Hallo zusammen!
Zitat von "Bartlebooth"sandhofer, wenn man zwischen zwei Sachen nicht (einmal analytisch) unterscheiden kann, dann macht die Unterscheidung keinen Sinn.
Ich bin der Meinung, dass man schon unterscheiden kann und auch Gültigkeitskriterien festsetzen für gelungene Kommunikation. Als Drittperson, von aussen. Eventuell als Quasi-Drittperson, d.h. als ehemals Beteiligter, nun aber im Nachhinein. Im Moment der Kommunikation geht das nicht und die Beteiligten gehen jederzeit das Risiko einer nicht-erkannten Fehlkommunikaiton ein. Und als Gültigkeitskriterium könnte man z.B. das Erreichen eines (gemeinsamen) Ziels festsetzen. (Über diesen Punkt müsste ich weiter nachdenken - der passt mir so noch nicht ganz ... )
Zitat von "Bartlebooth"
Er scheitert nur, wenn es sein Ziel war, einen bestimmten Zustand zu erreichen. Sonst ergibt die Rede vom "Scheitern" doch keinen Sinn. Ich würde eher sagen Kelvin überwindet eine romantische Illusion. Er versucht Harey II ja zunächst loszuwereden, weil er sie nicht für "authentisch" hält - und bemerkt vielleicht am Ende, dass es mit der "Authentizität" überhaupt nicht so weit her ist. Wenigstens akzeptiert er Harey später im Roman ja offenbar als irgendwie gleichwertiges Gegenüber, obwohl er gleichzeitig herausgefunden hat, dass sie eigentlich aus nichts besteht. Diese mikroskopische Untersuchung finde ich ohnehin ein gutes Bild: Jemanden ganz erkennen zu wollen führt irgendwann - ins Nichts. Diese Erkenntnis kann ich einfach nicht als "Scheitern" bezeichnen.
Auch darüber muss ich noch nachdenken, aber ich glaube, wir verwenden nur verschiedene Worte für dasselbe Phänomen. "Jemand ganz erkennen wollen, führt ins Nichts" - das ist für mich jedenfalls prima facie dasselbe wie "scheitern".
Grüsse
Sandhofer