Hallo Leute,
in den letzten Jahren habe ich "Das Schloss", "Der Prozess" und einige Kurzgeschichten von Kafka gelesen. Ich fand alle seine Texte und Ideen aussergewöhnlich und faszinierend.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich gerade "Das Schloss" nicht 100%ig verstanden habe und irgendwann auch aufgab, irgendetwas hineininterpretieren zu wollen.
Wer kann letztendlich schon sagen, was sich ein Autor gedacht hat, als er eine Geschichte geschrieben hat? Wohl nur der Schriftsteller selbst.
Ein wichtiger Punkt bei Kafkas Werk ist m.E. auch, dass einige seiner Werke erst nach seinem Tod und gegen seinen Willen veröffentlicht wurden. "Amerika" z.B. ist nur ein Fragment und soweit ich mich erinnere, fehlt beim Schloss der endgültige Schluss und beim Prozess einige Kapitel zum Ende hin. Was es dem Leser auch nicht einfacher macht, diese Werke wirklich zu verstehen.
Mein Fazit: Kafka war bisher mit das Schwierigste, was ich gelesen habe, aber sicher auch einer der faszinierendsten Autoren für mich. Als "krank" würde ich seine Texte nicht bezeichnen, da müsste man erstmal definieren, was "normal" ist. Seine Fantasie und sein Stil waren halt einfach kafkaesk