Martin Suter - Small World

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 8.119 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

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    Inhalt:

    Zitat

    Erst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang, Mitte Sechzig, stellt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühlschrank. Bald vergißt er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit - Alzheimer - raubt, desto stärker kommen früheste Erinnerungen auf. Und das beunruhigt eine millionenschwere alte Dame, mit der Konrad seit seiner Kindheit auf die ungewöhnlichste Art verbunden ist.


    "Samll World" ist ein authentischer Roman über die beängstigende Alzheimer-Krankheit verknüpft mit einer, meiner Meinung nach, weniger spannenden Krimihandlung. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es mir nicht gefallen hat. Ganz im Gegenteil; dieser Roman ist eines meiner "Highlights"! Einfühlsam aber dennoch flüssig und ohne große Umschweife kommt die Handlung in Gang und bleibt bis zum Schluss lesenswert. Einmal steht der Kriminalfall im Vordergrund, einmal die Beschreibung der Krankheit und dann wieder einfach nur das "schrullige" Wesen des erkrankten Protagonisten, der auf liebevoll und humorvolle Art von Suter charakterisiert wird. Dies ermöglicht es dem Leser das Buch zu genießen und keine düstere Stimmung aufkommen zu lassen. Man sollte bei diesem Roman keinen ausgeklügelten Krimi erwarten, denn dann würde man enttäuscht. Ich persönlich habe den Krimi als Rahmenhandlung betrachtet, die zwar sehr gut in das Geschehen gepasst hat, jedoch nicht unbedingt nötig gewesen wäre um das Buch lesenswert zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Jo, genauso ging's mir. Ich fand das Buch spitze (auch wenn das Ende etwas hollywoodmäßig ausfällt), würde es aber nicht direkt als Krimi betrachten. Aber definitiv ein :tipp:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Thema 'Alzheimer' als Hintergrund für einen Krimi - für mich sehr überzeugend, interessant und einfühlsam gestaltet. Auch wenn die story nicht gerade eine klischeefreie Zone ist, habe ich diesen Roman als anspruchsvolleren Unterhaltungsroman gern gelesen - in einer Zeit, in der ich häufig Kontakt zu Alzheimer-Patienten hatte.
    Trotz gewisser Schwächen in der story halte ich das für ein gelungenes, lesenswertes Buch.


    Freundliche Grüße von Fabricius


    4ratten

  • *hochschieb* :breitgrins:


    Ich lese gerade "Small World", mein 2. Buch von Suter. Am Anfang war ich noch etwas skeptisch, aber nun bin ich bei Seite 123 angelangt und finde es richtig spannend! Vorallem gefällt mir hier auch wieder Suters Sprache sehr gut, aber auch die Darstellung der Krankheit und wie Konrad Lang damit umgeht. Irgendwie blöd, dass ich mich mit Alzheimer noch nie so wirklich beschäftigt habe...ich glaube, dass sollte ich wohl mal ändern :zwinker:


    So, etwas lese ich noch weiter, bevor ich mich dann wieder meinen Geschichtssachen zuwende :smile:
    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

    Einmal editiert, zuletzt von kathchen ()

  • Zum Thema Alzheimer gibt es auch ein Buch von Felix Mitterer, das sehr berührend sein soll! Es heißt "Der Panther". Gelesen habe ich es bisher leider noch nicht, aber ich arbeite in einer PR Agentur, in der wir auch ein Alzheimer-Produkt vorgestellt haben, da haben es die Journalisten als Geschenk zugesandt bekommen. Die Reaktionen darauf waren sehr positiv.


    Ansonsten: "Small World" subbt bei mir auch noch, jetzt habt ihr mich richtig neugierig gemacht!

  • Martin Suter - Small World

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    Konrad Lang ist über sechzig und fängt an, viele Dinge zu vergessen. Heimlich macht er sich Listen um Namen oder Orte nicht zu vergessen und verbirgt diese gut vor seiner Freundin Rosemarie, die er bald heiraten will. Doch die ganze Geschichte kommt raus und Rosemarie bringt ihn zum Arzt, damit dieser ihn behandeln kann. Nach verschiedenen Tests weist vieles auf Alzheimer hin und Rosemarie entscheidet sich dennoch bei Konrad zu bleiben, dem die Gegenwart immer blasser wird, aber dafür die Vergangenheit immer deutlicher. Und da treten dann Tomi und seine Mutter Elvira auf den Plan, die unbedingt verhindern wollen, dass herauskommt, was vor vielen Jahren passierte, als Tomi und Koni noch Kinder waren... Tomi ist mittlerweile auch über 60 und selbst Vater eines Sohnes, Urs. Urs und Simone führen keine gute Ehe, doch sie interessiert sich sehr für das Schicksal von Konrad Lang und versucht ihm zu helfen, sehr zum Ärger ihrer angeheirateten Familie.


    Nachdem mir Der Teufel von Mailand schon sehr gut gefiel, wollte ich unbedingt mehr von Suter lesen und mir wurde "Small World" empfohlen.
    Small World beschreibt realistisch den Verlauf der Krankheit Alzheimer. Teilweise war ich auch sehr erschrocken, wie schnell diese Krankheit voranschreiten kann. Konrad Lang wird von Suter zwar etwas humorvoll beschrieben, aber meines Erachtens hat er nie den Bogen überspannt oder das Geschehen ins Lächerliche gezogen.


    Suter schreibt recht nüchtern, sodass einem zwar dass Schicksal von Konrad Lang nahe geht, aber nicht wirklich auf die Tränendrüse drückt. Suters Schreibstil fand ich auch hier wieder richtig toll.
    Die kleine Krimihandlung war eher nettes Beiwerk, denn für mich stand die Krankheit im Mittelpunkt. Mit Alzheimer habe ich mich bisher eher wenig beschäftigt, doch "Small World" hat mich nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern auch dazu, mehr über diese Krankheit in Erfahrung zu bringen.


    Für mich hat sich Suter hier noch gesteigert und daher gibt es von mir 5ratten
    Und ich freue mich auf seine weiteren Romane.

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice


  • Zum Thema Alzheimer gibt es auch ein Buch von Felix Mitterer, das sehr berührend sein soll! Es heißt "Der Panther". Gelesen habe ich es bisher leider noch nicht, aber ich arbeite in einer PR Agentur, in der wir auch ein Alzheimer-Produkt vorgestellt haben, da haben es die Journalisten als Geschenk zugesandt bekommen. Die Reaktionen darauf waren sehr positiv.


    Oh, danke Chil. Das werde ich mir mal ansehen...

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Martin Suter: Small World


    Inhalt:


    Erst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang, Mitte Sechzig, stellt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühlschrank. Bald vergißt er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit -Alzheimer - raubt, desto stärker kommen früheste Erinnerungen auf. Und das beunruhigt eine millionenschwere alte Dame, mit der Konrad seit seiner Kindheit auf die ungewöhnlichste Art verbunden ist.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist eine Vermischung einer Krankheitsbeschreibung mit einem Kriminalfall. Dabei nimmt die Schilderung von Konrads Leben mit Alzheimer, sein zuerst allmählicher und dann immer schneller werdender Abbau, den größeren Raum ein. Diese Beschreibung des Alzheimer-Verlaufs habe ich als sehr beklemmend und deprimierend empfunden. Ich lese so etwas nicht gern. Erst spät im Buch driftet der Kriminalfall ganz allmählich in die Handlung hinein, und hier weiß man als Leser lange Zeit nicht, worauf das hinauslaufen wird.


    Charakterisiert wird auch die Welt, in der Konrad Lang lebt: Großindustrielle, für die er Zeit seines Lebens Spielball und Lückenbüßer ist, die ihn zeitlebens herumstoßen, weil sie denken, ihn gekauft zu haben. Trotz finanzieller Sorglosigkeit ist das keine schöne Welt, keine angenehmen Menschen, keine menschliche Wärme zwischen ihnen. Eine Welt die mir fremd ist und mit der man lieber nichts zu tun haben möchte.


    Umso überraschender für den Leser ist dann die kriminelle Tatsache, die am Ende des Buches aufgedeckt wird. Wie das zu deuten ist, ob Martin Suter hier eine Moral mitteilen möchte oder ob er einfach nur einen spannenden, geheimnisvollen und unterhaltenden Krimi schreiben wollte, ist mir nicht klargeworden. Dafür ist mir diese Welt zu fern. Und ob die Wendung, die die Alzheimer-Erkrankung Konrad Langs am Ende nimmt, realistisch ist, kann ich aus mangelnder medizinischer Bildung nicht einschätzen - mir kam sie etwas zu rosig vor.


    Auch die Sprache Martin Suters liegt mir nicht, manche (vermutliche schweizerischen) Ausdrücke habe ich nicht verstanden, zum Beispiel ist mir das ganze Buch über nicht klargeworden, was "Small World" eigentlich bedeuten soll (Konrad Lang sagt das manchmal in small-talk-Situationen).


    Aber alles in allem trotzdem ein spannendes und originelles Buch.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich fand das Buch recht spannend. Der Inhalt wurde gut dargelegt. Gleich zu Beginn konnte man erahnen, dass "Konrad Lang" aufgrund seiner Erinnerungslücken noch etwas zu offenbaren hat.
    Leider war das Ende des Buches etwas arg unrealistisch. Die letzten 30 Seiten hätte man auch spannender und der Geschichte entsprechend gestalten können. Irgendwie hatte der Autor wohl nur noch 2 Seiten zur Verfügung und musste
    irgendwie noch ein "Happy End" einbringen.


    Generell hat mir der Text jedoch recht gut gefallen.


    Ich vergebe insgesamt aufgrund der guten Story


    4ratten

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

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    Martin Suter - Small World


    Inhalt:


    Konrad Lang ist Mitte sechzig als er anfängt immer mehr Sachen zu vergessen und Sachen an unpassende Stellen abzulegen. Er versucht, um in seiner Umgebung einigermaßen zurecht zu kommen, alle wichtigen Namen, Laufrouten sich zu notieren, bis auch dieses nicht mehr funktioniert und er von seiner Lebensgefährtin zu einem Arzt gebracht wird und dieser mit der Diagnose Demenz einen Verdacht bestätigt. Mit der Zeit verlieren sich immer mehr bekannte Dinge, jedoch tauchen auch wieder längst vergessene Geschehnisse und Namen aus der frühen Kindheit wieder auf. Dies beunruhigt eine alte Dame mehr, als dass es für ihre Beziehung Sinn ergeben hätte und versucht nun Konrad in ihren unmittelbaren Einflussbereich zu bringen.


    Erster Satz:


    Als Konrad Lang zurückkam, stand alles in Flammen, außer dem Holz im Kamin


    Meine Meinung:


    Dies ist mein erstes Buch von Martin Suter gewesen und da ich vorher gar keine Vorstellung hatte, was mich erwarten könnte (das Buch war ein Geschenk), habe ich das Buch völlig unbedarft gelesen. Zunächst hatte ich ein Problem damit in die Geschichte einzusteigen, da die Geschehnisse um Konrad herum geschildert worden sind und ich mir nicht vorstellen konnte, wohin die Geschichte gehen könnte. Jedoch nahm die Geschichte im Verlauf immer mehr an Gestalt an und die Ereignisse und der fortschreitende Verlauf von Konrads Demenz wurden so eindrücklich beschrieben, dass ich schon bald von der Geschichte gefangen war. Da ich beruflich schon häufiger mit Demenzkranken zu tun hatte, konnte ich viele Parallelen entdecken und fand es spannend, dass diese Krankheit den Mittelpunkt eines Romans gefunden hat.


    Martin Suter beschreibt sehr eindrücklich, was die Krankheit mit dem Menschen Konrad Lang macht. Dabei schafft er es, dem Thema die traurige Spitze zu nehmen, sodass man sich auf die Darstellung der Geschehnisse konzentrieren kann. Dies gelingt ihm vor allem durch seine nüchterne Schreibweise. Dadurch bekommt der Leser eine beeindruckende Beschreibung davon, dass der vorher selbstständige Mensch immer hilfloser wird und die Menschen um ihn herum mit immer mehr Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch die Personen die um Konrad Lang herum sind, werden sehr plastisch dargestellt. Es fiel mir leicht, mir diese vorzustellen und mich in diese hinzufühlen. Besonders konnte ich mich in die Lage der Lebensgefährtin einfühlen, welche Gewissenskonflikte plagten.


    Gelungen fand ich es auch, dass gerade durch die Krankheit von Konrad ein Verbrechen aus der Zeit seiner frühen Kindheit an das Tageslicht kommt. Dies sorgt besonders am Ende für Spannung.


    Der Titel "Small World" war, nachdem ich mitbekommen habe, dass das Thema "Demenz" ist auch keine Verwunderung mehr. "Small World" bezieht sich sicherlich darauf, dass sich Demenzkranke immer mehr in ihre Welt abschotten, die immer kleiner wird, also ihre kleine Welt wird. Zu dieser kleinen Welt finden andere kaum noch Zugang und es schwer ist, sie aus dieser heraus zu holen um mit ihnen in dem Hier und Jetzt zu erleben.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Ich mochte das Buch auch. Den Krimi-Anteil weniger, aber die Alzheimererkrankung mit ihrem gruseligen Fortschreiten, das fand ich schon recht eindrucksvoll. Wobei das Ende nicht sehr glaubwürdig war.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.