Stanislaw Lem - Solaris

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    Ich habe festgestellt, dass es zu diesem Klassiker noch keine Rezension im Forum gibt. Vor einiger Zeit fiel mir die Club-Ausgabe in die Hände und schon bald darauf schrieb ich eine Rezi zu "Solaris". Hier ist sie:


    "Solaris" von Stanislaw Lem


    Handlung:


    Der Wissenschaftler Kris Kelvin wird auf den Planeten Solaris geschickt, um das dortige Forscherteam beim Erkunden des gewaltigen intelligenten Ozeans zu unterstützen. Kaum angekommen, stellt er fest, dass der Leiter des Teams und sein, Kelvins, ehemaliger Mentor, vor kurzem Selbstmord beging. Die anderen beiden Wissenschaftler sind verwirrt, ängstlich und seltsam verschlossen.
    Den Grund dafür erfährt Kelvin schon recht bald, als in seinem Zimmer in der Forschungsstation seine tote Geliebte auftaucht.


    Meine Meinung:


    Wer sich die heutigen Sci-Fi-Serien oder Filme anguckt, wird feststellen, dass dem Zuschauer vorgegaukelt wird, es gäbe keine Lebensform im Universum, mit der der Mensch nicht kommunizieren könnte.
    Daher ist die Idee eines planetenumfassenden intelligenten Ozeans, mit dem man sich auch nach einem Jahrhundert Forschung nicht unterhalten kann, so faszinierend. Sie ist anders als alles bisher Dagewesene. Aber leider war's das auch.


    Das Buch würde ich so ziemlich an der Spitze der Hitliste der langweiligsten Romane aller Zeiten ansiedeln. Am Anfang ist noch ein wenig Spannung da, man fürchtet sich vor dem Unbekannten, wartet mit angehaltenem Atem auf das Erscheinen der ozeanproduzierten "Gäste". Aber je weiter man in der Handlung vordringt, desto weniger will man weiterlesen. An manchen Stellen setzt die Handlung gänzlich aus und es folgen zehn oder zwanzig Seiten trockener wissenschaftlicher Lektüre, die man irgendwann einfach überblättert. Lem hat versucht, der solarischen Forschung eine Vergangenheit zu geben, indem er aus fiktiven Abhandlungen zitiert, Hunderte Namen von Wissenschaftlern erwähnt und alle möglichen und unmöglichen Theorien über den Ozean durchkaut. Allein die Beschreibungen der "Bauwerke" des Ozeans nehmen 20 Seiten ein.


    Ein Klassiker, den man nicht zu kennen braucht...


    2ratten


    ***
    Aeria (die schon mal in Deckung geht)

  • Aeria, wir leben doch in einem freien Land (so hoffe ich doch) und wenn`s dir nicht gefallen hat, dann ist es halt so. Schade, aber nicht zu ändern ... :sauer: Ich darf dir versichern, dass Lem wesentlich komplizierter schreiben kann als bei seinem ersten Erfolg ("Solaris") und auch wenn ich Polnisch lesen kann, ist es nicht unbedingt einfacher.

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Ich habe "Solaris" in meiner Lem-Phase Ende der 70er, Anfang der 80er selbstverständlich auch gelesen. Zum Glück war es nicht das erste Buch von ihm, dass ich in die Hand nahm, denn dann hätte ich vielleicht nichts weiteres von Lem gelesen. Es ist mir als schwer zugänglich und teilweise langweilig in Erinnerung geblieben, gleichzeitig hat es mich aber auch fasziniert. Das Resumée, nämlich das schließliche Nichterklärenkönnen des Planeten, die Unmöglichkeit der Kommunikation mit diesem Wesen ist eigentlich gut, da stimmig, aber gleichzeitig nicht zufriedenstellend, zumindest nicht, wenn man an den Roman mit den gleichen Erwartungen wie an jedes 08/15-SF-Machwerk (oder an jeden Hollywoodfilm) herangeht, in dem sich alles am Ende aufklärt und Held und Heldin sich in die Arme fallen.
    Wenn man hingegen weiß, worauf man sich einlässt, ist es absolut lesenswert. (Müsste es eigentlich mal wieder lesen.)


    Kennt jemand den Film?


    Zoltar:
    Welche Bücher fandest du denn komplizierter?

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Saltanah"


    Kennt jemand den Film?


    Zoltar:
    Welche Bücher fandest du denn komplizierter?


    Ja, ich kenne BEIDE Verfilmungen und finde sie BEIDE gut. Tarkowski schuf Großes mit einfachsten Mitteln, Soderbergh erzählt eine atmosphärisch dichte Geschichte einer "Zweiten Chance im Leben" und findet in dem alten Stoff neue Interpretationsmöglichkeiten. Lobenswert, das! Gerade höre ich die entsprechende Filmmusik von Cliff Martinez :klatschen:


    An Büchern fand ich z. B. "Summa technologiae" geradezu erschreckend prophetisch und sehr schwierig zugleich. Ferner denke ich an die "Dialoge", die sehr lesenswert, aber nicht gerade nur unterhaltsam sind. Vor allem Lems spätere Werke, wo er sich deutlich von der SF abwendet und sie nur kulissenhaft anwendet, sind schon schwer zu lesen (für mich): "Fiasko", "Die Megabit-Bombe" oder "Frieden auf Erden".


    Als extrem faszinierend finde ich immer noch "Stimme des Herrn" und "Golem XIV", dazu "Der Unbesiegbare" und einige Kurzgeschichten. Wirklich unheimlich, und in meinen Augen durchaus anderen Ikonen des Horrors ebenbürtig, fand ich "Die Untersuchung". Die köstlichste Unterhaltung mit vielen zum Nachdenken zwingenden Fragen bieten "Die Sterntagebücher", "Die Kyberiade", "Die Robotermärchen", aber auch Lems fiktive Kritiken und Buchbesprechungen in "Imaginäre Größe" sowie "Absolutes Vakuum".

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Stimmt, es gibt ja 2 Verfilmungen. Soderberghs Film kenne ich nicht, Tarkowskis habe ich letztes Jahr zum ersten Mal gesehen. Einige Unterschiede zum Buch (so weit ich mich erinnere), aber ebenso ungewöhnlich und "anders". Auch bei dem Film denke ich, dass viele sich langweilen würden, aber ich fand ihn faszinierend.


    Es ist unglaublich: da besitze ich nicht weniger als 23 Bücher von Lem, aber keines der von dir genannten schwierigen.
    Ich glaube allerdings, dass ich "Friede auf Erden" mal in schwedischer Übersetzung geliehen und gelesen habe. Ist es das, in dem dem Helden durch einen Strahl der Balken zwischen den beiden Gehirnhälften durchgetrennt wird, und seine rechte Hand buchstäblich nicht weiß, was die linke Hand tut? Da fand ich den Anfang lemmäßig gut, aber den weiteren Verlauf habe ich als unbefriedigend in Erinnerung. Mein Urteil kann aber dadurch verfälscht worden sein, dass damals mein Schwedisch noch lückenhaft war, und mir wahrscheinlich einige Feinheiten entgangen sind.


    Mein Lieblingsbuch ist/sind (oder eigentlich war/en, es ist schon ewig her, dass ich Lem gelesen habe) die "Sterntagebücher", dicht gefolgt von seinen Buchrezensionen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo zusammen.


    ich habe "Solaris" auch schon mehrfach gelesen und kann mich daran erinnern, dass ich die Zusammenfassungen der fiktiven solaristischen Forschungsliteratur beim ersten Lesen auch viel zu lang fand. Das heißt natürlich nicht, dass ich sie überblättert habe, Aeria ;-). Lem hat übrigens ein Faible für den Entwurf fiktiver Literatur, ich denke etwa an "Eine Minute der Menschheit" oder "Waffensysteme des 21. Jahrhunderts".
    Beim zweiten Lesen konnte ich nicht mehr finden, dass das Buch an diesen Stellen Längen hat. Die Beschreibungen von Symmetriaden und Asymmetriaden, der anderen Phänomene sowie von den Begebenheiten nach dem Unfall des Raumschiffkommandanten Fechner (hieß er nicht so? Ich habe mir oft überlegt, ob Lem hier nicht auf den gleichnamigen theoretischen Physiker anspielt) liefern erst das Fundament für das Nachdenken über die Unmöglickeit der Kommunikation mit dem Ozean: Offensichtlich sind Muster festzustellen, offensichtlich tut der Ozean auch etwas, was für den menschlichen Lernprozess ganz zentral ist, nämlich nachahmen, doch trotz Mustererkennung und trotz durch Nachahmung klar geteilter Bildlichkeit, gelingt ein Entschlüsseln der vermeintlichen "Botschaft" nicht. Was bedeutet so eine Erkenntnis erst für die zweischenmenschliche Kommunikation? Ich habe "Solaris" immer auch als klares Lächerlichmachen über sehr geradlinige Kommunikationsmodelle mit Vorstellungen von einfacher Enkodierung einer Botschaft durch den Sender und anschließender Dekodierung derselben durch den Empfänger (Shannon/Weaver) gelesen.


    Von den Verfilmungen kenne ich nur die neue mit Schorsch Clooney, und die finde ich, gelinde gesagt, grottig. "Neu" sind die Interpretationsmöglichkeiten, die Soderbergh in dem alten Stoff findet, nun beileibe nicht, lieber Zoltar, sondern schlimmstes Hollywood-Klischee :lachen:. Das Kommunikationsthema gerät bei diesem Film vollkommen an den Rand, im Zentrum steht doch tatsächlich die bessere Wiederholung einer verpfuschten Liebesgeschichte mit Hilfe der ozeanischen Kopie. Hier wird also ein Sinn suggeriert, der der Buchvorlage aber so was von fernliegt: Der Ozean wird zu einer rätselhaften, quasigöttlichen Instanz, der durch eine Transzendierung der Lie-hie-be den Verblendeten auf den rechten Weg zurückhilft. Ich habe nichts gegen eigene Interpretationen, ganz im Gegenteil, aber sie sollten nicht darin bestehen, ein sperriges Buch auf Hollywood-kompatibel zu trimmen.


    Herzlich, B.

  • Zitat von "Saltanah"

    Auch bei dem Film denke ich, dass viele sich langweilen würden, aber ich fand ihn faszinierend.


    Da wirst du wohl recht haben ... :zwinker:

    Zitat von "Saltanah"


    Es ist unglaublich: da besitze ich nicht weniger als 23 Bücher von Lem, aber keines der von dir genannten schwierigen.
    Ich glaube allerdings, dass ich "Friede auf Erden" mal in schwedischer Übersetzung geliehen und gelesen habe. Ist es das, in dem dem Helden durch einen Strahl der Balken zwischen den beiden Gehirnhälften durchgetrennt wird, und seine rechte Hand buchstäblich nicht weiß, was die linke Hand tut?


    Deine Erinenrung trügt dich nicht. Und genauso empfand ich auch beim Lesen dieses Werkes: Der Anfang war sehr interessant - doch die Mitte und das Ende zunehmend schwer und ermüdend.

    Zitat von "Aeria"


    Die Hollywood-Verfilmung fand ich wirklich zum Heulen schlecht, da konnte auch ein George Clooney nichts retten.


    Einerseits verstehe ich das, andererseit muss ich mich immer wieder fragen, was denn die potentiellen Zuschauer von einem Regisseur erwarten, wenn er/sie so ein Buch wie "Solaris" verfilmt? Es ist doch beinahe unmöglich, "Solaris" wortwörtlich zu nehmen, meine ich.

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Upps, da habe ich etwas zu spät gepostet. Da du, Bartlebooth nun auch mit einer Antwort bedacht werden solltest, schreibe ich einfach darunter.


    Zitat von "Bartlebooth"


    Von den Verfilmungen kenne ich nur die neue mit Schorsch Clooney, und die finde ich, gelinde gesagt, grottig. "Neu" sind die Interpretationsmöglichkeiten, die Soderbergh in dem alten Stoff findet, nun beileibe nicht, lieber Zoltar, sondern schlimmstes Hollywood-Klischee :lachen:.


    Was die Ideen-Neuheit betrifft, so meinte ich NICHT, dass sie revolutionär und Bahn brechend an sich sind, sondern, dass Soderbergh eine andere Möglichkeit der Perzeption von "Solaris" geboten hat. Interpretation heißt für mich nämlich (auch :zwinker: ) nicht, dass man sich sklavisch an die Buchvorlage halten muss.



    Zitat von "Bartlebooth"


    Das Kommunikationsthema gerät bei diesem Film vollkommen an den Rand, im Zentrum steht doch tatsächlich die bessere Wiederholung einer verpfuschten Liebesgeschichte mit Hilfe der ozeanischen Kopie. Hier wird also ein Sinn suggeriert, der der Buchvorlage aber so was von fernliegt: Der Ozean wird zu einer rätselhaften, quasigöttlichen Instanz, der durch eine Transzendierung der Lie-hie-be den Verblendeten auf den rechten Weg zurückhilft.


    Falsch, Bartlebooth, ganz falsch. Was du schilderst, ist doch nur deine persönliche Wahrnehmung, die meine innere Interpretation in keinster Weise tangiert. Ich verstehe das, was du meinst, kann es aber unmöglich teilen, weil ich eben völlig andere Gedanken mit Soderberghs Version verbinde. Ich vermute, dass ich, aufgrund der Tatsache, dass ich vor dem Betrachten des Films nicht damit rechnete, eine Visualisierung von Lems Gedanken zum Thema "Kommunikation und ihr Scheitern im Wandel der Zeiten" (:zwinker:) zu erleben, folgerichtig auch nicht enttäuscht wurde, als sich die Story "nur" um die Menschen drehte. Es war praktisch die einzige mögliche Annahme für mich, denn ich halte "Solaris" an sich für nicht verfilmbar (auch Tarkowski hat es nämlich nur angerissen). Eine anderslautende Annahme fände ich in diesem Zusammenhang als ..., ja, Hybris ist das richtige Wort. Freilich kanst du dann zutreffend argumentieren, dass der Regisseur in diesem Fall am Thema vorbei schwadronierte, dennoch betrifft es meine Sicht der Dinge nicht.
    Ich hoffe, du kannst das verstehen, was ich so schreibe. Meine Erwartung war eine völlig andere, daher wurde ich auch nicht enttäuscht. Ich möchte auch niemanden verübeln, dass ihm/ihr "Solaris 2" nicht gefiel - nur kann ich es persönlich nicht nachvollziehen. (Übrigens: Wäre das nicht ein Beispiel für gescheiterte Kommunikation? :breitgrins: ).

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Hallo Zoltar,


    Zitat von "Zoltar"

    Falsch, Bartlebooth, ganz falsch. Was du schilderst, ist doch nur deine persönliche Wahrnehmung, die meine innere Interpretation in keinster Weise tangiert. Ich verstehe das, was du meinst, kann es aber unmöglich teilen, weil ich eben völlig andere Gedanken mit Soderberghs Version verbinde.


    Ich lasse mir gern neue Horizonte eröffnen. Wenn also meine Deutung (nimm die Polemik mal ein bisschen raus ;-)) so "ganz falsch" ist, welche Aspekte sind es denn dann, die Soderbergh aus dem Stoff herausarbeitet?


    Interessiert, B.

  • Zitat von "Bartlebooth"

    Hallo Zoltar,


    Ich lasse mir gern neue Horizonte eröffnen. Wenn also meine Deutung (nimm die Polemik mal ein bisschen raus ;-)) so "ganz falsch" ist, welche Aspekte sind es denn dann, die Soderbergh aus dem Stoff herausarbeitet?


    Hallo Bartlebooth,


    ich gebe gerne zu, dass ich den Satz mit "falsch, ganz falsch" nur auf meine eigene Sicht der Dinge bezog und es nicht entsprechend gekennzeichnet habe. Deine Deutung ist es nämlich nicht - sie ist eine der vielen, die möglich sind. Sie hat nur einen "kleinen" Haken - es ist nicht die meine. :zwinker:


    Ich gehe sogar noch weiter und sage frei heraus, dass ich keine eindeutige Interpretation des Filmes habe und eine solche auch nicht suche. Mir gefiel der Streifen wegen der Bilder, der Musik, wegen dem "Lem-agehauchten" Hintergrund. Ich habe mir Soderberghs Werk so angeschaut, wie ein Vater einen übermütigen pubertierenden Teenager anguckt, der da glaubt, ihm würde die Welt gehören: Schmunzelnd, verständnisvoll, die Situation, in der sich der Regisseur befand, als er die Arbeit übernahm berücksichtigend: Im Hollywood werde Filme für das so genannte "breite Publikum" gedreht. Von dieser Filmstadt zu verlangen, ein Werk von "Solaris'" Kaliber 1:1 auf die Leinwand zu bannen, kam mir einfach nicht in den Sinn. Geschweige denn, dass H-wood es überhaupt schafft ...


    Einfaltslos, Zoltar :schulterzuck:

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Lustig, wie ein Thread O.T. werden kann, aber ich schließe mich gerne an! Wenn man Soderberghs Film guckt und Tarkowskijs Film kennt, muß man sich zuallererst klarmachen, daß man es nicht mit einem Remake des älteren Films zu tun hat. Sonst wird man das Erlebnis durch die verkehrte Erwartungshaltung verfälschen.


    In der Neuverfilmung wird nur ein Aspekt des Romans thematisiert (der im Roman vielleicht sogar zu kurz kommt), nämlich die menschliche Ebene oder vielmehr die problematische Beziehung zwischen Kelvin und den Rheya-Duplikaten. Das war übrigens auch im Tarkowskij-Film nicht anders! Das führt natürlich zu einer Verflachung, d.h. das Hauptthema des Romans verschwindet.


    Solaris ist, wenn man den Film als eigenständiges Werk betrachtet, vor allem ein visueller und "auraler" Genuß, denn die Geschichte wird in schönen Bildern und langen Einstellungen erzählt und von einem atmosphärischen Ambient-Soundtrack untermalt.


    Gemischte Gefühle hatte ich wegen des Hauptdarstellers, aber ich war angenehm überrascht. Eigentlich spielt Clooney sehr zurückhaltend, dabei aber doch überzeugend. Hätte ich nicht gedacht!


    Ein wenig enttäuscht war ich von Solaris (also dem "Planeten") selbst. Er sieht zwar sehr schön aus, ist aber immer nur mal im Hintergrund oder aus einem Fenster zu sehen. Anders als im Roman wird nicht auf die eigenartigen Erscheinungen auf der Oberfläche von Solaris eingegangen und die Erforschung dieser Welt sowie die wissenschaftliche Untersuchung der "Besucher" kommt im Film nicht vor.

  • Zitat von "Aeria"

    Den Tarkowskij-Film habe ich als Kind ein paar Mal gesehen, aber ich erinnere mich kaum noch daran. Ich hoffe immer noch, dass mir zufällig die DVD in die Hände fällt, damit ich ihn noch einmal sehen kann.


    Gibt's bei Buschfunk .

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Zitat von "Kringel"

    Lustig, wie ein Thread O.T. werden kann, aber ich schließe mich gerne an!


    Hallo Kringel, was war denn bitte daran jetzt off topic? Wir haben doch nur über die Verfilmung gesprochen. Langsam bekomme ich ja Angst, überhaupt noch was zu posten ;-). Vielleicht hätte ich auch was in einen Zitatkasten tun sollen.... :breitgrins:


    Herzlich, B.

  • Hallo Bartlebooth,

    Zitat von "Bartlebooth"

    Langsam bekomme ich ja Angst, überhaupt noch was zu posten ;-).


    gut, dass du den Smiley dahinter gesetzt hast, sonst hätte ich Angst bekommen, dass du es ernst meinst und hier schon schlechte Erfahrungen in der Richtung gemacht hast :)


    Ich konnte mit der neuen Verfilmung übrigens nicht sehr viel anfangen. Das mag sicher aber damit zusammenhängen, dass ich das Buch nicht gelesen habe und somit keinen richtigen Zugang zu der Story bekommen habe. Die ältere Verfilmung kenne ich ebenfalls nicht.

  • Ich bin der Meinung, die Handlung des Films hätte überall spielen können, ein außerirdischer Planet hätte es nicht sein müssen.
    Im Buch ist das anders. Dort hängt alles mit dem Ozean zusammen, das fand ich faszinierend. Kommt das im Tarkowskij-Film auch vor? Ich erinnere mich wirklich nur noch an wenige Szenen, zum Beispiel, die mit dem Flüssigsauerstoff.


    ***
    Aeria

  • Zitat von "Bartlebooth"

    Hallo Kringel, was war denn bitte daran jetzt off topic?


    Eröffnungsthema des Threads war der Roman, dann ging's nur noch um die Verfilmungen. Zum Roman selbst ist bis jetzt noch recht wenig geschrieben worden - deshalb "O.T."...

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Aeria"

    Lem hat versucht, der solarischen Forschung eine Vergangenheit zu geben, indem er aus fiktiven Abhandlungen zitiert, Hunderte Namen von Wissenschaftlern erwähnt und alle möglichen und unmöglichen Theorien über den Ozean durchkaut. Allein die Beschreibungen der "Bauwerke" des Ozeans nehmen 20 Seiten ein.


    Ein Klassiker, den man nicht zu kennen braucht...


    Nun, genau das, was Du kritisierst, ist das, was mich an diesem Roman fasziniert - Lems Quasi-Realismus.


    Ebenso faszinierend finde ich natürlich das Thema des Buchs - die Konfrontation mit dem Fremden, dem Unbekannten. Und wie dieses Fremde, Unbekannte letztlich in uns selbst steckt. Lem ist für mich der Kafka unter den SF-Autoren - auch wenn ich selber solche Vergleiche nicht mag :zwinker:. (Er hat ja, in Memoiren gefunden in der Badewanne (leider, weil ich dies für eines seiner schwächeren Werke halte) Kafka imitiert.)


    Zitat von "Aeria"

    Aeria (die schon mal in Deckung geht)


    Weshalb denn? Es ist ja ganz interessant, wie verschieden die Geschmäcker sein können. In Deinem Fall geht es sogar so weit, dass ich fast sicher sein kann, dass, was Dir gefällt, nichts ist für mich. :breitgrins: Und umgekehrt.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)