Martin Grothe - Lea & Luca

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    Inhalt:
    Lea und Luca - zwei Kinder mit besonderen Kräften - werden zum Spielball einer jahrhundertealten Verschwörung. Ihr Schicksal ist verbunden durch ein magisches Band - und eine uralte Legende. Wer von ihnen ist auserwählt, die Welt vor einer Invasion durch Drachenritter zu retten? Die beiden müssen ihre übersinnlichen Fähigkeiten entwickeln. Aber auch deren dunklen Verlockungen widerstehen...


    Meine Meinung:
    Zuallererst muss ich gestehen, dass ich „Lea & Luca“ ab der Hälfte nur noch quergelesen habe. Die Dinge, die mir nicht gefallen haben, wurden später im Roman auch nicht besser, also habe ich wohl nicht viel verpasst. Auf mich hat die Geschichte stark wie ein Kinderbuch wirkt, und zwar eines, das man ab einem gewissen Alter einfach nicht mehr lesen kann, ohne viele Klischees zu entdecken.


    Zum einen wird dem Leser alles vorgekaut. Die Charaktere werden nicht eingeführt, sie werden in die Geschichte geworfen und man wird dann mehr oder weniger mit ein paar Einleitungssätzen à la „Sie war ein braves Mädchen, wurde aber von den Mitschülern gehänselt“ oder „Er war begabt und ehrlich und fühlte sich von den anderen im Dorf unfair behandelt“. Mag sein, dass manche Kinder dies angenehm finden, ich persönlich lerne Charaktere in Büchern lieber selbst kennen. Und ich will nicht, dass mir jemand sagt, dass der tyrannische Bösewicht von seinen Dienern gefürchtet ist, wenn doch in der Szenen ohnehin schon so eine arme Seele am Boden kriecht und vor Angst zittert.
    Man muss als Autor seinen Lesern schon zutrauen, dass sie selbst die Charakterzüge der Charaktere erkennen können – auch kleine Kinder sind fähig, solche Schlüsse zu ziehen. :zwinker:


    Des weiteren wird man auch sonst auf vieles mit der Nase gestoßen. Da fliegt ein Gefährt durch die Luft und was muss man da lesen „Das ist doch völlig unmöglich!“ Natürlich soll das nur die Gedanken der Protagonistin wiedergeben, aber mich stören solche Feststellungen eben. Da habe ich das Gefühl, der Autor hält mich für zu dumm, solche Dinge selbst zu verstehen – auch wenn’s bestimmt nicht so gemeint ist.


    Die Handlung an sich weist einige gute Ideen auf, allerdings sind die auch alle schon mal da gewesen. Außerdem geschehen Dinge, die interessant wären, viel zu schnell, andere Geschichten scheinen sich ewig zu wiederholen.
    Zu allem Überfluss gibt’s dann immer wieder kleine Einwürfe (zur Vervollständigung der Klischeesammlung) über eine Orakel (natürlich :rollen:), ein/e Schloss/Schule, dessen Direktor den Namen Albus trägt, eine Prophezeiung und eine schwarze Bruderschaft.


    Selbst die hübschen Illustrationen gehen einem nach 100 Seiten auf den Wecker. Man muss ja nicht auf jeder Seite unten diese – zugegeben niedlichen – Wesen sehen. Immer alles schön mit Maß, wobei ich annehme, dass dies eher Verschulden des Verlages ist und nicht des Autors oder der Illustratorin.


    Alles in Allem war ich, wie man sehen kann, leider ziemlich enttäuscht. Zugegeben, auf die Vergleiche mit Harry Potter höre ich schon lange nicht mehr, aber es gibt schon viele Kinderbücher, die man bedenkenlos als Erwachsener lesen kann, ohne sich zu langweilen oder das Gefühl zu haben, ein Kinderbuch zu lesen.
    „Lea & Luca“ ist vielleicht ein tolles Buch für einen 10-Jährigen, aber mir haben die Klischees gereicht und ich werde mir den zweiten und dritten Teil mit Sicherheit nicht kaufen. :sauer:


    1ratten

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