Susanne Mischke - Wer nicht hören will, muss fühlen

  • Friedhofsgärtnerin Rosa Ganni arbeitet auch gelegentlich für Luise Pauly, die ihren Garten nicht mehr alleine pflegen kann. Als sie ein Pfirsichbäumchen pflanzt, gräbt Rosa mit dem Erdreich auch ein paar Knochen aus. Noch bevor sie den Schädel findet, ist ihr klar, dass es sich dabei nicht um Tiere handelt. Doch Frau Pauly bestreitet, irgendetwas davon zu wissen.


    In Rückblenden erfahren wir von Rosas Kindheit. Als Rosa fünf war, erlitt ihre Mutter eine Frühgeburt, der heißersehnte Junge starb einen Tag nach der Geburt. Einige Wochen später verschwand Hemma Ganni spurlos, Vater Enzo zog Rosa alleine groß.


    Die Handlung springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, enthüllt Querverbindungen zwischen Rosa und Luise Pauly, beleuchtet den seelischen Absturz von Hemma Ganni nach der Frühgeburt - und plätschert trotzdem seltsam unspannend vor sich hin.


    Die vermeintlichen und wahren Verwandtschaftsverhältnisse zwischen diversen Figuren sind nicht nur verwirrend, sondern wirken auch recht konstruiert, mit den Protagonisten wurde ich nicht richtig warm. Rosas Liebesgeschichte mit Frau Paulys Enkel fand ich nicht im geringsten überzeugend. Insgesamt habe ich für das nicht allzu dicke Buch fast eine Woche gebraucht und dabei ziemlich wenig Lesevergnügen empfunden.


    Ich habe schon öfter kritisiert, dass Mischkes Krimis sich nach einer spannenden Handlung mit glaubwürdigen Figuren nicht vernünftig auflösten - das hier löst sich zwar auf, ist aber klischeebeladen, zäh und wahrlich kein Meisterwerk des deutschen Krimis.


    2ratten


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