Jane Austen - Stolz und Vorurteil

Es gibt 183 Antworten in diesem Thema, welches 42.101 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tina.

  • Zitat von "Seychella"

    Und dann habe ich noch eine Frage zu Kapitel 8 (Seite 40).
    Weiß jemand warum Cheapside in Billigdorf übersetzt wurde, wo die Orte doch sonst ihre Originalnamen behalten? Zudem dieses Wortspiel ja unübersetzbar ist...


    Dazu habe ich etwas in der Reclam-Ausgabe gefunden, das ich jetzt einfach mal kurz zitiere. Im Übrigen ist diese Ausgabe wirklich toll! :klatschen:


    Zitat aus der Reclam-Ausgabe von "Stolz und Vorurteil":
    Im Original "Cheapside", ein unübersetzbares Wortspiel: Das Wort ist ein Londoner Straßenname (östlich der St. Pauls Kathedrale) in wenig vornehmer Gegend, und der Ausdruck "on the cheap side" heißt "eher gewöhnlich".

  • Also ich bin jetzt in Kapitel 11, ich weiß, nicht grade weit, aber es gefällt mir unheimlich gut :klatschen:
    Mrs Bennet wird mir zunehmend unsympathischer, mag gar nicht dran denken, wenn ich so eine Mutter hätte :entsetzt:
    Im Übrigen freue ich mich auf die berüchtigten Dialoge zwischen Elizabeth und Darcy :herz:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Interessanterweise merke ich das Siezen gar nicht mehr! Hab tatsächlich jetzt bewusst drauf achten müssen ;)


    Umso bemerkenswerter finde ich Elisabeth's Offenheit gegenüber Darcy - wo doch sonst immer nach außen so höflich und respektvoll miteinander umgegangen wird. Das finde ich richtig wohltuend - und je weiter ich lese, umso mehr schätze ich den Umstand, dass ich nicht in diese Zeit hineingeboren wurde :smile:

  • So, ich bin fertig. :freu:
    Ist ja auch wirklich schwer, in der zweiten Hälfte des Buches an irgendeiner Stelle aufzuhören.


    Was mir dieses Mal noch aufgefallen ist, ist die Art, wie Jane und Lizzy über ihre Eltern reden. Sie sagen immer "my father", wobei es doch beider Vater ist. Das hat sich für mich sehr komisch angehört. So, als würde ich meiner Schwester erzählen, dass meine Mutter Schnupfen hat. Ist ja schließlich auch ihre Mutter - da könnte man doch einfach "our mother" oder nur "mother" sagen, oder? :spinnen:
    Das ist mir noch viel stärker und störender aufgefallen als das Siezen, weil das ja im Englischen eh keinen Unterschied macht. Nur, wenn Mrs. Bennet ihren Mann beim Namen nennt, fällt das auf.


    Zitat von "Spoiler Ende"

    Ja, zum Ende gibt's wohl nur zu sagen, dass jede Schwester, die nun verheiratet ist, das gekriegt hat, was sie verdient. Lydia, in ihrer Dummheit, wird wohl irgendwann eine ähnliche Ehe führen wie Mr. und Mrs. Bennet - wenn wohl auch nicht so amüsant. :breitgrins:
    Jane, die ja fast schon zu gut ist, um wahr zu sein, hat ihren geliebten Bingley bekommen und Lizzy, die ich in der zweiten Hälfte des Buches wieder unglaublich lieb gewonnen habe (am Anfang ist sie mir immer eher egal) hat den Inbegriff von Sexappeal zum Ehemann bekommen. Mann, Mrs. Darcy würde ich auch gerne heißen. :breitgrins:


    Oh ja, besonders genossen hab ich diesmal Lady Catherines Besuch bei Lizzy. Die Frau leidet ja auch an Größenwahn.
    Die darauf folgenden Kapitel hab ich nur noch mit einem fetten Grinsen im Gesicht gelesen und im Moment ist meine Laune so gut, dass ich am liebsten gleich noch mal von vorne anfangen würde. :klatschen:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallo! :smile:
    Ich bin jetzt erst von meiner Reise nach Deutschland zurück und kann jetzt erst mitmachen... aber es scheinen ja zum Glück noch einige Leute am Lesen zu sein.
    Mal abgesehen davon dass ich das Buch jetzt zum 16. Mal lese, bin ich inzwischen bis zum 27. Kapitel vorgedrungen. Es ist mein absolutes Lieblingsbuch. :anbet:
    Wer noch nicht erwähnt worden ist, sind die Gardiners. Ich finde die beiden so nett und sie stehen auch etwas über dem ganzen Benehmensreigen. Als Paar bilden sie einen starken Kontrast zu Mr. und Mrs. Bennet. Vor allem finde ich es super wie gut Mrs. Gardiner ihre Nichten versteht, im Vergleich zu Mrs. Bennet.
    Glaubt ihr Mr. und Mrs. Bennet wären heutzutage schon geschieden oder ein genauso schrulliges Paar?


    Zitat von "cerridwen"

    Was mich allerdings wirklich nervt, ist das ständige Siezen des Ehepartners. Ich hoffe, wenn es geschehen sollte, werden die beiden sich nicht sizen. Das find ich so distanziert.


    Das ist aber nur in der deutschen Übersetzung so. Auf englisch sagen sie einfach "you" und so würde jeder sich jeder siezen oder duzen. Da hat der Übersetzer wohl auf die deutsche/französiche Tradition in der gleichen Gesellschafts-Schicht zurückgegriffen.

    &quot;Just the knowledge that a good book is awaiting one at the end of a long day makes that day happier.&quot; Kathleen Norris

  • Ich bin auch fertig :freu::klatschen:


    Morgen, oder am Sonntag werde ich dann mal meinen Gesamteindruck niederschreiben :winken:

  • Ich weiß wieder, warum mir das Buch, in dem so wenig passiert, beim ersten Lesen so gut gefallen hat :zwinker: . Es sind Sätze wie diese:


    "Dumme Männer sind die einzigen, deren Bekanntschaft sich lohnt."
    "Mr. Collins unterrrichtete sie sorgfältig über alles, was ihrer harrte, damit der Anblick solcher Räume, so vieler Dienstboten und eines so köstlichen Mahles sie nicht vollständig überwältigte."
    "... versammelte sich die Gesellschaft am Kamin, um Lady Catherine bestimmen zu hören, welches Wetter sie für den nächsten Tag festsetzte."


    Herrlich!


    ***
    Aeria

  • Zitat von "Wendy"

    Also, ganz so ist es auch wieder nicht. Er erlaubt Lydia, nach Brighton zu gehen, damit sie selbst was daraus lernt. Damit sie sich mal ordentlich blamiert - allerdings nur vor den Officers, wo's nicht sooooo arge Konsequenzen für ihren Ruf hat - sich bessert und mal lernt, sich zu beherrschen.
    Natürlich wird auch ein beachtlicher Grund gewesen sein, dass er sie nicht aushält, was ich persönlich ihm gar nicht verdenken kann. :zwinker:


    Ok kann auch sein das das er wollte das sie draus lernt will es nicht abstreiten. Aber hätte er sich nicht denken können das ein Mädchen wie Lydia mit sollch einem Themprament es für lustig und zugleich romantisch ansieht mit einem gut aussehenden Mann durch zu brennen ohne an die kosequenzen zu denken? Immerhin sollte man davon ausgehen das man seine Kinder ein wenig kennt und besonders ihre neigungen.

    Ein nicht zu Ende gelesenes Buch gleicht einem nicht zu Ende gegangenen Weg.<br />(Weisheit aus China)<br /><br />Gruß Pinky

  • Zitat von "booki"

    Also ich bin jetzt in Kapitel 11, ich weiß, nicht grade weit, aber es gefällt mir unheimlich gut :klatschen:
    Mrs Bennet wird mir zunehmend unsympathischer, mag gar nicht dran denken, wenn ich so eine Mutter hätte :entsetzt:
    Im Übrigen freue ich mich auf die berüchtigten Dialoge zwischen Elizabeth und Darcy :herz:


    *lach* Na sollch eine Mutter hätt ich auch nicht haben wollen . Aber ich finde Mrs. Bennet macht dank ihres unmöglichen wesens die Geschichte etwas amüsanter. Und dann noch der Sarkasmus von Mr. Bennet dazu, das passt wie die Faust auf's Auge. :breitgrins:

    Ein nicht zu Ende gelesenes Buch gleicht einem nicht zu Ende gegangenen Weg.<br />(Weisheit aus China)<br /><br />Gruß Pinky

  • Zitat

    Kapitel 41.
    Also ich glaube auch, dass Mr. Bennet nur seine Ruhe haben will, als er Lydia gehen lässt. Es wundert mich aber, genau wie Pinky es schon schrieb, dass er, ein Mann mit Lebenserfahrung, so handelt. Er kennt seine Tochter immerhin gut genug, um zu ahnen, dass aus dieser Reise nichts Gutes erwachsen kann.
    Dass er Lizzys (gute!) Argumente gegen Lydias Reise nach Brighton einfach so wegfegt, erstaunt mich sehr. Ich mag eigentlich Mr. Bennet mit seiner Gelassenheit, aber in dieser Szene handelt er sehr sehr leichtsinnig.


    ***
    Aeria

  • Also, diese Sache mit Mr. Bennet hab ich jetzt extra nochmal nachgeschlagen:


    Zitat von "Kapitel 41"


    Mr. Benent: "Lydia will never be easy till she has exposed herself in some public place or other, and we can never expect her to do it with so little expense or inconvenience to her family as under the present circumstances."
    (und später:)
    "Let her go then. Colonel Forster is a sensible man, and will keep her out of any real mischief; and she is luckily too poor to be an object of prey to anybody. At Brighton she will be of less importance even as a common flirt than she has been here. The officers will find women better worth their notice. Let us hope, therefore, that her being there may teach her her own insignificance. At any rate, she cannot grow many degrees worse, without authorising us to lock her up for the rest of her life."


    Also, für mich ist das eindeutig. Er hat natürlich gewusst, wie seine Tochter sich aufführen würde, aber eben darauf vertraut, das Colonel Forster sie davon abhält, etwas wirklich Dummes zu tun. Und selbst mit diesem Gedanken im Hinterkopf hat er sie nicht sofort gehen lassen.


    Mr. Bennet ist einer meiner Lieblingscharaktere, eben weil er so unkompliziert ist, aber trotzdem eben nicht leichtsinnig handelt. Ich finde seine Argumentation Lizzy gegenüber jedenfalls überzeugend, wenn es sich auch später als Fehler herausstellt (aber wer hätte denn damit rechnen können, dass einer der Officers tatsächlich ein Auge auf Lydia wirft? :rollen:

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  • Ich habe gerade Kapitel 15 beendet. Ich finde Mr Collins einfach zum Schießen :totlach: Ich hoffe es kommen noch mehr solcher lustiger Kapitel! Allerdings verstehe ich die Verwandtschaftsverhältnise nicht so ganz. Einmal wird gesagt, dass Mr Collins der Cousin von Mr Bennett ist und dann sind wieder alle 5 Bennetttöchter seine Cousinen. :confused:


    booki
    Ja, so eine Mutter hätte wohl keiner gern! :breitgrins: Aber sind bringt auch sehr viel Witz in das Buch. Wenn ich an das Gespräch von ihr mit Mr Darcy und Mr Bingley denke ... :lachen:

  • Zitat von "Aeria"

    Ich vermute, dass Mr. Collins (er und Lady Catherine sind so was von toll beschrieben!) ein Neffe Mr. Bennets ist. Oder?


    So hab ich das auch verstanden. Denn Mr. Collins ist ja erst 25 und somit eigentlich im richtigen Alter, um der Cousin der Bennet-Töchter zu sein.

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  • :hm: Das kann ich mir, ehrlichgesagt, auch nicht erklären. Vielleicht ist das wieder Teil irgendeines verrückten Brauchs?!

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  • Zitat von "Aeria"

    Deshalb wundert es mich, dass Mr. Bennet sagt: "Der Brief kommt von meinem Vetter, Mr. Collins, der euch alle nach meinem Tod aus diesem Haus treiben wird, sobald er Neigung dazu verspürt."


    Ja, diese Textstelle meine ich. Und an einer anderen Stelle ist Mr Collins froh seine Cousinen (die Bennetttöchter) zu begleiten.
    Das Mr Collins erst 25 ist, habe ich wohl überlesen :redface: Dann ist es wohl eher wahrscheinlich, dass es Mr Bennetts Neffe ist. Mr Bennett hat sich ja auch mit Mr Collins Vater zerstritten uns das wäre dann demnach sein Bruder. *grübel* So kommts vll. hin!?

  • Hallo,


    ich habe bis Kapitel 37 gelesen und ich geniese dieses Buch. Ich mag es auch gar nicht schneller lesen. Viele andere Bücher lese ich auch 'mal zwischendrin, wenn ich gerade Zeit habe, aber das kann und will ich bei diesem buch nicht. Ich möchte wirklich mit Muse und Ruhe in das 19te Jahrhundert abtauchen und mich nicht durch Nebengeräusche ablenken lassen. Ich weiß jetzt schon, daß ich traurig sein werde, wenn mich diese Figuren verlassen, weil das Buch zu Ende ist. Vor allem mag ich es auch, weil es von einer Frau geschrieben wurde, welche in dieser Zeit gelebt hat. Ich finde das immer autentischer, als wenn (oh je was für ein Deutsch :redface: )ein Autor unseres Zeitalters von dieser Zeit schreibt, aber sein Informationen über Lebensweise und Verhalten der Menschen nur aus dritter Hand hat.


    Spoiler bis Kapitel 37

    Zitat


    1. Den Antrag von Darcy fand ich ziemlich überraschend und da ist dann acuh eine Sache, die mich etwas stört. Hier finde ich haben Darcy und Lizzy viel zu wenig miteinander zu tun gehabt. Ich konnt nicht nachvollziehen, wie die Liebe von Darcy zu Lizzy entstanden ist. Also warum er sich in sie verliebt hat. Bei "Emma" ist es irgendwie greifbarer. Der Humor zwischen den beiden, die Diskussionen und Wortgeplänkel, das fehlt mir hier ein wenig.
    2. Den Brief von Darcy fand ich schön, gerade weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß die Menschen heute gar nicht merh ihre Beweggründe erklären möchten und nur noch den einfachsten Weg gehen. Ausserdem finde ich es gut, wenn jemand sein eigenes Handeln in Frage stellen kann, obwohl er in guter Absicht gehandelt hat und das macht Darcy ja:"If you have not been mistaken here, I must have been in an error. Your superior knowledge of your sister must be make the latter probable..."
    3. Was mich am meisten an dieser Geschichte fasziniert ist, daß es keine einfachen Wege sind die die Paare gehen um zueinander zu finden und ein bischen die Wehmut, so etwas auch gerne noch einmal zu erleben. Dieses Verliebt sein, die Unsicherheit, empfindet der andere auch so, jede Geste und jedes Wort auszulegen, in der Hoffnung eine Bestätigung der eigenen Gefühle zu finden. O.K ich gebe es zu ich bin hoffnungslos romantisch veranlagt und oute mich auch als absoluten Rosamunde Pilcher Fan :redface:


    So nun geht's gleich weiter, wenn meine Lieben zu Hause Ihren Mittagsschlaf machen. :klatschen:
    Liebe Grüße Tina

  • Zitat von "Aeria"

    Deshalb wundert es mich, dass Mr. Bennet sagt: "Der Brief kommt von meinem Vetter, Mr. Collins, der euch alle nach meinem Tod aus diesem Haus treiben wird, sobald er Neigung dazu verspürt."


    ***
    Aeria


    Mr. Collins ist der Neffe von Mr. Bennet. Nach der Mode dieser Zeit wird er aber als Cousin angeredet.


    Steht so in der Reclam-Ausgabe! :smile:

  • Zitat von "Pinky"

    Etwas seltsam finde ich das man nur an Darcy was aus zusetzten hat.


    Genau so geht es mir auch. Eigentlich erscheint Darcy doch eher attracktiv und man sieht das Ende schon kommen...


    (Bin jetzt in Kapitel 18 und will dieses Jahr auf jeden Fall noch weiterkommen...)


    LG
    Claudi