Robert Charles Wilson - Die Chronolithen

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    "Die Chronolithen" von Robert Charles Wilson


    Klappentext:


    Wie aus dem Nichts taucht eines Tages ein gigantischer Obelisk auf der Erde auf. Er besteht aus einem fremdartigen, unzerstörbaren Material und trägt eine rätselhafte Inschrift, die darauf hindeutet, dass er nicht von Ausserirdischen stammt, sondern von uns selbst - von einer zukünftigen Menschheit, die ihren Vorfahren eine Botschaft zukommen lassen will. Aber was hat diese Botschaft zu bedeuten? Wovor will sie uns warnen? Als immer mehr dieser Chronolithen erscheinen, gerät die Lage zusehends ausser Kontrolle ...


    Ich habe knapp 100 Seiten gelesen und bekomme langsam den Eindruck, die Memoiren eines müden alten Mannes zu lesen. Es ist Sci-Fi mit einer Prise Lemony Snicket: Auf fast jeder Seite heißt es, dass es zwar jetzt schon schlimm ist, es aber noch viel schlimmer kommen wird.
    Das Auftauchen des ersten Obelisken ist zwar nicht ganz so detailliert beschrieben, wie ich mir das gewünscht hätte, aber immerhin kann man einen gewissen Einblick in das Geschehen bekommen. Die nachfolgenden Chronolithen werden nur am Rande erwähnt (ooch, na ja, einer von denen hat Bangkok zerstört, es hat Tausende Tote gegeben, aber was soll's... :rollen: ).
    Ich hoffe sehr, dass sich das Ganze noch entwickelt; es ist eine faszinierende Idee und es wäre schade um sie, wenn die Geschichte in diesem lahmen Tempo weiterginge.


    ***
    Aeria

  • Bin gestern abend fertig geworden und hier ist meine Rezi, die ich gerade bei http://www.rezi-online.de veröffentlicht habe:


    Zugegeben, ich war anfangs ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Ich habe eine andere Geschichte erwartet, eine in der die titelgebenden Chronolithen die Hauptrolle spielen. Ich habe mir gewünscht, dass das Rätsel der Obelisken aus der Zukunft gelöst wird, habe mir klare Antworten und keine bloßen Vermutungen gewünscht.
    Aber nach und nach entwickelte sich die Geschichte doch noch zu etwas Interessantem, auch wenn dieses nicht meinen anfänglichen Vorstellungen entsprach.


    Die Chronolithen sind in diesem Buch eigentlich nur Beiwerk, ein Mittel zum Zweck. Sie sollen Veränderungen der menschlichen Gesellschaft zeigen, wenn diese glaubt, eine schlimme - und unveränderliche - Zukunft stehe ihr bevor. Das ist dem Autor, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Die Chronolithen zeugen Fanatiker, Verfall und Hoffnungslosigkeit, welche der Ich-Erzähler Scott am eigenen Leib erfährt. Diese Zukunftsvision hat mich trotz ihrer Düsternis beeindruckt.


    Wenn man ohne besonderen Erwartungen an dieses Buch herangeht, kann es einen durchaus positiv überraschen.


    4ratten


    ***
    Aeria

  • Habe das Buch soeben zu Ende gelesen.


    Anders als Aeria bin ich durchaus der Meinung, dass die Chronolithen die Hauptrolle spielen. Und ich sehe weniger eine Geschichte einer Gesellschaft, die an eine schlimme und unveränderliche Zukunft glaubt - als eine Geschichte über die Erfüllung sich selbst bewahrheitender Prophezeihungen, wie sie auch durch Medien bis zu einem gewissen Grad verbreitet werden können.


    Ich empfand das Buch über weite Strecken als sehr spannend. Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan, aber nach einigen Seiten war ich mitten im Geschehen. Dennoch fand ich das Ende des Buches unbefriedigend - als hätte der Autor eine grandiose Idee nicht konsequent zu Ende denken können. Es wird stellenweise sogar vorhersehbar - und das ist in einem Sci Fi-Roman über die Verwirrungen der Zeit nun wirklich denkbar ungünstig.


    Kriegt von mir nur 2 Ratten und eine Maus. Ich empfehle es nicht weiter, da es weit bessere Science Fiction gibt.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus: