Stephen Lawhead - Der Sohn der grünen Insel

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.552 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rissa.

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    Inhalt
    Succat, sechzehnjähriger Sohn einer römisch-britannischen Adelsfamilie, hat nichts weiter im Sinn, als die Privilegien seines Standes zu genießen. Das ändert sich jedoch dramatisch, als irische Piraten im Sommer des Jahres 405 n.Chr. die walisische Küste überfallen. Succat wird als Sklave an einen Fürsten verkauft. Mehrere Fluchtversuche scheitern kläglich. Als die Lage schon aussichtslos erscheint, erregt Succat die Aufmerksamkeit der Druiden, die ihn in ihre Lehren einweihen. Schließlich kann Succat doch noch fliehen, und er macht sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa, die ihn über die blutigen Schlachtfelder des von der Völkerwanderung heimgesuchten Galliens und Germaniens bis nach Rom führt. Aber was er auch tut, die Sehnsucht nach Irland bleibt, denn tief in seinem Herzen weiß er, dass er dort noch eine Mission erfüllen muss, wenn der Kreis sich schließen soll. Obwohl ihm als entflohenem Sklaven in Irland der Tod droht, kehrt er schließlich zur Grünen Insel zurück – und verändert damit das Schicksal einer ganzen Nation…


    Kennt das jemand?
    Erscheint im Dezember auch als Taschenbuch.

  • Hallo Seychella,


    habe das Buch auf meinem SUB und werde, sobald ich "Die Sünde der Brüder" zu Ende gelesen habe, damit anfangen und dann hier auch eine Rezi dazu verfassen. Das Buch scheint ja ansonsten nicht besonders bekannt zu sein? :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo Tammy,


    ich habe das Buch Ende letzten Jahres gelesen. Ein wenig enttäuscht war ich schon, weil sich die Erzählung nur mit den Jugendjahren von Succat befasst und nicht auf sein späteres Leben und Wirken eingeht, wegen dem er zum späteren Schutzpatron Irlands berufen wurde. Es ist zwar flüssig geschrieben, einigermaßen abwechslungsreich und spannend, aber im Großen und Ganzen eher durchschnittlich.


    Grüße
    Doris

  • Sohn der grünen Insel (Patrick, Son of Ireland) ist eine Lebensbeschreibung Patricks, des späteren Schutzheiligen Irlands.


    Doris, das Buch war wohl mal als erster Band einer Trilogie geplant, aber da Lawhead mit einer Krebserkrankung zu kämpfen hatte, schreibt er nicht mehr so schnell wie früher. Und da ist auch noch die Robin Hood Trilogie, an der er arbeitet; ich habe also keine Ahunung, ob die anderen Patrick-Bände noch erscheinen werden, auf seiner Webseite steht nichts davon.



    Die englische Kurzbeschreibung ist ein wenig hilfreicher als die deutsche, finde ich:


    A young nobleman is captured by raiding pirates and spends seven painful years a slave to an Irish chieftain. At last he escapes, betraying his friends and the woman he loves, and makes his way to Gaul. He becomes a soldier, rises in the ranks, and achieves a life of promise in Roman society. Yet he is haunted by his memories of Ireland and comes to believe that he has a special mission there: to convert the Irish people to Christianity.

    Alamir

    Einmal editiert, zuletzt von Alamir ()

  • ...das Buch war wohl mal als erster Band einer Trilogie geplant, aber da Lawhead mit einer Krebserkrankung zu kämpfen hatte, schreibt er nicht mehr so schnell wie früher.


    Dann komme ich vielleicht doch noch auf meine Kosten. Der Stil von Lawhead hat mir gut genug gefallen, um die Geschichte weiter zu verfolgen. Und interessant ist es auf jeden Fall. Zumindest weiß ich nun, dass ich meine Augen nach dem nächsten Band offen halten kann.


    Grüße
    Doris

  • Wenn Dir nach mehr Lawhead ist, es gibt noch ein anderes Buch, in dem ein junger Mönch von Irland über Skandinavien durch halb Europa bis nach Byzanz gelangt und dort in so einige Intrigen verwickelt wird, Byzantium im Englischen. Der Name des Hauptcharacters ist Aidan und ich erinnere mich, irgendwo eine Übersetzung gesehen zu haben.


    Edited to add: :smile:


    Der deutsche Titel ist: Die Reise nach Byzanz und In geheimer Mission für den Kaiser. Die haben das mal wieder gesplittet. :sauer:

    Alamir

    Einmal editiert, zuletzt von Alamir ()

  • Doris und Alamir: Vielen Dank für die Hintergrund Infos. :klatschen: Ich wusste noch gar nicht, dass es in dem Buch um das Leben des Schutzheiligen Irlands ist. Jetzt werde ich mittlerweile ja richtig neugierig! Und dass daraus eine Triologie werden soll, finde ich auch sehr spannend! Na, bin ja mal gespannt, wie mir das Buch gefällt. Hab bis jetzt noch nichts von Stephen Lawhead gelesen. Bin auch nur zufällig an das Buch gekommen (hab es geschenkt bekommen... :zwinker:)!


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • @ Alamir
    Ich habe mir die Bücher gerade angesehen. Das handelt zwar nicht von Irland, hört sich aber auch sehr spannend an. In meiner Bücherei gibt es mehrere Bücher von Lawhead, da werde ich gleich mal nachschauen, ob die beiden auch dabei sind. Danke für den Tipp! :knuddel:


    Grüße
    Doris

  • Hallo Ihr Lieben,


    hab meinen Urlaub sinnvoll genutzt und von Stephen Lawhead: "Der Sohn der grünen Insel" zu Ende gelesen. Ich stelle hier noch mal einen kompletten Post ein, damit alles zusammen ist.


    Stephen Lawhead: "Der Sohn der grünen Insel"


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    Klappentext:
    405 n. Christus: Als der junge Brite Succat von irischen Piraten als Sklave verschleppt wird, ist dies der Beginn eines gewaltigen Abenteuers. Mehrere Fluchtversuche Succats scheitern kläglich; doch als die Lage schon aussichtslos scheint, erregt Succat die Aufmerksamkeit der Druiden, die ihn in ihre Lehren einweihen. Schließlich kehrt er wieder in seine Heimat zurück, um das Erbe seiner Väter anzutreten - eine Heimat, die in Trümmern liegt. In seiner Verzeiflung macht Succat sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa, die ihn über die blutigen Schlachtfelder des von der Völkerwanderung heimgesuchten Galliens bis nach Rom führen wird. Aber was er aucht tut, die Sehnsucht nach Irland bleibt, denn tief in seinem Herzen weiß Succat, dass er dort eine Mission zu erfüllen hat, wenn der Kreis sich schließen soll. Eine Mission, die Irland für immer verändern wird...


    Meine Meinung:
    Succat wächst als einziger Sohn wohlhabender Briten in Britannien heran. Er ist ein verwöhntes Kind und schließlich ein verwöhnter Jugendlicher, der nur eine Beschäftigung hat: Er trifft sich mit seinen 3 besten Kumpels in ihrer Stammkneipe und sie trinken bis zum Umfallen. Bis zu dem Tag, als Iren ihre Stadt überfallen. Succat wird gefangen genommen und nach Irland verschleppt. Dort wird er als Sklave an einen irischen König verkauft, wo er fortan als Schäfer arbeiten muss. Succat, gewöhnt seinen Willen durchzusetzen und immer zu bekommen, was er möchte, plant natürlich vom ersten Tag an seine Flucht. Die ersten Fluchtversuche scheitern kläglich und nach dem letzten Versuch wird Succat so übel bestraft, dass er nur dank eines Druidens überlebt. Von diesem wird er dann auch aufgenommen und schließlich zum Druiden ausgebildet. Jedoch gibt die Ausbildung Succat nur die Gelegenheit eine bessere Flucht vorzubereiten, die dann schließlich auch klappt. Zurück in Britannien muss er jedoch feststellen, dass nichts mehr so ist, wie es früher war und auch er nicht mehr der Gleiche ist, dessen Hauptsorge nur darin besteht, wo er sein nächstes Bier bekommt. Somit beginnt für Succat eine Reise auf der Suche nach sich selbst. Diese führt ihn über das Soldatenleben und blutige Schlachten schließlich nach Rom, wo er glaubt, am Ende seiner Reise angekommen zu sein, was sich dann jedoch als Irrtum entpuppt. Erst nachdem er endlich seinen inneren Frieden gefunden hat, erkennt er, dass Irland eigentlich seine Heimat ist und kehrt zurück.


    Die Geschichte des Succat wird aus der ich-Perspektive erzählt, was dem Leser tiefe Einblicke in die Gedankenwelt des Succat gewährt und ihn an seinen Überlegungen teilhaben lässt. Dadurch ist die Entwicklung vom verzogenen, egoistischen und herablassenden Jüngling zu einem Mann, der lernt nicht nur an sich zu denken, sondern sich auch um andere sorgt und der erkennt, dass viele Vorurteile nur auf Unwissen und Angst begründet liegen und nicht auf wirklicher Kenntnis der Umstände sehr schön nachzuvollziehen. In den ersten Kapiteln erhält der Leser ein sehr negatives Bild von Succat: Er ist, wie gesagt, egoistisch, arrogant, komplett verzogen und unterschätzt in seiner Arroganz und Selbstsicherheit die Iren, die in seinen Augen nur "dumme Barbaren" sind, gewaltig. Im Laufe der Zeit jedoch lernt er, dass er noch sehr vieles nicht weiß und die Iren, vor allem die Druiden, über ein Wissen und einen Glauben verfügen, der viel gewaltiger und tiefgründiger ist, als er sich vorstellen kann. Im Laufe seiner Suche erkennt er, wo der wahre Sinn des Lebens liegt und was wirklich wichtig ist und schlussendlich findet er auch endlich seinen inneren Frieden.


    Das Buch liest sich sehr flüssig und die ich-Perspektive bringt dem Leser Succat eindeutig näher. Obwohl das über große Strecken im Buch für Succat nicht gerade positiv ist, da er nicht sehr sympathisch ist. Aus diesem Grund fand ich das Buch am Anfang auch ein bisschen anstrengend, weil mich die Hauptperson teilweise sehr wütend gemacht hat :grmpf: und ich Succat teilweise echt am liebsten durchgeschüttelt hätte. Jedoch ist das auch das Gute an dem Buch, weil sich die charakterliche Entwicklung von Succat sehr gut nachvollziehen lässt und der Leser immer ganz nah dabei ist.


    Ich hoffe sehr, dass die angedachten Nachfolgeromane wirklich bald nachkommen, weil das Ende doch einiges offen lässt und man sehr gespannt ist, wie es mit Succat weitergeht. Dass es sich um die Geschichte des Schutzpatrons von Irland handelt ist für mich durch die Lektüre des Buches leider nicht ersichtlich gewesen. Da wäre es vllt. schön gewesen, wenn das irgendwo angemerkt worden wäre, weil ohne dieses Forum hätte ich das nicht gewusst. Auch fehlt mir an dem Buch, dass es keine Erklärungen und Übersicht der gälischen Wörter gibt und auch keine Landkarte, auf der man nachvollziehen könnte, wo Succat sich gerade befindet. Ich habe die TB Ausgabe, ich weiß nicht, ob die HC Ausgabe da vllt. mehr bietet.


    Wegen den oben genannten negativen Punkten und teilweiser Längen im Buch, vergebe ich für das Buch 3 Ratten und eine halbe Maus. Für 4 Ratten fehlen einfach Erklärungen, Landkarte, Ergänzungen etc. und für 5 Ratten finde ich das Buch nicht gut genug! :smile:


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich habe das Buch vor einem Jahr gelesen. Dass es dabei um Patrick gehen soll, habe ich gar nicht mitbekommen, aus dem ersten Teil war es irgendwie auch nicht ersichtlich. Der englische Titel hat mich deshalb schon ein wenig irritiert.
    Bisher sind aber keine weiteren Bände der Reihe erschienen, oder? Schade eigentlich, das hätte das Buch bestimmt aufgewertet.


    Inhalt
    Britannien im Jahr 405: Irische Piraten fallen in Britannien ein, doch die römischen Legionen können nicht überall zugleich sein und die Dörfer schützen. Und so wird der junge Brite Succat bei dem Versuch, sein Dorf rechtzeitig zu erreichen, von den Piraten gefangen genommen, nach Irland verschleppt und dort als Sklave verkauft. Von nun an soll Succat, zuvor Mitglied der Oberschicht und verwöhntes Einzelkind, Schafe hüten. Doch für den jungen Mann ist diese Situation unannehmbar, so dass er fleißig Fluchtpläne schmiedet. Dass ihm die Flucht gelingt, davon ist er fest überzeugt. Schon bald aber zeigt sich, dass er die Schwierigkeiten, auf die er stoßen könnte, unterschätzt hat…


    Meine Meinung
    Selten habe ich einen Roman mit einem so unsympathischen Protagonisten gelesen. Schon auf den ersten Seiten war mir Succat viel zu überheblich, was noch schlimmer dadurch wird, dass er selbst als Ich-Erzähler auftritt. Versprechen gibt er leichtfertig, nicht selten mit dem Ziel, sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zu brechen. Und so habe ich mich schon gelegentlich darüber gefreut, wenn wieder etwas nicht so gelungen ist, wie er es geplant hatte. Erst frühestens ab der Mitte des Buches haben seine Abenteuer in dahingehend verändert, dass er etwas sympathischer wurde, so dass ich auch mal mit ihm mitfühlen konnte, wenn ihm wieder etwas misslungen ist oder ihm das Schicksal einen weiteren Streich gespielt hat. Doch meistens hat sich mein Mitleid eher in Grenzen gehalten.
    Andere Personen werden ausschließlich aus Succats Sicht beschrieben, die meisten davon oberflächlich.
    Einige von Succats Erlebnissen in der zweiten Hälfte kamen mir auf den ersten Blick recht weit hergeholt vor, bis ich mir in Erinnerung gerufen habe, dass er ja nicht irgendwer ist, sondern in die britisch-römische Oberschicht hineingeboren wurde. So aber erscheinen sie dagegen durchaus logisch, wenn der Aufstieg auch immer noch sehr rasant ist.
    Möglicherweise ist rasant hier aber auch das falsche Wort, da es im Text kaum Hinweise auf die vergangene Zeit gibt. Manchmal hatte ich das Gefühl, als ob nur wenige Wochen vergangen sein konnten, obwohl es Jahre hätten sein müssen, dann wieder habe ich gedacht, dass insgesamt viel mehr Zeit vergangen sein müsse. Und so erklärt sich auch das Gefühl, dass einzelne Dinge doch sehr kurz nacheinander geschehen sind.
    Zusammen mit de jungen Römer erlebt der Leser hier nach und nach das Zurückweichen des weströmischen Reiches, erst die Aufgabe Britanniens, dann Angriffe in Gallien, der Versuch, das römische Reich wieder zu stärken. Dies bleibt leider ein wenig oberflächlich, schließlich werden immer nur Succats Erlebnisse beschrieben und nur gelegentlich Berichte Anderer eingestreut, doch auch so bekommt man zumindest einen groben Überblick über die Verhältnisse.
    Einen kleinen Fantasyanteil gibt es auch, dieser betrifft die Druiden in Irland. Er ist aber nicht so dominant, dass man hier von historischer Fantasy reden müsste.
    Interessant fand ich, dass auch in diesem Roman die Cele De eine größere Rolle spielen – schon in Lawheads Kreuzfahrer-Trilogie ist diese Gruppierung nicht unwichtig.


    Fazit
    Der Roman hätte mir gut gefallen können, wenn Succat nicht so schrecklich unsympathisch wäre. So konnte er mich leider nicht ganz überzeugen. Wer sich jedoch für das römische Reich interessiert und nichts gegen Hauptpersonen hat, die überall anecken, könnte seine Freude mit diesem Roman haben.



    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo Rissa,


    schöne und interessante Rezi. Beim Lesen deiner Rezi und nochmaligen lesen meiner eigenen Rezi ist mir aufgefallen, dass ich mich an das Buch einfach gar nicht mehr erinnern kann. Das finde ich wirklich erschreckend. Normalerweise weiß ich zumindest schnell wieder grob die Handlung und kann mich erinnern das Buch überhaupt gelesen zu haben, aber hier ist einfach alles weg. Oh je, kein gutes Zeichen für das Buch. :entsetzt: :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Danke! Da hatten wir ja überwiegend dieselben Kritikpunkte, wenn auch mit sieben Jahren Abstand.
    Das ist aber auch eine lange Zeit. Ich weiß nicht, ob man das wirklich dem Buch ankreiden muss, wenn du dich nicht mehr an den Inhalt erinnern kannst. Andererseits sind durchschnittlich bewertete Bücher doch die, die man am ehesten vergisst, weil sie weder überzeugen konnten noch herausragend schlecht waren.