Amos Oz - Nenn die Nacht nicht Nacht

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 7.418 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chrissi.

  • Tina, was ist eine Moschawa??


    Ich habe gedacht ich frag am besten dich! :zwinker:


    grüße,
    Chrissi

    "Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe

  • Hallo Chrissi,


    ein Moschaw ist eine Art genossenschaftlicher Bauernhof bzw. was die Größe angeht schon eher ein Dorf. Er ist nicht ganz so kommunistisch, sozialistisch wie ein Kibbuz, in dem es damals fast kein Privateigentum gab (Das hat sich mittlerweile auch geändert). Anders als im Kibbuz hat der einzelne Bauer sein eigenes Stückchen Land, das er bewirtschaftet und sich auch selbst versorgt. Im Kibbuz dagegen gibt es z.B. eine Banananplantage, ein Melonenfeld und Pomelobäume. Jeder muß nach seinem können mitarbeiten. Das gilt nicht nur für die Feldarbeit, sondern auch für Verwaltung, Sanitätsstation und Kindergarten. Gegessen wird in einem gemeinschaftlichen Speisesaal. Beschlüsse werden im Rahmen von demokratischer Abstimmung verhandelt. Es gibt im Kibbuz keine Hirarchie. Jeder arbeitet an dem Gemeinschaftsprojekt mit. Felder oder der Viehbestand gehören quasi allen gemeinschaftlich. Ich gehe so weit fast zu behaupten, daß ein Kibbuz die einzigste Form ist, in der kommunismus (und damit meine ich guten Kommunismus) funktioniert. Das heißt aber auch, daß jeder zu Gunsten der Gemeinschaft zurückstecken muß und keiner kann sich entziehen.
    In einem Moschaw gibt es allerdings gemeinschaftliche landwirtschaftliche Maschinen etc.


    Übrigens ist es mittlerweile so, daß viele Kibbuzim heute nicht mehr alleine von Landwirtschaft leben können, da vor allem auch viele junge Leute aus dem Kibbuz abwandern und in die Städte ziehen. So haben viele Kibbuzim zu dem Hilfmittel Tourismus gegriffen und bieten meist B and B an, um sich auf diese Weise über Wasser zu halten. Ein Kibbuz ist auch nicht unbedingt Landwirtschaftlich orientiert. Es gibt auch Kibbuzim, die eine Fabrik haben oder z.B. Brillen herstellen. Auch gibt es sehr große Unterschiede in der wirtschaftlichen Situation. Manchen Kibbuzim geht es sehr gut, andere wiederum krebsen sehr am Existenzminimum herum. Dadaurch, daß es in Israel einfach keine politische entspannung gibt, fördert diese Situation natürlich nicht wirklich den Bereich des Tourismus und somit natürlich auch nicht die eigene wirtschaftliche Lage.


    Ich hoffe ich habe jetzt nicht zu weit ausgeholt und Deine Frage zu Deiner Zufriedenheit beantwortet. :smile:


    Viele Grüße Tina :winken:

  • vielen Dank Tina :breitgrins: bist supi!

    "Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe