Zitat von "tina"
Ich habe diese Szene eben mit einem großen Seufzer der Erleichterung (und mit ebenso großer Überraschung) gelesen. Damit ist mir Márquez gleich ein ganzes Stück sympathischer geworden. Ich hatte befürchtet, die pubertalen Schwärmereien würden sich noch ewig hinziehen. Okay, es ist nicht unrealistisch, aber irgendwann öffnen sich wohl jeder die Augen (jedem wohl nicht ). Eine Verliebtheit, die auf zwei kürzesten Gesprächen und ganz viel Phantasie beruht, muss irgendwann vorübergehen.
Ich fand es hervoragend, wie Márquez genau diesen Moment der sich öffnenden Augen beschreibt:
ZitatIn diesem Augenblick enthüllte sich ihr das ganze Ausmaß ihres Selbstbetruges. (...) "Nein, bitte", sagte sie zu ihm, "vergessen Sie es."
Ich glaube auch nicht daran, dass sie es ihm schonender hätte beibringen können. Erstens weil es ja nicht geplant war und sie selbst ja wie ein Blitz traf, zweitens weil ein Nein immer ein Nein und damit verletzend bleibt, auch wenn frau es in ein paar nette Phrasen einhüllt.
Jetzt freue ich mich darauf, im nächsten Teil mehr über Juvenal Urbino zu erfahren.