Emmy von Rhoden - Der Trotzkopf

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 8.631 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Hallo miteinander,


    vielleicht sollten wir den Trotzkopf heute eher als Zeitdokument lesen, denn das Buch enthält ja ein Frauenbild, welches real existiert hat und anerkanntes Erziehungsziel war. Es ist aber fraglich, ob Kinder bzw. Jugendliche es so lesen können.


    Grüße von Annabas :winken:


  • @Annabas
    Ja so sehe ich das auch. Für mich als angehende Historikerin dann schon fast wieder interessant ;)


    Das wäre doch ein schönes Thema für eine Seminararbeit ... :zwinker:
    Grüße von Annabas

  • Ich habe das Buch damals mit 9 von meinem Onkel geschenkt bekommen und mir war schon recht schnell klar, daß es in einer ganz anderen Zeit spielt (obwohl mir das Cover meiner Ausgabe etwas anderes vorgegaukelt hat :breitgrins: ) und habe mich demnach auch nich so sehr gewundert, wie ihr Leben verlaufen ist. Viel mehr hat es mich später beim Nesthäkchen gestört, ich konnte nie verstehen, wieso sie ihr Studium aufgegeben und diesen Langweiler geheiratet hat! :rollen:


  • Viel mehr hat es mich später beim Nesthäkchen gestört, ich konnte nie verstehen, wieso sie ihr Studium aufgegeben und diesen Langweiler geheiratet hat! :rollen:


    Ähnlich erging es mir in der Fortsetzung "Trotzkopfs Brautzeit" (beim Titel bin ich mir nicht 100%ig sicher).
    Trotzkopfs Freundin Orla will Medizin studieren - und gibt den Gedanken gleich auf, als sie sich verlobt ... :wand:


    Grüße von Annabas

  • Emmy von Rhoden - Der Trotzkopf


    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Zitat

    Kurzbeschreibung
    Schularbeiten sind Nebensache, gehorchen ist ein Fremdwort. Am liebsten tollt Ilse mit den Tieren durch Feld und Wald des väterlichen Gutshofes. So wissen die Eltern schließlich keinen anderen Ausweg, als ihren ungestümen Wildfang in ein Pensionat zu geben. Trotzig widersetzt sich Ilse den Pflichten eines geregelten Internatslebens. Wird es ihren Erzieherinnen und Freundinnen gelingen, den Trotzkopf zu zähmen?


    Nachdem mir meine Mum vor einer Weile erzählte, dass Der Trotzkopf eins ihrer Kinderbücher war, so viel Auswahl hatte sie damals auch nicht, hab ich gedacht, so was muss ich auch gelesen haben....


    nachdem ich es fertig hab, bin ich der Meinung, dass ich dieses Buch nicht unbedingt hätte lesen müssen... Es ist gänzlich überholt und diente wohl nur dem einen Zweck: jungen Mädchen damals klar zu machen, wo ihr Platz war und wie das auszusehen hat. Frauen damals sollten gebildet, gut erzogen und gesittet sein und vorallem heiraten - und wenns mit 17 der erst beste war, so war das damals wohl OK und gewünscht... Ich finds nur schrecklich... Sollte man maximal als Zeitzeugnis der damaligen Zeit betrachten....


    Ich mag dem Buch nicht mehr geben...


    1ratten

  • Emmy von Rhoden


    Der Trotzkopf


    Erschienen 1885



    Ilse wächst auf dem väterlichen Landgut auf, in der Natur, umgeben von den Haus- und Nutztieren. Eine schöne, freie Kindheit. Ilse ist ein unverbogenes Landkind mit trotzigen und pubertären Schüben, alles im grünen Bereich. Der Vater kann ihr nichts abschlagen, die Stiefmutter hat ob ihrer Rolle sowieso einen schweren Stand. Und so beschließt man, die 15jährige Ilse in ein Mädchenpensionat zu geben, um sie zu „zivilisieren“.


    Dort tut sich Ilse natürlich anfangs etwas schwer, aber dank ihrer Zimmergenossin Nelly lebt sie sich gut ein, schließt Freundschaften und passt sich an. Das Pensionat ist also ein voller Erfolg, und als Ilse 17jährig wieder nach Hause reist, ist sie eine junge Dame, wohlerzogen, nett.


    Tja, ich habe oft den Eindruck, ich bin mittlerweile zu alt und zynisch für Kinderbücher. Die Geschichte ist ja reizend und lieb geschrieben und passte sicherlich zu ihrer Zeit in die damalige Gesellschaft. Aber während der Lektüre hat die Feministin in mir natürlich recht oft mit den Zähnen geknirscht. Aus heutiger Sicht ist die Geschichte kaum noch vertretbar. Besonders zum Ende hin wurde es immer schlimmer, diese überstürzte Verlobung und diese drei Hochzeiten, die da zum Schluss noch übers Knie gebrochen wurden… Möge der Roman in der Versenkung verschwinden!


    2ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.