Petra Durst-Benning - Die Zuckerbäckerin

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.906 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schokomaus.

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    Ein herrlicher historischer Roman über das Land Baden-Württemberg, Russland, die einfachen Leute und die königliche Küche zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
    Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Sonia und Eleonore, die Arbeit in der Küche am Hofe Wilhelms I. finden. Doch während Eleonore mit viel Liebe und Geschick die Kunst der Zuckerbäckerei erlernt, und ganz nebenbei noch die Gunst der Königin Katharina gewinnt, zieht es Sonia ans Theater und tiefer und tiefer in dunkle Machenschaften, Intrigen und Verrat hinein.
    Zwei weitere Handlungsstränge drehen sich um Katharina von Württemberg, einer Enkelin Katharina der Großen, und ihren Bemühungen, das Land aus der Armut herauszuholen, indem sie Schulen, Arbeitsstätten und soziale Einrichtungen für die Unterschicht gründet, sowie um Leonhard, einen jungen Mann, der nach Russland auswandert, um dort sein Glück zu versuchen.
    Durst-Benning gelingt es geschickt, die "3 Geschichten" miteinander zu verflechten, ohne dass die Gesamthandlung konstruiert wirkt, und dabei den Leser von Kapitel zu Kapitel zu treiben, ohne dass er den Roman auch nur einmal aus der Hand legen möchte.
    Sie erzählt auf 380 Seiten eine spannende Geschichte, die ganz nebenbei die Lust am Kochen und Backen erwekt und schafft es zudem, ein Stück Baden-Württembergischer Geschichte zu vermitteln, die auch gut recherchiert worden ist, ohne dass die Autorin den Leser mit Daten oder Fakten überhäuft.


    Für mich persönlich eine wunderbarer Roman mit flüssigem Schreibstil - ideal für eine lange Nacht.


    5ratten


    Claudi


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    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Ich habe das Buch vor circa einem Jahr gelesen und habe mich direkt verliebt, dabei war es im Buchladen eher ein Zufallsgriff.
    Auf jeden Fall empfehlenswert. Ich denke ich werde es demnächst wieder lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Nicole2x ()

  • Bei mir war es auch nur ein Zufallsgriff im Bahnhofsbuchladen vor einer langen Zugfahrt. Für mich ist es rückblickend eine der schönsten Zugfahrten gewesen. Dank des Buches. Ein gelungener Roman!

  • Hallo


    endlich eine Topic über Petra Durst-Benning!
    Ich habe alle historische Romane von ihr gelesen und finde diese Autorin einfach super! Das sind eigentlich keine "reinen" historischen Romane, sondern eher Frauenromane mit historischem oder Hintergrund.
    "Die Zuckerbäckerin" hat bei mir einen mäßigen Eindruck hinterlassen. Die Handlung selbst war am Anfang spannend, dann ließ aber die Spannung etwas nach. Aber das Thema "deutsche Auswanderung nach Russland am Anfang des 19. Jh" war für mich unerwartet und interessant.


    Von allen Büchern von Petra D.-B. fand ich die Romane "Antonias Wille" und "Die Glasbläserin" am interessantesten und am fesselndsten. Es geht um Familien- und Frauenschicksale - ich konnte diese Bücher einfach nicht aus der Hand legen bis ich sie fertig gelesen habe. Von der "Glasbläserin" gibt es zwei Fortsetzungen ("Amerikanerin" und "Das gläserne Paradies"), aber (meiner Meinung nach) nicht so spannend.


    Was mir an Petra D.B. Büchern gefällt - spannende Handlung, gute Recherchen und detallierte Beschreibung des damaligen Alltages.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne"

  • Ich habe "Die Zuckerbäckerin" gerade mit viel Freude gelesen. Die Geschichten von Elenore, Sonia und Katharina sind sehr schön miteinander verflochten und sorgen immer wieder für Abwechslung. Einzig das Ende kam mir auf einmal zu schnell. Ich hatte das Gefühl das für gewisse Dinge mehr Platz hätte eingeräumt werden müssen.


    Insgesamt aber ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman, der von mir 4ratten bekommt.

  • Hallo,


    ich hab das Buch vor einiger Zeit gelesen.
    Allerdings ist mir kaum was in Erinnerung geblieben?
    Jetzt frag ich mich, woran das liegt.
    Der Schreibstil kann es nicht sein, weil ich die Bücher
    von ihr sonst sehr gern lese.


    Ich glaube, ich nehme den Fred hier als Anlass, das
    Buch nochmal vorzukramen.

    LG<br />Anne

  • Man ich werd noch arm.
    Das Buch hört sich zum anbeißen an. :breitgrins:


    Gruß Elfengirl

    Ich mach was ich will&nbsp; und das gute daran ist <br /><br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; NIEMAND kann mich davon abhalten!

  • Petra Durst-Benning - Die Zuckerbäckerin


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    Vorurteile haben in meinem Leben keinen Platz, auch nicht beim Lesen. So habe ich mich schon mehrmals an das Genre des neueren historischen Romans gewagt, und sowohl gute als auch schlechte Leseerfahrungen damit gemacht. Mein einstiges Misstrauen gegen Romane, die vermutlich zur leichteren Erkennbarkeit auf "blablabla - IN" enden, habe ich nie ganz ablegen können, und Petra Durst-Benning liefert mit "Die Zuckerbäckerin" ein wunderbares Beispiel, wieso ich auch in Zukunft Vorsicht werde walten lassen.


    Nach 100 Seiten (also gut 25%) habe ich den Roman nun abgebrochen. Dabei versuche ich, mich nicht über die schon investierte Lesezeit zu ärgern, sondern im Gegenteil das positive Gefühl zu avancieren, dass ich keine Minute mehr an dieses seichte Dahingeplätschere einer Story verschwenden muss.


    Warum also gefällt mir der Roman so überhaupt nicht (um eine positive Formulierung zu wählen)?


    Das beginnt bei der Sprache, dem Stil der Autorin. Ich will jetzt nicht sagen, dass Petra Durst-Benning nicht schreiben kann, und rechne dabei den Umstand ein, dass es sich hier um ihren erst zweiten Roman handelt, bzw. auch jeder Schreibende mal ins Klo greifen kann. Eine weitere Chance, ihr Können bei mir unter Beweis zu stellen, wird sie allerdings nicht bekommen.
    Die Einfachheit der Sätze, der spärliche Wortschatz, die inflationäre Verwendung von Ausrufezeichen und Dialoge, die einem in ihrer Seichtheit die Tränen in die Augen treiben, erinnern im besten Fall in mittelmäßig geglückte Aufsätze von uninteressierten Schülern. Dies zu lesen, macht nicht nur keine Freude, das Stirnrunzeln ob gewisser besonders furchtbarer Formulierungen stört auch den Lesefluss ungemein.


    Und als wäre es nicht genug, dass es hier holpert und da poltert, verpassen Charakterzeichnung und Plot dem Roman den Todesstoß. Eleonore und Sonia, das ungleiche Schwesternpaar, die eine ernst- und tugendhaft, die andere unstet und unangepasst. Das erfährt der Leser natürlich nicht durch ihre Handlungen und Aussagen, eine ganze Reihe von Adjektiven und Beschreibungen stoßen ihn so gewaltsam darauf, dass er am liebsten schreien möchte: "Ich habe es verstanden. Die eine hui, die andere pfui!"
    Die gute Königin Katharina rettet die beiden Diebinnen und gibt ihnen eine Anstellung in der Hofküche. Und nicht nur das: die wunderbare, gute Landesmutter ist so edelmütig, dass es einem zum Hals heraushängt, und sie will allen Armen helfen, wozu sie die Hilfe der beiden braucht. Diese Hilfe besteht darin, dass Eleonore ihr beschreibt, wie sich Armut anfühlt, und zwar so einfältig, dass sich der Leser nur wundern kann, wie genau Katharina aus diesem Palaver irgendwelche Informationen gezogen hat.
    Und dann noch Leonard. Der ernste, vermutlich auch über jeden Verdacht erhabene Kesselheizer (oder so), der sich stante pede in Eleonore verliebt und umgekehrt, und sie nach zwei gewechselten Worten bittet, ihn zu heiraten.


    Hätte ich dem Titel nach noch gehofft, zumindest einiges über opulenten Gerichten und ihrer Zubereitung zu lesen, wurde ich auch da enttäuscht. Gut, vielleicht kommt das noch. Bis Seite 100 jedenfalls könnte die Hofküche auch der Pferdestall oder eine Lichtung im winterlichen Wald sein, so wenig wird da gerührt, gebraten, gebacken, angerichtet oder serviert.


    Ratten will ich dafür keine vergeben.
    :flop:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Dabei versuche ich, mich nicht über die schon investierte Lesezeit zu ärgern, sondern im Gegenteil das positive Gefühl zu avancieren, dass ich keine Minute mehr an dieses seichte Dahingeplätschere einer Story verschwenden muss.


    Haha, das ist eine sehr schöne Umschreibung. :breitgrins:
    Ich habe diesen Roman auch gelesen, vor ca. 12 Jahren, und ich hab ihn auch nicht gerade zu meinen Lieblingsbüchern gestellt. Eine Szene, in der ausführlich gebacken oder sonstwas zubereitet wird, so dass der Titel des Romans wenigstens etwas Sinn erhält, hatte ich ebenfalls sehnlichst gesucht.


    Für mich war dieser Roman absolut nichtssagend und langweilig; die Begeisterung darüber kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf