Susanne Kraus - Der Knochenpoet

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  • Der Knochenpoet (Teil 1)
    Susanne Kraus


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    Kurzbeschreibung


    Als Kaiser Friedrich, genannt Barbarossa, im Frühjahr 1158 zum ersten Mal seine neue prächtige Pfalz im Marktflecken Lautern besucht, wird auf der nur wenige Meilen entfernten Burg Beilstein eine mysteriöse Truhe voller Menschenknochen entdeckt. Und noch ein weiterer Mord hält die Burgbewohner in Atem. Als der Burgherr Merbodo verdächtigt wird, stellt seine Tochter Rotrud auf eigene Faust Ermittlungen an. Doch welche Rolle spielt der zwielichtige Spielmann Trushard, auch der "Knochenpoet" genannt - jener Mann, in den Rotrud sich verliebt?


    Meine Rezension


    Ein begeisterter Krimi-Fan bin ich nicht. Im Gegenteil, mache ich doch meist einen großen Bogen drum. An historische Kriminalgeschichten, die mir wärmstens empfohlen wurden, wage ich mich aber von Zeit zu Zeit heran. So kam ich auch an "Der Knochenpoet".
    Vom Titel her hätte ich es mir wahrscheinlich nie angeschafft, er klingt mir einfach zu "reißerisch". Und auch die Kurzbeschreibung klingt eher nach 08/15. Aber weit, weit gefehlt...


    Susanne Kraus hat unwahrscheinlich vielschichtige Charaktere geschaffen, die mich einfach verzaubert haben.
    Rotrud, die weibliche Hauptfigur, ist einem vom ersten Moment an unheimlich sympathisch. Durch ironische Einstellung, ihren Scharfsinn und Witz gehört sie keineswegs zu den durchschnittlichen Heldinnen, die einem so oft begegnen. Auch ist sie optisch nicht eine der zarten, wunderschönen Geschöpfe, sondern klein, ein wenig füllig und eher unscheinbar. Einfach eine wunderbare, lebensechte Gefährtin für die kommenden knapp 400 Seiten!
    Auch der Spielmann Trushard überzeugt nicht unbedingt durch sein Äußeres, sondern durch sein ganzes selbstbewusstes Auftreten. Lange weiß man nicht, was man von dem Spielmann halten soll und das macht es neben den zu klärenden Morden unheimlich spannend.


    Die Geschichte selbst ist sehr rasant erzählt. Zeit zum Aufatmen und Zurücklehnen bleibt dem Leser kaum. Die Knochentruhe wird gleich auf den ersten Seiten gefunden und schon ist man Mitten im Geschehen...
    Erst auf den letzten 20 Seiten wird es etwas ruhiger.
    Die Kriminalgeschichte ist kaum voraussehbar und wunderbar in den historischen Kontext eingebettet. Wer der Mörder ist, wusste ich bis zum Ende nicht, auch wenn ich zwischendurch in die richtige Richtung gedacht habe. Sicher war ich mir nie. Susanne Kraus fügt alle Fäden richtig zusammen, sodass keine Fragen offen, keine Erzählstränge unbeendet bleiben.


    Stil und Sprache machen es einem sehr schwer, neben der hohen Spannung, das Buch aus der Hand zu legen. Sehr flüssig und schnell liest sich die Geschichte und ist dabei historisch gesehen höchst informativ und wunderbar recherchiert!
    Ein Glossar und ein ausführliches Nachwort runden das Buch perfekt ab!
    Fazit: Ein absolut stimmiger, sehr kurzweiliger und spannender Roman, mit wunderbaren Helden und sehr hohem Unterhaltungswert!


    Die Fortsetzung - "Das Flammensiegel" - werde ich demnächst mit Sicherheit lesen!


    Meine Bewertung


    5ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo!


    Für mich als Pfälzerin (wenn auch als Zugezogene) war Der Knochenpoet schon deshalb interessant, weil er im Mittelalter spielt. Ich würde ihn auch nicht bei den Krimis einordnen, denn er erzählt gleichermaßen vom Leben auf der Burg als auch von Rotruds Ermittlungen in einem Mordfall. Anders als bei vielen Krimis, die ich aus dieser Zeit schon gelesen habe, ist die Protagonistin keine Überfrau, sondern wird durchaus durch ihre Zeit ausgebremst. Sie kann nicht die gleichen Dinge wie die Männer tun was ihre Bemühungen oft erschwert. So kämpft sie gegen die Umstände und auch gegen die Zeit, denn ihr Vater, dem der Mord angelastet wird soll bald hingerichtet werden. Aber auch ihr Liebesleben macht ihr zu schaffen, denn sie kann sich der Gefühle für den Spielmann und auch seiner Gefühle nicht sicher sein. Trotzdem weiß man von Anfang an, dass die beiden letztendlich doch zusammenkommen werden. Was den wahren Mörder betrifft war ich mir auch recht schnell sicher dass ich auf der richtigen Fährte war, aber die Autorin schaffte es immer wieder, mich zu verwirren. Ein netter historischer Krimi für zwischendurch.
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Es ist schon einige Jährchen her, dass ich diesen Roman gelesen habe, aber ich erinnere mich, dass er mir sehr gefallen hat.
    Besonders Rotrud war mir sehr sympathisch.
    Leider habe ich damals sonst nichts weiter zu dem Buch vermerkt, außer einer Bewertung:


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: