Tilman Röhrig - Robin Hood: Solang es Unrecht gibt/Die Schatten von Sherwood

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.765 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

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    Inhalt


    Robin Hood, Führer der Geächteten im Sherwood Forest, treuer Vasall von König Richard Löwenherz, Feind der Reichen und Beschützer der Armen – solang es Unrecht gibt.
    Mit seinem Robin Hood legt Tilman Röhrig erstmals einen geschlossenen Roman über den sagenhaften Helden vor. Eine brillant erzählte, spannungsreiche Geschichte, ein atemberaubendes Spiel von Leben und Tod, in dem auch burleske Szenen nicht fehlen. Es ist die Geschichte der Freundschaft mit Little John, der Fürsorge für dessen Schützling Marian, die Geschichte des Kampfes gegen Unterdrückung und Willkür des normannischen Adels im mittelalterlichen England.
    Tilman Röhrig verzichtet auf jede Form von Heldenverehrung. So ist zum ersten Mal ein wirklich glaubwürdiger Robin Hood entstanden – mit einer am Ende überraschenden und überzeugenden Lösung für das Weiterleben des Mythos.


    Meine Meinung


    Der Klappentext verspricht nicht zuviel. In diesem Buch begegnet man Robin Hood wirklich einmal von einer ganz anderen Seite – nämlich aus der Perspektive Little Johns, seines engsten Gefährten.
    Viele Klischees werden ganz bewusst nicht bedient – wir haben es hier mit keinem verklärten Fast-Heiligen zu tun, und auch von einer Romanze mit Lady Marian ist keine Spur. Dennoch wartet die Geschichte, wie im Klappentext angedeutet, zum Schluss mit einem interessanten Erklärungsansatz zu diesen Vorstellungen auf. Was Robin Hoods feinen Sinn für Ironie betrifft, hatte ich allerdings schon das Gefühl, dass Röhrig sich am unsterblichen Errol Flynn orientierte.
    Stilistisch kann das Buch meiner Meinung nach leider nicht mit „Wir sind das Salz von Florenz“ desselben Autors mithalten. Das mag aber vielleicht daran liegen, dass Tilman Röhrig sich sehr um Authentizität bemüht und der Umgangston bei den Geächteten im Sherwood Forest nun einmal einen anderer war als bei den Medici in Florenz.
    Insgesamt zeichnet der Roman ein verhältnismäßig glaubwürdiges Szenario, „wie es gewesen sein könnte“. Warum er unter Kinder- und Jugendliteratur geführt wird, verstehe ich allerdings nicht (nur der Hauptfigur wegen?), denn dafür kommen mir zu viele brutale und blutrünstige Szenen vor.


    Alles in allem ein Buchtipp für Robin-Hood-Fans, besonders wenn man die Figur einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel beleuchten möchte.


    4ratten


    EDIT: Ein kleines Detail am Rande, das ich soo lustig fand: Die Hunde von Bruder Tuck hören nicht auf "Sitz", "Fass", "Bei Fuß" ... sondern auf "O Sancta Marta!", "O Sancta Katharina!", "O Sancta Ursula!" usw. Das macht manche Situationen einfach nur zum Schreien komisch! :breitgrins:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

    Einmal editiert, zuletzt von Bluebell ()

  • Hallo ! :smile:


    Habe heute angefangen das Buch zu lesen und ich muss wirklich sagen, dass die ersten Seiten sich sehr flüssig lesen ließen und der Leser mitten ins Geschehen eingetaucht ist.
    Bisher gefällt mir das Buch sehr gut auf den ersten 50 Seiten und ich verspreche mir noch viel von den folgenden Seiten.


    Liebe Grüße,
    IceTea

  • Es ist auf jeden Fall die ideale Lektüre für zwischendurch. Da ich mich in der Schule mit klassischen Werken auseinandersetzen muss ist es zu Hause ein Genuß ein so ,,leichtes" Buch zu lesen ;).




    Liebe Grüße,
    IceTea

  • Ich habe das Buch damals mit 12 glaube ich bekommen und ich habe es geliebt und tue es heute noch. Ich finde, gerade dadurch, dass Robin nicht als der "Übermensch" dargestellt wird, wirkt er noch sympathischer und ich weiß noch, dass ich das Buch damals verschlungen habe.
    Ich sollte mal wieder hingreifen und es eventuell erneut lesen :smile:

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    Ich mag die Geschichte(n) um Robin Hood sehr, deswegen bin ich um dieses Buch nicht herumgekommen. Ich fand die Geschichte in dem Roman schön dargestellt, zuweilen humorvoll, aber auch mit dem nötigen Ernst. Außerdem war es schön, alle bekannten Charaktere wie Little John, Marian, Will Scarlet, Much, Bruder Tuck, den Sheriff von Nottingham und natürlich Robin Hood "wiederzusehen". Dabei fügt Röhrig der bekannten Legende durchaus Neues hinzu. Vor allem hat mir das Leben der Gefährten im Lager nahe ihres Dorfes Barnsdale Top gefallen.


    Trotzdem hat mir das Buch nicht uneingeschränkt gefallen, was vor allem an Röhrigs Stil lag. Besonders die Einwortsätze und die invertierte Satzstellung haben mich mit der Zeit nur noch genervt. Dieser knappe Stil ist einfach nicht meine Sache und hat mein Lesevergnügen leider sichtlich geschmälert. Außerdem fand ich die Erzählperspektive aus der Sicht des mit Sicherheit nicht dummen, aber etwas einfältigen Little John unglücklich gewählt. Für manche mag da der Reiz der Geschichte liegen, mir wäre Robins Perspektive aber viel lieber gewesen.


    Vielleicht waren auch meine Erwartungen einfach zu hoch? Immerhin wird der Roman auch unter Kinder- und Jugendliteratur geführt, was Röhrigs Stil erklären könnte. Vielleicht werde ich das Buch nach einer wiederholten Lektüre ganz anders sehen? Derzeit vermag ich aber nicht mehr als drei Ratten zu vergeben.


    3ratten

  • illy

    Hat den Titel des Themas von „Tilman Röhrig - Robin Hood (Solang es Unrecht gibt)“ zu „Tilman Röhrig - Robin Hood (Solang es Unrecht gibt) / Die Schatten von Sherwood“ geändert.
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    früherer Titel: Robin Hood - Solang es Unrecht gibt


    Tilman Röhrig erzählt hier die klassische Geschichte von Robin Hood nach, als Erzähler wählt er John Little - „Little John“. Einige Episoden kamen mir bekannt, anderes eher weniger aber insgesamt erzählt er schon die bekannte Geschichte.


    Wirklich warm wurde ich allerdings nicht mit dem Buch, das lag zu einem guten Teil an den Figuren. Marian schien am Anfang eine zentrale Figur zu werden, verschwand dann aber im Hintergrund, bei Little John schwankte es zwischen einer Einschätzung als „dummer Klotz“ und einem „ach doch nicht ganz so dumm“, Robin Hood war kein strahlender Held, aber auch nicht tief genug charakterisiert als dass er mir anders als einfach nur als ein etwas arroganter Anführer erschienen wäre.


    Sprachlich gefiel es mir auch nicht so gut, es wirkte einfach wortkarg. Oft fehlte zum Beispiel ein Artikel am Satzbeginn und auch wenn es wie ein absichtliches Stilmerkmal wirkte, irritierte es mich jedes Mal von Neuem.


    3ratten