Urlaubs-Leseinsel 2006: Speed Crime oder *Die Kuh und der Maserati*

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  • mit einem Siegesicheren Lächeln auf den Lippen. Edmond und diese hübsche Blonde kamen auch um die Ecke. Gottseidannk ihm ging es gut.
    "Na da haben wir ja nun alle beisammen!" Dominic grinste immernoch. Tja da war es wohl Zeit doch noch das ein oder andere Aufzuklären oder? Auch ich grinste nun. "Was wäre wenn ich deinen Kollegen ein paar interessante Einzelheiten erzählen würde? Zum Beispiel deiner Rolle in der ganzen Sache?" Dominic entglitt das Lächeln wenn auch nur für einen winzigen Augenblick. Ich überlegte immernoch fieberhaft wie wir nun entkommen sollten. Und wie konnte ich Edmond auch noch rausholen? Ein Hubschrauber tauchte auf. Er flog verdächtig tief wie mir schien... Celine lächelte so komisch. Dann war mir klar warum. Der Hubschrauber ließ eine Strickleiter direkt über Celine und Frank fallen. Schnell sprangen die beiden auf und flogen immer schneller und schneller in die Höhe. Wie erstarrt sahen die Polizisten ihm nach. Alles war so schnell gegangen das keiner so recht wusste wie er reagieren sollte. Ich löste mich als erster aus meiner Erstarrung und tratt aufs Gas. Und dann ging das Chaos los. Überall Schüsse und Edmond der plötzlich neben mir auf dem Beifahrersitz saß (ich weiß bisheute nicht wie er dahin kam) und dann...

  • Überall Schüsse und Edmond der plötzlich neben mir auf dem Beifahrersitz saß (ich weiß bisheute nicht wie er dahin kam) und dann...
    zog dieser die hübsche, blonde Frau auf seinen Schoß, die Edmond Olivia nannte. Der weiße Peugot, das einzige Auto, das noch zu finden gewesen war, hatte im Laufe des Tages schon sehr gelitten und kam trotz aller Anstrengungen nicht mehr über die 120 Sachen hinaus, als ich, ohne auch nur einen einzigen Polizisten verletzt zu haben, mit Vollgas die Straße hinabheizte. Ja, auf einen weiteren Mord, der auf mein Konto ginge, konnte ich getrost verzichten. Sie ballerten uns zwar ein paar ansehnliche Löcher in die Heckscheibe, aber die Reifen erwischten sie zum Glück nicht.
    Ein paar Meilen vom Bauernhof entfernt bog ich in eine kleine Gasse ein, die durch Bäume und eine versetzte Mauer vor Blicken geschützt war. Die Gasse durfte normalerweise nur von Anwohnern befahren werden und ich war mir ziemlich sicher, dass die Polizisten nie im Leben auf die Idee kommen würden, dort hineinzufahren. Da fiel mir plötzlich etwas ein. Ich gab einen Schrei des Entsetzens von mir und meine beiden Begleiter starrten mich erschrocken an.
    „Die… die Phiolen! Sie sind weg! Das darf doch einfach nicht wahr sein! Sie sind weg! Sie waren im Kofferraum des Maserati.“
    Ich war den Tränen nahe.
    „Sag bloß, ihr hattet…“, fing Edmond an.
    „JA! Die Phiolen. Sie waren bei uns im Kofferraum. In einer Kühlbox. Bald sind sie sowieso wertlos. Verdammt! Und die Papiere sind ja bereits in Sala’zars Wohnung verbrannt. Jetzt war die ganze Aufregung und die ganze Mühe umsonst. Stell dir das vor!“
    Edmond blickte mich entgeistert an, doch gleich darauf hellte sich seine Miene wieder auf.
    „Für mich war das Unternehmen nicht umsonst, denn ich habe dabei die Liebe kennengelernt.“, sagte er mit ungewohnt sanfter Stimme.
    „Tut mir leid für alles, was ich euch angetan habe. Ich war das mit dem Telefonanruf, Jean. Ich arbeitete im Auftrag Tinas. Aber die Liebe hat mich schließlich dazu gebracht, auf die richtige Seite zu wechseln.“, sagte die junge Frau namens Olivia mit ihrer tiefen und rauhen Stimme.
    Ich kann nicht abstreiten, dass mich diese Worte ein klein wenig rührten. Als ich mir gerade verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte, erhielt ich einen Anruf von Dominic:
    „Ich habe meiner Einheit befohlen, den Einsatz abzublasen. Eine Hand wäscht die andere, du verrätst nichts, wir verraten nichts und alles wird gut. Ich bin mir sicher, dass meine Kollegen gegen eine angemessene Summe schweigen werden. Denise und Tina werden sicherlich nichts aussagen, da sie sich dabei selbst noch mehr belasten müssen, die haben beide schon genug um die Ohren. Der Bauer wird ebenfalls kein Wort verlieren – das Geld für euren Maserati wird ihn zum Schweigen bringen und er kann sich eine neue Kuh, eine neue Einrichtung und noch einiges mehr davon kaufen. Sala’zar und Kumpanen wird eh keiner vermissen, hab ich recht? Und ansonsten – vergessen wir’s. Die Phiolen sind wertlos, die Papiere verschwunden und die Forschungen gehen ganz normal weiter. Du fliegst schön nach London und keiner wird dir mehr etwas anhaben können. Edmond und seine Herzensdame werden sich wohl wieder einmal eine neue Identität und ein neues Aussehen zulegen müssen. Und Frank und Celine… die sind sicherlich schon auf dem Weg nach Hawaii.“ Dominic lachte. Ich musste auch lachen.
    „Nun denn, wir werden uns dann mal auf den Weg machen. Wir brauchen beide einen neuen Haarschnitt. Da fällt mir ein – uns als Friseur selbstständig machen, das wär’s doch, oder?“
    „Hmm, ich hätte viel lieber einen Schmuckladen.“, meinte Olivia.
    „Mach’s gut, Jean. Viel Glück! Und mach keinen Mist mehr in London.“, rief mir Edmond noch zu und grinste. Ich winkte, ebenfalls grinsend, zurück.
    So zogen die beiden händchenhaltend den Gehsteig entlang, auf den Weg in ein glückliches neues Leben.
    Nun stand ich ganz alleine vor dem demolierten Wagen, der Regen strömte noch immer auf mich herab.

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

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  • Kapitel 49


    Tja, was soll ich Ihnen mehr erzählen? Ich watete völlig durchnässt durch den Schlamm mit nur einem Gedanken im Kopf: Weg von hier! Weg aus diesem verfl… Land! Wenn’s sein muss zu Fuß bis zum Kanal und dann nach England geschwommen, das war mein Plan. Den französischen Staub wollte ich mir so schnell wie möglich von den Schuhen schütteln, oder eher den Schlamm abkratzen.
    Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als plötzlich ein Auto neben mir anhielt, und eine Stimme sagte: ”Spring’ rein, Jungchen. In diesem Regen spazieren gehen ist ungesund.”
    Zum Glück sind Bauern mit ihren Autos nicht so pingelig wie gewisse Leute, von denen ich erzählen könnte, sonst hätte er mich in meinem Zustand nicht mitgenommen.
    ”Wo willste denn hin?”
    ”Flughafen, gibt es hier in der Nähe vielleicht einen Flughafen?”
    Und eh’ ich mich’s versah, stand ich vor dem Terminal. Da zeigte sich mal wieder, wie vorausschauend ich manchmal handeln kann, zu meiner eigenen Verblüffung, denn… zwar lag mein Jackett irgendwo im Schlamm, aber meine Brieftasche beulte meine Hosentasche aus, wohlgefüllt mit Geld und Papieren, ich spazierte also seelenruhig zum Schalter und erstand einen einfachen Flug nach London.
    Nie wieder, ich schwöre Ihnen, so wie ich es mir selbst schwor, werde ich nach Frankreich zurückkehren. Eine solche Woche wie die verflossene würden meine Nerven nicht noch einmal überstehen. Nein, selten war ich so froh gewesen, wie in dem Moment, als ich das Flugzeug verließ. Beschwingt hüpfte ich die Treppe hinunter, und mit einem wahren Freudensprung landete ich auf englischem Boden.
    Hart ist er, der englische Boden, glauben Sie mir, wie ich zu meinem Leidwesen erfahren durfte. Der Aufprall bescherte mir eine komplizierte Beinfraktur, und so finden Sie mich hier, auf der Ortopädie-Station des Greater London Hospital wieder.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Es klingelte einmal.
    Es klingelte zweimal.
    Es klingelte dreimal.
    Mobiltelefone hier?
    Jeder der mich kennt weis das ich nicht widerstehen kann...
    "Ja hallo"
    "Spreche ich mit Jean, Jean DuMont?"
    "Ja. Wer ist da?"
    "Hallo Jean, hier ist der innerste Kreis. Ihr Land braucht sie...

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