Kevin MacNeil - The Stornoway Way

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.168 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Inhalt


    R Stornoway scheint auf den ersten Blick ein typischer Bewohner von Lewis zu sein: ohne einen Schulabschluß schlägt er sich auf der Hebrideninsel gerade so durch. Der Höhepunkt seines Tages ist der Besuch im Pub oder ein Ceilidh mit Freunden. Er wollte Schriftsteller werden, aber jetzt ist er nur eine weitere gescheiterte Existenz, von der es auf dieser Insel genug gibt... Am Beispiel seiner Freunde erkennt er immer deutlicher, dass sein Weg ihn nur noch abwärts führen wird.


    Meine Meinung


    Während der ersten Kapitel konnte ich mit dem Buch nicht viel anfangen. Die Sprache war mir zu derb, die Inhalte zu flach und es gab keine richtige Handlung, nur ein Aneinandereihen von Ereignissen aus R Stornoways Leben, ohne Logik oder vernünftigen zeitlichen Ablauf. Doch nach und nach haben mich die scheinbar beiläufig erzählten Erlebnisse gefangengenommen. Sie erzählen die Geschichte eines Mannes, der schon in der Schule nur den einen Wunsch hatte, Schriftsteller zu werden und seinen trostlosen Geburtsort zu verlassen. Doch weder daheim noch auf dem Festland erfährt er Unterstützung oder Anerkennung und schließlich kommt er als gebrochener Mann nach Hause zurück, in ein Leben, dass nur aus dem Aneinanderreihen von Tagen besteht. Ich habe mit R Stornoway mitgelitten, habe mich mit ihm über seine Freunde geärgert und war genauso wütend wie er, weil jeder Versuch, sein Leben zum Besseren zu wenden, doch wieder gescheitert ist. Und nachdem ich dem Buch ein paar Tage gegeben habe sich zu setzen, gebe ich ihm uneingeschränkte 5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Beim zweiten Lesen habe ich mich anfangs gefragt, warum ich das Buch unbedingt wieder lesen wollte. Ich fand Stornoways Geschichte furchtbar. In seinem Dauerrausch erzählt er die Geschichte seines Lebens. Zu einem Großteil handelt die von verpassten Chancen, wobei die Beteiligten selbst schuld sind, dass es nicht anders gelaufen ist.


    Das stimmt zwar, aber genau das macht Stornoways Geschichte so tragisch. Was ihm und seinen Freunden passiert ist und noch passieren wird, scheint unausweichlich und man kann schon den Weg sehen, den ihr Leben nehmen wird. Je weiter ich im Buch gekommen bin, desto mehr Erklärungen habe ich auch für sein Verhalten gefunden. Den Punkt, ab dem es bei ihm falsch gelaufen ist, habe ich allerdings nicht erkennen können.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vielen Dank, Kirsten , für das Gegenüberstellen deiner Leseeindrücke. Interessant, dass du bei beiden Lektüren Schwierigkeiten hattest, in das Erzählte hineinzufinden und am Ende jeweils ein so guter Eindruck blieb.

    Nun schwanke ich zwischen meiner Neugier, wie das Buch auf mich wirken würde, und dem Wissen, dass diese geballte Hoffnungslosigkeit mir nicht gut tun würde und ich es (aktuell) besser nicht lesen sollte.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Einfach ist es wirklich nicht, das war auch der Grund, warum ich mein erstes Buch weggegeben habe. Im Urlaub auf Lewis habe ich mich mit der Besitzerin des Campingplatzes, auf dem wir waren, über schottische Literatur und eben auch über dieses Buch unterhalten und wieder Lust auf einen reRead bekommen. So kann es manchmal mit Büchern eben gehen :)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.