Frank Herbert - Der Wüstenplanet

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  • Ich bin jetzt im 3. Kapitel angekommen. Am witzig fand ich die Beschreibung des Barons, der so fett ist, dass er Suspensoren benötigt damit seine Füße ihn tragen können... Die Rolle der Ehrwürdigen Mutter und der Bene Geserrit ist mir nicht ganz klar. Ich verstehe zwar, was sie sind und was sie können, ihre Lehren etc. Aber bisher wird mir nicht klar, ob sie eher zu den "Guten" oder den "Bösen" zählen. Denn es wurde ja auch erwähnt, dass sie politischen Einfluss haben. Bin gespannt wie es weitergeht.

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • ÜberdenWolken
    Die Bene Gesserit kamen mir in diesem Buch ein wenig zu kurz. Dafür handeln die Bände 5 + 6 fast ausschließlich von ihnen, und dort widerum war es meiner Meinung nach zuviel des Guten. :zwinker: Ich fürchte, mir kann man es nicht recht machen *g*. Aber wenn du mehr von diesen faszinierenden Frauen erfahren willst, lies dir die beiden letzten Bücher der Reihe durch - "Die Ketzer des Wüstenplaneten" und "Die Ordensburg des Wüstenplaneten".


    ***
    Aeria

  • ÜberdenWolken: "Gut" und "Böse" gibt es so in diesem Roman nicht. Selbst Paul würde ich nicht als "Gut" bezeichnen...

  • Aeria: danke für den tipp, werd ich machen...


    @kringel: das war der schluss den ich mittlerweile auch gezogen habe. jede gruppe versucht ja letzten endes nur die eigenen interessen irgendwie zu wahren. wobei natürlich jemand wie paul oder allgemein die familie atreides auf jeden fall eher ein sympathieträger ist, als zb. die harkonnen. aber es geht ja auch nicht wirklich darum wer gut oder böse ist, sondern wie sich die geschichte und die figuren darin entwickeln.

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  • Hallo,


    ich bin jetzt irgendwo mitten im zweiten Buch. Da haben sich mittlerweile einige einschneidende Dinge ereignet.


    Zitat von "1. Buch/Kapitel 21"

    Ich war etwas überrascht wie einfach Yueh sich von Baron Harkonnen hat hintergehen lassen. Das der ihm seine Frau nicht geradeauf dem silbernen Tablett serviert war (vielleicht auch Yueh?) doch von vornherein klar. Aber vielleicht kann man es auch von dem Punkt sehen, das Yueh nur wirkliche Gewissheit haben wollte. Aus seiner Sicht wäre ein Leben ohne Wanna ohne Sinn gewesen. Und das er unterbewusst (oder sogar bewusst?) auf einen solches Attentat auf ihn vorbereitet war zeigt doch auch die List mit dem Giftzahn.



    Zitat von "2. Buch/Kapitel 6"

    Der Pakt zwischen Halleck und dem Schmuggler kommt mir etwas dubios vor. Tuek scheint irgendwas zu verheimlichen. Er gibt zwar gute Gründe vor die Harkonnens zu hassen, aber ich vertrau dem Kerl nicht :breitgrins: . Meiner Meinung nach will der bloß Halleck und seine Leute für seine Zwecke missbrauchen. Nun ja, vielleicht klärt sich das noch.


    Zitat von "Kringel"

    ÜberdenWolken: "Gut" und "Böse" gibt es so in diesem Roman nicht. Selbst Paul würde ich nicht als "Gut" bezeichnen...


    Dem kann ich mich anschliessen. Selbst die Harkonnens kann man nicht als durchweg "böse" bezeichnen. Außerdem ist der "Sympathieträger" Paul enger mit den Harkonnens verbunden als ihm lieb ist (ich hoffe ich habe nicht zu viel verraten). Indes kann ich mir über Paul noch kein klares Urteil erlauben. Ich denke dazu muß man das Buch erst durchgelesen haben.

  • Hallo,


    nach einer Pause habe ich nun bis zum 3. Kapitel des 3. Buchs gelesen. Nun verstehe ich die Politik im Wüstenplanet-Universum deutlich besser. Es gibt ein Gleichgewicht von drei Mächten: Imperator, Landsraad und Gilde, die voneinander abhängig sind und sich gegenseitig belauern. Die Macht des Imperators basiert auf seinen Sardaukar, weshalb sich die Hohen Häuser als Gegengewicht im Landsraad zusammengeschlossen haben. Gilde und Imperator/Landsraad sind voneinander abhängig (habe ich ja oben schon erklärt).


    Und die Gilde hat sowohl mit den Schmugglern als auch mit den Fremen einen Kontrakt über Gewürzlieferungen geschlossen und glaubt wohl deshalb auf eine Überwachung von Arrakis verzichten zu können (naja, sicherlich hat die Gilde auch noch Spitzel auf Arrakis und hat sich vermutlich auch gegenüber dem Imperator abgesichert).


    Um das Mächtegleichgewicht zu erhalten, intrigiert jeder gegen jeden. Auch Paul entwickelt in Kapitel 3 des 2. Buchs ja recht skrupellose Pläne. Er wird immer mehr zu einem Machtmenschen.


    Neben der gelungenen Schilderung der Lebensweise der Fremen finde ich im 2. Buch das Gespräch zwischen dem Baron und Graf Fenring am interessantesten:
    [quote="2. Buch, Kapitel 13 und 3. Buch, Kapitel 2"]Der Baron begeht einen groben Fehler, als er im Gespräch mit Graf Fenring unvorsichtigerweise den Gefängnisplaneten des Imperators mit Arrakis vergleicht. So schöpft der Imperator Verdacht, dass der Baron eine Konkurrenz (die Fremen) zu den Sardaukar schaffen will, und lässt Arrakis und den Baron bespitzeln. Zumal er ja auch schon wegen der Kampfkraft der Fremen ziemlich unruhig geworden ist. Und wir erfahren auch endlich, warum der alte Herzog sterben musste: Weil er eine kleine schlagkräftige Kampftruppe gegen die Sardaukar (auf Caladan?) aufgestellt hat und die Mittel hatte, sie zu vergrößern.[/quote]
    Ich muss sagen, dass ich dieses Buch nicht so schnell runterlesen kann. Es hat nämlich ziemlich viele Details, die erst später relevant werden. Aber es lohnt sich, dranzubleiben. Nach dem Anfang des 3. Buchs hat man einen guten Überblick über den Wüstenplaneten.

    [size=9px]Paul ist 24 Jahre alt. Er ist doppelt so alt, wie Thomas war, als Paul so alt war, wie Thomas heute ist. Wie alt ist Thomas ?[/size]

  • Ich würde sagen: Lass Dir nur Zeit, Dietrich, denn es lohnt sich! :smile: Hier hetzt ja kein Mensch. Und eigentlich wirst Du von uns, den "Dune"-Fans, sehr beneidet (so geht es mir zumindest), weil Du das große Vergnügen hast, das Buch noch NICHT zu kennen. Jede Seite birgt Neues, jeder Absatz Interessantes - und die Geschichte wird nach und nach zu einem langen, kunstvoll gemusterten Leinen.


    Aber wie die Fremen so schön sagen: "Kull mansuj manfud..." - "Auch der längste Webstoff findet sein Ende..."

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Wollte mich auch mal wieder zu Wort melden... ich brauche auch recht lange. Ich muss nach jedem Kapitel erstmal verdauen. Aber es ist wirklich eine tolle, interessante Geschichte, obwohl ich den Schreibstil zwischenzeitlich manchmal etwas unbeholfen empfinde. Tut aber bisher der Geschichte keinen Abbruch.

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • Habe meine englische Ausgabe auch gestern erst beendet. Zugegeben, die deutsche habe ich schon x-mal gelesen...


    Erstaunlich, wie viele Nuancen und Details ich jetzt erst so richtig bemerkt habe, da ich durch die Fremdsprache gezwungen war, aufmerksamer zu lesen!

  • Ich bin jetzt auch mit dem Buch durch. Ich kann zusammenfassend sagen, dass es für mich das beste Buch seit langem war. Die genial miteinander verwobenen Intrigen und Machtspiele machen für mich einen Großteil der Faszination dieses Buches aus. Aber auch die (auf den ersten Blick)unwirtliche Welt von Arrakis, die dem ganzen den Rahmen gibt, fand ich sehr gut.


    Zitat von "3. Buch"

    Interessant fand ich die Veränderung von Paul. Das zieht sich eigentlich durch das ganze Buch, aber besonders im 3. Teil verliert er für mich an Sympathie. Als Fremenführer wirkt er teilweise recht überheblich. Das verändert auch die Beziehung zu seinen Freunden. Speziell nach dem Paul erkannt hat, dass er der Kwisatz Haderach ist. So äussert Paul gegen Ende des Buches auch Bedenken, ob Gurney Halleck nur noch ein loyaler Untertan (wie Stilgar es wurde) oder ein Freund bleiben wird.


    Das Buch endet leider ziemlich offen. Was aus Paul und seinem Gefolge wird, wird nicht endgültig geklärt. Auch wie es im Hause Harkonnen nach Feyd-Rauthas Tod weitergeht bleibt unklar. Was mich jetzt natürlich auf die anderen Bände der Saga neugierig macht :breitgrins: .


    Daraus ergibt sich für mich die Frage: Sind die Folgebände genauso gut und wird darin die Geschichte um Paul fortgeführt?


    Ich werde das Buch mit Sicherheit irgendwann nochmal lesen, da ich denke, dass sich viele Feinheiten des Buches nicht beim ersten Mal erschliessen.

  • Teil 2, "Der Herr des Wüstenplaneten" ist eigentlich ein Bestandteil des 1. Bandes, es ist die direkte Fortsetzung der Geschehnisse aus "Dune". "Die Kinder des Wüstenplaneten" ist ebenfalls noch als direkte Fortsetzung zu betrachten, obwohl ich dieses Buch schon nicht mehr so interessant finde wie die ersten beiden, da die früheren Konflikte praktisch weggefallen sind.


    Die darauf folgenden Romane ("Der Gottkaiser des Wüstenplaneten", "Die Ketzer des Wüstenplaneten" und "Die Ordensburg des Wüstenplaneten") spielen nach einem Zeitsprung von über 3000 Jahren und sind zwar faszinierend, aber mich hat dabei immer gestört, daß eigentlich keine richtige Geschichte erzählt wird bzw. daß man nicht so reicht weiß, wo Frank Herbert damit noch hin wollte. Jedenfalls habe ich keinen der drei letzten Romane nochmals gelesen, die ersten drei habe ich mehrmals gelesen.

  • So, wie es Kringel geht, geht es auch mir. Die ersten drei Bücher leben noch mit dem Mythos von Muad´dib. Dieser fehlt dann später weitestgehend.

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Ich bin immernoch im ersten Buch... Ich komme einfach nicht vorwärts. War diese woche krank und habe das Buch kaum in die Hand genommen. Ich finde dass viel von der Spannung genommen wird, als im Kapitel 8 schon vorgegriffen wird, dass Yueh der Attentäter sein könnte - was sich ja später auch als richtig erweist. Ich hätte es klüger gefunden dort alles noch länger offen zu lassen. Ich finde auch, dass mitunter die Gedanken der Personen extrem offen gelegt werden. So das dort auch irgendwie wenig Spielraum für eigene Interpration bleibt. Was ja auch nicht verkehrt sein muss...

    Literatur ist die Kunst, Außergewöhnliches an gewöhnlichen Menschen zu entdecken und darüber mit gewöhnlichen Worten Außergewöhnliches zu sagen<br /><br />Boris Leonidowitsch Pasternak

  • Geschafft! :freu: Überrascht hat mich zum Schluss, dass Paul und die Gilde ...


    mit dem Gewürz bzw. Wasser des Lebens auch in die Gegenwart blicken können (Paul sieht die Raumschiffflotte über Arrakis) und sogar ihre Absichten erfahren können (Gilde sieht Pauls Drohung, das Gewürz zu vernichten).


    Zitat von "Buch 3"

    Paul ist erfolgreich, weil er sich als Ausgestoßener nicht an die jahrtausendalten Regeln (Große Konvention) hält, was für die Gilde unfassbar ist. Er muss allerdings, um seine neue Rolle einzunehmen, am Ende Kompromisse eingehen. Nun ist er ein echter Politiker geworden, der im Spiel der Intrigen mitmischt. Dagegen gerät der Baron im Verlauf des 3. Buchs immer mehr unter die Räder.


    Insgesamt ein sehr gut gemachter allerdings nicht ganz einfacher Roman. Man sollte sich zum Lesen genug Zeit nehmen! Drei Dinge heben dieses Buch von anderen SF-Romanen ab:
    - die ausführliche Schilderung der Charaktere (mit Gedanken - find ich sehr gut)
    - eine nicht triviale aber nachvollziehbare Politik und Handlung
    - die unglaublich vielen Details mit den vielen Fachbegriffen


    Ich werde auf jeden Fall noch weitere Wüstenplanet-Bände lesen - bis mir die Puste ausgeht. Wie ich gesehen habe, gibt es neben den 6 Wüstenplanet-Romanen noch 6 andere Bücher (die Häuser Corrino, Atreides, Harkonnen sowie Butlers Djihad, die Schlacht von Corrin und der Kreuzzug). Hat die jemand gelesen; wie sind die so?


    Eine Frage noch zu den Kapitelanfängen: So wie ich es sehe, passen diese ab und zu zum Kapitelinhalt, aber eben nicht immer. Oder ist mir da was entgangen?

    [size=9px]Paul ist 24 Jahre alt. Er ist doppelt so alt, wie Thomas war, als Paul so alt war, wie Thomas heute ist. Wie alt ist Thomas ?[/size]

  • Ich bin übrigens gerade im 3. Teil, komme aber irgendwie nicht so schnell voran, wie ich es gerne hätte.
    Ich habe auch irgendwie eine halbe Ewigkeit gebraucht, um zu verstehen, dass es zwischen dem 2. und 3. Teil einen kleinen Zeitsprung gibt...

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • fairy: Kann ich nachvollziehen. Ich bin z.B. über Kapitel 13 im 2. Buch gestolpert, in dem auf einmal steht, dass Feyd-Rautha mindestens 17 Jahre alt ist. (im 1. Buch war er noch ungefähr 15). Das ist aber wohl ein Fehler von Herbert, da Kapitel 14 und 15 wieder direkt an Kapitel 12 anknüpfen :rollen:


    Wie gesagt, man muss sich für dieses Buch einfach Zeit nehmen und die Details genießen. Ich habe 30 Tage daran gelesen - für den fast doppelt so dicken "Grafen von Monte Christo" habe ich gerade mal 20 Tage gebraucht :zwinker:

    [size=9px]Paul ist 24 Jahre alt. Er ist doppelt so alt, wie Thomas war, als Paul so alt war, wie Thomas heute ist. Wie alt ist Thomas ?[/size]

  • Zitat von "Dietrich"

    Eine Frage noch zu den Kapitelanfängen: So wie ich es sehe, passen diese ab und zu zum Kapitelinhalt, aber eben nicht immer. Oder ist mir da was entgangen?


    Na dann: Willkommen bei der Gilde ... der Dune-Kenner, Dietrich! Was die Zitate betrifft, so würde ich nicht immer behaupten, dass sie zum Inhalt des Kapitels passen. Das ist aber nur meine ganz private Meinung und ich lasse mir da gerne den Weg durch die Dickichte zeigen ... :zwinker:

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Zitat von "Dietrich"

    Wie ich gesehen habe, gibt es neben den 6 Wüstenplanet-Romanen noch 6 andere Bücher (die Häuser Corrino, Atreides, Harkonnen sowie Butlers Djihad, die Schlacht von Corrin und der Kreuzzug). Hat die jemand gelesen; wie sind die so?


    Diese 6 Bücher sind nicht von Frank Herbert, sondern von seinem Sohn und Kevin J. Anderson geschrieben worden. Es handelt sich um zwei Prequel-Trilogien.


    In "Das Haus Atreides", "Das Haus Harkonnen" und "Das Haus Corrino" geht es um den Werdegang von Herzog Leto Atreides, Pauls Vater. Es wird einiges erklärt, was in "Dune" und den Folgebänden nicht weiter vertieft wird. Diese drei Bücher sind durchaus lesbar, wenn auch bei weitem nicht so anspruchsvoll wie "Dune".


    In "Butlers Djihad", "Der Kreuzzug" und "Die Schlacht von Corrin" geht es um die Ur-Vorgeschichte von "Dune", d.h. die Handlung spielt 10.000 Jahre in der Relativ-Vergangenheit. Der Kreuzzug der Menschen gegen die Denkmaschinen beginnt, die Gilde und die anderen Machtgruppen, die in "Dune" schon seit Ewigkeiten fest im Sattel sind, werden gegründet. Diese drei Bücher sind Trivialliteratur. Einfachste SF-Action ohne jeglichen Anspruch.

  • *imoenöffnetleisedieTüreundbetrittdenDuneThread*


    So... ich habe schon ein ganzes Kapitel durch :klatschen:


    Ich kenne ja den Film und bin schon ganz auf das Buch gespannt. Ist sonst nicht meine Art mir zuerst den Film anzuschauen und dann das Buch zu lesen.