Hi!
Ich habe «Lautlos» gelesen und möchte es hier kurz vorstellen. Der Thriller ist typische Strandlektüre, der Leser wird auf gutem Niveau unterhalten. Ich habe von Frank Schätzing auch «Tod und Teufel» und «Der Schwarm» gelesen, wobei mir diese beiden besser gefielen als «Lautlos». Was jetzt aber nicht heissen soll, dass «Lautlos» ein schlechtes Buch ist!
Zum Inhalt:
Eine Grupper reicher Männer beschliesst, Bill Clinton, Präsident der USA, umzubringen. Für das Attentat wird eine Gruppe von professionellen Killern engagiert, der Zeitpunkt ist der G-8-Gipfel im Juni 1999 in Köln. Die Terroristen rechnen mit allem, ausser mit Professor Liam O'Connor. Ein notorischer Säufer und Frauenheld auf der einen, aber auch ein brillanter Physiker auf der anderen Seite. O'Connor und seine Presseagentin Kika Wagner kommen den Terroristen auf die Fährte, es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...
Meine Meinung:
«Lautlos» ist ein solider Thriller, der zwar spannend zu lesen ist, allerdings auf böse Cliffhanger am Ende der Kapitel verzichtet. So kann man das Buch (fast) jederzeit zuklappen ohne gleich Magenschmerzen vor Nervosität zu bekommen. Definitiv ein Pluspunkt.
Auch sehr schön ausgefallen ist die Figur Liam O'Connor. Ein wenig überzeichnet zwar, aber immer noch glaubwürdig. Wenn man mal davon absieht, dass er nicht nur ein Genie sondern auch noch «der schönste Mann Irlands» ist; das erinnert auf unangenehme Weise an Dan Browns Superhelden. Die anderen Charaktere bleiben leider etwas blass. Zudem hat Schätzing die Presseagentin Wagner, die im ganzen Buch präsent ist, beim Showdown einfach irgendwo in die Diaspora verbannt. Das fand ich befremdlich.
Die Geschichte selber ist fast «rund». Aber wie man es sich bei einem Thriller ja schon gewohnt ist, gibt es am Ende noch die böse obligatorische Überraschung, mit der keiner gerechnet hat. Und wie es bei Thriller so üblich ist, bekommt man für die böse Überraschung und ihre Gründe nur noch eine halbherzige Erklärung mit symbolischem «ist halt so, lieber Leser», während vorher immer alles fein säuberlich erklärt wurde, damit der Leser bestimmt der falschen Fährte folgt. Obwohl ich mein Hirn beim Thrillerlesen immer im Sparbetrieb laufen lasse (sonst regt man sich nur auf), war es bei «Lautlos» ein Leichtes, dahinterzukommen, wer denn da in der Geschichte ganz bestimmt nochmal auftauchen würde... Aber alles in allem kann man das Buch am Schluss zufrieden zuklappen.
Fazit: Ein schönes Buch zum Abschalten, aber keines zum Einschlafen.
Gruss
Alfa Romea