4-1. Teil - Bergwache (S. 267-331)

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  • Jetzt habe ich langsam das Gefühl, ich bin im Buch angekommen. Jedenfalls ein wenig mehr, als in den vorherigen Abschnitten. Das bisschen Aufklärung vom Wanderer und auch Bendis hat mir gut gefallen. Ich war sehr überrascht, dass Worthüter auch gleichzeitig Wortgestalten für jemanden sind. Diese Generationen hätte ich nie vermutet. Und wenn Tom nun auch selbst eine Wortgestalt ist, muss ich mich von einigen Dingen verabschieden... Romanfiguren zum Beispiel ;D


    Was bezweckt Toms Worthüter damit, ihn plötzlich nach Willerin zu bringen? Und Gedanken mache ich mir auch über Mellie... sie könnte doch die Worthüterin von zum Beispiel Kary sein. Der tauchte doch in ihren Geschichten auf. Eigentlich wäre es unheimlich nützlich, wenn sich alle Hüter und Gestalten, die mit henau dieser Handlung in Willerin (verschwundener Kary, Bedrohung durch Schwarzkünstler) zutun haben, treffen könnten. Vielleicht sind sie deshalb alle auf das große Ziel "die Halle" aus? Weil sie nur gemeinsam die Hüter der Magier austricksen können?!


    :lesen:

  • Genau. Und "eigentlich" soll die Halle - nach der umfassenden Einführung und nicht dieser quick & dirty Vorbereitung von Fynn durch Bendis - der "neutrale" Ort sein, an dem sich beide in Ruhe kennenlernen können. Ist schließlich keine leichte Sache: Sein Leben fortan mit jemandem andern zu teilen...


    Aha! Das hört sich ganz gesund an. Nur hier fordert der Ernst der Lage eben den Sprung ins kalte Wasser. An Fynns Stelle würde ich ziemlich durchdrehen, glaube ich. ;D


    Ich finde das Leben bzw. das verschmelzen beider Welten ziemlich traurig. Eine Wortgestalt kann sich doch nie ein normales Leben aufbauen. Wie soll man den Familie und Freunden erklären, dass man plötzlich verschwindet? Mellie hat doch den Job nicht umsonst, dass wird häufiger vorkommen. Bei Tom ist es ja recht praktisch, er ist Einzelgänger, hat seinen Bruder weit weg... da muss man nicht viel erklären. Oder sind nur solche Typen empfänglich für ein Leben als Wortgestalt? Andere Menschen mit festen Wurzeln, die vielleicht auch das Talent (?) zur Gestalt oder zum Hüter hätten, sind dann einfach nur phantasiereich, träumen viel ... der Gedanke gefällt mir, auch wenn das jetzt wahrscheinlich viel zu weit führt. :D

  • aber warum verschwinden sie denn? doch nicht für immer, sondern nur für die Zeit des Kennenlernens, oder? also, wenn sie sich überhaupt kennen lernen, eine Wortgestalt und der dazugehörige Worthüter.
    Mellie und Nolen sind doch auch verschmolzen, können damit unter anderem in Gedanken miteinander reden, gehen aber jeder eigene Wege, auch wenn diese beiden sich immer mal wieder treffen


    Und soweit ich es begriffen habe, ist eine Wortgestalt sowieso ein bisschen besonders, sonst wäre sie keine Wortgestalt. Fällt ein bisschen mehr auf als normale Leute, ist teilweise selber ein Worthüter. Aber das heißt doch nicht, dass sie nicht auch Familie haben kann.


  • Jetzt habe ich langsam das Gefühl, ich bin im Buch angekommen. Jedenfalls ein wenig mehr, als in den vorherigen Abschnitten.


    Das kann ich von mir leider immer noch nicht sagen. Der Abschnitt war auf jeden Fall interessant, immerhin wurde das gesamte Prinzip von Wortgestallten und Worthütern erklärt. Irgendwo macht es Sinn, irgendwo ist es aber auch sehr unsympathisch. Eine Welt (oder besser gesagt zwei) in der nur einige wenige Personen (die Worthüter und Wortgestallten) wichtig und alle anderen nur Randfiguren sind, ist eigentlich nicht das, wie ich unsere Welt sehen möchte.


    Was mi gut gefallen hat, war die Erklärung, wie Magie funktioniert. Ich hatte mir zwar schon etwas ähnliches gedacht, trotzdem ist die Idee gut.


    Trotzdem frage ich mich immer noch, was eigentlich die Story ist. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es primär darum geht, dass die verschiedenen Protagonisten das Konzept der Welt kennen lernen. Mellie Suche nach Kary, war mal irgendwie ein Element der Geschichte, ist dann aber doch irgendwie ziemlich untergegangen und auch die Handlung um Laryon finde ich immer noch eher fade. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, wenn Laryon eine spannende Geschichte erleben würde und Tom dann in diese hineingezogen würde, also wenn das Wortgestallt-Worthüter-Konzept teil einer Geschichte wäre und nicht die Geschichte selbst...


  • aber warum verschwinden sie denn? doch nicht für immer, sondern nur für die Zeit des Kennenlernens, oder? also, wenn sie sich überhaupt kennen lernen, eine Wortgestalt und der dazugehörige Worthüter.


    Ich habe das wohl zu sehr an Tom festgemacht. Er wird plötzlich nach Willerin katapultiert, obwohl er doch auf dem Weg zu seinem Bruder war. Ich möchte also nicht wissen, was gerade dort in Australien los ist. Oder greifen hier Trakan und Mellie ein, um das Verschwinden einer Wortgestalt aus einer Welt, den dortigen Angehörigen zu erklären? Also nicht persönlich, aber vielleicht in Form von mails: "Ich wurde aufgehalten, verspäte mich um ein paar Tage. Tom!" ?
    Wobei das an Tom´s Beispiel noch einfach ist. Wenn der eine Freundin zu Hause hätte und einfach unter der Dusche verschwinden würde, wäre es viel komplizierter. ;D


    Zitat von Originaldibbler

    Trotzdem frage ich mich immer noch, was eigentlich die Story ist.


    Das Gefühl hatte ich auch lange. Mittlerweile habe ich mich darauf eingeschossen, dass es wohl um die Gefahr durch die Schwarzkünstler geht. Wenn die ihre Methoden so weiter durchsetzen, wäre das ganze Gleichgwicht in Gefahr. Und das nicht nur in Willerin, sondern auch bei den betroffenen Worthütern auf der Erde. :-\

  • Und Originaldibbler quält sich durch das Buch... :'(



    Trotzdem frage ich mich immer noch, was eigentlich die Story ist. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es primär darum geht, dass die verschiedenen Protagonisten das Konzept der Welt kennen lernen. Mellie Suche nach Kary, war mal irgendwie ein Element der Geschichte, ist dann aber doch irgendwie ziemlich untergegangen und auch die Handlung um Laryon finde ich immer noch eher fade. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, wenn Laryon eine spannende Geschichte erleben würde und Tom dann in diese hineingezogen würde, also wenn das Wortgestallt-Worthüter-Konzept teil einer Geschichte wäre und nicht die Geschichte selbst...


    Ja, genau so. Haken dran. Dass jemand eine spannende Geschichte erlebt (Atreju) und jemand anderes hineingezogen wird (Bastian), gab's ja schon (Unendliche Geschichte).



    Das kann ich von mir leider immer noch nicht sagen. Der Abschnitt war auf jeden Fall interessant, immerhin wurde das gesamte Prinzip von Wortgestallten und Worthütern erklärt. Irgendwo macht es Sinn, irgendwo ist es aber auch sehr unsympathisch. Eine Welt (oder besser gesagt zwei) in der nur einige wenige Personen (die Worthüter und Wortgestallten) wichtig und alle anderen nur Randfiguren sind, ist eigentlich nicht das, wie ich unsere Welt sehen möchte.


    Für mich war eben die Frage, wie sympathisch oder unsympathisch dieses Konzept ist. Genau das, was du sagst: Würde ich das so haben wollen? Was würde das mit mir/ aus mir machen, wenn es wirklich so wäre? Oder ist das nicht letzten Endes eine Matrix, alles hohl und leer? Wenn eine Wortgestalt erfährt, was sie ist, verliert sie erst einmal eine ganze Menge.


    Tom wertschätzt seine Freunde (Felix, Andy) nicht. Er kann aber gar nicht anders, weil es keine Wortgestalten sind. Wenn er das am Ende versteht, kann er sich entscheiden, ob er an dieser Wertschätzung aktiv arbeitet oder es so akzeptiert, wie es ist. Er wird seine Freund jedenfalls nicht verlieren. Egal, was er ihnen antut, sie werden ihm immer hinterherrennen. Ist das erstrebenswert...?
    Fynn stellt fest, dass ihm Nolen und Laryon wichtiger sind, als jeder andere Mensch auf dieser Welt, sogar seine Eltern. Er empfindet das als falsch und hat deswegen ein schlechtes Gewissen. Aber letzten Endes kann er es nicht ändern (Er kann nicht einmal weinen, weil sein Vater gestorben ist, er verlässt seine Mutter, obwohl er ahnt, dass sie ihn braucht usw.)


    Ich finde es nicht so fürchterlich weit entfernt vom "echten Leben". Manche Menschen mögen wir, andere nicht. Manchen sind wir aus Pflichtbewusstsein zugetan, auch wenn wir das eigentlich nicht wollen. Warum ist das so? Was kann ich selbst daran ändern? Was bin ich bereit zu ändern?
    Was macht diese Menschen, dir wir lieben, über andere stellen, denen wir aus tiefstem Herzen zugetan sind, so besonders? In unseren Augen haben sie etwas "an sich", warum eigentlich?


    Es ist nicht alles im Buch so deutlich angelegt, wie ich es hier schreibe, aber damit beantworte ich die Frage, wie und warum ich darauf gekommen bin. Das waren die Ausgangsfragen und das Buch/ die Geschichte ist eben meine persönliche, "poetische" Antwort. :-[


    Zusammen mit der Frage, wie ich mich fühlen würde/ wie ich es finden würde, wenn ich an meinen freien Willen, meine Freiheit zu fühlen und zu empfinden, was ich möchte, an meine freie Entscheidung glaube und dann kommt jemand daher und erklärt mir: "Sorry, ich bestimme mit."
    Ich bin ehrlich, ich würde es so nicht haben wollen. Trotz aller "Magie" die ich wirken könnte.


    Ich habe das wohl zu sehr an Tom festgemacht. Er wird plötzlich nach Willerin katapultiert, obwohl er doch auf dem Weg zu seinem Bruder war. Ich möchte also nicht wissen, was gerade dort in Australien los ist. Oder greifen hier Trakan und Mellie ein, um das Verschwinden einer Wortgestalt aus einer Welt, den dortigen Angehörigen zu erklären? Also nicht persönlich, aber vielleicht in Form von mails: "Ich wurde aufgehalten, verspäte mich um ein paar Tage. Tom!" ?
    Wobei das an Tom´s Beispiel noch einfach ist. Wenn der eine Freundin zu Hause hätte und einfach unter der Dusche verschwinden würde, wäre es viel komplizierter. ;D


    Ganz wichtig: Dieses "von einer Welt in die andere katapultiert" zu werden, hat vorher noch niemand gemacht!! Tom könnte durchaus erfolgreich versuchen, bei Trakan ein Patent darauf zu erwirken.
    Wenn Wortgestalten vor diesem Geschehnis "verschwanden", dann waren sie, wie bereits beschrieben, darauf vorbereitet worden. Und dann kann man sein "Verschwinden" ja erklären: Ich fliege drei Tage geschäftlich nach Edinburgh (!), ich nehme eine Auszeit, ich bin in Urlaub und höre meine Mailbox nicht ab... Es wird in der modernen Welt natürlich immer schwerer, aber mit Planung machbar.


  • Nein, keine Sorge, eine Qual ist es nicht. Ich finde das ganze Konzept ja durchaus spannend. Und in anderen Leserunden, in denen wir zusammen waren, hast du vielleicht auch bemerkt, dass ich oft am großen Bild interessierter bin als an dem was im kleinen passiert. Von daher ist das schon OK. Trotzdem finde ich, dass ein bischen mehr Story zusätzlich zum Weltbild dem Buch gut getan hätte. Man hätte zum Beispiel die Bedrohung durch die Schwarzküstler (von Kati als die Story identifiziert) mehr betonen können. Dann hätte es vielleicht so ausgesehen, dass Tom feststellt, dass er nicht in der Lage ist seine 11 Bände zu schreiben, weil er nicht in der Lage ist zu einem anderen Ende als zu Laryons Tod und dem Untergang Willerins nach maximal 4-5 Bänden zu kommen. Davon ausgehend, hätte man quasi die gleiche Geschichte erzählen können, hätte aber mehr Spannung und Dringlichkeit gehabt. Und näher an der Unendlichen Geschichte wäre man damit auch nicht gewesen.


  • Nein, keine Sorge, eine Qual ist es nicht. Ich finde das ganze Konzept ja durchaus spannend. Und in anderen Leserunden, in denen wir zusammen waren, hast du vielleicht auch bemerkt, dass ich oft am großen Bild interessierter bin als an dem was im kleinen passiert. Von daher ist das schon OK. Trotzdem finde ich, dass ein bischen mehr Story zusätzlich zum Weltbild dem Buch gut getan hätte. Man hätte zum Beispiel die Bedrohung durch die Schwarzküstler (von Kati als die Story identifiziert) mehr betonen können. Dann hätte es vielleicht so ausgesehen, dass Tom feststellt, dass er nicht in der Lage ist seine 11 Bände zu schreiben, weil er nicht in der Lage ist zu einem anderen Ende als zu Laryons Tod und dem Untergang Willerins nach maximal 4-5 Bänden zu kommen. Davon ausgehend, hätte man quasi die gleiche Geschichte erzählen können, hätte aber mehr Spannung und Dringlichkeit gehabt. Und näher an der Unendlichen Geschichte wäre man damit auch nicht gewesen.


    Hmjna. Um das zu beurteilen, fehlt mir der Abstand.
    Es war wie gesagt nicht das Ziel, ein spannnendes Buch i.S. von Pageturner zu schreiben. Mit ging es mehr um den "was wäre wenn"-Gedankengang.
    Was die Schwarzkünstler anbelangt, gebe ich dir recht. Ich hätte da ganz gern mehr über den Bergkrieg erzählt, und da denke ich, wäre diese Bedrohung deutlicher herausgekommen.
    Und sei sicher, wenn Kary stirbt, geht die Welt unter. Das wurde gesagt. It is as simple as that.

  • Nun ist Tom in Willerin, er nimmt dies aber sehr gelassen, obwohl er ursprünglich nach Down Under wollte. Auch sein angespanntes Verhältnis mit Laryon bessert sich keinen Deut, auch Gummibären halfen absolut nicht.
    Aber die Sache mit den Worthütern und Wortgestalten verwirrt mich irgendwie. Wer ist nun was und von wem? Tom ist der Worthüter von Lyryon? Somit wäre dann Laryon dann eine Wortgestalt? Welche Aufgabe hätte dann Mellie? Worthüter von Tom? Irgendwie etwas verwirrend für mich.


    Tom ist plötzlich in Willerin und ich fragte mich auch, wie er da hin kam. Irgendwer muss ihn ja eigentlich da hin geschrieben haben. Also ist er auch eine Wortgestalt?
    -> Die Frage hat sich ja im Laufe des Abschnitts geklärt, sehr schön


    ??? ???
    Hab ich hier etwas überlesen???
    Das Tom vielleicht auch "fremdgesteuert" sein könnte, hatte ich ja schon geschrieben, aber wo war die Aufklärung??



    Ganz nett finde ich ja, dass Tom probiert hat, ob das mit den Gedanken schicken auch andersrum funktioniert, ob er also auch Laryon Gedanken schicken kann


    Die Sache mit dem Gedanken versenden ist schon eine feine Sache, aber funktioniert dies nur zwischen dem Worthüter und der entsprechenden Wortgestalt oder könnte Tom auch seine Gedanken mit Mellie oder Nolan austauschen? Bin aber mal gespannt, ob Laryon dies noch weiterhin zuläßt.
    Auch ob Tom sein Versprechen hinsichtlich des einschreitens in Laryons Leben durch Schreiben unterläßt. Dies stell ich mir absolut komisch vor, mein Begleiter wäre in der Lage, in bestimmten Situationen mein Handeln zu bestimmen.


    Aber mal weiterlesen (auch wenn ich nicht allzu schenll voran komme, da ich immer müde werde, sobald ich mein Bett sehe oder in die Horizontale komme)


    Gruß Yoda

    Nur zwei Dinge sind unendlich,das Weltall und die menschliche Dummheit.<br />Beim Weltall bin ich mir aber nicht ganz sicher<br />(Albert Einstein)

  • genau, Tom ist der Worthüter von Laryon, also sowas wie ein Chronist: er erlebt quasi mit, was Laryon erlebt, wobei Tom eigentlich Beobachter sein soll, er kann aber durch sein Schreiben auch eingreifen in Laryons Leben (zum Beispiel, indem er Laryon nach Münster holt)


    und eine Wortgestalt ist jemand, der einen solchen Chronisten hat, also Laryon.


    wo die Aufklärung war, weiß ich nicht auswendig, aber wurde nicht irgendwo gesagt, dass jeder Worthüter auch eine Wortgestalt ist? Und dass eben jeder Worthüter einen eigenen Worthüter hat.
    und nein, Mellie ist nicht Toms Worthüter (ich weiß aber nicht mehr genau, wann aufgeklärt ist, wessen Worthüter sie ist und will nicht versehentlich spoilern)


    Das mit dem Gedankenlesen funktioniert nur zwischen einer Wortgestalt und ihrem Worthüter. Und da Tom weder mit Mellie noch mit Nolen durch diese Worthüter-Wortgestalt-Geschichte direkt verbunden ist, kann er mit den beiden auch nur normal kommunizieren

  • Suse

    Hat das Thema geschlossen