Krimis ohne Mord

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 8.675 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ulli.

  • Ich glaube, dass viele KrimileserInnen ungefähr so reagieren: "Gibt's denn so was überhaupt?".


    Ist zwar selten, kommt aber gelegentlich doch vor. Gerade heute habe ich einen solchen beendet: "Der brennende Ofen" von Kerstin Ekman. Gut geschrieben, und trotz Mangel an strömendem Blut sehr spannend. Es geht um Brandstiftung in einem kleinen nordschwedischen Dorf Anfang der 60'er Jahre.


    Kennt ihr noch weitere mordlose Krimis?


    Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Erst am Wochenende habe ich einen mordlosen Krimi gelesen: "Süden und das Lächeln des Windes" von Friedrich Ani, es geht um zwei befreundete Kinder, die plötzlich unauffindbar sind.


    War aber ziemlich langweilig *gähn* (das lag aber nicht an dem fehlenden Mord, sondern am fehlenden Pep...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo Saltanah,


    das ist ja wirklich interessant! Zuerst habe ich nämlich ganz dem Klischee entsprechend reagiert und mir gedacht "Häh...gibts das?".


    Aber das Buch, das Du hier vorstellst "hört" sich ziemlich interessant an!


    Mir fällt jetzt aber so spontan kein Krimi ohne Mord ein.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo Krimileser,


    eine konkreter Titel fällt mir nicht ein, aber einige Bücher von Celia Fremlin und Joan Aiken dürften in diese Kategorie passen. Sie sind insofern Krimis, als dass sich jemand in einer gefährlichen und bedohlichen Situation befindet und möglicherweise ein Verbrechen stattgefunden hat oder bevorsteht (also: jemand fühlt sich bedroht oder beobachtet oder erpresst, jemand ist vor Jahren verschwunden, die Identität von jemandem ist unklar und ähnliche Themen). Allerdings ist das sehr oft bis zum Schluß überhaupt nicht klar und möglicherweise alles nur Einbildung. Ich erinnere mich, dass diese Art von Krimis zu meiner Teenagerzeit (also schon vor einer Ewigkeit :entsetzt: ) ziemlich populär waren und noch einige andere Autorinnen in diesem Stil geschrieben haben (meistens erschienen bei Diogenes). Heute scheint es von dieser Art von "Psychokrimi" nicht mehr allzu viel neues zu geben.


    Viele Grüße
    christie

  • Zitat von "Saltanah"

    Ich glaube, dass viele KrimileserInnen ungefähr so reagieren: "Gibt's denn so was überhaupt?".


    Hihi, genau das habe ich gerade gedacht! :zwinker:


    Hmm, mir fällt wirklich nichts bemerkenswertes ein. Ich glaube, ein Wilsberg-Krimi, den ich kürzlich gelesen habe, kam ohne Mord aus. Aber ansonsten bin ich ahnungslos! :entsetzt:

  • Mir fällt ein Agatha Christie ein, den ich allerdings auf französisch gelesen habe: "Passager pour Francfort". Meines Wissens ist der nie ins Deutsche übersetzt worden. Und ich erinnere mich an keinen Mord in diesem Buch.
    Ob der aber wirklich unter Krimi rechnet? Oder ist das eher ein Roman?

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  • Es gibt sogar eine ganze Krimi-Serie, die ohne Mord und Totschlag auskommt:
    Die Bücher um Mma Ramotswe von Alexander McCall Smith nämlich, von denen das 4. gerade auf deutsch erschienen ist, und auf englisch 6.
    - The No. 1 Ladies' Detektive Agency - Ein Krokodil für Mma Ramotswe
    - Tears of the Giraffe - Ein Gentleman für Mma Ramotswe
    - Morality for Beautiful Girls - Ein Koch für Mma Ramotswe
    - The Kalahari Typing School for Men - Keine Konkurrenz für Mma Ramotswe
    - The Full Cupboard of Life
    - In the Company of Cheerful Ladies


    Amazon schreibt dazu:
    In Afrika, am Rande der Kalahari in Botswana, betreibt Mma Ramotswe das einzige Detekteibüro des Landes. Gut, dass sie nicht nur Humor und Wärme, sondern auch Intelligenz und Spürsinn besitzt, denn sie wird mit den schwierigsten Fällen konfrontiert. Zum Glück hat sie in ihrer Sekretärin Mma Makutsi eine hochmotivierte Hilfsdetektivin gefunden, denn auch ihr Privatleben hat so einige Überraschungen zu bieten.
    Witz, subtile Menschenkenntnis, die humorvolle Beschreibung oft skurriler Charaktere und die atmosphärisch dichte Schilderung des Alltags in Botswana machen diese ungewöhnliche Detektivgeschichte zu einem höchst vergnüglichen Leseerlebnis.


    Ich habe sie alle gelesen, und kann sie nur empfehlen!


    @ Bettina,
    Passenger to Frankfurt habe ich vor Ewigkeiten mal gelesen, weiß aber nur noch, dass ich enttäuscht von dem Buch war, weil es so gar kein typischer Agatha Christie war.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Saltanah"

    Passenger to Frankfurt habe ich vor Ewigkeiten mal gelesen, weiß aber nur noch, dass ich enttäuscht von dem Buch war, weil es so gar kein typischer Agatha Christie war.


    So erging es mir auch. Der Plot ist völlig untypisch - der war eher kritisch gegenüber der Geschichte und der politischen Einstellung. Deshalb ist er vermutlich auch nicht übersetzt worden. Aber wirklich schlecht fand ich das Buch nicht.

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  • Ich habe mal einen Krimi gelesen (ich Spatzenhirn weiß den Titel nicht mehr :grmpf: ), bei dem eine als ermordet gehandelte verschwundene Person wieder auftaucht-und somit alle Ermittlungen einstellt.


    Das fand ich aber echt blöd... :grmpf:


    Mir ist ein Krimi mit Mord und Totschlag lieber :klatschen:


    Liebe Grüße


    Bianca

  • Zitat von "Bianca"

    Ich habe mal einen Krimi gelesen (ich Spatzenhirn weiß den Titel nicht mehr :grmpf: ), bei dem eine als ermordet gehandelte verschwundene Person wieder auftaucht-und somit alle Ermittlungen einstellt.


    Ich habe gerade so einen Roman in der Hand: Albertas Schatten von Amanda Cross.

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  • Zitat von "Bettina"


    Ich habe gerade so einen Roman in der Hand: Albertas Schatten von Amanda Cross.


    Der wars leider nicht...ich komme einfch nicht drauf :redface:


    Bianca

  • Ich bin jüngst wieder über einen Krimi gestopltert, der in diese Sparte passt:
    Hansjörg Schneider - Flattermann


    Ich schreibe sicherheitshalber als Spoiler:


    Zitat

    Kommissar Hunkeler beobachtet, wie ein Mann von einer Brücke in den Rhein stürzt - obwohl er eigentlich Ferien hat, setzt er sich auf die Spur des Verstorbenen. Schneider beschreibt (in meinen Augen) die erneute Selbstfindung eines Mitfünfzigers und Hunkeler arbeitet während des Urlaubs eher seine Vergangenheit auf. Um die Frage, ob es ein Mord sein könnte und wenn ja, warum, ging es in dem Buch nie.


    Mitgerissen hat mich das Buch nicht - was nicht am fehlenden Mord liegt, sondern daran, dass mich die alternative Geschichte einfach nicht gerührt hat.

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  • Hallo,


    ein Buch von Joy Fielding - "Bevor der Abend kommt"


    Zitat von "Spoiler"

    hört sich nach Krimi an:
    .....Doch dann geschieht etwas Entsetzliches, das die Streitereien banal und bedeutungslos erscheinen lässt: Julia verschwindet spurlos.
    Als die Ermittlungen der Polizei ergebnislos bleiben, macht sich die verzweifelte Cindy selbst auf die Suche nach ihrer Tochter. Und sie weiß-wenn Julia überhaupt noch am Leben ist, zählt jede Sekunde.
    Das Buch ist eine echte "Mogelpackung", zwar ist die Geschichte nicht schlecht, aber ein Krimi sicher nicht. :grmpf:


    LG Flor :sonne:

  • Kommen nicht (fast) alle Joy Fielding Bücher ohne Mord aus? Ich kann mich zB erinnern, dass mir Lauf, Jane, Lauf, Am seidenen Faden und Schau dich nicht um sehr gut gefallen haben. Gestorben ist da keiner (oder erinnere ich mich gerade falsch?).


    Aber ist Joy Fielding nicht eher der Kategorie (Psycho-)Thriller zuzurechnen?

  • chil nehmen wir Thriller als Oberbegriff,


    Ich glaube, dass viele KrimileserInnen ungefähr so reagieren: "Gibt's denn so was überhaupt?".

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • :lol: ich habe mich gerade selbst zitiert, oh je, langsam fehlt es bei mir weit :rollen:


    Liebe Grüße


    eure yersy

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • Zitat von "yersy"

    :lol: ich habe mich gerade selbst zitiert, ...


    Wenigstens weißt Du nun, dass Deine Quelle zuverlässig ist :elch:

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  • Bettina jaaaaaa, :elch:

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • Bei zwei "Cadfaels" war das so. Da denken alle, es gäbe einen Mord, aber einmal ist es ein Mißverständnis und das vermeintliche Mordopfer ist quietschfidel, aber untergetaucht und beim zweiten stellt sich der Mord als Unfall heraus. Nur weiß man das als Leser vorher natürlich nicht.

  • Zitat von "Saltanah"

    Ich glaube, dass viele KrimileserInnen ungefähr so reagieren: "Gibt's denn so was überhaupt?".
    [...]
    Kennt ihr noch weitere mordlose Krimis?


    Hallo zusammen!


    Man könnte natürlich auch Martin Walsers Tod eines Kritikers so lesen ... :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)