Philip Ardagh - Schlimmes Ende

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 5.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mondy.

  • Hallo,


    gerade habe ich Schlimmes Ende von Philip Ardagh beendet und dachte mir, dieses Buch MUSS ich einfach mit einem eigenen Beitrag ehren.


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    Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendbuchpreis 2003 und dem LUCHS 2002 waren meine Erwartungen entsprechend hoch geschraubt - und ich würde in keinster Hinsicht enttäuscht!


    Klappentext:
    Eddies Eltern leiden an einer seltsamen Krankheit. Ganz gelb sind sie, dazu wellig an den Rändern, außerdem stinken sie nach alten Wärmflaschen. Damit Eddie sich nicht ansteckt, wird er zu Verwandten geschickt. Pech für Eddie, dass es sich dabei um seinen Wahnsinnigen Onkel Jack und seine Wahnsinnge Tante Maud handelt. Und dass ihr Haus Schlimmes Ende heißt...


    Meine Meinung:
    Dieses (Jugend-)Buch sprudelt nur so vor Ideen und Kuriosem. Die Übersetzung ist zudem sehr gelungen. Ich habe zwar das englischsprachige Original nicht gelesen, jedoch ist der Stil auch im deutschen so genial und ungewöhnlich, dass es nur von einem wahren Sprachkenner übersetzt sein kann (Übersetzer: Harry Rowohlt).
    Ich möchte nicht zu viel verraten, das Buch hat schließlich nur 126 Seiten, daher sage ich nicht viel zum Inhalt. Einen Abschnitt möchte ich aber zitieren, damit alle die es noch nicht kennen, einen ungefähren Eindruck erhalten, auf was sie sich einlassen :breitgrins:


    In "Schlimmes Ende" spielt ein Waisenhaus eine Rolle und zwar das "Sankt-Fürchterlich-Heim für dankbare Kinder" (die Geschichte, wie es zu diesem Namen gekommen ist, ist übrigens göttlich *g*, der Name kommt von einem Heiligen, der eigentlich gar nicht fürchterlich war aber... wie sich die Dinge eben manchmal so entwickeln *g*):
    ...Sankt Fürchterlich war normalerweise ein so düsterer Ort, dass es mehr Spaß gemacht hätte, den Abend in einem zugeklebten Sarg zu verbringen oder sich das eigene Bein abzunagen, nur ganz leicht mit Pfeffer und Salz gewürzt...,


    Besonders toll sind auch die Zeichnungen von David Roberts, das Buch lohnt sich schon fast alleine derentwegen!
    Schlimmes Ende bekommt von mir die Höchstwertung von 5 Leseratten und ich kann euch nur empfehlen, euch dieses Buch zuzulegen, um herauszufinden, was es damit auf sich hat, Ziegen zu gießen, in einer großen Pappmachekuh zu leben und dass die Wahnsinnge Maude und der Wahnsinnige Jack tatsächlich wahnsinnig sind, obwohl sie davon überzeugt sind, dass sie es nicht sind. Ein Heidenspaß!
    5ratten

    Liebe Grüße

    Sandra

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    Booknapping

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo Ingroscha,


    ich bin ja eigentlich nicht so der Jugendbuchfan - aber hier finde ich alleine das Cover schon genial! Du hast mich auf jeden Fall gerade seeeehr neugierig gemacht!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Dann hat meine allererste Rezension :redface: ja Wirkung gezeigt :breitgrins:
    Die Zeichnungen hatte ich ganz vergessen zu loben, das habe ich aber nachgeholt und den Beitrag oben entsprechend editiert.

  • Ich kann mich Ingroschas Bewertung nur anschließen, ich habe das Buch im englischen Original gelsen und es hat mir sehr gut gefallen - einfach richtig schön verrückt.
    Ich habe mir dann auch gleich die beiden Folgebände geholt, welche mir ebenfalls gut gefallen haben, allerdings muss ich sagen, dass mir Band 2 ein Stück schwächer erschien - einfach nicht ganz so witzig wie der erste. Band 3 war dann aber schon wieder deutlich besser. Aber vielleicht liegt dieser Eindruck auch nur daran, dass man sich nach dem ersten Buch schon ein wenig an all die verrückten Ideen gewöhnt hat, so dass Mad Uncle Jack,Even Madder Aunt Maud und und Malcolm - ähm, nein - Sally einfach nicht die die gleiche Wirkung haben, wie zu Anfang.

  • Das Buch hat Zeichnungen ??? :klatschen: Ich denke, ich werde es mir doch noch kaufen, obwohl ich bereits das Hörbuch besitze (übrigens genial gelesen von Harry Rowohlt - selten so gelacht!). Außerdem ist ja gelesen und gehört zweierlei, nicht wahr? :breitgrins:


    Rio

  • Huhu,


    ich habe mich jetzt auch entschieden, das Buch zu bestellen. Und das sogar in der gebundenen Ausgabe :klatschen:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • @Nimue: Da bin ich sehr gespannt, wie es dir gefällt. Ich habe nun ja auch den zweiten und dritten Band gelesen, wobei mir der erste und dritte eindeutig am besten gefallen. Der zweite "Furcht erregende Darbietungen" plätschert etwas dahin, ich kann mich kaum noch erinnern, um was es in dem Buch ging. :rollen:
    "Schlechte Nachrichten" ist dann wiederum sehr gut, ebenso skurril und einfallsreich, wie "Schlimmes Ende".

  • Nachdem ich ja bereits "Schlimmes Ende" als Hörbuch habe, mußte ich mir natürlich die beiden Nachfolgebände ebenfalls zum Hören bestellen. Jetzt muß ich nur noch mit meine Schatz eine längere Autofahrt unternehmen.... :klatschen:


    Rio

  • Ich bin ja auch immer auf der Suche nach Büchertipps für meine Jungs. Und den Beschreibungen zufolge glaube ich, dass das genau das RICHTIGE sein wird.


    Danke für den Tipp!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Huhu,


    ich bin nun auf Seite 80 und kann mich noch nicht so richtig entscheiden, ob ich es gut finden soll. Mir ist es jetzt schon fast ZU abgefahren von den Ideen her. Das kommt mir manchmal so vor wie, wenn mich der Autor mit seinen Ideen niederknüppeln möchte.


    Hmmmm.... aber die Zeichnungen sind wirklich süß!


    Grüßle
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hi!


    Ich habe das Buch gerade gelesen und fand es doch ziemlich lustig. Auch wenn die Gags manchmal ein bisschen vorhersehbar sind, wenn man sich mal an Ardaghs Stil gewöhnt hat.
    Aber gut, es ist ein Kinderbuch, wer zwanzig Jahre weniger Leseerfahrung auf dem Buckel hat als ich, lacht sich vielleicht tatsächlich wellig. Die Zeichnungen sind klasse!


    Insgesamt ein schönes Buch für Kinder, die ein Flair für Sprache haben.


    4ratten


    (Eine Ratte Abzug für ein paar zu klamaukhafte Szenen...)


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich habe mittlerweile den ersten Band der zweiten Trilogie gelesen, "Dubious Deeds" (Unliebsame Überraschungen), der mir insgesamt ganz gut gefallen hat, aber an Band eins mal wieder nicht ganz heran kommt. Zwar hat mich die Geschichte immer wieder zum Schmunzeln gebracht und war auch zu keinem Zeitpunkt langweilig, doch der Funke wollte nicht in dem Maße überspringen wie bei "Awful Ende". Ich schätze, man gewöhnt sich wirklich mit der Zeit an Philip Ardaghs Humor und den Stil der Bücher, man weiß, was einen erwartet, so dass die folgenden Bücher zwar einen netten Wiederekennungswert haben, den Wortspielen, verrückten Charakteren und Situationen aber ein wenig der Überraschungseffekt fehlt. Ein unterhaltsames und humorvolles Buch für zwischendurch ist es aber trotzdem.

  • Hihi, ein echt beklopptes Buch. Schnelle Lektüre für zwischendurch zum :breitgrins: und :smile: und :spinnen: !!!


    Der zweite Band steht schon bereit aber ich glaube ich muss jetzt erst mal wieder "was Ernstes" lesen...


    4ratten

  • "Damals" als das Buch rauskam, war Harry Rowolt gerade auf Lesereise. Ich hab ihn in Würzburg gesehen und mir das Buch dort gleich gekauft und signieren lassen!


    Aber wirklich, Leute!!


    Dieses Buch gelesen von Harry Rowolt.......!!!! Ich hab gebrüllt vor lachen!!


    Wenn ihr irgendwie an die Hörbuchfassung kommt, oder den "Jungen" live seh't, geht hin und wünscht es euch!!! Ehrlich!!! :anbet:

    Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, mach Limonade daraus!!!

  • Ich fand das nicht so toll. Aber so ist das wahrscheinlich, wenn die Erwartungen zu hoch sind.


    Die abgedrehten Ideen erschienen mir zu aufgesetzt, um noch glaubwürdig rüber zu kommen, ausserdem gefiel mir der Schreibstil nicht, was bei mir immer das erste Kriterium ist.


    1ratten

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich fand die ganze Atmosphäre sehr eigenartig. Den Humor fand ich eher nervig und albern, als wirklich witzig. Man merkt, dass Ardagh es für seinen Neffen geschrieben hat. An manchen Stellen kann ich mir richtig vorstellen, wie sich der Autor beim Schreiben kaputt gelacht hat – für mich bleibt das aber nur bedingt nachvollziehbar.


    Es gab schon ein paar nette Ideen (die an den Rändern wellig gewordenen Eltern oder das "St.-Fürchterlich-Heim für dankbare Waisen" mit Frau Direktor Grausam-Unsäglich), aber für ein ganzes Buch (selbst für ein so dünnes) zu wenig. Ich hatte mehr das Gefühl eine krampfhafte Aneinanderreihung von skurrilen, gewollt komischen Sachen zu lesen, aber nicht, dass hier eine Geschichte “erzählt” wird. Auch das ständige Ansprechen des Lesers ging mir auf dein Geist.


    Das das auch noch preisgekrönt wird, wundert mich. Offensichtlich gibt es aber doch genügend Leute, denen das gefällt. Ich bleibe dann aber doch lieber bei Roald Dahl (an den musste ich beim Lesen immer denken, auch vom Stil der Illustrationen), der ist (meiner Meinung nach) witziger, böser und charmanter.


    Immerhin habe ich es zu Ende gelesen. Und einige Male geschmunzelt. Daher:


    2ratten

  • Moin moin!



    "Dieses Buch gelesen von Harry Rowolt.......!!!! Ich hab gebrüllt vor lachen!!


    Harry Rowohlt ist schon genial, aber auch wenn man kein Harry Rowohlt ist: richtig Spaß bringt "Schlimmes Ende", wenn man es vorgelesen bekommt oder (falls man des Lachens Herr werden kann) es vorliest.


    Tschüss
    Rüdiger

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • Unser Protagonist ist der elfjährige Eddie. Er ist der Einzige, der offensichtlich normal erscheint. Eddie reist mit seinem „Wahnsinnigen Onkel Jack“ und seiner „Noch Wahnsinnigeren Tante Maud“, die ihr ausgestopftes Wiesel Malcom stets mit sich trägt,

    Der Grund des Umzugs scheint verständlich: Keiner will sich mit der kuriosen Krankheit der Eltern anstecken. Diese sind „gelb und an den Rändern etwas wellig“ und riechen nach „alten Wärmflaschen“. Doch bis die drei dort ankommen, muss Eddie noch eine ganze Reihe Abenteuer überstehen.


    Die Handlung ist völlig überdreht, skurril und oft blödsinnig, doch ebendiese Tatsache ist es (unter anderem), die „Schlimmes Ende“ seinen Witz und Humor verleiht.
    Auch wird die Handlung durch skizzenartige Schwarz-Weiß-Zeichnungen eingefangen. Die zahlreichen Illustrationen zeigen Personen mit spitzen Nasen, hageren, langgliedrigen Fingern und großen, kugelrunden Glubschaugen.Das permanente Infragestellen des Selbstverständlichen ist so köstlich wie der Inhalt selbst. So muss sich Eddie in den amüsanten und irrsinnigen Dialogen zwischen ihm und seiner durchgeknallten Großtante vergewissern, ob sie wirklich das Wort an ihn richtet. Denn obwohl sie mit ihm Augenkontakt aufnimmt, spricht sie meist mit ihrem ausgestopften Wiesel.
    Auf jeden Fall ist " Schlimmes Ende " eine völlig schräge, unkonventionelle Geschichte, in der wir für kurze Zeit unsere eigene Welt vergessen und uns auf eine andere, ganz besondere einlassen können.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin:Kendare Blake - Der schwarze Thron ( Die Schwestern 1 )

  • Meine Meinung
    Ich lese eigentlich gerne mal Bücher, die skurril und schräg sind ... aber hier war es mir etwas zu viel des Guten. Anfangs waren die Anspielungen, verrückten Ideen und merkwürdigen Charaktere noch ganz amüsant, aber irgendwann ging mir vieles einfach nur auf die Nerven.


    Besonders die Wahnsinnige Tante Maud fand ich unerträglich und irgendwann hat der Dauergag mit ihrem Wiesel auch nicht mehr gezündet. Die Geschichte rund um Eddies Eltern fand ich allerdings lustig und die Zeichnungen im Buch sind genial.


    Leider gibt es keine wirklich Handlung, die die vielen verrückten Dialoge stützen könnte. So wird oft geredet oder es werden detailliert Kleinigkeiten beschrieben, so richtig voran geht aber nichts. Ich hatte ein wenig den Eindruck, als ob der Autor auf Teufel komm raus in jedem Satz etwas Ungewöhnliches unterbringen wollte. Dadurch schleppt sich die Handlung so dahin und irgendwann machen auch die irrsinnigsten Ereignisse keinen Spaß mehr.


    Etwas Hoffnung habe ich geschöpft, als Eddie das Sankt-Fürchterlich-Heim für dankbare Waisen kennenlernt. Hier gibt es tatsächlich ein paar Seiten lang eine Handlung, die mehr ist als bloßes Geprahle mit möglichst verrückten Ideen ... allerdings ist diese Phase genauso schnell wieder vorbei wie sie gekommen ist. Schade.


    Der Anfang war vielversprechend und (ich wiederhole mich hier gerne) die Illustration ist äußerst gelungen, aber der Schreibstil trägt für mich nicht über das ganze Buch hinweg ... hier wäre weniger sicher mehr gewesen.
    2ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)