Der schlechte Ruf der Fantasy

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  • Ich glaube das "Problem" der Fantasy ist auch das gerade in der Professionellen Kritik in der Zeitung Fantasy komplett ausgeblendet wird (Historischen Romanen geht es da ja auch nicht viel anders...) oder nur mit bestimmten Klischees in Zusammenhang gebracht wird.


    Das ist doch überall das Gleiche. In der Literatur ist es Fantasy, in der Musik Metal... Warum werden AC/DC im Radio gespielt und z.B. Judas Priest nicht? Beides gilt unter Fans als Gott. Aber das eine findet auch in der breiteren Öffentlichkeit Anklang, einfach, weil darüber geschrieben wird. So wird auch "Der Herr der Ringe" (um das Beispiel zu behalten) allgemein als hochstehende Literatur anerkannt, einfach weil die Professionellen ihn auch gut finden. Wäre das nicht so, es würden vermutlich nur die Genre-Fans das Buch kennen und zu schätzen wissen, wie bei manch anderen, die auch genial sind, die aber keine solche Publicity bekommen. Gleiches Beispiel beim Horror mit Stephen King. Eigentlich ist es erschreckend, wie sehr die renommierten Medien die Lese-Entscheidung (und damit zu einem gewissen Grad auch den Geschmack der Masse) beeinflussen.


    Andererseits stellt sich mir die Frage, ob diese Theorie angesichts einer Stephenie Meyer noch aufgeht, wobei die ja auch erst durch die Filme so bekannt wurde, wie sie jetzt ist... :gruebel:

  • Ich werde auch pft belächelt weil ich Fantasy gerne lese. Oft kann ich mir dann anhören, dass ich aus der Realität flüchte. Tut man das nicht eh beim lesen?!


    Und ja, die meisten Menschen haben bei Fantasy nur Zwerge, Riesen etc im Kopf, wie sie von dem Beruf der Frlsöse sagen, dass sie alle dumm sind, Erzieher spielen nur und Florist kann doch jeder werden. Man hat zu oft ein viel zu oberflächliches BIld von den Dingen, für die man sich nicht interessieren will.

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.

  • So wird auch "Der Herr der Ringe" (um das Beispiel zu behalten) allgemein als hochstehende Literatur anerkannt, einfach weil die Professionellen ihn auch gut finden.


    Einspruch, Euer Ehren. Die Profis finden Tolkien gut, weil er gut ist. Und originell. In der Öffentlichkeit ist er als guter Autor bekannt, weil er ein guter Autor ist. Und originell. Gerade heutzutage, wo jede und jeder einen eigenen Blog führen kann und sog. Rezensionen darauf veröffentlichen, ist der Einfluss der "renommierten Medien" (wer immer das sei) auf den "Geschmack der Masse" (wer immer das sei) noch geringer geworden als er sowieso schon immer war. Zu Goethes Zeit erlebte sein Schwager Vulpius mit der Räuberpistole um Rinaldo Rinaldini bedeutend mehr Erfolg (und grössere Auflagen) als der Meister selber. Ihren schlechten Ruf hat sich die Fantasy selber zuzuschreiben. Kopien von guten Originalen (die grassierenden Völkerromane), Kopien von Kopien von Kopien (Meyers Vampire) ... Wenn ein Genre nicht originell sein kann, ist es schlecht. Das weiss auch die Masse.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ihren schlechten Ruf hat sich die Fantasy selber zuzuschreiben. Kopien von guten Originalen (die grassierenden Völkerromane), Kopien von Kopien von Kopien (Meyers Vampire) ... Wenn ein Genre nicht originell sein kann, ist es schlecht. Das weiss auch die Masse.


    Da stimme ich teilweise zu. Sicher, in der Fantasy ist sehr auffällig, dass nach einem größeren Erfolg haufenweise ähnliches, also Kopien von allen Seiten ausgespuckt werden.
    Dasselbe passiert aber in anderen Genres ebenso. Genauso gibt es in der Fantasy, wie in anderen Genres, immer wieder eine Handvoll neuer oder altbekannter Autoren, die nicht an den Klischees kleben, sondern die gute Literatur schreiben, die halt zufällig in dieses oder jenes Genre fällt.


    Dass gerade Fantasy einen schlechten Ruf hat, erkläre ich mir damit, dass hier viel mehr gehypt wird als in anderen Genres und somit auch die Masse eher auf nervige Glitzervampire aufmerksam wird. Das zieht natürlich den Ruf des ganzen Genres runter. Mir persönlich ist das aber alles wurscht. Mir hilft das Forum hier ungemein dabei, mich durch die schlechte Buch-Suppe zu wursteln um zu den guten Büchern (welchen Genres auch immer) zu gelangen.

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  • Ich werde auch pft belächelt weil ich Fantasy gerne lese. Oft kann ich mir dann anhören, dass ich aus der Realität flüchte. Tut man das nicht eh beim lesen?!


    Dann sage ich immer selbstherrlich: Eben deshalb. :breitgrins:



    Ihren schlechten Ruf hat sich die Fantasy selber zuzuschreiben. Kopien von guten Originalen (die grassierenden Völkerromane), Kopien von Kopien von Kopien (Meyers Vampire) ... Wenn ein Genre nicht originell sein kann, ist es schlecht. Das weiss auch die Masse.


    Fantasy kann durchaus originell sein (siehe Terry Pratchett, z.B., meiner Meinung nach einzigartig). Nur leider gehen die wirklich guten Autoren in der Massenproduktion der Glitzervampir-Romane unter, da diese von Verlagen und Handel mehr gepuscht werden. Aber das wiederum passiert auch nur, weil sich der Erfolg dieser Dinge bewährt hat und warum hat er das? Weil es irgendwann einmal einen hochgehypten Film gegeben hat.


    Aber, dass die professionelle Kritik weniger und weniger beachtet wird, glaube ich dir sofort. Nur frage ich mich, was es wohl ist, das diese Wirkung erzeugt. Vielleicht auch die Denkweise vieler potenzieller Käufer(innen)? Bloss nicht zu anspruchsvoll und um Himmels Willen nichts allzu Neues, sonst kommt man nicht mehr draus... ? Wahrscheinlich ist es letztlich eine Wechselwirkung von alledem.


  • Dass gerade Fantasy einen schlechten Ruf hat, erkläre ich mir damit, dass hier viel mehr gehypt wird als in anderen Genres und somit auch die Masse eher auf nervige Glitzervampire aufmerksam wird. Das zieht natürlich den Ruf des ganzen Genres runter.


    Das glaube ich nichtmal. Dieses "Hype-Phänomen" ist ja noch eine relativ junge Erscheinung, doch die Fantasy hat schon bedeutend länger einen schlechten Ruf :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Vielleicht etwas off-topic aber bei mir im Umkreis hat die sogenannte "Frauenliteratur" einen schlechteren Ruf als Fantasy.
    Ich glaube, jedes Genre hat seine Kritiker.

    Hinter den Wolken ist der Himmel blau.


  • Sicher, in der Fantasy ist sehr auffällig, dass nach einem größeren Erfolg haufenweise ähnliches, also Kopien von allen Seiten ausgespuckt werden.
    Dasselbe passiert aber in anderen Genres ebenso. Genauso gibt es in der Fantasy, wie in anderen Genres, immer wieder eine Handvoll neuer oder altbekannter Autoren, die nicht an den Klischees kleben, sondern die gute Literatur schreiben, die halt zufällig in dieses oder jenes Genre fällt.


    Ich glaube, das liegt daran, dass Fantasy eben immer noch weitgehend Genreliteratur ist. Genres neigen dazu, nach einiger Zeit im Mainstream bzw. in der sogenannten Hochliteratur anzukommen und sich im Zuge dessen aufzulösen oder neue Nischen zu suchen. Das Lesen von Krimis z.B. ist niemandem mehr peinlich, weil sich schon vor einiger Zeit herumgesprochen hat, dass Patricia Highsmith, Georges Simenon oder Friedrich Dürrenmatt anspruchsvolle und literarisch wertvolle Krimis geschrieben haben, und so wird das auch in den Feuilletons vertreten. Ähnlich ist es mit der SF: Einige ihrer Klassiker sind literarisch anerkannt, SF-Elemente werden zunehmend in der Mainstreamliteratur verwendet (Doris Lessing, Margaret Atwood, Philip Roth ...) und das eigentliche Genre schrumpft in den Verlagsprogrammen immer mehr zusammen. Aber bevor dieser Prozess der Mainstreamisierung einsetzt, gilt ein Genre weithin als Schund oder bestenfalls als serielle Unterhaltung und wird entsprechend gehandelt.


    Im Falle der Fantasy habe ich den Eindruck, dass der Prozess mittlerweile begonnen hat, aber nur zögerlich vorankommt. Zeichen des Fortschritts sind z.B. Schecks Lob für Rothfuss oder Michael Maars Buch über Nabokov und Rowling. Andererseits gilt Fantasy immer noch weithin als Schmuddelliteratur und wird genremäßig vermarktet (mit entsprechenden Covern etc.). Natürlich wird Fantasy auch außerhalb des Genres veröffentlicht, dann aber meist gar nicht als solche benannt (bestes Beispiel: Walter Moers' Zamonienbücher). Irgendwann wird sich das ändern. Die Frage ist nur, ob die Genre-Fantasy neben der literarisch anerkannten Fantasy fröhlich weiterexistieren wird (wie beim Krimi), oder ob das Genre fast bis zum Verschwinden zusammenschrumpfen wird (wie es mit der SF passiert).


    So lange es aber noch ein Tabu ist, sich in der Mainstreamliteratur auf Fantasy zu beziehen, wird der Schrott-Anteil der Fantasy-Veröffentlichungen zwangsläufig mehr Aufmerksamkeit erhalten als literarisch anspruchsvolle Werke. Das eine wird beworben, verkauft und gelesen, das andere wird vom Feuilleton nicht beachtet. Das ist m.E. das Problem, und nicht etwa, dass zu wenig gute Fantasy geschrieben würde.


  • Vielleicht etwas off-topic aber bei mir im Umkreis hat die sogenannte "Frauenliteratur" einen schlechteren Ruf als Fantasy.


    Interessanterweise mit der gleichen Begründung, einfach weil es Frauenliteratur ist. Und noch interessanter oft von Fantasylesern ebenfalls so verurteilt, wie sie sich gegen Urteile ihres eigenen Genres wehren :zwinker:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Dann sage ich immer selbstherrlich: Eben deshalb. :breitgrins:


    Und genau das ist doch gut so! Andere flüchten sich in Drogen und andere schlimme Dinge, da sage ich auch immer: Was ist so schlimm daran, am Tag mal ein paar Momente raus aus dem wahren Leben zu fliehen und einmal richtig mit einem Buch abzuschalten, egal welches Genre? Ich kann dann immer nur mit dem Kopf schütteln.
    Und Fantasy eignet sich dazu bald nochmal so gut wie "normale" Belletristik.


    Ohne, alle Beiträge hier detailliert gelesen zu haben, wage ich die Behauptung, dass Fantasy deshalb einen so schlechten Ruf hat, weil man seit langem schon mit allen möglichen Vampirbüchern zugeschmissen wird. Und seit dem Twilight-Hype ist das für Kritiker nunmal ein gefundenes Fressen.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Ohne, alle Beiträge hier detailliert gelesen zu haben, wage ich die Behauptung, dass Fantasy deshalb einen so schlechten Ruf hat, weil man seit langem schon mit allen möglichen Vampirbüchern zugeschmissen wird. Und seit dem Twilight-Hype ist das für Kritiker nunmal ein gefundenes Fressen.


    Ehm.. nö. Dieser Hype ist ja eine recht junge Erscheinung. Twilight ist nicht sooooo alt und ich lese wirklich schon sehr lange Fantasy - der Ruf war nie anders :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Na gut. :breitgrins:
    Aber wenn ich gefragt werde, was ich denn so lese und dann antworte "u.a. Fantasy", bekomme ich oft als Kommentar "Ach so, dieser Bis(s)-Quatsch."


    Ich habe damals nur Fantasy gelesen, aber hatte das nie so mitbekommen, dass sie einen schlechten Ruf hat. Von daher schien mir das Twilight-Argument recht passend.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Na gut. :breitgrins:
    Aber wenn ich gefragt werde, was ich denn so lese und dann antworte "u.a. Fantasy", bekomme ich oft als Kommentar "Ach so, dieser Bis(s)-Quatsch."


    Vorher war es ein "Ach so, dieser Zwerge-und-Elfen-Quatsch" :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Vorher war es ein "Ach so, dieser Zwerge-und-Elfen-Quatsch" :breitgrins:


    Mit letzterem Quatsch hätte ich weniger Probleme. :breitgrins:


    Aus irgendeinem Grund musste ich die Diskussion "Wie, du liest Fantasy?" bisher nicht führen und ich bin ganz froh darüber.

  • Naja, heutzutage ist ja fast alles irgendwie eine Kopie von etwas anderem, und wenn es nur eine kleine Idee ist, die man weiterführt.
    Auch in anderen Genres gibt es immer wieder Kopien von erfolgreichen Formaten, ich denke da nur etwa an die dutzenden "Mitte 30, weiblich, Karriere aber kein Mann"-Bücher. In historischen Romanen ist es immer wieder der vom Leben benachteiligte junge Mann, der sich am königlichen Hof empor arbeitet, allen Feinden zum Trotz, oder die junge Frau, die mit ihren emanzipatorischen Gedanken ihrer Zeit weit voraus ist.
    Ich lese nicht sehr viele Krimis, aber ich habe den Eindruck, dass die Hauptfiguren hier oft eher Antihelden sind, man möge mich korrigieren.
    Und auch die ganz Großen kopieren voneinander. Edgar Allan Poe hat "The Murders in the Rue Morgue" geschrieben, lange bevor Arthur Conan Doyle seinen Sherlock Holmes erfinden konnte.


    Schlechte Kopien gibt es überall genauso wie es auch sehr gute Kopien gibt, oder solche Kopien, wo keiner merkt, dass das eigentlich auch nicht so neu ist, wie es vielleicht wirkt :zwinker: Und es gibt in allen Genres Autoren, die ihre Arbeit besser oder schlechter machen als alle anderen.
    Und ob einem ein Buch gefällt oder nicht, ist doch zuletzt subjektiv. Ich habe "Romeo und Julia auf dem Dorfe" gehasst, da kann es noch so oft "hohe" Literatur sein (und ich mag viele Klassiker, nur am Rande bemerkt).


    Vielleicht ist es für viele auch schwierig, sich auf etwas einzulassen, dass von vorne herein "ausgedacht" ist und daraus keinen Hehl macht. Vielleicht ist es manchen auch zu "kindisch", über fremde Welten zu lesen, oder ein Buch lang akzeptieren zu müssen, dass es Vampire gibt.
    Ich weiß es auch nicht, aber am Ende des Tages ist mir das auch einfach egal. Ich lese weiterhin, was mir gefällt, und da gehört Fantasy eben dazu.


    Was mir übrigens auch auffällt: wenn sich ein Buch als "besser" verkaufen möchte als übliche Fantasy, wird es häufig eher als "phantastische Literatur" bezeichnet.
    Und Autoren wie Gabriel García Márquez oder Salman Rushdie bezeichnet auch keiner als Fantasy-Autoren, auch wenn sie eindeutig mit phantastischen Elementen spielen (bzw. magischen Elementen, da sie ja beidem dem magischen Realismus zugeschrieben werden, aber auf Definitionen kann man immer rumreiten).
    Und wenn ein Autor davon schreibt, dass seine Hauptfigur eines Tages aufwacht und sich in einen riesigen Käfer verwandelt sieht, dann ist das für mich zu einem gewissen Teil auch Fantasie und Fantasy und wenn es Kafka persönlich geschrieben hat :zwinker:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Hallo allerseits,
    um die Aufmerksamkeit auf qualitativ gute Fantasy-Bücher zu richten gibt es einige Preise, die sich speziell mit diesem Genre beschäftigen. Zwei scheinen mir hier besonders interessant:


    der Mythopoetic Award
    und der World Fantasy Award


    Ersterer beschäftigt sich hauptsächlich mit Fantasy in der Tolkien-Tradition, der zweite hat ein weiteres Spektrum.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, Preisträger und Kandidaten von allen Jahrgängen zusammenzutragen, da sind eine Menge interessante Namen dabei. Wenn Interesse besteht, könnte ich das mal in eine eigenen Thread stellen (vielleicht könnte man sogar irgendwo ein eigenes untergeordnetes Board wie die "Neuerscheinungen" einrichten, wo jeder interessante Literaturpreis seinen eigenen thread bekommt? huhu nimue :winken: Der Nobel-Preis wird ja regelmäßig diskutiert, aber da gibt es sicher noch einige lohnenswerte deutschsprachige und internationale Preise).


    Liebe Grüße


    Morwen

    "What we remember is all the home we need."

    Roberet Holdstock, Avilion


    Mein SuB: Link<br />Mein Goodreads-Account

  • Im Fantasy- und SF-Bereich ist wohl der Nebula Award einer der bekanntesten und renomiertesten, sofern man das so sagen kann. Jedenfalls hatte ich immer den Eindruck :zwinker:


    EDIT: Ach ja, vom Hugo Award hört man auch oft.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

    Einmal editiert, zuletzt von tári ()


  • Hallo allerseits,
    um die Aufmerksamkeit auf qualitativ gute Fantasy-Bücher zu richten gibt es einige Preise, die sich speziell mit diesem Genre beschäftigen. Zwei scheinen mir hier besonders interessant:


    der Mythopoetic Award
    und der World Fantasy Award


    Ersterer beschäftigt sich hauptsächlich mit Fantasy in der Tolkien-Tradition, der zweite hat ein weiteres Spektrum.


    Fantasy in der Tolkien-Tradition? Siehst Du, genau das meinte ich:


    Kopien von guten Originalen


    Natürlich ist absolute Originaliät, seitdem der liebe Gott die Welt aus dem Nichts geschaffen hat, nicht mehr möglich. Aber deswegen muss man ja nicht gleich Traditionen zementieren. (Wobei mir die Preisträger in Tag und Wahrheit eine grössere Bandbreite einzunehmen scheinen, als was die Inkling-Tradition, die diese Gesellschaft anspricht, androht.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Fantasy in der Tolkien-Tradition? Siehst Du, genau das meinte ich:


    Kopieren ist nicht mal für Denis Scheck verwerflich:


    Zitat

    Das Erstaunliche an der Fantasyliteratur von Patrick Rothfuss ist, dass sie zwar stilsicher und intelligent erzählt ist, aber gar nicht so schrecklich originell daherkommt – sie vermeidet nur souverän alle Fallstricke des Kitsches.


    Autoren müssen das Rad nicht neu erfinden, um gut zu sein, weshalb man nicht pauschal sagen kann:


    Zitat

    Wenn ein Genre nicht originell sein kann, ist es schlecht.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Kopieren ist nicht mal für Denis Scheck verwerflich:


    Dennis Scheck klemmt auch Bücher in Astgabeln und hält das offensichtlich nicht für verwerflich. :breitgrins:


    Autoren müssen das Rad nicht neu erfinden, um gut zu sein, weshalb man nicht pauschal sagen kann:


    Einserseits, wie gesagt:


    Natürlich ist absolute Originaliät, seitdem der liebe Gott die Welt aus dem Nichts geschaffen hat, nicht mehr möglich.


    Andererseits: Ein Autor muss das Rad nicht neu erfinden, einverstanden. Autoren, die das Rad nicht neu erfinden, aber sind wie Hamster im Laufrädern: Eine Qual für sich und den Zuschauer. Und ein Genre, das sich selber nicht immer wieder neu erfindet (indem es von seinen Autoren und seinem Publikum immer wieder neu erfunden wird), verdient seinen schlechten Ruf. Dumm ist, dass Fantasy tatsächlich mehr ist als Tolkien-Tradition und als Bisse in den Hals verkappte (verklemmte) Sexualität. Dumm ist, dass die Verlage mit Copy&Paste mehr und schneller Geld machen können als mit Originalen. Aber das war schon immer so ... Und das ist wirklich dumm ...

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