Alexandre Dumas - Der Graf von Monte Christo

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  • Hallo,


    ich habe heute endlich mein buch bekommen und schon die ersten 5 Kapitel gelesen. bis jetzt kann ich noch nicht viel sagen, ausser daß es mir gut gefällt und sich sehr flüssig lesen läßt. Ich finde es schade, daß ich momentan gar nicht an Euren diskussionen teilnehmen kann, aber ab morgen hat mein Mann frei und dann kann ich vielleicht etwas aufholen. Die ganzen Namen, die hier erwähnt wurde, sagen mir nämlich fast alle nichts.


    Dann bis bald Tina

  • Ich habe heute Abend den ersten Band zuende gelesen. (Verabredung, dass der Graf nach Paris kommt.) Mittlerweile bin ich auch wieder mitten im Geschehen, und freue mich darauf morgen weiter lesen zu können :smile:

  • Hallo,


    ich habe jetzt das Kapitel "Der dritte Anfall" begonnen. Ja, damals sind die Menschen noch sehr oft direkt an einem Schlaganfall gestorben. Der Abbé ist ein sehr netter Mann und freut sich richtig, daß Dantes nicht mehr alleine ist, denn ich glaube bis zum Durchdrehen, wäre es bei im nicht mehr weit gewesen. Es ist bewundernswert, absolut edelmütig und vielleicht auch ein bischen unrealistisch (aber es gibt ja auch Gute :breitgrins: ), daß er nicht trotzdem geflüchtet ist, denn so wie es mit dem Abbé aussieht, scheint keine Hoffnung auf Rekonvaleszenz zu bestehen.
    Zwischendurch dachte ich, daß Villefort ihn mittlerweile doch hätte freilassen können, aber dem geht sehr wahrscheinlich der Arsch auf Grundeis, weil er weiß, daß sich jemand wie Dantes rächen wird (und das zurecht). Abartig fand ich ja auch, daß "Mann" sich entsprechend der politischen Lage 'mal kurz bei Wahl der Ehefrau umentscheidet. Naja, da hat Renée ja keinen großen Verlust zu verzeichnen. Ich hoffe 'mal nicht daß die Kerle früher alle so waren.
    Ich werde jetzt gleich nach Mittagessen, wenn die Maus im Bett ist, weiterlesen. Mir gefällt das Buch sehr gut und mir geht es so wie epona oft sagt, ich sehe dieses Buch wie einen Film vor meinem geistigen Auge ablaufen, obwohl ich keine Verfilmung kenne, aber die werde ich mir wohl nach dem Buch zu Gemüte führen.
    Viele Grüße Tina

  • Zitat von "tina"

    Abartig fand ich ja auch, daß "Mann" sich entsprechend der politischen Lage 'mal kurz bei Wahl der Ehefrau umentscheidet. Naja, da hat Renée ja keinen großen Verlust zu verzeichnen.


    Oh, da muss ich wohl etwas überlesen haben, daran kann ich mich gar nicht erinnern :rollen:
    Um die Kapitelverwirrung komplett zu machen:
    Ich bin jetzt im Kapitel 'Der Schatz', welches bei mir mit Nr.1 beziffert ist. Es ist das erste Kapitel des 'Zweiten Buches'. Physikalisch habe ich aber noch immer den ersten Band meiner zweibändigen Ausgabe in der Hand.


    @Heidi Hof: Du hast eine gekürzte Ausgabe nicht wahr? (Ich muss gleich noch einmal vorne im Thread nachlesen)


    Zitat von "Spoiler Kap. 22 Die Insel Monte Christo"

    Sehr geschickt, wie Edmond seinen Sturz vorgetäuscht hat :) Ich hatte so etwas geahnt, in dem Moment, in dem er stürzte. Nun bin ich mal gespannt, wie er den Schatz von der Insel bringt.

  • Ja, Ingroscha. 700 Seiten, aber klein und sehr eng untereinander sowie kaum Rand. Das müssten ca. 900 Seiten Normaldruck sein.

  • Zitat von "Aeria"

    Er hat sich ja auch schon vor 9 Jahren bei Julie Morrel als Sindbad vorgestellt, damals war von einem Grafen noch keine Rede.


    Wieso eigentlich vor 9 Jahren? In meiner Ausgabe war Edmond 14 Jahre im Kastell If, gibt es dahingehend etwa Unterschiede in den Übersetzungen? :entsetzt:

  • Bin jetzt im Kapitel: Giftkunde.


    Schön, daß es Monsieur Noirtier noch gibt! Ich hoffe, er spielt noch eine Rolle, aber da er noch lebt, ist das vielleicht sogar warscheinlich. Den mochte ich sofort, ganz im Gegensatz zu seinem Sohn!


    Aber bewegender war doch das Kapitel: Familie Morrel. Das hat den armen Grafen ja arg mitgenommen! Aber schön auch, zu sehen, daß er nicht ganz so kalt ist, wie er zu sein scheint.
    Bei Mercedes hat er sich noch recht gut gehalten, ganz im Gegensatz zu ihr!


    Was mich jetzt aber noch wundert, als Monte Christo Albert nach seiner Famile fragt, sagt er, daß seine Mutter spanischer Herkunft ist, das Haus Mocerf aber französisch. Hat ihm niemand gesagt, daß seine Eltern verwandt sind? :entsetzt:


    Ingroscha: Ich denke Aeria meint diese 9 Jahre von heute...oder besser auf den Teil des Romans, in dem sie gerade ist, abgerechnet. Die Sache mit Julie spielt nachdem er fliehen konnte! Ich hoffe das war jetzt verständlich! :smile:

  • Zitat von "Yoshi"

    Ingroscha: Ich denke Aeria meint diese 9 Jahre von heute...oder besser auf den Teil des Romans, in dem sie gerade ist, abgerechnet. Die Sache mit Julie spielt nachdem er fliehen konnte! Ich hoffe das war jetzt verständlich! :smile:


    :pling: Nun ist das Lämpchen angegangen, danke Yoshi.
    Ich bin gerade an der Stelle, an der Edmond Caderousse besucht und sich als Abbé ausgibt. Caderousse ist mir von nun an ziemlich unsympathisch, das war bisher nicht so...

  • So, ich bin nun bei Kapitel 34 "Erscheinungen" angekommen.


    An Dantes Kerkerhaft fand ich die ersten Seiten vor der Begegnung mit Faria sehr bewegend; wie da der Gemütswechsel von Dantes beschrieben wird, klasse. Die Trostlosigkeit der Gefangenschaft ermöglicht es dem einfachen Seemann, sich das Wissen Farias anzueignen. In Freiheit hätte er dazu wohl keine Zeit gehabt - und wäre immer ein Seemann geblieben. Das zeigt auch, wie interessant sowas wie Literatur und Geschichte sein kann, wenn man nur genügend Muße hat, sich damit zu beschäftigen.


    Nach seiner Flucht genießt Dantes seine Freiheit und ist erstmal mit seinem Seemannsdasein ganz zufrieden - aber nicht lange:


    Zitat von "Kapitel 23: Die Insel Monte Christo"

    Dantes, der vor drei Monaten nur nach Freiheit strebte, genügte somit schon nicht mehr die Freiheit, er strebte nach Reichtum.


    Auch die Schatzsuche hat mir gut gefallen. Spannend geschildert, ich konnte gut mitfiebern. Dann kommt ein abrupter Zeitsprung. Dantes tritt nur noch inkognito auf und verhält sich wie ein Gott: Er lenkt mit seinem Gold im Verborgenen die Menschen und das Schicksal, besser noch: Ab jetzt ist er ein Gott. Tja, um es mit einem Sprichwort zu sagen: Geld regiert die Welt. Und gerade zu dieser Zeit begann das Besitzbürgertum und der Kapitalismus seinen Siegeszug in Frankreich anzutreten - vor allem nach der Juli-Revolution von 1830, die den Bürgerkönig Louis Philippe auf den Thron brachte.


    Sehr mysteriös ist der Anfang der Geschichte von Franz und Albert nach dem zweiten Zeitsprung ab Kapitel 31 "Italien - Sindbad der Seefahrer". Worauf das hinaussteuert ist mir noch nicht klar. Das Buch verliert hier auch merklich an Tempo; z.B. erzählt der Wirt auf langen 20 Seiten die Vorgeschichte von Luigi Vampa. Andererseits liegen noch knapp 1100 Seiten vor mir, pro Schurke macht das 350 Seiten, eigentlich klar, dass Dumas jetzt ein wenig ausholen muss, sonst wird er zu schnell fertig :zwinker:


    Dumas war offenbar ein sehr gebildeter Mann: Die Story von der Herkunft des Schatzes spielt zur Zeit der Renaissance. Und im Text gibt es zahlreiche Anspielungen auf die Antike, wie z.B. Vergils Aeneis. Und zwei Begebenheiten aus Dante Alighieris Göttlicher Komödie kamen auch schon vor.


    Zum Schluss noch zwei schöne Zitate, mit denen Dumas seine Zeit kritisiert:


    Zitat von "Ende Kapitel 22: Die Schmuggler"

    Der Kapitän der Jeune Amelie schlug die Insel Monte Christo vor. Sie war völlig öde, frei von Soldaten und Zöllneren und schien zur Zeit des heidnischen Olymps von Merkur mitten ins Meer gesetzt worden zu sein, diesem Gott der Handelsleute und der Diebe, zwei Berufen, die wir getrennt voneinander sehen und die das Altertum offenbar in ein und dieselbe Kategorie einordnete.


    Zitat von "Anfang Kapitel 26: Das Wirtshaus zum Pont du Gard"

    Alle diese Bäume, große und kleine, krümmen sich mit der Zeit unter dem Einfluss des Mistral, einer der drei Landplagen der Provence. Die beiden anderen, wie man weiß oder nicht weiß, sind die Durance (ein Fluss, der häufig Hochwasser führte) und das Parlament.

    [size=9px]Paul ist 24 Jahre alt. Er ist doppelt so alt, wie Thomas war, als Paul so alt war, wie Thomas heute ist. Wie alt ist Thomas ?[/size]

  • Guten Morgen,


    gestern abend bin ich noch bis Kapitel 19 Der dritte Anfall gekommen. Da ich um Weihnachten rum die Verfilmung gesehen habe, war ich ein bisschen verwirrt, denn soweit ich mich erinnern kann, stirbt der Abbe im Film bei einem Einsturz des Schachtes. War denen ein Schlaganfall nicht spektakulär genug? :rollen:


    Villefort hat es sich bei mir auch hauptsächlich durch die "Umorientierung" bei der Eheschließung verscherzt, das war einfach das Letzte!


    Sehr gut hat mir das Kapitel Der Schatz gefallen. Wie Faria das Testament des Grafen Spada entdeckt und mit süffisanten Anspielungen auf die Geistlichkeit die Geschichte der Borgia-Verschwörung erzählt, fand ich einfach wunderbar.

  • Zitat von "Dietrich"
    Zitat

    Ich glaube nicht, dass es ihm um den Reichtum an sich geht, sondern um die Möglichkeit, mit Hilfe des Geldes besonders effektiv Rache nehmen zu können. Immer wieder kommen Sätze, die auf die unendliche Macht des Geldes hinweisen - vor allem auf die negativen Möglichkeiten. Z. B. heißt es in Kap. 19 ungefähr: "wieviel Böses man seinen Feinden mit einem Vermögen zufügen kann". Oder in Kap. 34: "Einsam erreiche ich mit meinem Geld mehr als ihr mit allen euren Anhängern, euren Dolchen, Pistolen und Musketen."


    Zitat von "Kap. 37: Die Katakomben von San Sebastiano"

    Es würde mich interessieren, wie ihr das Verhalten des Grafen deutet.
    Ich bin davon überzeugt, dass er selbst Luigi Vampa in Auftrag gegeben hat, Albert zu entführen, bin mir aber unsicher, wie er das Ende geplant hatte. Sollte Albert als erster Teil seiner Rache an Fernand wirklich getötet werden, da das Lösegeld so hoch gesetzt war, dass François die Summe nicht so schnell besorgen konnte, oder wollte er von Anfang an als Retter auftauchen, um dann wie geschehen mit einem Paukenschlag in die pariser Gesellschaft eingeführt zu werden. Ich tendiere eher zu dieser Lösung, frage mich aber, ob er ursprünglich nur mit Geld einspringen wollte, diesen Plan dann aber, nachdem François ja von seinem Kontakt zu Vampa wusste, kurzfristig geändert hat.


    Zitat von "Kap. 41: Die Vorstellung"

    Glaubt ihr auch, dass Mercedes in dem Grafen Edmond wiedererkannt hat? Ihr Verhalten scheint mir zu extrem, um es nur durch ein Zusammentreffen mit dem Retter ihres Sohnes erklären zu können.


    Wie Dietrich auch bin ich von Dumas Bildung beeindruckt. Was er an Namen aus der europäischen Kunst und Literatur anbringt, ist nicht wenig. Auch Schillers "Räuber" waren ihm nicht unbekannt, um nur ein Beispiel zu bringen.


    Kap 42 "Herr Bertuccio" und 43 "Die Vendetta" sind ja äußerst mysteriös.

    Zitat

    Was ist wirklich mit Villefort geschehen? Wen hat Bertuccio an seiner Stelle umgebracht? Oder hat er ebenso mirakulös überlebt wie das Kind?

    Gegen Ende von "Vendetta" wird dann noch einmal der negative Einfluss des Geldes geschildert, als Caderousse und seine Frau an eine größere Summe gelangen. Was im folgenden Kapitel "Der Blutregen" (vermutlich) geschehen wird, lässt mir schon jetzt einen Schauer des Entsetzens den Rücken runterlaufen

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Saltanah"


    Zitat


    Ich bin auch davon überzeugt, dass der Graf selbst die Entführung von Albert in Auftrag gegeben hat. Aber es ging ihm nicht um Lösegeld oder um Alberts Tod. Ich denke, Monte Christo wollte einfach nur einen Fuß in die Tür der Morcerfs setzen. Er wollte unbedingt, dass Albert ihn seinen Eltern vorstellt, so dass er (der Graf) gesellschaftlichen Zutritt zum Haus von Fernand und Mercédès hat.


    "Der unbegrenzte Kredit"
    Wie hat euch denn Monte Christos Besuch bei Danglars gefallen? "Eine Erbärmlichkeit von einer Million!" :breitgrins: Dem hat er's aber gegeben!


    ***
    Aeria

  • Hallo,


    ich bin mittlerweile im Karneval in Rom. Naja, war ja damals auch nicht anderes als heute. Versuche 'mal im Februar in Venedig ein Zimmer zu bekommen. Ich bin froh, daß er seinem alten Chef zu geholfen hat und ihn vor dem Selbstmord bewahrte. Bis jetzt hat er sich noch nicht gerächt, aber ich glaube seine Rache wird fürchterlich werden. Ich könnte es zumindets gut nachvollziehen, wen man bedenkt, daß er die wichtigste Zeit des Lebens geraubt bekam. Ich fand das Alter zwischen 20 und 30 ganz besonders schön, Das war eine sehr intensive, abwechslungsreiche und lustige Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte. In diesem Alter haben sich meine Lebensinhalte herauskristalisiert und ich wurde ganz besonders geformt (durch Freunde, Erlebnisse und Arbeit) und zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Das wurde ihm alles genommen und vor allem ist es ja was, was man nie wieder nachholen kann. Diese Zeit ist unwideruflich verloren, Ich glaube meine Rache wäre auch nicht gerade milde.


    Tina

  • Ich habe gerade das Kapitel "Der Major Cavalcanti" beendet.
    Ich muss gestehen, als ich das Buch das erste Mal las, habe ich von dieser ganzen Begegnung nichts verstanden, selbst beim zweiten Lesen hatte ich Probleme. Jetzt aber bin ich ganz hin und weg und muss sogar stellenweise lachen.



    Oder noch amüsanter:



    hahaha


    Man kann nur ahnen, dass Monte Christo irgendeine Teufelei ausbrütet. Genial!


    ***
    Aeria

  • Ich habe nun "Kapitel 38: Die Verabredung" gelesen, in dem die Geschichte von Franz und Albert endet.

    Zitat

    Aber ich frage mich immer noch, wozu die Episode mit Franz und Dantes als Sindbad auf Monte Christo (ab Kapitel 31: Italien - Sindbad der Seefahrer) gedient hat. Was meint ihr dazu? Oder habe ich da etwas überlesen?


    In Kapitel 35 La Mazzolata vergisst sich der Graf beinahe und gibt einen tiefen Einblick in seine Beweggründe. Toll geschildert.


    Zitat von "Saltanah"


    Zitat

    Auch ich bin ziemlich sicher, dass der Graf Vampa mit der Entführung Alberts beauftragt hat, um sich mit Alberts Hilfe bei den Morcerfs einzuführen.

    [size=9px]Paul ist 24 Jahre alt. Er ist doppelt so alt, wie Thomas war, als Paul so alt war, wie Thomas heute ist. Wie alt ist Thomas ?[/size]

  • Zitat von "Dietrich"

    Ich habe nun "Kapitel 38: Die Verabredung" gelesen, in dem die Geschichte von Franz und Albert endet.


    Die Szene auf der Insel... Ich vermute, sie dient dazu, dem Leser zu zeigen, was aus Dantès geworden ist, wie er sich als reicher Mann verhält, wie er auf Fremde wirkt.
    Trotzdem finde ich fast alle Kapitel, in denen Franz vorkommt, langweilig...


    Saltanah
    Heißt Franz in deiner Ausgabe wirklich Francois?
    In meiner russischen Übersetzung, in der die Namen stets so geschrieben sind, wie sie ausgesprochen werden, heißt Franz genau wie in der deutschen Übersetzung Franz.


    Albert scheint wirklich nichts über die Herkunft seiner Eltern zu wissen, das ist doch sehr merkwürdig.


    ***
    Aeria

  • :entsetzt: Was? Mein François ist eigentlich ein Franz? Ich habe gerade im französischen Text nachgeguckt, und auch da ist er ein (deutscher) Franz. Ich dachte, ihr hättet allesamt sonderbare Übersetzungen, dabei liegt es an meiner. :rollen:


    Interessant das Kap. 52 "Abhandlung über Gifte", in der der Graf sein Vorgehen in verdeckten Worten beschreibt:

    Zitat

    Wie ein geschickter Giftmischer den Tod bringen kann, ohne dass er auf Gift zurückzuführen kann, so initiiert der Graf Ketten von Geschehnissen, die den Opfern das Verderben bringen, ohne dass er als Verursacher deutlich wird.

    Auch seine Erklärungen zu geschicktem Sprachgebrauch und dem Nutzen des Gewissens im gleichen Kapitel ließen mir die Haare zu Berge stehen.


    Das Kapitel 55 "Major Cavalcanti" verblüffte mich zu Beginn. Es dauerte einige Zeit, bis ich mir sicher war, wie ich die Geschehnisse zu deuten hätte. Aeria hat recht: es ist wirklich unterhaltsam. Wenn ich es recht sehe, müsste sein "Sohn" eigentlich

    Zitat

    Benedetto, der Ziehsohn von Bertuccio

    sein. Bin gespannt, was der Graf mit ihnen plant.


    Und nun eine ganz andere Frage: Mögt ihr den Grafen eigentlich noch? Ist er euch noch sympathisch? Je mehr ich über ihn lese, desto unsympathischer wird er mir nämlich. Wie er mit seinem Geld um sich schmeißt, seine Bediensteten behandelt (nicht wirklich schlecht, aber nur als Maschinen, bei denen er auf einen Knopf drückt und das gewünschte Ergebnis wird geliefert, Menschen sind sie für ihn nicht), die unglaubliche Gefühlskälte, mit der er seine Rache durchzieht - das alles gefällt mir nicht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich mag den Grafen nach wie vor. Ich bewundere seine Kaltblütigkeit. Was sagt das eigentlich über mich aus? :rollen:
    Aber du hast recht, Saltanah, er benutzt die Leute in seiner Umgebung permanent für seine Pläne. Am unverzeihlichsten fand ich sein Benehmen Haydée gegenüber (Szene in der Oper). Ich meine, diesem Mädchen bringt er offensichtlich Zuneigung entgegen, als einzigem Menschen in seinem Leben, wie es scheint. Und doch benutzt er sie dazu, Morcerf eindeutig zu identifizieren, was für Haydée ein alptraumhaftes Erlebnis ist. Bei Bertuccio verhält er sich ähnlich. Pfui, Herr Graf!
    (Ich mag ihn trotzdem!)


    ***
    Aeria

  • Aeria:
    Vielleicht bist du ja schon drauf gestoßen: gegen Ende des 66. Kapitels fällt erstmals Fernands "alter" Nachname, Mondego.


    Kapitel 62 "Gespenster":
    Huch, auf Frau ... als Mutter von Benedetto wäre ich nicht gekommen.


    Kapitel 64 "Der Bettler":
    Und noch ein alter (von mir aus der Geschichte schon lange abgeschriebener) Bekannter taucht wieder auf. Wie es sich gehört, haben alle Protagonisten, so unterschiedlich sie auch in die Geschichte eingeführt wurden, miteinander zu tun. Leider wird mir das allmählich zu konstruiert. :rollen:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo,


    ich melde mich auch 'mal wieder. Ich habe jetzt das Kapitel "Albert und seine Freunde in Erwartung des Grafen" beendet. 'Ich muß sagen, daß ich bis jetzt dem Grafen sehr neutral gegenüberstehe. Weder mag ich ihn, noch mag ich ihn nicht. Es ist freundlich und hilfsbereit Franz und Albert gegenüber, aber das ist ja auch keine große Kunst, wenn man diesen unermeßlichen Reichtum hat. Natürlich empfinde ich absolutes Mitgefühl für sein Schicksal, aber ich kann wirklich nicht sagen, daß ich ihn sehr mag. Diese Hinrichtung in Rom, fand ich auch ganz interessant, als SPiegel seines Charakters. Kein anderer als er müßte eigentlich beser wissen, was es bedeuted unschuldig verurteilt zu sein. Woher will er wissen, daß der Mann, der geköpft wurde wirklich schuldig ist. Eigentlich müßte er mit seinen Erfahrungen des Lebens ein absoluter Gegner der Todesstrafe sein, aber er ist völlig kaltblütig und diese kaltblütigkeit empfinde ich nicht als besonders heroisch. Natürlich kann ich nachvollziehen, daß er sich an den Menschen rächen möchte, welche ihm die besten Jahre seines Lebens genommen haben. Natürlich möchte er in die Pariser Gesellschaft eingeführt werden um seine Rache zu nehmen. Mich wundert, daß er von dem Sohn Morrels nicht kerkannt wurde beim Frühstück. Vielleicht kommt das ja noch im nächsten Kapitel, aber die beiden sind sich ja schon vorgestellt worden. Es kannn durch aus sein, daß die Entführung von Albert vom Grafen geplant war um seine Dankbarkeit zu bekommen, denn eigetnlich denke ich daß Franz und Albert vielleicht nicht wirklich die MEnschen sind, mit denen er sich unter normalen Umständen abgegeben hätte. Mir erscheinen die beiden nämlich ein wenig oberflächlich und langweilig.


    Tina