Harper Lee - To Kill a Mockingbird (Wer die Nachtigall stört)

Es gibt 78 Antworten in diesem Thema, welches 35.797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bird.

  • Zitat von "nimue"

    Wenn ich ein Buch rezensiere, dann tue ich das auch inklusive Ausstattung


    Es gibt ja in diesem Forum die Möglichkeit, via ISBN die Ausgabe, auf die man sich bezieht, anzuzeigen.


    Im übrigen hätte ich Lees Buch eher unter "Klassiker und Weltliteratur" gesucht ... :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat von "sandhofer"

    Im übrigen hätte ich Lees Buch eher unter "Klassiker und Weltliteratur" gesucht ... :zwinker:


    Ups, das war mein Fehler :redface:. Keine Ahnung, warum ich es hier reingestellt habe - ich finde auch, dass es viel besser unter Weltliteratur passt. Vielleicht ist ja einer der Mods so lieb und schubst den Thread in die richtige Kategorie? :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat von "Wendy"


    Ups, das war mein Fehler :redface:. Keine Ahnung, warum ich es hier reingestellt habe - ich finde auch, dass es viel besser unter Weltliteratur passt. Vielleicht ist ja einer der Mods so lieb und schubst den Thread in die richtige Kategorie? :breitgrins:


    Und rübergeschubst! :zwinker:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Zitat von "Saltanah"

    Über Sinn und Unsinn der Namensübersetzung hier und in anderen Büchern kann man sich sicher streiten. Mir fallen Argumente für beides ein.


    Nach etwas Nachdenken mir auch. Danke für deine Infos :winken:

  • Zitat von "wolves"

    ...wenn du Zeit und Lust dazu hast, so ein oder zwei Druckfehler bei deiner Ausgabe nennen...
    Liebe Grüße


    Hab grad mal schnell geschaut und folgendes gefunden:


    Seite 384; Zeile 6

    Zitat von "Harper Lee"


    Während er sprach, tatete er mich sorgfälltig ab...


    Seite 384; Zeile 3

    Zitat von "Harper Lee"


    Aber hat keine Angst ..


    anstelle von hat müsste hab(e) stehen.


    Grüße Gonzo :winken:

  • Hallo,


    die gleichen Fehler auch bei meiner Ausgabe. Was soll ich dazu noch sagen. :sauer:
    Ich muss das wohl vollkommen beim Lesen ignoriert haben. :redface:


    Liebe Grüße

  • Zitat von "wolves"

    die gleichen Fehler auch bei meiner Ausgabe. Was soll ich dazu noch sagen. :sauer:
    Ich muss das wohl vollkommen beim Lesen ignoriert haben. :redface:


    Ich auch, komisch... :redface:


    Hey, ich habe eine neue Fähigkeit entdeckt! :bang: (immer alles positiv sehen! :breitgrins: )

    LG, Bella

  • Zitat von "Bella"

    Hey, ich habe eine neue Fähigkeit entdeckt! :bang: (immer alles positiv sehen! :breitgrins: )


    :pling: Deshalb habe ich die Fehler einfach überlesen. Ich denke positiv! Und so ein paar läppische störende Druckfehlerchen überliest man dann doch gerne. :breitgrins:

  • Inhalt:


    Ein verschlafenes Städtchen im tiefsten Süden Amerikas in den dreißiger Jahren. Die achtjährige Scout, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, verlebt eine unbeschwerte Kindheit. Die Tage verlaufen beruhigend gleichförmig und die größte Aufregung sind die Gerüchte um den Nachbarn Bo, der seit Jahren sein Haus nicht verlassen hat und von dem Scout und ihr Bruder Jem vermuten, dass er längst gestorben ist.


    Die friedliche Stimmung in der Stadt ändert sich abrupt, als der Schwarze Tom angeklagt wird, ein weißes Mädchen vergewaltigt zu haben. Scouts Vater Atticus, der den Angeklagten als Anwalt verteidigt, muss sich viele Anfeindungen gefallen lassen und auch Scout und Jem müssen unter der aufgeheizten Gemütslage leiden. Die Emotionen kochen hoch, und der Gerichtsprozeß wird zum Showdown. Doch damit ist der Fall für Scouts Familie noch lange nicht erledigt…


    Meine Meinung:


    Harper Lee hat hier einen wundervollen Roman geschrieben. Die kleinen Geschichtchen um Scout und Jem beschwören eine traumhafte Kindheit herauf, lange Sommertage, die nie zu enden scheinen, Unbeschwertheit und Vertrauen...Allein für diesen Teil hätte das Buch schon einige Ratten verdient, doch Scout entwickelt sich ebenso wie auch die Geschichte weiter: Zu Beginn ist sie ganz Kind, hinterfragt weder den alltäglichen Rassismus noch die bittere Armut vieler ihrer Nachbarn, sondern nimmt sie einfach als gegeben hin. Durch den Prozeß wird sie gezwungen, einiges in Frage zu stellen; so fragt sie sich z.B. wie ihre Lehrerin, die über die Judenverfolgung in Deutschland entsetzt ist, Tom vor Gericht einen ordentlichen Dämpfer gönnen kann.


    Die Geschichte aus der Sicht einer Achtjährigen zu erzählen, ist ein gelungener Kunstgriff. Dem Leser wird hier keine Beurteilung des Sachverhalts geliefert, Scout beobachtet einfach und sie sieht vieles, was den Erwachsenene, die sich die Köpfe heiß reden, gar nicht auffällt. Ihre nüchterne Schilderung des Prozesses, den sie live miterlebt, lässt mitfiebern und man wünscht und hofft innig, dass Atticus es schafft, die offensichtlich unbegründete Klage abzuwenden. Die ganze Geschichte ist sehr anrührend, man leidet und freut sich mit. Die Hauptdarsteller sind sehr liebenswert, vor allem Scout, aber auch Atticus, der engagierte Anwalt, dem Menschlichkeit und Ehrlichkeit wichtiger sind als alles andere.


    Mein Fazit:


    Eine wirkliche Perle, ich vergebe hier ohne Zögern 5ratten


    Grüße
    Manjula

  • Hallo booki,


    vielen Dank für den Hinweis, vielleicht kann das ein liebenswürdiger Mod zusammenlegen? Ich hatte schon die Suche bemüht, aber auf die Idee, mockingbird statt Nachtigall einzugeben, bin ich nicht gekommen :rollen:


    Liebe Grüße
    Manjula


    edit fairy: HAbe sie zusammengelegt!

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Ich habe dieses wunderbare Buch in kürzester Zeit ausgelesen. In einfachem Erzählstil aus der Sicht eines aufgeweckten klugen Mädchens mit seiner vorurteilsfreien Naivität (im positiven Sinne) wird eine Bestandaufnahme der Gesellschaft der amerikanischen Südstaaten in den 30-er Jahren abgegeben. Die Vorurteile gegenüber den Schwarzen, die Scheinheiligkeit und Überheblichkeit der Weißen und der Kampf einiger wenigen (an der Figur des Atticus) für eine gerechtere Welt.


    Besonders die Figur des Atticus hat es mir sehr angetan. Trotz aller Widrigkeiten steht er zu seinen Werten, kämpft für die Rechte der Schwarzen und für gleiche Behandlung und versucht v.a. seinen Kindern auf sehr eindrucksvolle und vorbildliche Weise, Toleranz, Rücksicht, Menschlichkeit und Gleichheit zu vermitteln.


    Auch der Film ist absolut empfehlenswert, die Besetzung ist erstklassig, das Buch wurde sehr gut umgesetzt, wenn auch verständlicherweise nicht alle Details aufgenommen werden konnten. Doch die Botschaft des Buches - Toleranz, Nächstenliebe, Umgang mit Vorurteilen, etc. kommt auch im Film sehr gut herüber.


    5ratten

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative


  • Besonders die Figur des Atticus hat es mir sehr angetan. Trotz aller Widrigkeiten steht er zu seinen Werten, kämpft für die Rechte der Schwarzen und für gleiche Behandlung und versucht v.a. seinen Kindern auf sehr eindrucksvolle und vorbildliche Weise, Toleranz, Rücksicht, Menschlichkeit und Gleichheit zu vermitteln.


    Volle Zustimmung...dieser Mann hätte einen Friedensnobelpreis verdient. Schade, dass Harper Lee nie einen anderen Roman versucht hat...oder hat sie??

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby&#39;s wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy&#39;s dock. He had come a long way to this blue lawn and hi


  • Schade, dass Harper Lee nie einen anderen Roman versucht hat...oder hat sie??


    Soviel ich weiß, nein. Nach dem großen Erfolg von "To kill a mockingbird" war ihr klar, dass sie an diesem Erfolg nie wieder anschließen kann und so ließ sie es bleiben.
    Allerdings behaupten böse Zungen, dass Truman Capote, guter Freund von Harper Lee (wie auch im Film "Capote" zu beobachten), seine Hände im Spiel hatte...

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Soviel ich weiß, nein. Nach dem großen Erfolg von "To kill a mockingbird" war ihr klar, dass sie an diesem Erfolg nie wieder anschließen kann und so ließ sie es bleiben.
    Allerdings behaupten böse Zungen, dass Truman Capote, guter Freund von Harper Lee (wie auch im Film "Capote" zu beobachten), seine Hände im Spiel hatte...


    Inwiefern..? Hat er sie beraten, keinen weiteren Roman zu schreiben? Wie lang ist denn die Passage über Harper Lee in dem Film?

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby&#39;s wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy&#39;s dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

  • Harper Lee begleitet Truman Capote durch den ganzen Film. Sie ist verlässliche Freundin, Kritikerin und Fels in der Brandung (in Capotes doch sehr turbulentem Leben) sozusagen. Sie kommt im Film übrigens sehr sympathisch rüber. U.a. ist auch dem großen Erfolg ihres Romanes eine kleine Episode gewidmet.


    Es gibt im Film "Capote" überhaupt keinen Hinweis auf eine berufliche Zusammenarbeit. Das hatte ich irgendwo mal gelesen und dürfte wohl eine Ausgeburt von Neidern sein, als Erklärung dafür, dass eine Newcomerin einen so großen Welterfolg schreibt und dann nie wieder ein Buch von ihr erscheint.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Ui..den Film muss ich dann aber schleunigst mal ansehen...hört sich ja richtig spannend an...! Von der Verbindung Capote-Lee wusste ich noch gar nix...

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby&#39;s wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy&#39;s dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

  • Dank des SUB-Wettbewerbs hat es dieses Buch auch endlich geschafft, von mir gelesen zu werden. Allerdings bin ich wahrscheinlich ein Opfer meiner hohen Erwartungen geworden, denn ich kann Eure Begeisterung nicht so uneingeschränkt teilen. Vor allem die Tatsache, dass Harper Lee für diesen Roman 1961 den Pulitzer-Preis bekam, ließ mich mehr erhoffen. Vielleicht hängt der Erfolg in den USA zur damaligen Zeit auch damit zusammen, dass jemand das heiße Eisen des Rassismus aufgreift. Für mein Empfinden ist aber gerade das zu kurz gekommen. Das Buch liest sich fast wie ein etwas anspruchsvollerer Roman für Jugendliche.


    Die erste Hälfte erinnerte auch mich sehr stark an Tom Sawyer. Die kleinen Abenteuer und Probleme beschreiben eine unbeschwerte und sorglose Kindheit, wie man sie für sich selbst wünscht. Im zweiten Teil wird erzählt, wie die Kinder aus ihrer Unbeschwertheit langsam erwachen, als sie feststellen, dass nicht alle die gleiche Einstellung gegenüber Farbigen haben wie sie selbst.


    Manchen der Protagonisten hätte ich etwas mehr Aufmerksamkeit gegönnt. Zum einen Atticus, vor allem aber Jem, der aufgrund seines Alters viel bewusster mit den Anfeindungen konfrontiert wurde. Daraus hätte die Autorin etwas mehr machen können. Mein Lieblingscharakter war – wie könnte es anders sein – die kleine Scout, von der ich einiges an mir selbst in diesem Alter wiederfinden konnte.


    Viel mehr gibt das Buch für mich leider nicht her. Es war schön zu lesen, aber anspruchslos, daher 3ratten


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hmmm...da kann man kaum widersprechen. So ist das wohl mit der Literatur...aber ein Buch lebt auch immer vom Flair. Vielleicht habe ich daher meine Sympathie immer hauptsächlich auf Atticus fokussiert und vielleicht hat mir das nen anderen Zugang gegeben? Wer weiß...?


    Aber anspruchslos ist das Werk sicher nicht...allein die Titel-Assoziationen sind so manigfaltig. Da lässt sich eine komplette Uni-Arbeit zu schreiben. Gerade im Titel liegt ja die Botschaft. Diese Sentimentaltität ist die Stärke von "To Kill a mockingbird".


    Der Zugang ist sicher die Parallele die Lee aufzeigt: Der Mikro-Kosmos der Finch-Familie zum Makro-Kosmos, in dem Rassismus und Feindseligkeit herrschen. Und der ja auch wieder nur ein Mikro-Kosmos ist, verglichen mit der "großen weiten Welt". Diese Parallele muss man übertragen auf andere Kontexte und auf die zu dem Zeitpunkt jüngere Geschichte. Deshalb war das Werk visionär.


    Um es deutlicher zu machen: Lee stellt sozusagen ein arkadisches Kindheits-Universum einer gewaltfähigen Realtität gegenüber. Die Begegnungen, die sie skizziert, zeigen, dass jemand, der noch Kind ist, nicht in dem Sinn gewaltfähig ist...obschon Gewalt auch bei den Kindern herrscht (es sind ja keine "Musterknaben"). Aber Unschuldige attackieren? Undenkbar. Diese Art Kindlichkeit fordert Lee auch von Erwachsenen. Nun denke man an das Neue Testament...und siehe da...


    So funktioniert Weltliteratur...

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby&#39;s wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy&#39;s dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

    Einmal editiert, zuletzt von kwiedi ()