Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

Es gibt 76 Antworten in diesem Thema, welches 24.130 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Hallo,


    ich finde es immer noch schade, das eure Diskussion nicht im dazugehörigen Thread steht, aber vllt. kann das ja einer der Moderatoren noch irgendwie ändern?!


    Ich kenne den Titel auch, aber "nur" als gekürztes Hörbuch und ich fand es nicht o schlecht, aber auch nicht überragend. Der Anfang hatte mich begeistert, die Figuren war schön aufgebaut, aber diese Züge verblassten nach und nach. Auch ich fand, der Roman war mir ein wenig Humor geschrieben, ich musste manchmal doch lächeln über bestimmte Passagen.


    Die Gegensätze, mit denen die beiden "Forscher" ans Werk gegangen sind, kamen sehr gut rüber und waren für mich eine der Grundaussagen des Romans.


    Ich kann ihn also nicht wirklich verdammen, auch wenn ich ihn nicht rund um gelungen finde - Idee und die ca. erste Hälfte fand ich wirklich gut.


    Viele Grüße
    schokotimmi
    (die sehr hofft, dass dies noch an den passenden Thread angehängt wird, aber nicht weiß wie das geht!)

  • OK, nun habe ich es gelesen und kann auch mitreden. Tja, was soll ich sagen, ich habe in letzter Zeit Besseres gelesen. :sauer:
    Es ist ein brauchbarer, netter Unterhaltungsroman. Aber mehr auch nicht, Alle Arten von Lobeshymnen kann ich nicht nachvollziehen... oder vielleicht doch. Aus dem Wust der heutigen Literaturproduktionen ragt das Buch ein ganz klein wenig heraus. Aber von wegen einer der "bedeutendsten deutschen Nachkriegsromane" ... wohl kaum. Wenn man was Mittelmäßiges mit vielem Schlechten vergleicht, scheint es natürlich gut. Aber das ist nur ein Problem der falschen Perspektive.
    Ich hoffe, der deutsche Nachkriegsroman hat mehr zu bieten...

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001


  • Aber von wegen einer der "bedeutendsten deutschen Nachkriegsromane" ...
    Ich hoffe, der deutsche Nachkriegsroman hat mehr zu bieten...


    Wenn jetzt Nachkriegsliteratur gemeint ist, dafür wäre Kehlmann allerdings zu jung. :smile:


    Liebe Grüße
    mombour

  • Ich bilde mir ein, den Terminus so gelesen zu haben. *grübel*


    In der ZEIT vielleicht?
    "Daniel Kehlmann hat oft darüber gesprochen, dass er kein rechter Freund der deutschen Nachkriegsliteratur sei, sie habe stets gependelt zwischen sozialem Engagement und Lautpoesie. Er indes wolle nicht die Syntax brechen, sondern die Wirklichkeit, wie die Erzähler Südamerikas, wie Borges oder García Márquez, die an Kafka anknüpften und die Grenzen zwischen Tages- und Nachtwirklichkeit auflösten."



    Eine kritische Rezension findet sich unter:


    http://www.shakespeare-and-mor…-vermessung-der-welt.html


    Der Kritiker moniert u.a. die Grammatik, die schon mal im Ergebnis mit sich bringt, dass Pferde in der Gastwirtschaft Kartoffelsuppe essen.



    Sebastian Domsch hat in seiner taz-Kritik festgestellt, dass es Kehlmann um mehr gehe, als seine berühmten Protagonisten der Lächerlichkeit preiszugeben, was scheinbar schon ein nicht zu hinterfragender Wert an sich ist. Aber das Buch hat der taz-Kritik zur Folge auch darüber hinaus Qualitäten.

  • Hallo ihr Lieben!


    Da mir meine allerliebste kleine Schwester dieses Buch geschenkt (und ganz nach ihrer Art mir Rechtschreib- und Grammatikfehlern gewidmet) hat, hatte ich nun auch das Vergnügen, Die Vermessung der Welt zu lesen.


    Meine Meinung:
    Den biestigen, alten Gauß habe ich schon auf der ersten Seite ins Herz geschlossen. Seine grummelige Art, niemanden außer sich selbst so richtig gern zu haben, ist vielleicht im echten Leben anstrengend und unmöglich, aber davon zu lesen ist der größte Spaß. :breitgrins: Ich war zwar etwas enttäuscht, dass die Geschichte nicht gleich mit Gesprächen zwischen Gauß und Humboldt beginnt, aber die Lebensgeschichten der beiden, die parallel erzählt werden, sind auch sehr schön. Dabei liegt der Charme dieses Buches weniger in der tatsächlichen Handlung, sondern in Daniel Kehlmanns Humor und der köstlich-amüsanten Art der beiden Hauptcharaktere.


    Dieser Humor hält etwa die Hälfte des Buches, wird dann etwas weniger und zum Ende hin verliert das Buch leider fast jedwede Spannung und somit auch mein Interesse als Leser. Wenn ich sage, dass ich die ersten 200 Seiten an einem Tag und die letzten 30 in einer weiteren Woche gelesen habe, spricht das wohl für sich, oder? Im Großen und Ganzen ist das Buch aber empfehlenswert, nicht nur weil Leute wie ich (die sich von der Mathematik so weit wie möglich fern halten) zwei Persönlichkeiten näher bringt, die einen auch als Zahlenlegastheniker interessieren können, sondern auch weil die erste Hälfte sehr, sehr lustig ist und weil das Nichtvorhandensein direkter Reden erfrischend anders ist. :zwinker:


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • :winken: Habe jetzt ca. die Hälfte des Buches hinter mir. Und hier habe ich so oft von Humor gelesen... aber wo ist denn der?!?!?!? :sauer: Ich habe mich bis jetzt kein einziges mal amüsiert. Irgendwie findet der Herr Kehlmann wohl was anderes lustig als ich.


    Den Erzählstil mag ich allerdings sehr... ist sehr fein zu lesen und ist schon ein bisschen was "Besonderes"... naja zumindest ein bisschen :rollen: :breitgrins:


    Bin gespannt wie das jetzt weitergeht... aber ich glaube nicht recht daran, dass mich dieses Buch noch umhauen wird... zumal ich hier ja gelesen habe, dass es eigentlich nach der Hälfte "nachlässt".


    :winken:

    &lt;b&gt;Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch&lt;/b&gt; Seneca

  • „Die Vermessung der Welt“ habe ich als sehr kurzweilig und schnell zu lesen empfunden. Manche Stellen waren für mich allerdings viel zu kurz beschrieben. Wäre bei Entdeckungen und Berechnungen gerne oft noch länger dabei gewesen. Aber das soll vielleicht das Buch wohl auch ausmachen… keine allzu langen Ausschweifungen, nichts zu detailgetreu erzählt.


    Ich mag wie das Buch aufgebaut ist. Die Einteilung der Kapitel finde ich gelungen und das Hin- und Herspringen zwischen Gauß und Humboldt lässt keine Langweile aufkommen.


    Für mich ist das Ende ganz anders als der Anfang. Also wenn man den Zwischenteil auslässt, und nur die ersten beiden und die letzten paar Kapitel anschaut, dann würde ich schwören, dass es zwei verschiedene Bücher sind.


    Ich denke aber, dass man dieses Buch nicht unbedingt gelesen haben muss. Es hinterlässt in mir nicht wirklich eine großartige Spur.


    3ratten



    :winken:

    &lt;b&gt;Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch&lt;/b&gt; Seneca

  • Nachdem, ich mir "Die Vermessung der Welt" im Sommer 2008 von meinem Onkel ausgeliehen hatte und es auch direkt anfing zu lesen, langweilte es mich anfangs. Aus diesem Grund las ich erst einmal nur ca. die ersten 60 Seiten und habe mich dann gestern dazu entschieden, dieses Buch noch vor meinem Umzug zurückzugeben.


    Ich empfand den Teil nicht mehr so langweilig, sondern teilweise spannend und auch lustig beschrieben, wie sich die Beziehung von Gauss und Humboldt aufbaut. Auch der Wechsel der beiden Charaktere in den Kapitel emfand ich sehr gelungen. Wie mara84 schon erwähnte, hätte ich mir an manchen Punkten ein bisschen mehr Auführlichkeit versprochen, allerdings soll dieses Buch einem ja nicht die Physil erklären, sondern sie wird meines Erachtens nur am Rand mit erwähnt.


    Ich bin aber trotzallem untenschlossen, wie ich dem Buch gegenüber stehen soll, letztendlich habe ich doch eine eher neutrale Meinung zu ihm. Allerdings bin auch ich der Meinung, dass man es nicht gelesen haben muss. (Eine nette Lektüre für Abends vor dem Einschlafen.)


    Ich vergebe 3ratten :smile:

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Ich lese das Buch gerade und werde wohl heute damit fertig, sooo dick ist es ja nun nicht! Ich habe einige eurer Meinungen dazu jetzt durchgelesen und kann mit einigen sehr viel anfangen...;-) Ich finde den Roman unterhaltsam und interessant, vor allem die Gegensätzlichkeiten der beiden Genies, aber auch sehr gewöhnungsbedürftig vom Sprachstil her - wegen der indirekten Reden.


    lg, Frau 32

  • Mir hat das Buch, als ich es gelesen habe, nicht schlecht gefallen. Die Gegensätze zwischen den beiden Genies werden sehr schön aufgezeigt. Dennoch hatte ich ein wenig Mühe mit dem sehr nüchternen und distanzierten Erzählstil von Kehlmann, wodurch alles ein wenig unnahbar wirkte. Hinzu kam noch, dass sich die Ereignisse immer wiederholten, der eine reist, der andere rechnet. Dennoch war es ein unterhaltsames Werk.

  • Ich habe mir das Buch jetzt zum zweiten Mal durchgelesen. Soweit ist es gut leserlich, wenn es mir beim ersten Durchlesen doch irgendwie besser gefallen hat.
    Es kommt schon ein gewisses Maß an Ironie vor. Das Wechselspiel von Gauss und Humboldt ist schon recht nett umschrieben. Langweilig wurde es jedenfalls nicht.


    Mit 300 relativ groß gedruckten Seiten hat man das Buch auch schnell durchgelesen. Teilweise muss man sich jedoch schon konzentrieren, insbesondere wenn von den diversen Zusammentreffen mit anderen "Größen ihrer Zeit" geschrieben wird.


    Fazit: sollte man mal gelesen haben. Ein nettes, wissenswertes Buch mit viel Ironie.

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt


    Zwei der größten Wissenschaftler ihrer Zeit treffen fiktiv aufeinander: der Mathematiker Gauss mit seinen unglaublichen Fähigkeiten und der Naturforscher Alexander von Humboldt, der die ganze Welt bereist und vermisst. Im Wechselspiel begleitet man beide bei ihrer Arbeit, Forschung und dem nicht immer glücklichen Umgang mit ihren Menschen.


    Meine Meinung:
    Nach dem ersten Kapitel dachte ich: sensationell, das wird unterhaltsam. Doch dann hat das Buch extrem nachgelassen. Die Erzählstruktur finde ich sehr gut konstruiert, die parallel verlaufenden Handlungen auch parallel zu erzählen und die Figuren sich schließlich (wieder) begegnen zu lassen. Auch gefällt mir gut, wie privat die Figuren einen Eindruck hinterlassen, wo ansonsten ihre Arbeit die Persönlichkeit überdeckt.


    Das negative überwiegt jedoch zum Schluss. Um einen wirklichen Eindruck der beiden zu bekommen, ist das Buch zu flach. Von ihren forschenden Verdiensten bleibt eigentlich gar nichts und ob der an dem Rest irgendwas Wahres enthält oder doch alles Fiktion ist, bleibt unklar. Der Witz war nach dem ersten Kapitel komplett aufgebraucht, danach erscheinen die Figuren nur noch nervig und abstoßend, was auf 300 Seiten sehr anstrengend wird. Das Buch ist weder Biographie, noch spannende Erzählung, noch mit wissenschaftlichem Inhalt noch witzig, sondern einfach nichts.


    Eine gute Idee, aus der am Ende nichts wurde.
    1ratten

  • Ich habe gestern begonnen und bereits über 100 Seiten gelesen. Das Buch fesselt mich, und ich frage mich sehr oft was dabei tatsächlich Biographisches aus dem Leben Humboldt ist.
    Daher habe ich mir in der Bib dieses Buch

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    Besonders gefallen hat mir übrigens gleich ein Satz am Anfang des Buches: Seltsam sei es und ungerecht, sagte Gauß, so recht ein Beispiel für die erbärmliche Zufälligkeit der Existenz, dass man in einer bestimmten Zeit geboren und ihr verhaftet sei, ob man wolle oder nicht. Es verschaffe einem einen unziemlichen Vorteil vor der Vergangenheit und mache einem zum Clown der Zukunft.


    Katrin