nicht unbedingt dieses mit ihrer beschränkten Sicht, fördern. Wie Franck selbst meint, kann so jemand wie Weber eigentlich nur in einem totalitären System zu Macht und Rang kommen. Allerdings zerstört sich das System durch solche Leute teilweise wieder selber, bzw. könnte es mit so kleveren Burschen wie Franck noch viel mehr Schaden anrichten...

  • Es ist gerade so richtig spannend. Immer wieder stellt Frank Flick Fallen und irgendwie schafft sie es jedes mal ihm zu entwischen. Dabei finde ich das gar nicht unglaubwürdig, denn Flick macht sich über alle Eventualitäten Gedanken und mit ihrer Erfahrung und Professionalität kann sie sehr gut einschätzen, wie der "Feind" agiert. Dabei zeigt sich einmal mehr, dass beide ihren Job machen und nicht davor gefeit sind andere erschießen oder foltern zu müssen, auch wenn sie es total verabscheuen. Im Grunde ist keiner besser als der andere, obwohl ich mehr mit Flick sympathisiere.
    So langsam nähere ich mich dem Ende und befürchte das Schlimmste für Flick und ihre Truppe.

  • Flick ist britische Geheimagentin beim SOE und als solche leitet sie einen Einsatz im besetzen Frankreich im Jahre 1944. Der Auftrag ist die Zerstörung der Leitungen einer deutschen Telefonzentrale, welche sich in einem Chataeu in Nordfrankreich befindet. Aufgrund fehlerhafter Informationen scheitert dieser Angriff jedoch und Flick sieht sich gezwungen einen neuen Plan zu entwerfen, der den Einsatz von fünf weiteren Frauen voraussetzt. Während Flick versucht Frauen für ihren Plan zu gewinnen und diese auszubilden, ist der deutsche Dieter Franck damit beschäftigt herauszufinden, was die Briten vorhaben.


    Sehr gelungen ist der stetige Wechsel zwischen diesen beiden Perspektiven. Zum einen ist da die Suche nach den 6 Mitstreiterinnen. Diese Frauen waren alle so unterschiedlich und jede hatte eine ganz eigene Geschichte, die sie mit dem Krieg verbunden hat. Außerdem hatte jede ihre Stärken und Schwächen, so dass es nie langweilig war mit den "Mädels". Zum anderen die Versuche Franck's sich in die französische Résistance einzuschleichen um herauszufinden, was Flick vor hat. Dabei war nie alles scharz-weiß. Die britischen Geheimdienste hatten ihre Fehden, genau so wie es auch auf der deutschen Seite mit Dieter Franck einen Mann gab, der nicht nur abgrundtief böse ist. Natürlich waren seine Handlungen alles andere als lobenswert, aber er hat sich immerhin im Nachhinein noch Gedanken darüber gemacht und das Foltern eigentlich abgrundtief gehasst. Auch Flick ist nicht ohne Fehl und Tadel und das war auch sehr realistisch. Denn in einem solchen Krieg bleibt es eben nicht aus, dass auch ein netter Mensch mal zur Waffe greifen muss...


    Vollkommen überflüssig fand ich hingegen die Liebesbeziehung! Man könnte meinen ein Roman könnte nicht ohne die obligatorische große Liebe auskommen. :rollen: Und das obwohl die Protagonistin eigentlich schon verheiratet ist und man von Anfang an davon ausgehen konnte, dass die Romantik hier nicht so ausgeprägt ist...


    Ich bin selbst erstaunt, dass ich dem Buch trotz allem so viel abgewinnen konnte. Agententhriller sind eigentlich nicht so mein Beuteschema, aber falls mir nochmal ein ähnlicher Roman von Ken Follett in die Hände fallen sollte, werde ich ihn definitiv lesen!


    4ratten