Lynn Abbey - Sanctuary (Thieves' World)

  • Thieves’ World ist eine Reihe von Romanen und Anthologien, die ursprünglich von Ende der 70er bis Anfang der 90er Jahre erschien. Die Romane und Geschichten sind zwar alle in der gleichen Welt, bzw. rund um die Stadt Sanctuary angesiedelt, geschrieben wurden sie jedoch von vielen verschiedenen Autoren, die sich diese Welt teilen. Da diese Bücher mittlerweile vergriffen sind, sind seit 2002 nun ein neuer Roman, zwei neue Anthologien sowie eine Neuauflage der Geschichten der ersten beiden Anthologien erschienen – ein Neuanfang, der auch Lesern ohne Vorkenntnisse den Einstieg in die Reihe ermöglicht. Ob der Neubeginn erfolgreich war und somit weitere Bücher geplant sind, ließ sich leider nicht herausfinden.


    Die englischen Bände
    Lynn Abbeys Website
    Die deutschen Ausgaben der älteren Anthologien



    Inhalt:


    Lord Molin Torchholder, ein sehr alter Mann und wohl so etwas wie der letzte überlebende der alten Thieves' World-Charaktere, wird eines Nachts auf dem Rückweg von einem Fest angegriffen. Man findet am nächsten Tag seine Leiche und hält ihn für tot. Doch dann stößt Cauvin, Adoptivsohn eines Steinmetzes auf einen verletzten alten Mann – Lord Torchholder. Dieser drängt Cauvin, ihn in einer alten Ruine zu verstecken, da seine Feinde nicht erfahren sollen, dass er noch lebt. Torchholder, der weiß, das er nicht mehr lange zu leben hat, spannt nun Cauvin und auch dessen kleinen Bruder Beck für sich ein. Wer wollte Torchholder töten? Ist die „Bloody Hand“, eine gefährliche Sekte, die vor Jahren die Stadt unsicher machte und in deren grausame Fänge auch Cauvin als Junge geriet, wieder zurück? Cauvin will mit all dem nichts zu tun haben, doch er hat er überhaupt noch eine Wahl?



    Meine Meinung:


    „Sanctuary“ markiert einen Neuanfang innerhalb der „Thieves World“ und so hatte ich auch ohne Vorkenntnisse keine Probleme der Geschichte zu folgen. Da das Buch aber eben doch zu einer über 20-teiligen Serie gehört und auch auch auf diese Bezug nimmt, wird der Leser recht ausgiebig mit der Geschichte Sanctuarys, konfrontiert. Auf diese Weise etwas über die Hintergründe des Buches zu erfahren ist auf der einen Seite durchaus interessant, doch nehmen diese Rückblicke hier und da ein wenig überhand, was den Verlauf der eigentlichen Handlung verlangsamt, so dass ich zum Teil den Eindruck hatte, dass die Geschichte nicht so recht vorankommt und erst gegen Ende an Tempo gewinnt.


    Das Setting, die heruntergekommene Stadt Sanctuary mit ihren zu ihr passenden Bewohnern ist durchaus ansprechend. Auch die Hauptpersonen, wie Cauvin, der Sohn eines Steinmetzes, der sich selbst für dümmer hält, als er wirklich ist, seine kleiner, aufgeweckter und manchmal nerviger Bruder Bec, dessen Mutter ihn, ihren leiblichen Sohn, Cauvin immer vorzieht, oder Cauvins Freundin Leorin, die ebenfalls als Kind in die Fänge der „Bloody Hand“ geriet und über die Cauvin vielleicht doch nicht so viel weiß, wie er dachte, sowie die übrigen Charaktere, sind durchaus ansprechend bis interessant. Dennoch viel es mir anfangs schwer, wirkliche Sympathie für sie zu entwickeln, ohne dass ich so recht sagen könnte, weshalb. Außerdem hätten, wenn die Reihe schon „Thieves World“ heißt, auch ruhig ein paar Diebe mitspielen können.


    Insgesant ist das Abenteuer rund um Lord Torchholder, Sanctuary und die „Bloody Hand“ durchaus spannend und und die Atmosphäre dieser Stadt vermag Interesse an weiteren Geschichten zu wecken – genauso wie das Ende dieses Bandes, das eindeutig auf eine Fortsetzung von Cauvins Geschichte ausgelegt ist. Aber Der Zweck von Sanctuary ist eben auch ganz eindeutig die Verbindung der alten und der neuen Serie, was sich nicht immer positiv auswirkt.


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