Ines Thorn - Die Wunderheilerin

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    Über Ines Thorn


    Ines Thorn verbrachte Kindheit und Jugend in Leipzig. Nach dem Abitur begann sie zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin.
    1990 zog sie mit ihrer Tochter Hella nach Frankfurt am Main und studierte dort Germanistik und Slawistik.


    Zunächst schrieb sie mehrere Kurzgeschichten, bevor sie sich 1998 an ihren ersten Roman Die Spiegeltänzerin wagte, der 2000 veröffentlicht wurde.
    Es folgten weitere Kurzgeschichten und 2002 ihr erster historischer Roman Der Maler Gottes.
    Ines Thorn lebt heute als selbstständige Schriftstellerin in Frankfurt am Main.


    Derzeit arbeitet Ines Thorn an ein einer fünfteiligen Familien-Saga...


    Inhaltsangabe


    Leipzig, Anfang des 16. Jahrhunderts


    Obwohl ein Fluch auf ihm liegt, heiratet die Henkerstochter Priska den Stadtarzt Adam. Eigentlich müsste sie glücklich sein, doch sie weiß genau, dass Adam sie niemals lieben wird.
    Priska flüchtet sich in die Arbeit als Gehilfin ihres Mannes, schnell geht ihr der Ruf als Wunderheilerin voraus. Besonders beliebt ist sie bei den Frauen. Sie hilft ihnen, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Doch damit gewinnt sie nicht nur Freunde. Besonders ihre Zwillingsschwester Regina neidet Priska das Leben an Adams Seite...

    Meine Meinung


    "Die Wunderheilerin" ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie um starke Frauen und deren Suche nach der ‚Erfüllung' ihres Lebens.
    Zwar kann man die Romane getrost unabhängig voneinander lesen, dennoch empfehle ich, mit dem ersten Teil - Die Pelzhändlerin - zu beginnen, um dann nach "Die Silberschmiedin" mit dem letzten Band fortzufahren.


    Wie auch die Vorgänger ist "Die Wunderheilerin" stilistisch und sprachlich wunderschön geschrieben, sehr flüssig und leicht zu lesen, ohne dabei anspruchslos zu sein.
    Ines Thorn hat sich sehr viel Mühe mit ihrer Recherche gegeben und fügt historische Ereignisse und Persönlichkeiten, medizinisches Wissen und amüsante Anekdoten sehr gekonnt in die Geschichte um Priska ein.


    Auch im dritten Teil hat die Autorin phantastisch facettenreiche und realistische Figuren geschaffen, von denen uns einige bereits aus "Die Silberschmiedin" bekannt sind.
    Ich persönlich empfinde die Charaktere in Ines Thorns Romanen als außergewöhnlich, besonders die Hauptfiguren. Neben ihren ganz besonderen Wesenszügen, sind sie auch nicht immer unbedingt die sympathischsten Menschen. Was mich am meisten beeindruckt ist, wie sie an ihrem Leben wachsen, sich absolut nachvollziehbar verändern und nicht in eine Schublade mit der Aufschrift "schwarz" oder "weiß" gesteckt werden können.


    Im letzten Teil hat mir irgend etwas, das ich nicht in Worte fassen kann, gefehlt und daher kann ich dem Buch leider nicht ganz die Höchstwertung geben.
    Dennoch ist es ein wunderbares, spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


    Meine Bewertung


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Wozu verregnete Feiertage doch gut sind. Ich habe die Wunderheilerin gelesen und könnte meine Meinung ganz kurz formulieren, es war einfach nur schön.


    Mir gefällt immer wieder der Stil, mit dem Ines Thorn ihren Figuren Leben einhaucht. Mich hat dieses Buch von Anfang an gefesselt. Nur ungern habe ich unterbrochen, die Geschichte ist so dicht und so nah, es war mir eine Lesefreude. Die Protagonisten riefen in mir die verschiedensten Empfindungen wach, Regina habe ich stellenweise verachtet, dann tat sie mir wieder leid. Priska ist eine starke Frau geworden, doch das wollte sie auch zum Ende des Buches nicht wahr haben. Mit ihr habe ich gelitten und mitgefiebert. Die passend in den Roman eingearbeiteten und kompetent recherchierten historischen und medizinischen Fakten waren für mich das Tüpfelchen auf dem "i". Dieses Buch war flüssig und leicht zu lesen, aber keineswegs seicht oder oberflächlich.


    Im Nachwort schreibt Ines Thorn auf Seite 414:

    Zitat

    Die Figur der Wunderheilerin ist eine fiktive. Es gab sie nicht. Aber wenn es sie gegeben hätte, dann hätte ihr Leben so oder so ähnlich verlaufen können.


    Für mich ist die Wunderheilerin lebendig geworden. Sie hatte Stärken und Schwächen, hat geliebt und gelitten. Ich habe alles mit ihr durchleben können.


    5ratten

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich

  • Hallo!


    Heute bin ich auch endlich fertig geworden mit dem Buch. Fast 2 Wochen habe ich gebraucht.
    Es hat mir sehr gefallen. Die Geschichte ist total schön geschrieben.
    Die Figuren sind auch sehr schön dargestellt und ich kann mir die damalige Zeit gut vorstellen.



    Durch dieses Buch habe ich viel Interessantes über die Zeit damals erfahren und wie die Leute früher gelebt, bzw. geheilt haben. Was es damals für Arzneien gab :rollen:, ganz schön grauenvoll :zwinker:


    Ich sage: :tipp:


    und vergebe 5ratten, die sind es mir echt wert!

  • Hallo,


    nach Beenden von "Die Silberschmiedin" habe ich mich heute sogleich an "Die Wunderheilerin" gemacht - hier meine Meinung dazu:


    Priska, Gesellin der Silberschmiedin Eva und Tochter des örtlichen Henkers, heiratet aus vernunftorientierten Gründen den Stadtarzt Adam Kopper. Endlich von der ungeliebten Schmiedearbeit befreit, kann sie sich gemeinsam mit ihrem Mann ihrer wahren Passion, dem Heilen und Behandeln kranker Menschen, widmen. Schon bald hat sie sich einen guten Ruf im Leipzig des 16. Jahrhunderts gemacht und steht insbesondere den Frauen stets hilfreich zur Seite.


    Vorab kann ich gleich sagen, daß dieser dritte Teil nach "Die Pelzhändlerin" und "Die Silberschmiedin" für mich persönlich der deutlich gelungenste Teil ist. Erstmalig hatte ich das Gefühl, daß die Protagonisten nicht vollkommen überzeichnet und trotzdem seltsam blaß sind, sondern daß es sich um vollkommen normale Menschen dieser Zeit handelt. Priska ist eine leidenschaftliche Heilerin, ohne dafür jedoch wie so manche Romanheldin Kopf und Kragen zu riskieren. Sie handelt stets klug und schafft es trotzdem, den Huren und Bürgerinnen auch gegen geltendes Recht (Kirchenrecht!) zu helfen. Ihr Mann ist eine eher tragische Gestalt, dessen Schicksal aber sicherlich für das vieler Menschen in dieser Zeit steht. Die Beziehung zwischen den beiden fand ich von Anfang an sehr interessant und die Entwicklung sehr glaubwürdig.


    Einzig die "böse Schwester" Regina entspricht vollkommen jedem Klischee, worüber man schlußendlich aber doch gut hinwegsehen kann.


    Besonders erwähnenswert finde ich die zahlreichen Informationen, die man beim Lesen über die Medizin und deren Forschung, sowie über Empfängnisverhütung in längst vergangenen Zeiten findet. Im Gegensatz zu den Vorbänden wurde hier das Wissen und die Infomationen nicht nur "angekratzt", sondern für mich zufriedenstellend ausgeführt. Manche Stellen gerieten sehr freizügig, jedoch ohne in die Pornographie abzugleiten.


    Ebenfalls positiv zu sehen ist der schöne Schreibstil, der mich direkt ins 16. Jahrhundert befördert hat.


    Mein Fazit:
    Sehr schönes Buch für zwischendurch, das Lesen der Vorbände ist nicht unbedingt erforderlich. Nimue würde es vermutlich als "Wohlfühlbuch" bezeichnen :zwinker:.


    4ratten

  • Hallo,


    sorry, daß das jetzt für alle nicht zu lesen ist, die das Buch noch vor sich haben :redface:.


    Majorana:


    Bianca:


    Majorana:


    Bianca:


    Majorana:


    Bianca:

  • Hallo Bianca,



    Liebe Grüße :winken:

  • Hallo Majorana,


    ah, jetzt habe ich besser verstanden, was Du gemeint hast. Danke für die Erklärung :winken:.

  • Uff, irgendwie habe ich eine ganz andere Meinung ... Ich will auch nicht viel sagen, aber soo gut hat mir das Buch nicht gefallen.


    Es ist sehr flüssig zu lesen, da der Stil sehr einfach gehalten ist, was mir normalerweise immer zusagt, aber irgendwie war mir hier alles ein wenig too much. Die Gefühlsbeschreibungen und Gedanken - es kam mir alles so aufgesetzt vor, wenig authentisch. Auch die Charaktere fand ich relativ blass und wenig facettenreich. Jeder hatte zwar seine Charaktereigenschaft, die ihn ausgezeichnet hat, aber viel mehr war auch nicht dahinter. Die Liebesgeschichte empfand ich als sehr oberflächlich und der zeitliche Rahmen, also die historischen Ereignisse wurden zwischendurch einfach heruntergeleiert, es war für mich kaum in den Inhalt eingebunden.
    Also, im Prinzip war es ein nettes Buch mal so nebenbei, aber ich würde es nicht weiterempfehlen und werde wahrscheinlich auch bald viel davon vergessen haben. Es gibt eindeutig bessere historische Romane!


    2ratten