Eric Maron - Die Fürstin

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  • maron01.jpg


    Hallo ihr Lieben,


    ab heute ist "Die Fürstin" zur Leserunde freigegeben! Viel Spaß! :klatschen: Ich weiß zwar nicht, wie ich das zeitlich auch noch schaffen soll, aber ich werde mich auf jeden Fall bemühen mitzulesen! Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen!


    Inhalt:


    1722. Charlotte ist eine von acht Töchtern im heiratsfähigen Alter der verarmten Adelsfamilie von Ostheim-Veldenburg. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ist sie sehr groß geraten, hat eine ausgesprochen knabenhafte Figur und ein äußerst aufgewecktes, selbstbewusstes Wesen - und deshalb wollte bislang kein Mann um Charlotte werben. Genau diese Eigenschaften machen sie aber für den Brautwerber Philipp von Zinggen interessant. Denn sein Herr, Fürst Carl Anton von Saalstein-Tresskau, liebt eigentlich nur Jünglinge. Doch ohne einen männlichen Erben ist seine Macht bedroht: Seine Ländereien gerieten in die Hände seines gewissenlosen Vetters Ulrich, Fürst von Saalstein-Mittstadt.


    Charlotte ahnt zunächst weder etwas von den Neigungen ihres Bräutigams, noch von dem hochbrisanten politischen Ränkespiel. Sie ist darauf bedacht, den skandalumwitterten Fürstenhof in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ein Fingerzeig des Himmels, glaubt das Volk von Saalstein-Tresskau, das schon lange auf eine Fürstin am Hof gewartet hat. Auch Carl Anton erliegt nach einer Weile dem Charme und der Willenskraft seiner jungen Gattin. Doch nicht alle am Hofe empfangen Charlotte mit dem ihr gebührenden Respekt. Allen voran der eifersüchtige Privatsekretär Carl Antons. Um jeden Preis will er die Nebenbuhlerin um die Gunst des Fürsten aus dem Weg räumen. Ahnungslos begibt sich Charlotte in eine mörderische Falle.


    Angemeldet zur Leserunde hatten sich:


    Eric Maron


    Bianca
    Kiala
    Galadriel43
    finsbury
    Horusina (Gewinnerin des Buches)
    Claudi (Gewinnerin des Buches)
    Phacelia (? hat sich aber seitdem nicht mehr gemeldet)
    nimue


    Meine obligatorischen Sätze:


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bißchen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge (ich nehme mich davon nicht aus :breitgrins:)


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo allerseits,


    auch auf die Gefahr hin, Nimue zu verärgern, möchte ich doch mitteilen, dass ich bereit stehte, um auf eure Fragen zu beantworten.


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca

  • Juhu!!! :klatschen: Es geht los!


    Ich bin jetzt auf Seite 97 und ich kann nur sagen, dass mit das Buch ausgesprochen gut gefällt. Es liest sich so schön flüssig, dass man gar nicht aufhören kann zu lesen!


    Zitat von "Eric"

    (...)dass ich bereit stehte, um auf eure Fragen zu beantworten.


    na dann will ich mal los schießen :breitgrins:
    Mich würde interessieren, ob es dieses Saalstein-Tresskau in der Vergangenheit wirklich gegeben hat!?
    Und wie alt ist Charlotte? Ich glaube gelesen zu haben, dass sie 17 ist, aber bin mir da total unsicher.


    Die weiteren Fragen, schreib ich mal lieber in Spoiler.


    Zitat von "Spoiler Teil 1"

    Ich will das Buch ja nicht umbedingt mit anderen Büchern vergleichen, aber gewisse Parallelen zu Jane Austens "Stolz und Vorurteil" sind mir schon aufgefallen. Zum Beispiel, dass die Familie aus zahlreichen Mädchen besteht, die die Mutter versucht unter die Haube zu bringen. War das Absicht? Oder ist das einfach so zu der Zeit üblich gewesen?
    Diesen Geliebten von Carl Anton kann ich schon mal gar nicht ausstehen! :grmpf: Der ist doch bestimmt auch von dem Vetter angeheuert worden! Total gut gefällt mir aber Charlotte, weil sie nicht immer die Schönheit in Person ist und viel Kritik einstecken muß. Man kann sich sehr gut mit ihr identifizieren.


    Eric
    Vielen Dank nochmal für das tolle Buch!


    Liebe Grüße,
    Horusina

  • Hallo Horusina,


    Das Land Sachsen-Saalstein-Treskau ist samt seinem Nachbarn Saalstein-Mittstadt eine Erfindung von mir. Da es aber zu dem Zeitpunkt insgesamt zehn verschiedene Staaten in Thüringen gab, erschien mir diese Gegend einfach ideal für die Heimat Carl Antons und ich habe einfach eines der existierenden Ländchen als Vorbild genommen und umgetauft.


    Charlotte war zu Beginn des Romans siebzehn. Sie war zwar noch nicht in Gefahr, zu einer alten Jungfer zu werden, aber eben reif zur Heirat. In früheren Zeiten wurden Mädchen aus adeligen Häusern allerdings noch jünger unter die Haube gebracht.


    Zitat von "Spoiler"

    Die Parallelen zu Stolz und Vorurteil sind rein zufällig und bestehen eben auf Grund der damaligen Situation. Es war üblich, möglichst alle Töchter einer Familie zu verheiraten, auch wenn dies im Fall der Ostheim-Veldensteiner Probleme wegen der nicht vorhandenen Mitgift gab. Unverheiratete Frauen galten als verschroben und wunderlich.


    Zu Tailleur gibt es keinen Kommentar. Den muss man erleben!


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca

  • Wunderbares Buch! Schwups und ich bin schon auf Seite 121!
    Es gefällt mir sogar bisher noch besser als "Die Rebellinnen von Mallorca". Was mir allerdings aufgefallen ist, dass in beiden Büchern

    Zitat

    Homosexualität

    eine gewisse (hier natürlich eine noch größere) Rolle spielt. Wird das ein neues Markenzeichen? :zwinker:


    Zitat von "Spoiler zur Hochzeit"

    Diese Hausregeln sind ja furchtbar!
    Erst diese demütingende Überprüfung der Jungfäulichkeit, dann diese Überprüfung des Ehevollzugs!
    Das ist ja noch wesentlich schlimmer als diese schreckliche "zum Ehebett bring"- Tradition. Der arme Carl- Anton! Selbst ein "normaler" Mann hätte bei so etwas doch schon seine Schwierigkeiten. Und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sich Charlotte fühlen muss.


    Gibt es für diese Regelung ein historisches Vorbild?


    Leider habe ich jetzt eine Verabredung. Ich würde noch so gerne weiter lesen!

  • Hallo zusammen, hallo Eric,


    ich habe auch gestern begonnen und konnte auch kaum aufhören. Bin jetzt bei Kapitel 7 (Tabu S. 137).


    Schön flüssig und "saftig" geschrieben, da wird es wohl wenigen langweilig.


    Warum hast du dir gerade diese Zeit ausgesucht, Eric?


    Das ist ja nicht unbedingt die beliebteste Zeit beim Genre historischer Romane: Mittelalter und Renaissance sind da viel häufiger. Mir gefällt es aber gut, denn gerade diese deutsche Kleinstaaterei von der frühen Neuzeit bis 1870 ist besonders spannend und reich an politischen und menschlichen Konflikten.


    August der Starke ist sowieso eine Schau für sich: Den hätte ich gerne kennen gelernt: ein Machtmensch wie "aus dem Buch" :zwinker: .


    Wie geht es einem denn als Autor, wenn man sich in die weibliche Psyche hineindenken muss? Das Buch ist zwar multiperspektivisch, aber doch überwiegend aus Charlottes Sicht geschrieben: Lässt du dir manchmal Tipps von deiner Frau oder anderen weiblichen Wesen geben, wie Charlotte wohl in einer besonderen Situation reagieren würde?


    Ich freue mich schon heute Abend aufs Weiterlesen!


    HG
    finsbury

  • Hallo Kiala und Finsbury,


    als Erstes will ich sagen, es freut mich, dass euch der Roman bisher gefällt. So etwas hört man immer gerne.


    Noch eines: Es würde mich freuen, wenn mir irgendjemand sagen könnte, welchen Button ich anklicken muss, um einen Spoiler zu schalten. Nimue hat es mir zwar schon mal erklärt, doch mein Gedächtnis weigert sich schlicht und einfach, Computersachen zu behalten, die ich nicht tagtäglich ausübe. Bis dorthin schreibe ich in gelb, weil diese Farbe am schlechtesten zu lesen ist.


    Doch nun zu euren Kommentaren und Fragen:


    Zitat von "Spoiler"

    Homosexualität ist sicher keine Masche von mir, die ich laufend bringen will. Bei der Fürstin war sie wichtig, um überhaupt die Geschichte zu formen, bei den Rebellinnen von Mallorca ergab sie sich eher zufällig, auch weil ich die enge Verbundung zwischen Andreas und Donatus symbolisieren wollte. Außerdem tat es Anredas ganz gut, Gewissensbisse zu haben.


    Was die von mir aufgezeigten Bräuche bei der Hochzeit betrafen, so habe ich mich durchaus an historische Vorbilder gehalten. In Zeiten, in denen eine Ehe Allianzen begründen konnte, war es wichtig, den Vollzug dieser Ehe zu verfolgen. Nur so konnte der Brautvater sicher sein, dass sein Schwiegersohn nicht später abstritt, mit seiner Frau geschlechtlich verkehrt zu haben. Solche Fälle gab es nämlich oft genug, und sie bedingten eben diese Hochzeitsnacht vor Zeugen. Bei der Fürstin habe ich die Szene sogar noch ein wenig dezent gehalten, es gibt nämlich etliche Berichte von solchen Geschehnissen, bei denen sich die Zeugen eher wie Fussballfans verhielten, die ihr Team, äh den Bräutigam angefeuert haben.


    In früheren Zeiten war man, sagen wir mal, etwas deftiger als heute.



    Finsbury spricht von der eher etwas ungewöhnlichen Zeit. Nun, das haben auch die LektorInnen des Knaur-Verlags empfunden, denn ihnen war es nicht unbedingt recht, dass ich diesen Roman schreiben wollte. Sie hätten gerne etwas Mittelalterliches gehabt. Mir schien nämlich diese Zeit genau die richtige für meinen Roman zu sein. Daher habe ich meinen Kopf durchgesetzt und wie man sieht, wohl auch mit Erfolg.


    August den Starken habe ich in einigen Biographien und Sachbüchern nachgespürt, um ein Gefühl für ihn zu entwickeln und ich schmeichle mir, ihn gut getroffen zu haben. Er war halt auch ein Mensch mit Stärken und Schwächen.


    Was Charlottes Psyche betrifft, so sagt man mir nach, dass ich mich sehr gut in eine Frau hinein versetzen kann. Ich bringe da meine Agentin jedesmal zum staunen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Madame M. einen sehr hohen Anteil an meinem Wirken hat und ihre leitende Hand durchaus eingreift, wenn ich mich vergaloppieren sollte.


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca

  • Eric: Spoilern: (Quote) (color=white) Text (/quote)(/color)
    Nur statt der runden Klammern die Eckigen verwenden. Du musst es auch nicht selbst schreiben, sondern einfach nur auf das Quote- Button drücken, etwas schreiben, dann wieder auf Quote. Anschließend den Text markieren und bei Schriftfarbe "weiß" wählen.


    Zurück von der Verabredung werde ich jetzt gleich noch ein paar Seiten lesen.
    August den Starken finde ich übrigens auch sehr sympathisch, trotz oder vielleicht wegen seiner Schwächen.

    Zitat

    Hatte er wirklich ein Verhältnis mit seiner eigenen Tochter?

  • Hallo Kiala,


    herzlichen Dank für die Info. Leider muss ich zugeben, dass ich forentechnisch ein völliger Laie bin. Ich freue mich schon, wenn die Grundzüge begreife, denn ich habe einfach keine Zeit, lange zu experimentieren.


    Zitat

    Was deine Frage zu August dem Starken betrifft, so spielst du sicher auf Gräfin Orzelska an. Diese war dem Vernehmen nach ein Produkt einer Liaison Augusts mit einer Wirtin in Warschau. Sie wurde, wie viele seiner Bastarde, geadelt und schenkte ihm, als sie im entsprechenden Alter war, ihre Reize. Sie soll übrigens eine Zeitlang auch ein Verhältnis mit einem ihrer Halbbrüder gepflegt haben und wurde von ihrem großzügigen Vatergeliebten auch dem jungen Friedrich von Preußen bei einem Besuch in Dresden als Lehrmeisterin überlassen.


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca

  • :klatschen: Das klappt doch super! Ich bin selbst forentechnisch gesehen immer etwas unsicher, aber so langsam bekomme ich es hin.



    Ja, genau darauf zielte meine Frage.

    Zitat von "Eric"

    wurde von ihrem großzügigen Vatergeliebten auch dem jungen Friedrich von Preußen bei einem Besuch in Dresden als Lehrmeisterin überlassen.

    "Genutzt" hat es aber nichts, oder? :zwinker::breitgrins:



    Gestern habe ich es noch bis Seite 175 geschafft. Die ganze Zeit war ich zwischen Mitleid und Amüsiertheit hin und her gerissen. Was Pößnitz Charlotte da zumutet...

  • Kiala, ich bin wie du auch auf Seite 175.


    Zitat von "Spoiler bis Seite 175"

    Ich weiß ja nicht wie es euch anderen geht, aber ich bin froh, dass es jetzt durch Charlotte ein wenig heterosexualität gibt. Das war mir langsam wirklich ein bischen zu viel, mit den ganzen Männergeschichten! Da muß ich mich ja fragen, gibt es in dem Buch oder zu der Zeit allgemein überhaupt einen Mann der sich nicht vom gleichen Geschlecht angezogen fühlte? :confused:
    Was mich allerdings freut, dass das Buch auch an manchen Stellen sehr witzig ist! Die Szene in der Besenkammer war einfach zum schmeißen und ich habe es de Tailleur richtig gegönnt!!!


    Eric
    Nur keine Bange. Jeder von uns hatte am Anfang Schwierigkeiten sich zurecht zu finden mit Spoilern, Zitieren, Editieren usw. pchallo


    Liebe Grüße,
    Horusina

  • Hallo Kiala und Horusina,


    Zitat

    Keine Sorge, der Roman besteht nicht nur aus Männerfreundschaften. Charlotte mischt da schon auch mit. Aber das werdet ihr ja selbst lesen. Was die Besenkammer angeht, so habe ich diese Szene mit größten Vergnügen geschrieben. :breitgrins:


    Zitat

    "Genutzt" hat es aber nichts, oder?


    Zitat

    Zunächst scheint es ihm durchaus Spaß gemacht zu haben. Friedrich soll sich aber bei seinem Besuch in Dresden eine galante Krankheit, wie man das damals nannte, zugezogen haben und war danach "kuriert".


    Pößnitz mutet Charlotte nicht mehr zu, als es in solchen Kreisen üblich war. Für ihn ist sie nur ein unvermeidliches Mittel zum Zweck. Allerdings kann Mann sich auch irren.


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca

  • Ich muss mal kurz was loswerden: :klatschen::klatschen::klatschen: *wieblödimKreisrumspring*


    Zitat von "Spoiler bis Seite 192"

    Juhu, juhu! *froi* Der blöde de Tailleur ist endlich weg! Ich hasse diesen Mann, der beinahe meine Lieblingsfigur umgebracht hätte!!! Was bildet der sich überhaupt ein? Find ihn echt zum ... :kotz:


    Edit: :entsetzt::entsetzt::entsetzt: Ohoho, hab mich wohl zu früh gefreut :heul:


    Zitat von "Spoiler bis Seite 205"

    Eric, wie kannst du mir das nur an tun??? Der blöde de Tailleur geht zurück nach Sachsen-Saalstein-Tresskau? :grmpf: Da kann ich mir ja jetzt schon denken, wie da wieder die Post abgeht...


    verzweifelte aber dennoch gespannte Grüße,
    Horusina

  • Bin auf Seite 236.

    Zitat von "Ende 2. Teil Der Anschlag"

    :entsetzt: Oh mein Gott! Damit habe ich nun nicht gerechnet. Nach dem fehlgeschlagenen Anschlag auf Charlotte dachte ich das wär es. Und dann so was! Sehr clever aufgebaut.


    Über die Anedokte auf Seite 235 (Kapitel 3, 3. Teil) musste ich jedoch wieder herzlich lachen.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie sich alles entwickeln wird.

  • Gestern ist das Buch bei mir angekommen. Vielen vielen Dank!! :bussi:
    Ich fange gleich in der Bahn damit an und gebe heute Abend meinen Senf dazu ab... :zwinker:
    Claudi

  • Guten Morgen,


    ja, ich bin auch dabei! Sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich habe einfach zu wenig Zeit zum Lesen *schnief*


    Aber angefangen habe ich zumindest und muss gleich wieder bemerken: Man fühlt sich sofort wohl im Buch, ist von der ersten Seite an mitten im Geschehen und wird neugierig gemacht. Hoffentlich ist bald Mittagspause :breitgrins:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Huhu,


    und schon habe ich ein paar Fragen - vor allem bezüglich der Brautwerber.


    Ich blicke da noch nicht so ganz durch. Gab es irgendwelche Erbschaftsregelungen bezüglich der Nachkommenschaft? Irgendwie habe ich das so verstanden, dass der älteste Sohn weniger Rechte hat als der jüngere? Bzw. dass die zweitälteste Tochter vor der ältesten verheiratet wird? Oder bringe ich da jetzt etwas komplett durcheinander.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich bin begeistert von dem Buch und welche Wendungen es annimmt!


    Zitat von "Spoiler Teil 2"

    Also, das Carl Anton bei dem Anschlag stirbt, hätte ich nun nicht gedacht! :entsetzt: Da versteht er sich langsam mit Charlotte und sein komischer Favorit ist weg, und dann...
    Auch der Spannungsaufbau zu der Geburt hin, hat mich richtig mitfiebern lassen. Zum Glück ist es ein Junge geworden! :klatschen:

  • Ich habe leider nur 50 Seiten geschafft, aber kann schon sagen, dass mir der Roman sehr gefällt. Cordelia ist im Übrigen ein wunderschöner Name. Vielleicht nenne ich später mal meine Tochter so, wo doch meine Schwester ihr erstes MÄdchen Charlotte nennen will... :zwinker:


    Ich musste bei den Beschreibungen der MÄdchen immer unweigerlich an Elizabeth Bennett in der aktuellen VErfilmung denken, weil die auch so flachbrüstig ist. Was mir dabei ein wenig aufgestoßen ist, ist, dass die üppigen Formen der anderen irgendwie abstoßend beschrieben werden. Man hat den Eindruck, als sei es etwas schlechtes, obwohl viel Busen ja vielmehr den gängigen Schönheitsidealen entspricht. Aber aus Charlottes Sicht ist es natürlich so gewesen. Sie muss sich schließlich selbst verteidigen.


    @Nimue: In der deutschen Geschichte gab es beide MÖglichkeiten. So hat zum Beipiel Karl der Große sein Reich unter seinen Söhnen aufgeteilt. Dadurch hat zwar jeder etwas bekommen, aber eben jeder auch nur ein Land, das so groß war wie ein Drittel des Landes des Vaters. So sind dann 843 "Frankreich" und "Deutschland" entstanden (und Lothringen). Später haben die Herrscher dann, um die Größe ihres Besitzes zu erhalten, das Reich/Land immer an den Ältesten vererbt. Häufig wurde der zweitälteste in ein Kloster gegeben, der Dritte ging zum MIlitär oder so.
    Die Praxis, Teilen oder Individualsukzession, ist immer wieder unterschiedlich angewandt worden. Daher gibt es um 1780 auch so viele kleine zersplitterte Fürstentümer im HRRdN.


    Bezüglich der Töchter: Ich glaube, Eric schreibt irgendwo, warum das so gemacht werden muss. Wenn eine Jüngere vor der Älteren heiratet, denken die Bewerber, die Ältere müsste irgendeinen Makel haben. Dann will sie niemand mehr. Da geht es nicht um Liebe. Man will bloß eine Frau aus dem und dem Haus. Welche ist dann egal. Man nimmt die Älteste die frei ist. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Claudi (die sich sehr aufs Weiterlesen freut)

  • Hallo Horusina, Kiala, Nimue und Claudi,


    es freut mich, dass euch das Buch gefällt, bestätigt es doch meinen Willen von damals, es unbedingt schreiben zu wollen.


    Nun zu Euren Fragen:


    Horusina:


    Zitat

    Tailleur einfach wegzuschocken und ihn dann zu vergessen, war nie mein Ziel. Der Kerl hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Mag Carl Anton zuletzt auch noch so sympathisch gewirkt haben, so wäre der Roman ohne sein Ende einige Dutzend Seiten weiter zu Ende gewesen. Und das wollte ich wirklich nicht.


    Kiala:


    Die bewusste Anekdote soll sich in dieser Form wirklich zugetragen haben. August war nun einmal sehr von seinen männlichen Fähigkeiten überzeugt und es mochte ihn auch einmal gereizt haben, sich neben den Schönheiten, die er sich sonst zu Gemüte führen konnte, auch einmal mit einer häßlichen Frau im Bett zu wälzen.


    Zitat

    Carl Antons Tod war der große Wendepunkt in Charlottes Leben. Ab da muss sie ihrem eigenen Kopf folgen. Der Roman spielt ja von ihren Erlebnissen, und da stellte diese Ehe nur eine Episode dar.


    Nimue:


    Zitat

    Es ist so, wie Claudi es sagte. Es wurde zumeist versucht, die Töchter ihrem Alter nach an den Mann zu bringen. Wurde nämlich eine übersprungen, hieß es gleich, dass mit ihr etwas nicht stimmen kann, sonst hätte Freiherr von Dingeldongel ja sie und nicht ihre jüngere Schwester geheiratet. Da die Ehen damals arrangiert wurden und die jungen Leute meistens dabei nichts zu sagen hatten, hätte dies von einem schlechten Ruf bezüglich des Lebenswandels bis zu einem erheblichen körperlichen Makel hinweisen können. Auf jeden Fall hätte es die Chance des entsprechenden Mädchens, doch noch einen passenden Freier zu finden, arg minimiert. Mädchen, bei denen dies geschah, wurden oft in ein Kloster, wenn katholisch, oder ein Stift (evangelisch) gesteckt.


    Die Erbregeln waren damals sehr unterschiedlich. Bei einem Teil der deutschen Länder hatte sich das Erstgeburtsrecht durchgesetzt, bei anderen herrschte eine lustige Erbteilung, so dass immer wieder Verwandtenehen geschlossen wurden, um die einzelnen Teile wieder zu vereinigen. Manche Reiche besaßen bei Fehlen eines direkten männlichen Erben weibliche Erbfolge, andere schlossen diese absolut aus.
    Aus diesem Grund gab es auch immer wieder heftigen Streit, der bis vors Reichskammergericht ging, oder eben bis vor dem Kaiser.


    Claudi:


    Die etwas üppigeren Veldensteiner Damen wurden von mir durch Zinggens Augen beschrieben und der ist gewiss kein Freund weiblicher Formen. Daher fielen die Vergleiche ein wenig drastisch aus. Dies bedeutet aber nicht, dass ich der selben Meinung bin. Ich werde gewiss einmal auch über ein Mädchen oder eine Frau schreiben, die nicht dem heutigen Schlankheitsideal entspricht, und das positiv!


    Die Aufteilung in dier Reicher Westfrancien, Ostfrancien und Lotharingen (das eigentliche Hauptreich) geschah durch Karl des Großen einzig überlebenden Sohn Ludwig den Frommen. Allerdings war der als Herrscher auch eine Niete gegen seinen Vater. Seine Söhne hingegen besaßen einen "gesunden" Erwerbstrieb, dem schon bald das mit der Kaiserwürde versehene Lotharingen zum Opfer fiel.


    Viele Grüße


    Eric :sonne:

    Knaur 2005: Die Fürstin<br />Knaur 2006: Die Rebellinnen von Mallorca