Robin Jenkins - The cone gathereres

  • Hallo!



    Hier möchte ich ein weiteres Buch aus dem SUB-Listen-Wettbewerb vorstellen, viel Spaß damit :smile:


    Inhalt
    Während des 2. Weltkriegs arbeiten die Brüder Neil und Calum auf einem schottischen Landbesitz. Sie sollen Tannenzapfen sammeln, die nach dem Krieg zur Wiederaufforstung der Wälder verwendet werden. Weit weg von Tod und Zerstörung leben die Brüder ein glückliches Leben in der ländlichen Umgebung.


    Ihr Glück ist nicht von langer Dauer. In ihrer Umgebung sind sie Außenseiter. Calum ist körperlich und geistig behindert und Neil kümmert sich rührend um seinen Bruder. Doch die Reaktionen der Menschen auf Calum und ihre Position in der Gesellschaft machen Neil verbittert. Er erkennt, dass Arbeiter hier sogar noch unter den Haustieren der Adligen stehen. Duror, der Wildhüter des Landsitzes macht ihnen zusätzlich das Leben schwer. Er verabscheut jede Art von Behinderung und spricht Calum daher das Recht auf ein normales Leben, auf das Leben überhaupt ab. Um die Brüder von seinem Land zu vertrieben ist ihm jedes Mittel recht. Die Situtation spitzt sich immer mehr zu und es kommt zu einem dramatischen Ende.


    Meine Meinung
    Selten hat mich ein Buch so von Anfang an gefesselt wie dieses. Robin Jenkins beschreibt die einzelnen Charaktere so, dass ich mich in jeden hineinversetzen konnte. Die tiefe Liebe der Brüder zueinander hat mich berührt, genauso wie ich von Durors Verhalten und seinen Intrigen abgestossen war.
    Dagegen hat mich die Einstellung Calum gegenüber erschreckt. Auf der einen Seite zieht Großbritannien in den Krieg gegen Nazideutschland, auf der anderen Seite denkt gerade Duror offen und laut darüber nach, dass es für die Gesellschaft besser wäre, wenn so jemand ausgestossen bzw. weggeschlossen würde und findet offene Ohren.
    Über die gesellschaftlichen Normen, wie sie Jenkins dargestellt hat, war ich, gelinde gesagt, sehr erstaunt. Hier zählen Konventionen mehr als das Wohlergehen der Menschen. Als der tierliebe Calum bei einer Jagd als Treiber eingesetzt wird und aus Mitleid mit dem Hirschen in Tränen ausbricht sind die Teilnehmer der Jagd von der so offenen Zurschaustellung der Gefühle angeekelt, während ihnen der blutbeschmierte Wildhüter nichts ausmacht. Gerade diese Szene hat mich sehr traurig gemacht.


    Mein Fazit
    :tipp: und eines meiner Lesehighlights 2006- wenn nicht sogar das Highlight


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.