Ahdaf Soueif - Die Landkarte der Liebe

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.852 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von finsbury.

  • Hallo,


    momentan lese ich den Roman „Die Landkarte der Liebe“ von Ahdaf Soueif.

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    Trotz des Titels handelt es sich nur sehr bedingt um einen Liebesroman, denn das Hauptthema des Romans ist die politisch-gesellschaftliche Situation Ägyptens zu Beginn und Ende des 20. Jahrhunderts, weshalb ich es hier bei den „historischen Romanen“ vorstelle.

    Zum Inhalt:


    Die Amerikanerin Isabel Parkman findet in einem Koffer die hinterlassenen Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter Anna, einer Engländerin, die 1901 den ägyptischen Rechtsanwalt Sharif-al-Baroudi heiratete.
    Da die Aufzeichnungen zum Teil in Arabisch verfasst wurden, übergibt Isabel sie zur Übersetzung Amal, der Schwester eines amerikanisch-ägyptischen Dirigenten, in den sich Isabel verliebt hat.
    Aus der Sicht Amals und Annas werden nun die privaten und politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen 1901 und 1911 sowie 1997/98 geschildert.
    Dabei erhält man Aufschlüsse über die Kolonialpolitik der Briten, den schwierigen Weg Ägyptens in eine freiheitliche und selbst bestimmte Demokratie, die Rolle der Frau in der arabischen Gesellschaft und die Geschichte des Nahostkonfliktes.


    Zur Autorin:
    Ahdaf Soueif, geboren 1950, ist Ägypterin mit wechselndem Wohnsitz in Kairo und London. Sie schreibt auf Englisch. Das vorliegende Buch ist ihr zweiter Roman.


    Meine Meinung:
    Das Buch vermittelt mir einige Aufschlüsse über die Entwicklung des modernen Ägyptens. Es ist unterhaltsam geschrieben, teilweise auch romantisch, vor allem wirkt es aber authentisch, da die Autorin ihren Gegenstand von innen kennt und emotional beteiligt erscheint.
    Ein bisschen schwierig, aber auch herausfordernd ist es, bei all den arabischen Namen und politischen Intrigen den Überblick zu behalten.
    Den Titel, der auch im englischen Original „The Map of love“ lautet, finde ich ziemlich daneben, denn er zieht meiner Ansicht nach die falschen LeserInnen an, deren Leseinteresse recht schnell enttäuscht sein dürfte.
    Für Leute, die nicht nur aus literarischem, sondern auch aus inhaltlichem Interesse Nagib Machfus lesen und gerne etwas über die arabische Welt erfahren, ein sehr empfehlenswertes Buch.


    HG
    finsbury

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Zitat

    Den Titel, der auch im englischen Original „The Map of love“ lautet, finde ich ziemlich daneben, denn er zieht meiner Ansicht nach die falschen LeserInnen an


    und stößt die eventuell "richtigen" ab.
    Gerade das Buch hatte ich nämlich vor einigen Tagen in den Händen, es dann aber doch nicht gekauft, weil es zu sehr nach Liebesroman klang. Auf schwedisch heißt es übrigens "Kärlekens väv" ("Das Gewebe der Liebe"). Ich bin gespannt auf deine endgültige Beurteilung. Vielleicht verführt die mich dann dazu, mir das Buch doch zu kaufen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo Saltanah und alle,


    habe den Roman jetzt durch:



    Abschließend zu urteilen: Er ist für alle diejenigen interessant, die Politik und Lebensumstände im modernen Ägypten und dem vor hundert Jahren interessieren, alle anderen werden sich eher langweilen.


    Ich fand ihn recht lesenswert, aber nicht übermäßig begeisternd.


    HG
    finsbury