Sarah Waters - Die Muschelöffnerin

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    Titel: Die Muschelöffnerin
    Autor: Sarah Waters


    Allgemein:
    484 Seiten - Daphne Verlag, 24,95


    Inhalt:
    Die Muschelöffnerin, spielt in der viktorianischen Welt und Halbwelt der wilden 1890er und beschreibt die schillernde Karriere von Nancy Astley: Austermädchen wird Music Hall-Star, Lustknabe in Soho, Geliebte einer reichen Lady und schließlich...


    Meine Meinung:
    Ich hab es angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen so sehr hat mich dieses Buch gefesselt. Die Autorin schafft es einen Liebes und manchmal auch fast schon Erotikroman zu schreiben ohne in einen auf Papiergebrachten kitschigen p.o.r.n.o. abzutriften und der Geschichte immer wieder neue Wendungen zu geben. Mit Witz und einem Augenzwinkern aber auch ernsthaft und mit Gefühl. Die Hauptfigur Nancy schließt man sofort in sein Herz und man möchte jeden Umbringen der ihr etwas böses will :zwinker:


    5ratten

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    Ps: Eine kleine Warnung am Rande. Wer ein Problem mit Lesbischer Liebe hat sollte lieber nicht zugreifen...oder vielleicht gerade deshalb :zwinker:

    SUB und Neuzugänge


    Seltsam im Nebel zu wandern... (Hesse)

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hallo Holden,


    ich habe mal auf deinen Link geklickt, aber da kam leider nichts.


    Das Buch klingt auf jeden Fall mal ganz interessant. Vor allem weil es nicht die "übliche" Liebesgeschichte ist, Mann - Frau. Ich habe garantiert keine Probleme eine lesbische Liebesgeschichte zu lesen. Warum auch? :smile:
    Allerdings wieder der Preis. Schluck. Hmm, ich glaube nach meinem Wettende wird das ein sehr intensiver Besuch in der Bücherei werden. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    wolves

  • Ich habe das Buch vor einigen Jahren auf englisch gelesen, nachdem ich einen interessanten Zeitungsartikel über die Autorin gelesen hatte. Gerade die Tatsache, dass es von lesbischer Liebe handelt, hat mich neugierig gemacht. Mittlerweile gibt es ja Unmengen von schwuler Literatur, Bücher über weibliche Homosexuelle sind dagegen eher selten.
    Ich war etwas enttäuscht von dem Buch, wobei es mir schwer fällt, genau zu sagen, woran es denn lag. Ja, teils war es zuviel Sex; ich mag das nur in (sehr) kleinen Dosen. Auf ausführliche Beschreibungen kann ich verzichten, egal in welcher Kombination gerammelt wird. Aber da war noch mehr, was mich störte. Irgendwie wurde ich mit der Protagonistin nicht richtig warm; sie ließ sich treiben, landete ohne ihr Zutun in verschiedenen Situationen/Beziehungen, ließ ihr altes Leben mehrfach ohne mit der Wimper zu zucken hinter sich zurück. Dadurch zerfiel das Buch für mich zu sehr in einzelne Episoden, es schien mir, als habe sich die Autorin vorgenommen, am Beispiel ihrer Heldin verschiedene Möglichkeiten eines Lebens in der lesbischen Subkultur darzustellen. Das war etwas zu viel für eine einzelne Person.
    Positiv war aber wiederum, dass auch negative lesbische Beziehungen dargestellt wurden; nur weil es sich nicht um die übliche Mann/Frau-Beziehung handelt, braucht nicht alles gleich Friede, Freude, Eierkuchen zu sein. Schön und realistisch, aber andererseits - wenn ich schon mal einen Liebesroman lese (übrigens denke ich, dass das Buch im "Sonstige Literatur"-Teil besser aufgehoben wäre), dann will ich doch von der perfekten Beziehung träumen, will meine romantische Ader so richtig ausleben, und das ging hier nicht. Das spricht nun wieder für das Buch, aber leider waren meine Erwartungen die falschen. Nun ja.
    Die Bewertung fällt mir schwer. Insgesammt tendiere ich zu
    4ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hier mal meine 50 Cents ...


    Vielleicht ist die Erwartungshaltung bei diesem Buch ganz entscheidend - mich hat es nicht sonderlich begeistert.
    Am Anfang hat es mir noch recht gut gefallen. Es beginnt wie ein ganz normaler historischer Roman, bei dem sich die Protagonistin halt nicht in einen Mann, sondern in ein Mädel verliebt. Aber das, was sich daraufhin in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt abspielt, schien mir schon bald ziemlich unrealistisch für einen Teenager des vorvorigen Jahrhunderts. Kann sein, dass ich zu naiv bin, aber für mich schimmert zwischen den Zeilen doch deutlich eine moderne, erwachsene, abgeklärte Frau durch.


    Zitat von "Saltanah"

    Irgendwie wurde ich mit der Protagonistin nicht richtig warm; sie ließ sich treiben, landete ohne ihr Zutun in verschiedenen Situationen/Beziehungen, ließ ihr altes Leben mehrfach ohne mit der Wimper zu zucken hinter sich zurück. Dadurch zerfiel das Buch für mich zu sehr in einzelne Episoden


    Volle Zustimmung! Und ebenso plötzlich wie die Rahmenbedingungen verändert sich auch Nancy. Natürlich freut man sich als Leser, wenn Romanfiguren sich entwickeln - aber hier sind das für mich keine Entwicklungen, sondern teilweise kaum nachvollziehbare (um nicht zu sagen an den Haaren herbeigezogene) Charaktersprünge.


    Zitat von "Saltanah"

    es schien mir, als habe sich die Autorin vorgenommen, am Beispiel ihrer Heldin verschiedene Möglichkeiten eines Lebens in der lesbischen Subkultur darzustellen. Das war etwas zu viel für eine einzelne Person.


    Auch hier Zustimmung – Sarah Waters wollte scheinbar nichts auslassen, leider auch kein Klischee.
    Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass elitäre geschlossene Zirkel generell eher Antipathie bei mir hervorrufen - jedenfalls ging es mir bei allem Interesse irgendwann einfach auf den Geist, so viel über diese lesbische Subkultur und ihre selbstgewählte gesellschaftliche Abgrenzung zu lesen.
    Außerdem wurde die Hauptperson für mich ziemlich eindimensional dadurch, dass sie sich selbst so sehr über ihre Homosexualität definiert – und sich, wie ich finde, manchmal sogar darauf reduziert.


    Die meisten Sexszenen haben mir auch nicht gefallen, im Gegensatz zu HoldenCaulfield fand ich einige durchaus pornographisch. Und scheinbar bin ich doch ein ziemlich sensibles Gemüt – wie ich festgestellt habe, stoßen mich nämlich die Kapitel ganz schön ab, wo nur lieblos gevögelt wird, oder wo die Ich-Erzählerin quasi im Seitentakt feuchte Unterröcke bekommt.


    Aber irgendwie müssen ja meine 2einhalb Leseratten zustanden kommen – zum einen hat die Handlung ganz schön Tempo, sie zieht sich nie und irgendwas tut sich eigentlich immer. Zum anderen gibt es ein paar wirklich schöne Szenen, die echt und ungekünstelt rüberkommen und einen einfach mitreißen. Und dann ist da natürlich doch die Neugierde, welche Lebensformen das viktorianische England für Lesben bot – auch wenn ich ehrlich gesagt ein bisschen daran zweifle, dass es wirklich so viele Optionen und so eine große organisierte Struktur gab und mir gut vorstellen könnte, dass Sarah Waters hier einiges idealisiert. Aber wer weiß?


    Insgesamt hätte ich mir von dem Buch mehr Facetten, mehr Ebenen gewünscht – dass die Autorin gegen Ende versucht, das Thema Sozialismus noch irgendwie einzubringen, finde ich zum Beispiel einen guten Ansatz, aber er kommt viel zu spät und wirkt erzwungen.


    Fazit: Das Buch ist definitiv mal was anderes – lesenswert schon alleine, um sich seine eigene Meinung zu bilden, auch wenn sie wie in meinem Fall nicht allzu rosig ausfällt.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b