Dave Barry - Tricky Business

  • Bobby Kemp verdiente seine erste Million als Airbag-Verkäufer. Diese konnte er seinen Kunden billiger anbieten als die Konkurrenz, denn anstatt fabrikneue Airbags einzubauen, besorgte er sich die seinen von parkenden Autos. Das Geschäft lief so gut, dass er mit dem Ausbauen nicht nachkam und sich mit Altpapier und Abfall begnügen musste. Später eröffnete er ein Fast-Food-Restaurant, in dem er seine kulinarische Schneckenmuschelspezialität anbieten konnte, dessen Rezept streng gehütet wurde. Das Besondere an dieser Speise war, dass sie kein Schneckenmuschelfleisch enthielt, einfach aus dem Grund, weil es im Einkauf einfach zu teuer war. Das Geschäft boomte und Filialen schossen wie Pilze aus dem Boden. Bobby Kemp hatte es geschafft. Sein Konterfei zierte unzählige Covers bedeutender Wirtschaftsblätter und seine Beziehungen zu Politikern festigten sich mittels Überreichen schwerer Briefumschläge.
    Während einem Dinner auf dem Casinoschiff „Melodie der Meere“ kam er sich mit dem Kellner in die Wolle, sodass er sich gezwungen sah, das Schiff zu kaufen um ihn kurzerhand rauszuschmeißen. Das Schiff entuppte sich zudem als sehr ergiebige Geldquelle, denn auf internationalem Gewässer existieren keine Glücksspielgesetze. Wieso der Vorbesitzer dem Verkauf dankbar entgegenkam, sollte Kemp schnell herausfinden – er machte Bekanntschaft mit der Mafia.


    Trotz des bevorstehenden Sturms wird die „Melodie der Meere“ auch heute auslaufen. An Bord befinden sich ebenfalls die unbegabte Combo „Johnny und die Prellungen“, die Kellnerin May, die schlagfertigen Senioren Phil und Arnie und etliche Klein- und Großkriminelle – und wenn zwischendurch die Fernseher auf dem sensationslüsternen NewsPlex Neun eingeschaltet sind und die Moderatoren Jill und Bill mit tief betroffenen Gesichter in die Kamera schauen, bleibt garantiert kein Auge trocken.


    Zum dritten Mal, seit Arnie und Phil in den Beschäftigungsraum gekommen waren, sahen sie eine Reporterin in einem Publix Supermarkt. Dabei handelte es sich um ein Standardelement der Berichterstattung von NewsPlex Neun bei Sturm: die Hamsterkäufe verängstigter Bürger, die hauptsächlich deswegen so verängstigt waren, weil sie NewsPlex Neun gesehen hatten. „Wie schon den ganzen Nachmittag über“ sagt die Reporterin „ist der Laden auch jetzt voll von verängstigten Bürgern, die sich auf das Schlimmste vorbereiten.“ Hinter ihr lächelten und winkten Menschen in die Kameras. […]


    Dave Barry wird von der New York Times als „komischster Mann Amerikas“ gefeiert und dem möchte man gerne beistimmen. Nicht ganz so spritzig wie bei seinem ersten Roman „Nichts als Ärger – Big trouble“ geht es in diesem Buch zu, dennoch weiß er auch hier äußerst unterhaltsam einem die personifizierte Dummheit vor Augen zu führen. Trotz allem Irrsinn verliert Barry zu keinem Zeitpunkt seine Geschichte aus den Augen. Zu Anfang wird eine Aneinanderkettung verschiedener Lebensgeschichten vorgeführt, die den Leser zweifeln lässt, ob es bei diesen Anekdoten bleiben wird. Bei fortlaufender Lektüre allerdings stellt sie sich jedoch als verrückten, doch überaus spannenden Thriller heraus – spannend, weil in diesem Buch einfach alles passieren kann!


    Dave Barry, 1947 in Armonk, New York, geboren, studierte am Haverford College Englisch. Seit 1983 schreibt er für den "Miami Herald" und gewann 1988 den Pulitzer Preis für Kommentare. Seine Kolumne erscheint inzwischen in mehreren Zeitungen. Dave Barry lebt mit seiner Frau in Miami. "Big Trouble" ist sein erster Roman.


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