Der schlechte Ruf der Fantasy

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  • Ich lese ja erst seit ein paar Jahren Fantasy. Davor wurde ich immer abgeschreckt, oft hieß es "Fantasy ist nur was für Männer" und "Schlachtengetümmel". Und da ich nichts lesen wollte, wo es nur um Krieg hing, hatte ich die schnell abgehakt. Was bin ich froh, das ich über mein erstes Fantasybuch gestolpert bin, es war "Die Wälder von Albion" von Marion Zimmer Bradley. Da stand was von Priesterinnen, Ritualen und dem alten Glauben - ich konnte einfach nicht anders als es zu kaufen. Das war also auch Fantasy!


    Vorurteile gibt es viele, jeder hat da sicher mal Erfahrungen mit gemacht. Bei mir war es die beliebte Schublade "Das ist doch nur was für Leute, die mit dem realen Leben nicht klar kommen". Für mich ist es eine Bereicherung, ich lasse mich gern verzaubern. Und ich habe eine Schwäche für Mythen, Magie, Elfen und andere Wesen. Es gibt ja auch so viele Unterarten der Fantasy, was aber viele "Nicht-Fantasy-Leser" nicht wissen. Für sie ist dann alles "Tolkien-artig" oder Harry Potter.


    Was ich allerdings noch schlimmer finde, sind Leute die nur ein Fantasy-Buch gelesen haben und meinen sie kennen jetzt alle. Für sie besteht die Welt nur aus diesem einen Buch bzw. Zyklus, und sie sind auf dem Trip jetzt alle Bücher zu kennen und unqualifizierte und oft auch beleidigende Kommentare zu meinem Leseverhalten abzugeben.


    Und dann gibt es da noch die Männer, die mich in Buchhandlungen vom Fantasy-Regal vertreiben wollen. Sei es durch Drängeln, Schubsen oder Sprüchen wie "Das ist doch nur was für Männer" oder "Die Schnulzen-Abteilung ist da drüben". :grmpf:


  • Und dann gibt es da noch die Männer, die mich in Buchhandlungen vom Fantasy-Regal vertreiben wollen. Sei es durch Drängeln, Schubsen oder Sprüchen wie "Das ist doch nur was für Männer" oder "Die Schnulzen-Abteilung ist da drüben". :grmpf:


    :totlach: So etwas ist dir schon einmal passiert? Solche Männer sollen mir mal vorm Regal begegnen - da geht's dann rund :)
    Ich habe vor etlichen Jahren SF und Fantasy auf dem Flohmarkt verkauft, jede Woche und ich hatte einige Stammkunden. Von denen hat allerdings nie jemand eine Aussage in die Richtung gemacht, das phantastische Genre wäre nur etwas für Männer - meine Kundschaft war auch bunt gemischt.


  • Es gibt so komplexe Welten....


    Mir fällt das gerade bei MZB in der Darkover Reihe auf. Gott sei Dank habe ich einen Darkover Atlas bei mir, der mir Hintergründe, ein Lexika und ein Glossar liefert. Manchmal muss ich da echt nachschlagen um mitzukommen, sonst verwechsle ich die ähnlich klingenden Namen.


    Und es macht auch Spaß zu schmökern, was sie sich alles ausgedacht hat, wie sie Welten aufgebaut hat, jedes "Haus" ein eigenes Wappen, eine Familiengeschichte, wie der Name entstand und so weiter.
    Ich finde so etwas fantastisch. :klatschen:


    Katrin


  • @Likimeya
    Natürlich weiß ich das man auf den Klappentext keinen besonders großen Wert legen soll. (Steht ja im Prinzip fast immer das gleiche drauf). Aber meine Aussage beruft sich nicht auf einen Klappentext, den ich gelesen habe, sonder auf die empfehlungen von einigen sehr engen Freunden. Und wenn die mir sagen, dass ihnen diese Bücher überhaupt nicht gefallen haben, dann kann ich zu fast 90% sagen, dass mir diese Bücher auch nicht gefallen werden (Wir haben nunmal sehr gleiche Geschmäcker)


    Es gibt auch Bücher, die unter engen Freunden mit ähnlichem Geschmack unterschiedlich ankommen. Mir ist das erst einmal passiert, und wie es der Zufall will, war es "Die Elfen" von Bernhard Hennen. Meine Freundin fand es furchtbar, so schlecht das sie es gleich verkauft hat. Ich bin um das Buch schon länger herumgeschlichen, war aber verwirrt von den Rezis bei amazon. Und ohne dieses Forum hätte ich es wohl von meiner Wunschliste gelöscht, was hatte ich ein Glück. Das Buch hat mir extrem gut gefallen, die Geschichte genauso wie der Autor.


  • Und dann gibt es da noch die Männer, die mich in Buchhandlungen vom Fantasy-Regal vertreiben wollen. Sei es durch Drängeln, Schubsen oder Sprüchen wie "Das ist doch nur was für Männer" oder "Die Schnulzen-Abteilung ist da drüben". :grmpf:


    Wo gehst du denn einkaufen? :breitgrins:
    Das ist mir auch noch nie passiert. Im Gegenteil. Bei Thalia wo ich immer kaufe, da machen einem die Männer Platz wenn sie merken man sucht was. :klatschen: Na ja, in Wien leben eben noch wahre Gentleman. :breitgrins:


    Katrihn

  • Wo gehst du denn einkaufen? :breitgrins:
    Das ist mir auch noch nie passiert. Im Gegenteil. Bei Thalia wo ich immer kaufe, da machen einem die Männer Platz wenn sie merken man sucht was. :klatschen: Na ja, in Wien leben eben noch wahre Gentleman. :breitgrins:


    Katrihn


    Ja, man könnte fast schon drüber lachen. Aber die ersten male war ich einfach nur baff!
    Früher ist mir das sogar hier im Thalia passiert, in letzter Zeit wieder öfter in Hannover. Aber wenn ich gut drauf bin, und frage wie sie denn zu der Annahme kommen, kommt es manchmal noch besser! Dann wird aus einem Zwerg mal ein Riese, und aus einem Elben eine Fee, und die Autoren werden auch querbeet gemischt. Oder wusstet ihr, dass "Der Herr der Ringe" eigentlich von Pratchett ist? :totlach:


  • nun, natürlich gibt es auch innerhalb der subgenres unterscheide, und natürlich kann nicht jederalles mögen, das ist ja wohl einmal klar! :rollen: darum ging es mir aber auch gar nicht.


    was mich stört, ist die art, wie du bücher kritisierst, die du noch nicht einmal gelesen hast - und zwar allein des themas (elfen, orks etc.) wegen. von leuten, die keinen bezug zur fantasy haben, bin ich nichts anderes gewöhnt, aber von jemandem, der dieses genre gerne liest, habe ich ganz einfach mehr verständnis erwartet.

    Liebe Grüße<br /><br />em

  • Oder wusstet ihr, dass "Der Herr der Ringe" eigentlich von Pratchett ist? :totlach:


    Das ist ja noch besser als das Tolkien noch lebt und jetzt viel Geld kassiert mit dem Buch und den Filmrechten natürlich.


    Mann oh Mann, der gute Herr muss sich ja schon hundertmal im Grab umgedreht haben, wenn er hört was hier veranstaltet wird. :breitgrins:


    Katrin


  • Das ist ja noch besser als das Tolkien noch lebt und jetzt viel Geld kassiert mit dem Buch und den Filmrechten natürlich.


    Vielleicht sollten wir mal einen eigenen Thread aufmachen für die besten Sprüche über Fantasy. Daß der "Herr der Ringe" von Pratchett sein soll, ist einfach köstlich! :breitgrins:




    Es stimmt zwar, dass aus einem (zumeist englischsprachigen) Buch im Deutschen häufig zwei Bände werden, nur der Grund, den du dafür anführst, ist ein ganz anderer. Das hat nichts mit Verlagspolitik zu tun, sondern ganz einfach mit den unterschiedlichen Sprachen.


    Zum einen liegt es an der anderen Sprachstruktur, zum anderen aber wirklich an den Verkaufszahlen. Zumindest ist das die Begründung bei Lübbe und deren "Bibliothek der phantastischen Literatur".

    viele Grüße<br />Tirah

  • Hallo!


    Genau wie bei allen Genres gibt es auch bei der Fantasy Romane mit mehr oder weniger Anspruch (im Bezug auf Stil, Charakterisierung, Originalität, usw.).


    Ohne mir ein Urteil über "Die Orks", "Die Zwerge" usw. erlauben zu wollen, erwecken diese Romane doch den Anschein der Massenliteratur. Begonnen hat es ja mit der Übersetzung von Stan Nicholls' "Die Orks".
    Nach dem durchschlagenden Erfolg dieses Romans und der "Herr der Ringe"- Euphorie folgten dann ja die weiteren Romane von deutschen Autoren (die scheinbar von den Verlagen in Auftrag gegeben wurden, um die Nachfrage nach Büchern in dieser Richtung zu befriedigen).
    Jedes dieser Bücher, bzw. Reihen hat einen eigenen Autor und ist getrennt von den anderen zu bewerten, aber von außen wirkt für mich diese Strategie des Verlages eher abschreckend. Insofern kann ich tobsa gut verstehen, daß sie diese Bücher nicht lesen möchte.


    Was nun die Sache angeht, daß Fantasy sich verändert hat: Zum Glück hat sie das. Es gibt einfach zu viel von Tolkien oder Rollenspielen beeinflusste Fantasyliteratur. Ob sie nun gut oder schlecht geschrieben sind: Ich mag sowas einfach nicht mehr lesen, weil es mich langweilt. (Es ist in Ordnung wenn andere Leser das mögen und ich spiele jetzt auch nicht auf die Orks und Co an ;))


    Ich genieße es wirklich wenn ich etwas in die Finger bekomme in dem keine Elfen/Elben, Halblinge und Orks vorkommen und in denen nicht eine Truppe unterschiedlicher Helden zu der üblichen Queste aufbricht.
    Man merkt, daß immer mehr Autoren in den letzten Jahren sich von diesem Muster lösen. Anfangen eigene Ideen zu entwickeln und vor allem mehr Wert auf die Charaktere legen.


    Was ich damit sagen will: Ich habe tobsas Beitrag nicht so negativ wahrgenommen wie viele hier.
    Auch wenn es vielleicht auf Elfen/Orks/Zwerge nicht zutrifft, gibt es einfach eine Menge schlecht geschriebener Massenware, in die sich zum Glück immer mehr richtig gut geschriebene originelle Fantasy mischt, zu der vielleicht auch Skeptiker Zugang haben könnten.


    Liebe Grüße, Pandora.


  • Auch wenn es vielleicht auf Elfen/Orks/Zwerge nicht zutrifft, gibt es einfach eine Menge schlecht geschriebener Massenware, in die sich zum Glück immer mehr richtig gut geschriebene originelle Fantasy mischt, zu der vielleicht auch Skeptiker Zugang haben könnten.


    Da hast du Recht, es gibt auch schlechte Fantasy Bücher (wie in jedem anderen Genre auch). Was mich bei Tobsas Beitrag einfach auf die Palme gebracht hat, war die Tatsache, dass er Menschen zwar verurteilt die sich vorschnell ein Urteil über ein Buch erlauben, es dann aber selber tut.


    Man kann "Die Zwerge", "Die Orks", "Die Elfen" und was es sonst noch gibt nicht einfach alle in einen Topf werfen. Das kann ich bei keinem Genre, aber bei der Fantasy wird das immer so gemacht.


    Ich sage ja auch nicht, "ah ja, der Thomas Mann, der schreibt so geschwollen, da wird der Brecht auch nicht anders schreiben, die gehören ja beide den Klassikern an".


    Pauschalierungen ohne ein Buch zu kennen, finde ich einfach unfair.


    Katrin

    Einmal editiert, zuletzt von Jaqui ()

  • Hallo!


    Ich gebe zu ich hätte nicht über die Bücher "Zwerge", "Orks" und "Elfen" urteilen sollen bevor ich sie gelesen habe.
    Das nehme ich gerne wieder zurück. Mich nervt einfach nur das was Pandora da angesprochen hat. Dass nach den Herr Der Ringe Filmen plötzlich die Regale vollstehen mit eben solcher Literatur, die versuchen auf der HdR-Erfolgswelle aufzuspringen.
    Und ich finde das soetwas die Nicht-Fantasy-Leser abschreckt. Nach dem Motto, Die Elfen! So ein Kinderkram lese ich nicht!. Und es war ja wirklich eine Zeit lang so (zumindest in meinen Buchläden), dass da massenhaft solcher Literatur stand und dass die andere (Fantasy)Literatur da ein bisschen untergegangen ist.
    Also wenn nicht schon mehr Gleichberechtigung dann wenigstens andere Titelnamen! :zwinker:


    Ingroscha
    Es handelte sich hierbei um "Die Elfen". Es könnte sich natürlich genauso wie bei Seychella und ihrer Freundin sein. Ich werde wohl nicht drumherum kommen es irgendwann doch mal zu lesen.

    Nichts ist jemals einfach!


  • Ich gebe zu ich hätte nicht über die Bücher "Zwerge", "Orks" und "Elfen" urteilen sollen bevor ich sie gelesen habe.
    Das nehme ich gerne wieder zurück.


    Gut :smile:




    Mich nervt einfach nur das was Pandora da angesprochen hat. Dass nach den Herr Der Ringe Filmen plötzlich die Regale vollstehen mit eben solcher Literatur, die versuchen auf der HdR-Erfolgswelle aufzuspringen.
    Und ich finde das soetwas die Nicht-Fantasy-Leser abschreckt. Nach dem Motto, Die Elfen! So ein Kinderkram lese ich nicht!. Und es war ja wirklich eine Zeit lang so (zumindest in meinen Buchläden), dass da massenhaft solcher Literatur stand und dass die andere (Fantasy)Literatur da ein bisschen untergegangen ist.


    Da stimme ich mit dir überein, obwohl diese Marketing-Strategie nicht nur Nicht-Fantasy-Leser abeschreckt. Was sich nicht unbedingt mit "Kinderkram" begründen läßt, sondern einfach mit dem Schema der beworbenen Bücher (1x HdR, immer HdR).
    Auch ich dachte erst hier soll wohl mit dem HdR-Hype noch ein schneller Euro gemacht werden, was auch mich abschreckte.
    Dabei ging die Werbung, vor allem des Heyne-Verlages, wie man an deiner (oder auch meiner anfänglichen) Meinung erkennen kann, wohl eher nach hinten los. Zum Glück wurde ich durch dieses Forum eines Besseren belehrt. :smile:
    Und zumindest Bernhard Hennen hat einen Fan mehr.
    "Die Zwerge" haben nun auch in meinem Regal ein neues Zuhause gefunden.


    Davon ab ist mir noch nicht aufgefallen, dass die Fantasy einen schlechten Ruf hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()

  • Auch mir ist der angeblich schlechte Ruf der Fantasy so noch nicht aufgefallen. Jedenfalls war ich bis jetzt immer der Meinung, der Ruf dieses Genres sei nicht schlechter als jener der SF.


    Dass es viele HdR-Epigonen gibt, dürfte unbestritten sein. Aber es gibt ja auch andere Beispiele. Mir fällt da spontan "Jonathan Strange und Mr. Norrell" ein. Diesen Roman würde ich durchaus zur Fantasy zählen, und er ist mal ganz was anderes als der übliche Kram. Oder nehmt den Osten Ard - Zyklus von Tad Williams. Darauf passen zwar wieder teilweise die HdR-Schablonen, trotzdem sind die Romane sehr gut lesbar.


    Harry Potter zähle ich gar nicht mal unbedingt zum Fantasy-Genre. Das würde ich eher der Rubrik "Märchen" zuordnen...


  • Und ich finde das soetwas die Nicht-Fantasy-Leser abschreckt. Nach dem Motto, Die Elfen! So ein Kinderkram lese ich nicht!. Und es war ja wirklich eine Zeit lang so (zumindest in meinen Buchläden), dass da massenhaft solcher Literatur stand und dass die andere (Fantasy)Literatur da ein bisschen untergegangen ist.
    Also wenn nicht schon mehr Gleichberechtigung dann wenigstens andere Titelnamen! :zwinker:


    Das ist Unsinn. Genau das Gegenteil ist der Fall: Bücher wie "Die Zwerge" und "Die Elfen" verkaufen sich auch außerhalb der Fantasyfans und -leser ausgesprochen gut. Und das ist auch das Geheimnis ihres Erfolges. Zudem es gab einen großen Aufschwung an Fantasybüchern allgemein, der auch weiterhin anhält. Noch vor wenigen Jahren sah es in der Fantasy weitaus schlechter aus, Verlage kürzten Programme oder waren sogar kurz davor, ihre Fantasysparten komplett einzustellen. Davon ist heutzutage keine Rede mehr. Im Gegenteil, neue Verlage überlegen sich, in den Markt einzusteigen. Das Angebot an Fantasy ist derzeit so groß und vielfältig wie schon lange nicht mehr.


    Das liegt natürlich auch an der Massenwirkung der großartigen Herr der Ringe Verfilmungen, ebenso wie Harry Potter auch Menschen außerhalb der eingefleischten Fantasyfans erreicht.


    Christoph


  • Und die schlimmste Aussage war einmal: Ah ja dieser Tolkien. Jetzt wo der Hype um die Fantasy da ist, schreibt er so einen Roman.


    Ich wußte es schon immer: Elvis lebt! :breitgrins: Und Tolkien auch..... :zwinker:

  • so langsam blicke ich das nicht mehr :hm: was bitte soll diese unterschiedung zwischen "herr-der-ringe-fantasy" und dieser "anderen fantasy"?! beschwert ihr euch nun, dass es zu viel high und low fantasy auf dem markt gibt und die humoristische, historische etc. fantasy vernachlässigt werden, oder wie?
    ich war immer der meinung, dass sämtliche fabelwesen wie drachen, elfen, orks etc. allgemeingut darstellen und somit jeder autor mit ihnen anstellen darf, was sie/er möchte; und daher verstehe ich auch ernsthaft nicht, was "der herr der ringe" von j. r. r. tolkien mit "die orks" von stan nicholls zu tun hat, außer dass beide autoren dasselbe fantasygeschöpf verwenden - und zwar in vollkommen unterschiedlichen adaptionen - und es eine queste zu erfüllen gilt...

    Liebe Grüße<br /><br />em


  • so langsam blicke ich das nicht mehr :hm: was bitte soll diese unterschiedung zwischen "herr-der-ringe-fantasy" und dieser "anderen fantasy"?! beschwert ihr euch nun, dass es zu viel high und low fantasy auf dem markt gibt und die humoristische, historische etc. fantasy vernachlässigt werden, oder wie?
    ich war immer der meinung, dass sämtliche fabelwesen wie drachen, elfen, orks etc. allgemeingut darstellen und somit jeder autor mit ihnen anstellen darf, was sie/er möchte; und daher verstehe ich auch ernsthaft nicht, was "der herr der ringe" von j. r. r. tolkien mit "die orks" von stan nicholls zu tun hat, außer dass beide autoren dasselbe fantasygeschöpf verwenden - und zwar in vollkommen unterschiedlichen adaptionen - und es eine queste zu erfüllen gilt...


    Ich bin voll deiner Meinung. Aber genau das ist das Problem mit dem wir hier zu kämpfen haben. Es hat auch schon vor Tolkien Geschichten mit Orks, Trollen und Drachen gegeben. Aber viele glauben, Tolkien hätte diese erfunden und wollen sich seinem "Ruhm" (sprich: verkaufte Bücher) nur anschließen, in dem sie "seine" Geschöpfe weiter spinnen.


    Es gibt viele Arten der Fantasy, aber viele kennen eben nur die Tolkien Fantasy - großteils aus den Filmen - und assozieren mit Büchern wo Orks, Trolle und andere Wesen drauf stehen, sofort Tolkien.


    Das ist meiner Ansicht nach das Hauptproblem an der Debatte.


    Katrin

  • Ich wusste bis vor kurzem auch nicht das Fantasy in solch schlechtem Ruf steht. Das habe ich erst durch einen Wikipedia-Artikel erfahren.


    Bekannte, Freunde und Klassenkameraden von mir finden Fantasy halt einfach kindisch und sagen sie wollen so etwas albernes nicht lesen. Aber bei denen richtet sich die Abneigung nicht gezielt gegen Fantasy, sonder eher allgemein gegen Bücher. :rollen:

    Nichts ist jemals einfach!


  • Aber bei denen richtet sich die Abneigung nicht gezielt gegen Fantasy, sonder eher allgemein gegen Bücher. :rollen:


    Ein Übel unserer Zeit, dass ich noch nie nachvollziehen konnte. :rollen: Wie kann man keine Bücher mögen?? :grmpf:


    Katrin


    Super, laut dem Wikipedia Artikel leide ich an Eskapismus (Realitätsflucht). Hier nur ein Auszug:


    Noch immer leidet die Fantasy unter einem schlechten Image und wird wahlweise als Jugendliteratur belächelt oder als Trivialliteratur abgelehnt - und dies, obwohl sich gelegentlich auch anerkannte Autoren dem Genre zugewandt haben, etwa John Updike (Die Hexen von Eastwick), Haruki Murakami (Wilde Schafsjagd, Hardboiled Wonderland) oder Italo Calvino (Der Ritter, den es nicht gab).


    Häufig wird auch bemängelt, dass Fantasy oft reine Unterhaltungsliteratur ist und sich durch simple Handlungsmuster und stereotype Charaktere auszeichnet. Die vielgerühmte Komplexität der Fantasy bezieht sich mehr auf Personal, Handlungsstränge und Fortsetzungsbände einer Reihe, als auf die Motivation der Protagonisten oder die inhaltliche Tiefe.


    Kritisiert wird des Weiteren, dass einige Fantasyleser und -autoren gesellschaftliche, politische oder kulturelle Probleme ausblenden und sich stattdessen in eine archaische, oft hierarchische und zivilisatorisch rückständige Traumwelt flüchten. Dies wird häufig als Eskapismus gedeutet. Es muß allerdings erwähnt werden, dass viele Fantasy-Romane durchaus aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufgreifen und sich der Gesellschaftskritik öffnen, etwa die Artus-Buchreihe von T. H. White.

    Einmal editiert, zuletzt von Jaqui ()