Jane Austen - Die Watsons

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    Dieses Buch ist ein Fragment geblieben, Jane Austen persönlich hat nur die ersten 5 oder 6 Kapitel geschrieben. Die Weiterführung stammt aus der Feder eines anonymen Austen-Liebhabers und ist in meinen Augen gut gelungen, mir fiel kein Bruch auf.


    Wie so oft bei Jane Austen geht es um Zwischenmenschliches, um Liebe, Familie, Gesellschaft, auf eine sehr warmherzige und einfühlsame Weise.


    Die hübsche Emma Watson ist nach 14 Jahren zu ihrer Familie zurückgekehrt; da der Vater zwar sechs Kinder, aber wenig Geld hat, ist sie bei Verwandten aufgewachsen. Nun muss sie erst einmal ihre Geschwister kennenlernen, von denen sie als Kleinkind getrennt wurde: die fleißige, stille Elizabeth, die nörglerische Margaret, die selbstbewusste Penelope und die beiden Brüder, den arroganten Anwalt Robert und den sympathischen jungen Arzt Samuel.


    Die Nachbarn und die ländliche "High Society" lernt sie auf verschiedenen Tanzveranstaltungen und Einladungen kennen und hat auch bald den einen oder anderen Verehrer unter den jungen Männern, doch verliebt ist sie in den einen, der sich, vielleicht auch, um nicht aufzufallen, spröde gibt, den jungen Pfarrer Edward Howard.


    Bei Jane Austen brauche ich immer 10-20 Seiten, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen und richtig in die damalige Zeit einzutauchen, doch danach war es ein schönes Klassiker-Lesevergnügen mit einer Protagonistin, die sich erfrischend von den verwöhnten Gesellschaftspflänzchen abhebt, die sie umgeben :breitgrins:


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Hallo Valentine, ich habe zwar schon länger die Watsons, mag sie aber nicht lesen, weil ich diese Romane, die jemand anderer fertig schreibt, eigentlich nicht mag. Irgendwie ist das dann für mich keine richtige Austen.
    Obwohl - deine Kritik klingt gar nicht so schlecht, vielleicht sollte ich es doch mal wagen!
    Auch die Fortsetzungsromane in Richtung Austen mag ich gar nicht lesen, ist einfach nicht das Original!
    Das einzige, das mir in dieser Richtung gefiel, war Schokolade zum Frühstück, das fand ich wirklich gelungen, obwohl ein ganz anderer Stil.
    liebe Grüße
    Austen

    Lesen ist Schokolade für die Seele!

  • Huhu Austen :winken:


    Ich habe bisher nur "Emma" als "Komplett-Original" gelesen, aber die Watsons fand ich wirklich sehr schön und den Stil gut getroffen, soweit ich das als Beinahe-Austen-Laie beurteilen kann ;)


    Wenn Du sie doch noch irgendwann liest, würde mich Deine Meinung natürlich interessieren!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe "Die Watsons" heute Morgen erst ausgelesen und habe das Lesen wirklich sehr genossen. Zuerst war ich auch skeptisch, was die Vervollständigung des Romanfragments von Jane Austen durch einen anonymen Autor anbelangt. Aber ich muss mich Valentine anschließen: Einen Bruch habe ich überhaupt nicht bemerkt und ich würde behaupten, ich kenne mich gut mit Austen aus, da ich alle ihre 6 großen Romane gelesen habe, dazu noch einige Kurzgeschichten aus ihrer Jugend.


    Genügend Witz, Ironie und Romantik kann man auch in diesem Werk zur Genüge finden. Die ersten paar Seiten brauche ich immer etwas, um in die Geschichte zu finden, aber dann lässt sich der Roman wunderbar fließend lesen und vom Handlungsumfang und der Personenanzahl her kann ich das Buch gerade auch für Leser empfehlen, die vielleicht einen schlechten Start mit Austen hatten, weil ihnen die sprachliche Gestaltung und die Anzahl der mitspielenden Personen zu kompliziert erschien, oder sich bisher noch gar nicht an die Autorin herangewagt haben.


    Für mich ist "Die Watsons" zu einem meiner Lieblingsromane der Autorin geworden. Ich schwanke nun zwischen 4-5 Ratten und vergebe deswegen 4,5.


    4ratten+

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Ich habe heute das Romanfragment beendet. In meiner Ausgabe gibt es noch eine kurze Zusammenfassung, wo der Roman hinführen sollte. Ich bin fast ein wenig traurig, dass in meiner Ausgabe nur die ersten paar Kapitel sind, weil mir die wirklich sehr gut gefallen haben. Sehr deutlich kam für mich hier Austens emanzipierte Weltanschauung (also natürlich für die damalige Zeit) zum Ausdruck durch Emmas Sicht. Auch gefiel mir der Mann, den sie sich ausgesucht hatte und der nicht der typische Held mit viel Geld ist.


    Ja, ich habe auf jeden Fall wieder Lust auf Jane Austen bekommen und widme mich bald mal ein paar ihrer früheren Texte.