Biografien über Marie Antoinette

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.638 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Autor: Stefan Zweig
    Titel: Marie Antoinette - Bildnis eines mittleren Charakters
    ISBN: 3596222206
    Seiten: 575 Seiten


    In dieser Autobiografie geht es um die letzte französische Königin, ihr Aufstieg und Untergang wird wunderbar beschrieben.
    Nichts wird ausgelassen, jede Affaire aufgedeckt, selbst das Mysterium um das "Halsband" wird aufgeklärt.
    Gewöhnungsbedürftig ist zwar der Stil (seeehr lange Sätze), aber einmal eingelesen kann man (oder ich ;) ) es nicht mehr aus der Hand geben.
    Sogar ihr wohl berühmtestes Zitat "Sollen sie doch Brot essen" wird richtiggestellt.


    Fazit: wunderbar beschrieben; und man ist während des ganzen Buches am schwanken zwischen Mitgefühl und Wut auf diese Frau.



    Dieses Buch steht zusammen mit seiner zweiten, ebenfalls hervorragenden Biografie über Maria Stuart in meinem "Favoriten-Buchregal".


    Ich habe den Titel etwas angepasst, da hier mittlerweile schon drei Bücher vorgestellt werden. LG Ingroscha :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Ingroscha ()

  • Ich habe Stefan Zweig auch damals verschlungen. Es ist ein wirklich gutes Buch. Angeblích ist die Zweig Biographie derzeit noch die beste auf dem Markt, auch wenn ich nur zwei andere kenne.


    Maria Stuart habe ich auch gelesen und es war genauso gut. Mir hat Antoinette aber besser gefallen, für mich lebendiger und ich konnte mitleben mit dieser faszinierenden Frau. Auf der Uni habe ich viel über sie gelesen und gelernt.


    Katrin

  • Ich habe mir das Buch vor einigen Wochen von meiner Oma ausgeliehen. Sie hat noch eine Ausgabe von 1957. Zuerst war ich etwas skeptisch, aber ihr macht mir gerade Lust drauf.

    LG, resca

  • Ja, die Ausgabe habe ich auch gelesen :)


    Hab sie von meiner Oma geerbt.

  • Hallo,
    auch ich habe das Buch gelesen und war hellauf begeistert, wobei auch mir die Biografie über Marie Antoinette besser gefallen hat, als diese über Maria Stuart.


    Im Moment lese ich so nebenher noch die Biografie von Stefan Zweig über Joseph Fouche - diese ist auch im selben Stil geschrieben und ebenfalls sehr kurzweilig

  • Hallo zusammen,


    ich fand die Biographie auch sehr interessant und aufschlussreich. Über Marie Antoinette habe ich noch eine zweite gelesen (weiß leider nicht mehr von wem), die für meinen Geschmack bei weitem nicht so gut war; wenn ich mich nicht täusche, hat die Autorin sogar selbst geschrieben, dass Zweig ja eigentlich schon alles Wichtige zusammengetragen hat.



    Im Moment lese ich so nebenher noch die Biografie von Stefan Zweig über Joseph Fouche - diese ist auch im selben Stil geschrieben und ebenfalls sehr kurzweilig


    Ah, das ist interessant. Die hatte ich nach "Marie Antoinette" nämlich auch schon angefangen, aber nicht so richtig reingefunden. Dann werde ich ihr (nach fast 20 Jahren :redface:) nochmal eine Chance geben.


    Viele Grüße
    Manjula

  • Hallo,


    es freut mich wirklich, dass noch jemand Gefallen an der Biografie gefunden hat.


    Die Fouche-Biografie habe ich eigentlich gekauft, weil mich alles rund im Französische Revolution interessiert, dass sie von Stefan Zweig ist, bemerkte ich erst später :redface: :redface: :redface:


    Aber von Stefan Zweig könnte ich alles lesen, der hat einen Schreibstil, der liegt mir einfach.


    Da ist selbst Maria Stuart toll zu lesen.....



    Liebe Grüße


    gretchen


  • Hallo zusammen,
    ich fand die Biographie auch sehr interessant und aufschlussreich. Über Marie Antoinette habe ich noch eine zweite gelesen (weiß leider nicht mehr von wem), die für meinen Geschmack bei weitem nicht so gut war; wenn ich mich nicht täusche, hat die Autorin sogar selbst geschrieben, dass Zweig ja eigentlich schon alles Wichtige zusammengetragen hat.


    @ Manjula: Ich denke, du meinst die Biographie von Joan Haslip, in ihrem "Dank" (S. 432) erwähnt sie sein Werk. Schade, dass ich nicht Stefan Zweig´s Biographie in die Hände bekommen habe!


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    Mein Eindruch zu diesem Buch:


    Die Geschichte beginnt mit Heirat der 14-jährigen Maria Antonia mit dem späteren König Ludwig 16., um einen politisch Verbündeten zu gewinnen. Ihre Mutter - die österreichische Kaiserin Maria Theresia - hatte ihr Leben lang einen großen Einfluss auf Marie Antoinette, wie sie dann in Frankreich genannt wurde. Sie war dem Alter sowie ihrem Wesen nach (natürlich) noch ein Kind und - wie JOAN HASLIP schreibt: - ein Opfer der Politik. Mit vielen Gepflogenheiten am Hofe und den gesellschaftlichen Verpflichtungen war Marie Antoinette überfordert. Anfangs wurde sie vom französischen Volk sehr abgelehnt, aber zwischendurch gab es auch Zeiten, da sie vom Volk geliebt wurde. Sie wurde beschreiben als: schön, charismatisch und aufrichtig, aber auch vergnügungssüpchtig, verschwenderisch und wenig diplomatisch.


    Frankreich wartete sehnlichst auf einen Erben. Im Dezember 1778 brachte Marie Antoinette ein Mädchen zur Welt.
    Ihre Kinder:
    Marie Therese Charlotte (19. Dezember 1778; † 19. Oktober 1851)
    Lois Joseph Xavier Grancois (22. Oktober 1781; † 4. Juni 1789)
    Charles Lois (27. März 1785; † 8. Juni 1795)
    Sophie Helene Beatrice (9. Juli 1786; † 18. Juni 1787)


    Oft war die Gesellschaft bei Hofe mit ihrer Auswahl an Freunden nicht einverstanden. Intrigen wurden gegen sie gesponnen. Die schlimmste Intrige war wohl die Affäre um das Diamantenhalsband, der sie nicht standhalten konnte.


    "Alle Türen zur Macht standen ihr offen, sie übersah jedoch die Zeichen der Zeit. Die Französische Revolution bereitete ihr ein jähes Ende. Ihr Kopf mußte als Symbol der alten Herrschaftsstrukturen fallen." (siehe Klappentext)


    Fazit:
    Insgesamt gesehen hat Joan Haslip ein geschlossenes Bild von Marie Antoinette dargestellt, wenn auch ein wenig trocken. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten, die gesellschaftlichen Positionen und Zusammenhänge der einzelnen Personen nachzuvollziehen. Meine Ausganssituation war folgende: ich wußte so gut wie gar nichts über Marie Antoinette. Nach der Lektüre habe ich schon einige Eindrücke über ihr Leben und ihr Wirken erfahren, könnte aber nur ansatzweise diese in Worten wiedergeben.
    Von mir bekommt das Buch:


    3ratten


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo Liandra,


    ja, das war es. Mir hat es wie gesagt im Vergleich zu Zweig nicht so gut gefallen; z.B. gerade die von Dir erwähnte Halsbandaffäre schildert er viel anschaulicher. Meine Bewertung hätte also ähnlich wie Deine ausgesehen :winken:


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Hallo Ihr,


    auch ich finde die Biografie von Stefan Zweig über Marie Antoinette die bei weitem beste, die ich bisher über sie und auch andere Personen gelesen habe.


    Ich lese diese Biografie immer wieder gerne, sie gehört zu meiner Lieblingslektüre.


    Ich habe mir am Samstag in der Bücherei einen Roman über Marie Antoinette entliehen, es ist eine fiktive Geschichte, in der angenommen wird, dass ihr die Flucht aus dem Gefängnis gelungen ist. Ich habe es noch nicht gelesen, kann deshalb auch noch nichts dazu sagen.
    Eigentlich mag ich solche Geschichten nicht, aber neugierig bin ich doch.


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    Gruß


    gretchen

  • Hallo zusammen -
    und ich werde mir bald dieses Buch einverleiben:


    Das Kind im Turm - von Francoise Chandernagor
     

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    Hab ich in einem Wühltisch (schon vor Monaten) entdeckt und mitgenommen. Der Klappentext ist doch recht vielversprechend:


    Ein literarisches Meisterstück um den Sohn Marie Antoinettes und Ludwigs den 16. und die mutige enträtselung eines der dunkelsten Kapitel in der französischen geschichte: Louis Charles, kaum acht Jahre alt, kommt 1792 in den Kerker von Paris. Zwei Jahre lang wird das Kind in einem kargen Turmzimmer festgehalten, mehr und mehr sich selbst überlassen. Francoise Chandernagors minutiös recherchierter historischer Roman um den vergessenen Prinzen gelangte nach seinem Erscheinen sofort an die Spitze der französischen Bestsellerliste.


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo,


    das Buch über das "Kind im Turm" ist bestimmt auch sehr interessant. Ich habe es mir soeben auf meine Wunschliste gesetzt.


    Vor ein paar Jahren habe ich in der Zeitung gelesen, dass anhand der DNA-Analyse der Sohn der Marie Antoinette identifiziert werden konnte.


    Gruß


    gretchen

  • Hallo!


    Ich bin heut ganz neugierig unterwegs. Und ich dachte, ich frag euch einfach mal, was mich interessiert:
    Was macht Marie Antoinette für euch so spannend und interessant?


    Ich lese weder historische Romane noch Biografien, aber anderer Menschen Leidenschaften (oder die Motive dahinter) locken mich trotzdem immer mal wieder zum Nachfragen raus.


    Liebe Grüße,
    melima


  • Ich bin heut ganz neugierig unterwegs. Und ich dachte, ich frag euch einfach mal, was mich interessiert:
    Was macht Marie Antoinette für euch so spannend und interessant?


    Ich lese weder historische Romane noch Biografien, aber anderer Menschen Leidenschaften (oder die Motive dahinter) locken mich trotzdem immer mal wieder zum Nachfragen raus.


    Hallo melima,
    Interessante Frage .... das habe ich mir bei meinem letzten Posting selbst auch gedacht. Marie Antoinette zieht im Allgemeinen ja sehr viel Aufmerksamkeit auf sich.


    Ein paar Eckdaten, die mich zu diesem Buch greifen ließen:
    - etwas über die berühmte Königin zu erfahren
    - ihren herbeigeführten, dramatischen Tod zu verstehen
    - etwas über die Zeit der französischen Revolution zu erfahren
    - ihre österreichische Herkunft
    ... na ja, ich denke, das sind so einige Gründe, warum mich diese Frau interessiert, wobei ich dazu sagen muss, viel mehr werde ich wahrscheinlich nicht über sie lesen (das würde mein Interesse dann doch übersteigen).


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo Melima,


    bei mir ist die Frage ganz einfach zu beantworten, ich interessiere mich wahnsinnig für Geschichte und da, die Geschichten hinter der Geschichte, also nicht so sehr die sachliche Aufzählung von Ereignissen und Daten, sondern, was dahinter steckt.
    Mein Interesse hat begonnen bei der "Desirée" von Annemarie Selinko und dem Schmatzschinken "Sissi". Ich wollte da einfach mal das tatsächliche Leben solcher bekannten Persönlichkeiten erforschen und auch die Umstände, wie es zu solch einem öffentlichen Leben kam. Seither beackere ich die Jahrhunderte rauf und runter und lese alles, was ich so zwischen die Finger bekomme, allerdings hauptsächlich Sachbücher.


    Und Marie Antoinette selbst war, wie schon Stefan Zweig so treffend schrieb, eher ein mittlerer uninteressanter Charakter, welcher wohl keine tiefen Spuren in der Geschichte hinterlassen hätte, wenn alles so wie üblich gelaufen wäre, erst ihr furchtbares und ungewöhnliches Schicksal macht sie zu einer tragischen Figur.
    Die Wandlung des oberflächlichen Charakters in eine Frau mit Charakter finde ich bewundernswert und wird bewundernswert klasse von Stefan Zweig dargereicht.


    Hupps, ich sehe gerade, etwas lang - manchmal kann ich mich einfach nicht kurz fassen


    Liebe Grüße :smile:


    gretchen

    Einmal editiert, zuletzt von gretchen ()

  • So, nun meine nächste Rezi für den SLW 08 :klatschen:


    Stefan Zweig - Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters

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    Amazon - Kurzbeschreibung:


    Die Schilderung des Lebens der Marie Antoinette, der Tochter Maria Theresias, gleicht der Besichtigung eines Zeitalters am Vorabend der Neuen Zeit. Die letzte französische Königin, zu spät auf ihre Aufgabe vorbereitet, zu spät auch zu ihr bereit und mit einem schwachen, biederen Mann verheiratet, wächst mit den Anforderungen, die an sie gestellt werden. So geht sie, ein mittlerer Charakter, zunächst verspielt, dann immer bewußter geradlinig ihren Weg vom Schloß Schönbrunn über den Trianon auf die Place de la Concorde, zur Guillotine.
    Stefan Zweig befreit ihre Lebensgeschichte vom Schleier der Anekdoten und Legenden und zeichnet mit der Erzählkunst des großen Schriftstellers und dem Einfühlungsvermögen des »Psychologen aus Leidenschaft« eine Tragödie ungewollten Heldentums.



    Meine Meinung:


    Zweigs Bildnis der Marie Antoinette fängt mit der Beschließung der Hochzeit zwischen den Habsburgern und Frankreich an, in Personen Marie Antoinette und Ludwig XVI. Dieses Bündnis soll den Frieden zwischen Ländern behalten, beschlossen durch Maria Theresia.
    Mit zarten 15 Jahren heiratet Marie Antoinette den zukünftigen König und als 1774 der König stirbt, ist das junge Paar an der Macht.
    Während sich Ludwig XVI. seine Zeit lieber mit essen und lesen verbringt, feiert die junge Königin ein Fest nach dem anderen und richtet sich im Schloss Trianon ein.
    Allerdings hat das einen hohen Preis.
    Alle, vor allem ihre Mutter, ermahnen sie, dass sie sich um ihr Dasein als Königin kümmern soll, anstatt Feste zu feiern, doch Marie Antoinette hört nicht auf sie.
    Doch als Jahre später die Revolution einsetzt, wacht Marie Antoinette langsam auf und versucht durch Ruhe und Verstand, ihre Lage zu verbessern.
    Leider zu spät.


    Zweigs Biographie ist sehr flüssig geschrieben. Teilweise hatte ich Mitleid mit der Königin, die sich eigentlich nur nach Liebe gesehnt hatte, und Liebe hatte sie von Ludwig XVI. nie bekommen. Aber andererseits hatte sie auch mitschuld, an der ganzen Tragödie und ich war wiederum recht wütend.
    Mir hat die Biographie sehr gut gefallen und bekommt von mir 5ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Hallo!
    Ich habe im letzten Monat auch die Biographie von Stefan Zweig gelesen... verschlungen, und mir gleich darauf auch 'Das Halsband der Königin' von Antal Szerb gekauft.
    Darin beschäftigt der Autor sich hauptsächlich mit der Halsbandaffäre, allerdings habe ich das Buch nach weniger als der Hälfte weggelegt. Zum einen, weil mir der Schreibstil nicht mal annähernd so gut gefiel wie der Stefan Zweigs und zum anderen weil Szerb hier genau die Aufzeichnungen als Hauptquelle nutzt, die Zweig im Nachwort als sehr unzuverlässig bezeichnet hat. Das Buch hatte nicht diesen Sog seines Vorgängers und wenn dies ich nicht unmittelbar vorher beendet hätte, dann wäre ich sicher schnell mit den Namen und Ereignissen durcheinandergekommen, die Antal Szerb nicht so detailliert ausführt.
    Vielleicht kennt noch jemand das Buch?