"Grundwissen" Fantasy

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 7.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Germa.

  • Hallo,


    da ich noch nicht soviel Fantasy gelesen habe, hätte ich einige grundsätzliche Fragen an euch Fantasy-Freaks:


    Worin liegt der Unterschied zwischen Elfen, Elben und Feen ???


    Gibt es eine allgemeine Geographie in der Fantasylandschaft ???
    Ich meine damit, schafft jeder Autor seine eigene Welt oder existieren Städte, Landschaften usw., die immer wieder auftauchen?


    Könnt ihr mir bei diesen Fragen helfen? :schmetterling:

  • Elfen und Feen entstammen der Sagenwelt verschiedener Völker. Die Elben wurden meines Wissens von Tolkien erfunden, wobei dieser Begriff von der Übersetzerin stammen dürfte, denn Tolkien selbst schreibt nur von "Elves". Die Elben sollen laut Tolkien eben KEINE Elfen oder Feen sein.


    Landschaften, die immer wieder vorkommen (also von verschiedenen Autoren genutzt werden) fallen mir jetzt spontan nicht ein. Obwohl manche dieser fiktiven Landschaften doch sehr ans mittelalterliche Europa erinnern.


    EDIT: Schau, schau: Die Wikipedia hat auch was zu Elben zu sagen. Dem Artikel könnte man noch hinzufügen, daß Tolkien selbst gesagt hat, man solle die Elben keineswegs mit Elfen oder Feen verwechseln.

  • Vielen Dank für die Erklärung.


    Die Ähnlichkeiten mit dem europäischen Mittelalter ist mir auch schon aufgefallen. Besonders was die Hierarchien und das städtische und ländliche Leben betrifft.


    Gibt es Fantasy Bücher, die sich auf alte Sagen/Legenden beziehen? Also ein "Fünkchen Reales" trägt.


    Bekannt sind mir: Die Nebel von Avalon, Vor der Elfendämmerung, Die Feuer von Troja. Fallen Euch noch welche ein?

  • Auf einer der Making Of DVDs zu den Herr der Ringe Filmen wird postuliert, dass Tolkien sich bei den Rohirrim sehr stark an dem britischen Epos Beowulf orientiert hat, quasi nur noch die Pferde hinzugefügt habe.


    MfG
    Nightfever

    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!<br />Der Hauptmann der Räuber

  • Hallo!


    So weit ich weiß hat er ja auch Beowulf übersetzt...


    Ich bin zwar auch kein Pro in dem Genre...


    Zitat von "Germa"

    Gibt es Fantasy Bücher, die sich auf alte Sagen/Legenden beziehen?


    Kommt drauf an wie du das meinst, ich meine die ganzen Kreaturen und so sind ja sehr oft abgekupfert...


    LG,


    Ragle

  • Ich meine es so wie zum Beispiel die Neufassung des Trojanischen Kriegs von Zimmer-Bradley.
    Ich finde Fantasy interessanter, wenn ein Körnchen Wahrheit drinliegt.

  • Hallo Germa,

    Zitat von "Germa"

    Worin liegt der Unterschied zwischen Elfen, Elben und Feen ???


    natürlich gibt es grobe Einteilungen, wie sie hier im Thread auch schon beschrieben wurden, grundsätzlich sind Elfen aber nicht gleich Elfen, Elben aber nicht gleich Elben und Feen nicht gleich Feen. Wie diese Wesen sich verhalten, aussehen etc. liegt in der Hand des Autors, der sie so darstellen kann, wie er/sie möchte. Entfernt er sich dabei stark von der üblichen Darstellung, kann dies bei vielen sehr aufstoßen oder auch ein großer Erfolg werden. Kurzum: Ich würde mich bei der Beschreibung nicht festlegen wollen ;)


    Eine einheitliche Geographie gibt es nur dann, wenn Geschichten in der selben Welt spielen. Da die meisten Autoren aber ihre eigenen Welten erfinden, gibt es natürlich unzählig viele.


  • Moin,


    zu diesem Punkt fallen mir die "Forgotten Realms" - "Die vergessenen Reiche" ein, zu denen auch die Schertküste (vielleicht bekannt aus der PC-Spiele-Reihe Baldursgate und Neverwinter Nights)


    Ansonsten lassen viele Autoren wohl ihrer Fantasy :zwinker: freien Lauf.


    CU Lyros

    P.S.:Das Posting spiegelt meine Gedanken wieder, Rechtschreibung und Grammatik hingegen sind frei erfunden. <br /><br />Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern u

  • Hallo,


    Orte: es gibt da ein uraltes Machwerk in drei Bänden, das sich "Von Atlantis bis Utopia" nennt und sämtliche Orte aus Fantasywerken lexikonartig auflistet, die es bis zum Erscheinungstag gab (irgendwann Anfang der 80er). Îst leider nur noch gebraucht erhältlich. Autoren: Alberto Manguel und Gianni Guadalupi.


    Legenden: Mein Wichtelbuch "Die Priesterin" von Johanne Hildebrandt sowie dessen Fortsetzung "Tochter des Donners" handeln von der nordischen Götterwelt, genauso wie eine Serie von Diana Paxson (Die Töchter der Nibelungen). Kai Meyer hat ebenfalls einige Bücher im Sagenkreis der Nibelungen geschrieben: "Nibelungengold" (Sammelband mit vier Büchern). Außerdem ein Buch über die Lorelei.


    Aus der keltischen Sagenwelt kenne ich die Taran-Bücher von Llyod Alexander (absolut empfehlenswert!!!) sowie die Wintersonnenwende-Bücher von Susan Cooper (noch viel empfehlenswerter). Das sind allerdings beides eher Jugendbücher. Für Erwachsene kenne ich "Die vier Zweige des Mabinogi" von Evangeline Walton, "Eulenzauber" von Alan Garner und "Thomas der Barde" von Ellen Kushner


    Von Kara Dalkey gibt es eine Serie - "Das Elixier der Nacht" - in der sie mit Elementen aus der indischen und griechischen Mythologie spielt, sowie eine Serie - "Water" -, in der sie Atlantis und Elemente aus der Artus-Sage miteinander verbindet.


    Mit der Artus-Sage befaßt sich auch Vera Chapman, allerdings auf etwas ungewöhnlichere Art. Den Mordred-Zyklus von Peter Hanratty kann ich hingegen absolut nicht empfehlen und die Serie von Mary Stewart (beginnt, glaube ich mit dem Buch "Der Flammende Kristall") habe ich noch nicht gelesen, ebensowenig wie die Serie von Gillian Bradshaw (erstes Buch "Der Falke des Lichts"). Von letzterer war meine Schwester ganz begeistert.


    Aus der chinesischen Sagenwelt bedient sich die Serie um Meister Li von Barry Hughart (z.B. "Die Insel der Mandarine"). Witzig und spannend. Hat mich an mein altes Buch mit chinesischen Märchen erinnert.


    LG, Rio

  • Hallo Rio,


    vielen,vielen Dank für deine tollen Buchtipps.
    Ich werde gleich mal in amazon nachsehen und sicher was auf meine Wunschliste setzen.


    Ich wusste z.B gar nicht, dass Alberto Manguel sich auch mit Fantasy befasst hat. Von ihm kenne ich nur Tagebuch eines Lesers und Eine Geschichte des Lesens.


    Schön, dass einem hier so schnell und fachmännisch geholfen wird. :klatschen:

  • Zitat von "Germa"

    Gibt es Fantasy Bücher, die sich auf alte Sagen/Legenden beziehen?


    Mir fallen da noch "Die Keltenkönigin" (König Lear und seine Töchter) und "Der Zauber von Erin" (Tristan und Isolde, aus der Sicht von Branwen) von Diana L. Paxson ein.
    Und "Tochter der Wälder" von Juliet Marillier orientiert sich stark am Märchen "Die wilden Schwäne" von Hans Christian Andersen.


    Rio: Danke für die tollen Buchtipps, da werde ich gleich mal stöbern gehen... :smile:

  • Hallo zusammen!


    Ich bin ja nun absolut kein Fantasy-Spezialist ...


    Zitat von "Ragle"

    So weit ich weiß hat er ja auch Beowulf übersetzt...


    Universitäts-Literaten wie Tolkien oder Eco kennen natürlich unheimlich viel. Und auch unheimlich viel Altes. So sind mir in der Edda einige Zwergennamen Tolkiens als Eigennamen begegnet.


    Und als ich Robert Louis Stevensons Travels with a Donkey in the Cevennes gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass Stevenson plötzlich davon spricht, dass alte Bäume wie eine Herde Tiere in einem Tal verstreut herum stehen. Und dieses Bild auch mit Beschreibungen der Bäume so vertieft, dass ich wirklich eine Vorstufe von Tolkiens "Ents" vor mir zu haben glaubte.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo Germa,


    die Fantasy ist ein weites Feld und viele Autoren und Leser haben sich ganz eigene Welten und Wesen zusammenfabuliert, so daß es m. E. keine korrekte Definition für Elfen und Feen geben kann !


    Die hier bereits angesprochenen "Vergessenen Reiche" sind ja eine Spielwelt zum Rollenspiel D&D. Es gibt auch noch weitere Rollenspielwelten, für die es komplette Buchreihen gibt.. z.B. die "Das Schwarze Auge" Bücher spielen immer auf der Welt Dere auf den Kontinenten Aventurien und Myranor. Diese Rollenspielbücher sind aber tlw. nur für Rollenspieler interessant.


    Es gibt ein deutschsprachiges Fantasybuchprojekt, welches als zentrales Thema die Auswirkungen eines Kometeneinschlages auf einen Planeten hat ---> http://www.gezeitenwelt.de/start.htm



    Was die Verwendung von Sagen angeht, kann ich Dir folgendes Buch empfehlen:


    Wodans Fluch von Stephan Grundy
    3596137632.03.MZZZZZZZ.jpg


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Fünfzehn Jahre zählt Hagan, der als zweiter Sohn des Burgunderkönigs in Worms aufwächst - ein einsamer, einzelgängerischer Knabe, durch seine Mutter Grimhild und den Seher der Burgunder mit dunklem Wissen ausgestattet. Seinem älteren Bruder Gundahari, dem Thronerben, ist er ebenso treu verbunden wie seinem Volk und seiner Familie. Als Unterpfand für die Bündnistreue der Burgunder kommt Hagan an den Königshof von Attila. Dort freundet er sich mit Waldhari von Aquitanien und Hildegund, einer suebischen Fürstentochter an, wird Begleiter und Beschützer ihrer großen Liebe. Er verteidigt unter Einsatz seines Lebens die Liebe zwischen Waldhari und Hildegund vor den Nachstellungen Attilas und den politischen Interessen seines Bruders Gundahari. Hagans Zeit ist eine Zeit des Umbruchs. Die Völkerwanderung hat Europa in Bewegung versetzt, drei Religionen - der germanische Götterglaube, der hunnische Schamanismus und das erstarkende Christentum - wetteifern um die Gläubigen.

    Don´t Be Afraid To Dream Outside The Lines
    <br />Dreams Are Immortal
    <br />-Warrel Dane/NEVERMORE-

  • btw.


    Habe gerade in deinem Vorstellungsthread gelesen, daß dein 13jähriger Sohn ein Lesemuffel ist.


    Also ich fand das als pubertierender Jugendlicher sehr.. äähhh inspirierend
    :breitgrins:


    3404201043.03.LZZZZZZZ.jpg

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  • Huhu,


    Richard Kirk ist übrigens das Pseudonym für einen ganz tollen Autor: Angus Wells, dessen Bücher ich liebe. Allerdings hat er mit "Raven" meiner Meinung nach [size=7px]absoluten Mist[/size] geschrieben :breitgrins:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "nimue"

    Richard Kirk ist übrigens das Pseudonym für einen ganz tollen Autor: Angus Wells, dessen Bücher ich liebe.


    Gut zu wissen, denn gleich hinter mir stehen drei Bücher aus dem Zyklus "Die Kinder des Exils" von ihm :)

  • Nun, für einen 13jährigen Jungen sind die Raven-Bücher von Richard Kirk sicher ... inspirierend :breitgrins: Mir war schon der erste Band zu ... wie soll ich sagen? - zu sehr für pubertierende Jungs geschrieben :zwinker:


    LG, Rio

  • Zitat von "GastRedner"

    Was die Verwendung von Sagen angeht, kann ich Dir folgendes Buch empfehlen:


    Wodans Fluch von Stephan Grundy
    .


    Ich habe auf meinem SUB ein Buch von Grundy liegen: Rheingold.
    Das ist die Verarbeitung des Nibelungenlieds.


    Wenn es mir gefällt werde ich sicher auch Wodans Fluch lesen.


    Was meinen Sohn betrifft, versuche ich gerade ihn über Hörbücher( Eragon zu Weihnachten geschenkt) zum Lesen zu bringen. Mal sehen, ob es klappt! :zwinker:

  • Zitat von "Wendy"

    Jetzt kommen sie raus, die Jugendsünden des GastRedners. :breitgrins: :zunge:


    Ich schäm mich nicht dafür :zwinker:




    Zitat von "Rio"

    Nun, für einen 13jährigen Jungen sind die Raven-Bücher von Richard Kirk sicher ... inspirierend :breitgrins: Mir war schon der erste Band zu ... wie soll ich sagen? - zu sehr für pubertierende Jungs geschrieben :zwinker:


    LG, Rio



    eben...

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