Meine Meinung
Den Professor fand ich furchtbar unsympathisch, die Tochter ist mir auch nicht ans Herz gewachsen ... und ich fand den Schreibstil sehr nüchtern und trocken.
Dem stimme ich zu. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Obwohl "gefallen" nicht das passende Wort ist, aber ich finde kein besseres. Lucy und ihr Vater verhalten sich beide sehr passiv. Zumindest bei David weiß man aber, dass er sich viele Gedanken macht und Situationen aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet. Das führt dazu, dass er oft mit seinem Schicksal hadert, aber nichts unternimmt um es zu ändern. Bei Lucy bin ich mir nicht sicher. Sicherlich macht sie sich auch Gedanken. Aber ich habe den Eindruck, als ob sie aufhört, nachzudenken sobald sie eine Lösung gefunden hat. Dort, wo David zu viel nachdenkt, denkt sie vielleicht zu wenig nach.
Die Kluft zwischen Schwarz und Weiß ist sicherlich immer noch da. Die Ansichten sind zu unterschiedlich und es wird noch einige Zeit dauern, bis man sich angenähert hat. Das hat Lucy im Gegensatz zu David erkannt. Er kann sich nicht mit den Gegebenheiten anfreunden und verlässt seine Tochter wieder. Ich empfinde das nicht als Flucht, sondern als Eingeständnis dass dieses Leben nicht das Richtige für ihn ist.
Mich hat Schande nachdenklich gemacht. Das Buch wirkt immer noch nach, auch wenn ich es schon vor einiger Zeit beendet habe.