R. Scott Bakker - Schattenfall (Der Krieg der Propheten I)

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 8.611 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aldawen.

  • »Es gibt nur drei Arten von Menschen: Zyniker, Fanatiker – und Mitglieder des Ordens der Mandati.«


    R. Scott Bakker
    Schattenfall
    Der Krieg der Propheten 1



    "Der neue Star der internationalen Fantasy legt eine grandiose Romantrilogie vor, kraftvoll, fesselnd und klug: Im mächtigen Reich Eärwa versinkt die Sonne, der Untergang steht bevor, der letzte Krieg bricht aus. Unter den Kriegern, Magiern, Mönchen und Spionen sind drei mächtige, gefährliche Männer, die ihre eigenen Interessen mit blutigem Schwert durchsetzen und die Vergangenheit rächen wollen ...


    Eärwa, einstmals mächtiges Reich am großen Ozean, droht endgültig aus den Fugen zu geraten: Der Heilige Krieg gegen die Heiden im Süden wird ausgerufen, zahlreiche Krieger und Magier folgen diesem Ruf. Doch bald zeichnet sich ab, daß jede Fraktion ihre eigenen Interessen verfolgt.


    Darin verwickelt: drei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, drei Schicksale, die sich zu einem verhängnisvollen Netz verweben. Anasûrimbor Kellhus, Krieger und Mönch des Ordens der Dûnyain, der junge Erbe eines vor zweitausend Jahren zugrundegegangenen Imperiums – auf der Jagd nach seinem verschollenen Vater. Drusas Achamian, ein mächtiger Magier der gefährlichen Geheimgesellschaft Mandati, als Spion unterwegs in fremden Ländern – auf der Suche nach endgültigen Wahrheiten und der Liebe der Frauen. Und Cnaiür, scheinbar unbesiegbarer Häuptling der nomadischen Scylvendi und heimlicher Adept der Dûnyain – auf Rache am Mörder seines Vaters sinnend."



    Das hört sich ja sehr interessant an und schreit nahezu nach einer Leserunde, wenn das Buch nicht so teuer wäre.


    Was haltet ihr davon/wisst ihr darüber? :smile:



    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    edit fairy: Ich habe mal den Threadtitel angepasst! :winken:

    &quot;Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.&quot;<br />Konfuzius<br />

    Einmal editiert, zuletzt von Ingroscha ()

  • Ich kenne einige Leute, die völlig begeistert von Bakker sind und ihn neben Martin und Erikson stellen. Ich gehöre nicht dazu, aber ich bin auch weiblich.
    Ich habe mit Bakker einige Schwierigkeiten, einige mit seiner Erzählweise (die ersten 200 Seiten sind mir viel zu zäh beispielsweise) und einige mit seiner Geschichte. Wenn die einzige sympathische Figur ein psychotischer Barbar ist, werde ich doch misstrauisch. Und wenn eine Frau vergewaltigt wird um etwas in Erfahrung zu bringen und sie dies daraufhin verrät, aber nicht etwa um die Schmerzen und die Demütigung abzukürzen, sondern weil ihr der Vergewaltiger einen solch großartigen Orgasmus verschafft, dann wird mir kotzübel.
    Überhaupt die Frauenfiguren! Aber davon fange ich besser gar nicht an.


    Aber das sind meine persönlichen Einwände. Andere Leute wie gesagt sind hin und weg.


  • Ich kenne einige Leute, die völlig begeistert von Bakker sind und ihn neben Martin und Erikson stellen. Ich gehöre nicht dazu, aber ich bin auch weiblich.
    Ich habe mit Bakker einige Schwierigkeiten, einige mit seiner Erzählweise (die ersten 200 Seiten sind mir viel zu zäh beispielsweise) und einige mit seiner Geschichte. Wenn die einzige sympathische Figur ein psychotischer Barbar ist, werde ich doch misstrauisch. Und wenn eine Frau vergewaltigt wird um etwas in Erfahrung zu bringen und sie dies daraufhin verrät, aber nicht etwa um die Schmerzen und die Demütigung abzukürzen, sondern weil ihr der Vergewaltiger einen solch großartigen Orgasmus verschafft, dann wird mir kotzübel.
    Überhaupt die Frauenfiguren! Aber davon fange ich besser gar nicht an.


    Aber das sind meine persönlichen Einwände. Andere Leute wie gesagt sind hin und weg.


    Du sprichst hier über oben erwähntes Buch oder?

    &quot;Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.&quot;<br />Konfuzius<br />

  • Jau, auch wenn mein Klappentext dazu anders ausfallen würde. :zwinker:

  • Ich würde mir sein Buch ja sofort kaufen, aber 24, 50 Euro ist für einen Schüler doch schon recht happig.
    Mal gucken was Ende des Monats noch übrig bleibt...

    Nichts ist jemals einfach!


  • Und wenn eine Frau vergewaltigt wird um etwas in Erfahrung zu bringen und sie dies daraufhin verrät, aber nicht etwa um die Schmerzen und die Demütigung abzukürzen, sondern weil ihr der Vergewaltiger einen solch großartigen Orgasmus verschafft, dann wird mir kotzübel.
    Überhaupt die Frauenfiguren! Aber davon fange ich besser gar nicht an.


    Mmhh...
    Ich glaube, da hast du etwas falsch verstanden.
    Die Frau wurde nicht vergewaltigt! Sie ist eine Hure und wurde dafür sogar bezahlt. Und Huren machen das, glaube ich, öfters am Tag... Also für Geld Sex... :redface: :breitgrins:


    Ich habe das Buch jetzt fast durch und ich gehöre dann wohl zu der begeisterten Menge. Habe Erikson zwar noch nicht gelesen, aber mMn kann Bakker zumindestens bei Martin gut mithalten. Obwohl ich erstmal die nächsten Bände lesen möchte bis ich ihn endgültig mit GRRM auf eine Stufe stelle.

    Nichts ist jemals einfach!

  • Ich habe nun den Prolog und das erste Kapitel gelesen und bin bis jetzt ... noch herrlich verwirrt und angetan von der schönen Schreibweise. Eines ist klar, es handelt sich nicht um ein Buch, welches man "mal eben zwischendurch" lesen kann. Es benötigt meine vollste Konzentration und es ist schon einige Male auf den knapp 80 Seiten vorgekommen, dass ich zurückblättern und nachlesen musste.

  • Hm, so langsam fange ich an einige Dinge zu verstehen, ich bin jetzt im dritten Kapitel des ersten Teils. @alle die das Buch bereits gelesen haben oder gerade lesen: Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr das Gefühl hattet, ihr wisste, welche Orden und Gruppen hier eigentlich welche Absichten verfolgen etc.?

  • Ingroscha
    Das hat schon ein Weilchen gedauert. Ich hab natürlich etliche Male hinten im Register nachgeschlagen und das fast auswendig gelernt. :breitgrins:
    Aber ich kann Dich beruhigen, spätestens am Ende des Buches weißt du genau bescheid. :zwinker:
    Nur einen Lieblingschara hatte ich irgendwie nicht. Alle haben neben ihrer sympatischen Seite auch jede Menge unsympatische Dinge.

    Nichts ist jemals einfach!

  • Ich habe jetzt 7 Kapitel, 254 Seiten gelesen. Bis auf die Schlacht gegen die Scylvendis

    fand ich noch nichts so richtig fesselnd. Der Scylvende ist die bisher interessanteste Figur im ganzen Roman *grübel*, ich hoffe, das ändert sich noch und es kommen andere hinzu. Die Orden etc. durchblicke ich so langsam recht gut, bin aber bisher noch etwas enttäuscht vom Buch. Der Vergleich mit GRR Martin hinkt meines Erachtens nach. Bei GRRM gibt es viele Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann bzw. mit denen man leiden und die man hassen kann. In "Schattenfall" jedoch sind mir bisher noch fast alle völlig gleichgültig. Es geht halt um Kriegsführung, Politik und Macht. Mal schauen, ob mich das Buch noch überraschen kann.


    Ich habe jetzt übrigens schon mehrmals auf den zwei Karten nach Sumna gesucht, kann es aber nicht finden. Ist diese wichtige Stadt, nach der einige Kapitel benannt sind, wirklich nicht auf der Karte oder finde ich sie einfach nur nicht?

  • Schon einmal hinten nachgeschaut? Ich glaube da gibt es einen Teil der Karte etwas genauer...!?
    Warum Sumna nicht auf der normalen Karte ist? Ich glaube mal Sumna ist gar nicht so groß und da ist es verständlich, dass sie trotz ihrer Bedeutung nicht auf der Hauptkarte ist.
    Ich finde schon, dass man Bakker von den Charakteren mit Martin vergleichen kann. So beschreibt Bakker sie sehr detalliert und aus vielen verschiedenen Sichten. Solche Tiefe habe ich bisher nur bei Martin erlebt. Klar gibt es Stellen, die ziemlich langatmig sind und ich musste ab und zu auch ganz schön kämpfen, aber im Groben und Ganzen hab ich einen guten Eindruck behalten (ist ja schon ein halbes Jahr her).

    Nichts ist jemals einfach!

  • Ich habe Sumna vorhin gefunden :) Die hintere Karte hatte ich zwar auch schon mehrmals abgesucht aber erst heute hatte ich Glück.


    In einem anderen Forum habe ich in einem Posting von dir gelesen, dass sich einem die Hintergründe der Story erst in den letzten Kapiteln erschließen. Ich arbeite also tapfer drauf hin und das 8. Kapitel hat mir auch wieder ganz gut gefallen.

  • Tja, ich bin nun im Kapitel 10 und das Buch gefällt mir schon seit einigen Seiten viel besser! Der Kaiser bleibt mir weiterhin seltsam "fern" aber Esmenet und Achamian z. B. haben es mir doch angetan. Gerade wurde Esmenet im Dorf überfallen, ich war schon ziemlich geschockt.


    Bezüglich der von Perdondaris angesprochenen angeblichen Vergewaltigung kann ich mir ihr keinesfalls anschließen. Esmenet wusste worauf sie sich einließ und der "Freier" hat sie zwar auf eine gewisse Weise benutzt und so Informationen erhalten, jedoch fand ich die Szene deshalb nun nicht in dem Maße abstoßend, dass sie mir das Buch madig machen würde. Es passte sehr gut in die Story und die Beschreibung, als auch die Beschreibung der Erinnerungen an den Zwischenfall empfinde ich als sehr intensiv.


    Scheint insgesamt doch großes Kino zu sein, was der Autor da geschaffen hat.

  • Ich bin seit heute morgen durch, muss aber bevor ich eine Rezension schreibe, das Ganze erst einmal sacken lassen. Ehrlich gesagt, freue ich mich aber auch schon drauf, endlich wieder etwas anderes zu lesen - auch wenn mir "Schattenfall" recht gut gefallen hat. Die Geschichte erfordert hohe Konzentration und hat einige Längen, daher bin ich froh über Abwechslung :)

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Rezension


    In diesem ersten Band der Trilogie "Der Krieg der Propheten" stehen einige wenige Personen im Vordergrund: Ein geheimnisvoller Mönch aus dem Norden auf der Suche nach seinem Vater. Ein Scylvendi, die anderen Völker sehen ihn als Barbaren, ebenfalls auf einer Suche, der nach dem Mörder seines Vaters. Der Kaiser des Reiches Nansur, wie so mancher Herrscher zerfressen von dem Gedanken nach immer mehr Macht und Besitz. Ein Hexenmeister der Dûnyain, unterwegs in seiner Funktion als Kundschafter für seinen Orden. Eine Hure aus Sumna, unzufrieden mit ihrem Dasein und auf's Äußerste interessiert an den Geschehnissen auf Eärwa. Eine nymbricanische Konkubine, die mit ihrem naiven Wesen und ihrem hübschen Äußeren einiges erreicht. Und sehr wichtig, wenn auch keine Person: Der heilige Krieg! Dieser ist Dreh- und Angelpunkt dieses Romans und hat verschiedenste Auswirkungen auf die Bewohner Eärwa und somit auf die o. g. Charaktere.


    "Schattenfall" ist kein Buch für Zwischendurch, es ist durchsetzt mit philosophischen Texten und anspruchsvollen Dialogen. Das Intrigenspiel der handelnden Personen ist verzwickt und man sollte sich möglichst bis zum Ende merken können, was in den ersten Kapiteln gesagt und getan wurde. Die Schicksale der Hauptpersonen laufen mit fortschreitender Story immer weiter zusammen und die Handlungsstränge werden dadurch langsam besser erkennbar. Man sollte also wirklich durchhalten, auch wenn die vielen verschiedenen Orden und Glaubensgruppen einen anfangs zur Verzweiflung bringen können. Zur Ordnung des Chaos im Kopf ist der Anhang sehr nützlich, welcher die wichtigsten Personen, zugeordnet den einzelnen Völkern und Orden aufzeigt. Zugegeben, ich habe schon Bücher mit wesentlich mehr handelnden Personen gelesen, jedoch kommt hier die benötigte hohe Konzentration beim Lesen dazu, als auch die Zuordnung zu den verschiedenen religiösen Gruppen, das ist nicht immer so ganz einfach. Wenn man den Faden verliert, lohnt es sich ein paar Seiten zurückzuschlagen und Teile noch einmal zu lesen, das habe ich auch des Öfteren getan.


    Die Charaktere sind sehr detailliert beschrieben und lebensecht. Sie handeln logisch und ihrem Interesse nach. Einen "sauberen Helden" sucht man in dieser Geschichte vergeblich, daher fällt es scheinbar auch schwer, sich mit einem der Protagonisten zu identifizieren. Oder wer möchte sich schon als alternde Hure, naive Konkubine, machtversessenen Kaiser, mordenden Barbaren usw. sehen? Dies trügt aber nicht den Lesegenuss. Die detailgetreue Darstellung der Charaktere und Geschehnisse kann manchmal langatmig sein, daher gebe ich dem Buch auch nicht die volle Wertung. So wichtig diese Stellen für das Buch sind, so sehr ziehen sie aber auch Szenen in die Länge.


    Zusammengenommen muss man sich für diesen Roman Zeit nehmen, man muss sich einlassen wollen auf die vielen Personen, Gruppen, den Heiligen Krieg etc. Tut man dieses, wird man belohnt mit einer "großen" Geschichte, die wesentlich mehr zu enthalten scheint (das vermute ich jetzt, aber es ist ja erst der 1. Band), als sie zu Anfang verspricht! Großes Kino, ist ein Ausspruch, der zu diesem Buch gut passt.


    4ratten

  • Danke für Deine tolle Rezi. Ich schleiche schon seit einiger Zeit um dieses Buch herum, weil aber die Meinungen dazu so sehr auseinander gehen, konnte ich mich bisher nicht dazu entschließen, es zu lesen. Es fehlte mir bisher einfach die Meinung von jemandem, der normalerweise meinen Geschmack teilt. Da unsere Fantasygeschmäcker in etwa gleich sind, ist Schattenfall wieder auf meine Wunschliste gewandert.

  • Danke qantaqa! Und so wie ich deinen Lesegeschmack einschätze, wird dir dieses Buch vermutlich gefallen. Ich muss auch sagen, dass es noch nachwirkt... man vergisst nicht so schnell, was man da soeben gelesen hat. Ein beeindruckender Erstling.

  • Das hört sich wirklich gut an. Schwierige Fantasy-Bücher schrecken mich eigentlich nicht mehr, seit ich Steven Erikson gelesen habe :breitgrins: .