Sara Douglass - Die Glaszauberin

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    Seit acht Generationen wird im Lande Ashdod an einer gewaltigen Pyramide gebaut. Sie ist ein von den Magiern ersonnenes Artefakt, das dem Land große Macht einbringen soll. Die Magier vollbringen ihre Zauberkünste mithilfe kabbalistisch anmutender mathematischer Zahlenspiele. Dementsprechend wirkt die Pyramide ihre Magie durch ein kompliziertes System, das Sonnenlicht über unzählige Glasplatten in die Kammer zur Unendlichkeit in ihrem Inneren leitet. Die Sklavin Tirzah versteht von Zahlenmagie nichts, sie ist eine Elementistin. Sie kann mit dem Glas, das sie für das Bauwerk schleift, kommunizieren. Und was das Glas im Innern der Pyramide ihr erzählt, verheißt nichts Gutes: die Pyramide ist ein bösartiges Ungeheuer, das Menschenleben verschlingt. Doch wie kann sie die Vollendung der Pyramide verhindern und den kaltherzigen Magiern das Handwerk legen?


    Rezension:


    Ich war sehr schnell in den Geschehnissen des Romans gefangen. Douglass hat einen eingängigen Schreibstil, der sich schnell und leicht lesen lässt. Sie baut einen wunderbaren Spannungsbogen auf, der leider in einem fürchterlichen Cliffhanger endet, der erst im zweiten Band aufgelöst werden soll.
    Mir hat vor allem die Welt, in der Douglass den Roman angesiedelt hat, sehr gut gefallen. Im Anfang scheint man in einer Art Wikingerwelt zu sein, nach der Versklavung der Hauptperson, bewegt sich das Ganze in einer ägyptisch anmutenden Fantasywelt. Leider werden die Welten nicht sehr ausführlich beschrieben, das Wissen um sie bleibt eher fragmentarisch. Auch von der Entwicklung bis zu den Ereignissen, die der Roman beschreibt bleibt vieles im Dunkeln.
    So bleibt alles in allem ein kurzweiliger Lesegenuss nach dem Motto: "Aufklappen, lesen, genießen, zuklappen, vergessen." Ich vergebe aus diesem Grund nur 3ratten

    Liebe Grüße<br />Galadriel<br /><br />Das Lächeln ist eine Kurve, die manches gerade biegt.

  • Lustig, mein Eindruck des Buches deckt sich so ziemlich mit dem von Galadriel43! :zwinker:


    Inhalt: Wegen Schulden werden ein Vater und seine Tochter – beide hervorragende Glasmacher – versklavt. Aus dem rauen Norden geht es für sie in den heißen Süden wo sie schließlich in dem Land Ashdod landen wo eine große Pyramide gebaut wird. Der jungen Frau, die den Namen Tirzah bekommt, ist die Pyramide nicht geheuer. Als Elementistin kann sie das Wispern des Glases hören und das Glas im Inneren der Pyramide schreit um Hilfe, die Pyramide selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu führen und nach dem Tod von Menschen zu trachten …


    Meine Meinung: Sara Douglass kann durchaus anschaulich schreiben, leider nutzt sie das häufig nicht. Ihre Beschreibungen von Orten und Geschehnissen sind größtenteils oberflächlich, Entwicklungen werden nur kurz angerissen und durch die Ich-Erzählerin Tirzah in wenigen Worten abgefrühstückt. Immer mal wieder vergehen mehrere Wochen oder Monate ohne das mehr über diese Zeitabschnitte berichtet wird. Leider wird so der Welt nur wenig Leben eingehaucht, nach dem Ende der Erzählung klappt man das Buch zu und die Welt ist wieder vergessen anstatt in Gedanken noch ein wenig dort zu verweilen.


    Tirzah selbst kam mir häufig etwas stoisch vor, als sie vergewaltigt wird kommentiert sie nur „[...] und um ehrlich zu sein, ich hatte gewußt, daß Vergewaltigung früher oder später zu einem unausweichlichen Teil meiner Versklavung werden würde.“ … ah ja !… Viele Gefühlsregungen scheint sie nicht zu haben, so bleibt ihr Charakter die größte Zeit über eher distanziert. Auch als sie sich zum ersten Mal verliebt kann ich nicht so recht nachvollziehen was sie an diesem Mann findet denn die Entwicklung der Gefühle füreinander wird wieder nur in wenigen Worten wiedergegeben. „[...] und ich mußten uns einfach ineinander verlieben! Es war eine Werbung, die größtenteils unter den wohlwollenden Augen der ganzen Werkstatt stattfand, darum aber nur um so bedeutungsschwerer und schöner war.“ Die Autorin vermag es ihre Aussagen in schöne Worte zu kleiden, aber auch hier bleibt alles zu distanziert. Das ist Schade, denn ich denke das die Autorin es auch besser kann.


    Trotzdem ließ sich das Buch gut und schnell lesen was sicherlich an dem gut aufgebautem Spannungsbogen liegt. Immer mehr nimmt die das Gefühl der Bedrohung durch die Pyramide zu doch entfliehen können die Sklaven ihr nicht. Trotz der nicht so tief gehenden Beschreibungen ist zumindest diese Stimmung gut eingefangen.


    Im Original scheint sich es sich um ein Einzelbuch zu handeln, im deutschen ist es ein Zweiteiler. Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz, die Erzählung ist kurz genug um in ein Buch zu passen. Und so kann man das Ende von „Die Glaszauberin“ auch nicht als Ende bezeichnen. Das Buch bricht mitten in der Geschichte ab als die Spannung fast ihren Höhepunkt erreicht.


    Mein Fazit: Spannend und kurzweilig, aber zu oberflächlich um noch länger in der Welt verweilen zu wollen. 3ratten