William Kowalski - Eddies Bastard

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.802 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • kennt hier jemand dieses buch? gibt es diesen thrad vielleicht schon? ich hab ihn bis jetzt noch nciht gefunden deswegen hab ich ihn einfach mal aufgemacht :breitgrins:

  • Ich habe das Buch gelesen und fand es großartig.


    Darum geht es (Inhaltsangabe bei Amazon kopiert):
    Als der kleine Billy in einem Körbchen auf der Schwelle des Hauses gefunden wird, ist sein Großvater sofort überzeugt, dass es sich bei diesem Findelkind um den jüngsten Spross seiner Familie handelt, den letzten einer Reihe von stolzen, exzentrischen Männern. Einst lebten sie wie Könige auf ihrem Landsitz am Rande der kleinen Stadt Mannville. Doch nun ist der einzige Bewohner in dem alten, verfallenen Haus Billys Großvater, der beschließt, den Jungen allein großzuziehen - mit Liebe, gebratener Mortadella und der faszinierenden Geschichte seiner Familie. Durch die whiskeygetränkten Erzählungen seines Großvaters erfährt Billy, wie der Reichtum seiner Sippe von seinem Ahnherrn und Namensgeber William Amos Mann im 19. Jahrhundert erworben wurde und wie Großvater Thomas ihn verspielte, als er sich nach dem Zweiten Weltkrieg in den Kopf setzte, eine Straußenfarm aufzuziehen.


    Es ist ein Buch über eine ungewöhnliche Kindheit und das Erwachsenwerden, über die Bindung zur Familie, über Angst, Gewalt und Verantwortlichkeit. In den Geschichten des Großvaters und durch eigene Nachforschungen entdeckt Billy, was es mit seiner eigenen Herkunft auf sich hat.
    In amerikanischen Büchern dieser Art stört mich oft die Sentimentalität; hier hat der Autor es geschafft, das Buch zu beenden, bevor es eventuell sentimental werden konnte.


    Gag am Rande: Der whiskeyumnebelte Großvater heißt Thomas Mann.


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    Violetta

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • ich liebe dieses buch! ein richtig guter roman, nur kennt ihn keiner aus meinem bekanntenkreis. ich habe ihn beim schtöbern in der clubbuchhandlung in minden (wir waren dort um das grab meiner großeltern zu besuchen) entdeckt zusammen mit ein paar anderen z.B Abbitte von Ian McEwan. eddies bastard hat mich sofort in seinen bann gezogen und ich kann noch nicht mal sagen wieso...

  • Ich habe das Buch vor circa 3 Jahren gelesen.
    Es hat mir gut gefallen. Allerdings finde ich den ersten Satz auf dem Buchrücken etwas gewagt:


    William Kowalski:Als neuer John Irving gefeiert


    Na, ich weiß nicht. Reicht es nun schon wenn man seine Romanfigur mit gebratener Mortadella heranwachsen läßt, um ein neuer Irving zu werden? Wohl eher nicht.


    Denn zweiten Teil "Das Leben brennt wie grüner Chili" fand ich auch eher enttäuschend.

  • Ein Buch, das mir sehr gefallen hat :smile:
    Im Grunde ist es die simple Geschichte eines Jungen, der in den 70er und 80er Jahren allein bei seinem Großvater aufwächst. Aber das Besondere sind die immer wieder eingestreuten Familiengeschichten von Thomas’ Großvater, dem alten Willie, der das Familienvermögen begründete. Dazu kommen glaubwürdige Charaktere und ein flüssiger Erzählstil, so daß man in die Geschichte eintaucht. Daß am Ende einige Fragen offen bleiben, stört dabei nicht; in diesem Fall läßt es der Phantasie des Lesers freien Raum, ohne zwingend auf eine Fortetzung angelegt zu sein (obwohl es eine gibt). Für mich wurde Billy beim Lesen lebendig - und was kann man Schöneres von einem Buch sagen?

    viele Grüße<br />Tirah

  • William Kowalski - Eddies Bastard
    Harper Collins Publishers 1999. Übersetzt von Edith Walter. 480 Seiten.


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    Der erste Satz:
    Ich erschien auf dieser Welt wie die meisten Bastarde - überraschend.


    Klappentext (Auszug):
    Als der kleine Billy in einem Körbchen auf der Schwelle des Hauses gefunden wird, ist sein Großvater sofort überzeugt, dass es sich bei diesem Findelkind um den jüngsten Spross seiner Familie handelt, den letzten einer Reihe von stolzen, exzentrischen Männern. Einst lebten sie wie Könige auf ihrem Landsitz am Rande der kleinen Stadt Mannville. Doch nun ist der einzige Bewohnerin dem alten verfallenen Haus Billys Großvater, der beschließt, den Jungen alleine großzuziehen - mit Liebe, gebratener Mortadella und der faszinierenden Geschichte seiner Familie.


    Meine Meinung:
    Billy wächst also bei seinem Großvater auf, von der Mutter ausgesetzt, sein Vater ist im Vietnamkrieg verstorben, und so bewohnen die beiden als letzte ihres großen Familienstammes allein ein riesiges Haus. Da der Großvater mit den Nachbarn keinen Kontakt pflegt (außer mit einem engen Freund, dem Arzt der Stadt), ist der Junge zunächst ziemlich isoliert, was ihn aber nicht stört. Der immer betrunkene, aber sehr liebevolle Großvater erzählt Geschichten über die Vorfahren. So erfährt man, wie die Familie Mann zu sehr viel Geld kam und wie es einer der Nachkommen wieder verlor. Warum eine Feindschaft zu den nächsten Nachbarn besteht (in deren Tochter Billy verliebt ist seit der Kindheit und es auch die ganze Jugend über bleiben wird). Wie der Großvater im zweiten Weltkrieg auf einer Pazifikinsel strandete und warum der UrUrgroßvater (k)ein Held im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg war.
    Kowalski kann toll schreiben und ich habe das Buch sehr gemocht, weil so viele verschiedene Personen darin vorkommen und ihre Geschichten mitbringen. Eine liebenswerte, deutschstämmige Großamilie, in der Pflegekinder großgezogen werden. Das Nachbarsmädchen mit einer traurigen und furchtbaren Geschichte, welches eine enge Freundschaft mit Billy verbindet und die sich ihm anvertrauen kann. Der alte Arzt, der Gemüsehändler, eine junge Frau, die alle Männer verführt, und nicht zuletzt der alkoholabhängige Großvater, der von sich selber dachte, er habe die Familie Mann zerstört, der seinen Sohn verloren hat, und dem sein Enkelsohn ganz neue Hoffnungen und Perspektiven zeigt.


    Der Schreibstil wird verglichen mit John Irving, dem kann ich zustimmen, ich habe während des Lesens selbst bereits daran gedacht. Auch an ein anderes meiner Lieblingsbücher, „Der Fliegenfänger“ von Willy Russel hat mich das Buch erinnert, auch wenn der Inhalt natürlich ganz anders ist.
    Ich zögere noch aus einem Grund, den zweiten Teil von Billys Geschichte zu lesen, und zwar weil ich sehr hohe Erwartungen daran hätte (da ich dieses Buch so gut fand), und nicht enttäuscht werden will...


    5ratten


    Lg, Marie

    Ich lese gerade:<br /><br />Emmanuel Carrère - Alles ist wahr<br />Frankreich 2004/2005