Henry James - Das Bildnis einer Dame

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.500 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von fairy.

  • Hallo!


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    Bildnis einer Dame (The Portrait of a Lady) ist die Geschichte der jungen Amerikanerin Isabel Archer, die nach dem Tod ihres Vaters zum ersten Mal in ihrem Leben nach Europa kommt und mit ihrem Charme, ihrem Wissensdurst und ihrer selbstbewußten Offenheit die Sympathie ihrer Verwandten dort erringt. Sie wird zur Haupterbin ihres Onkels. Doch obwohl ihr ihre Unabhängigkeit zunächst über alles geht, heiratet sie schließlich und merkt zu spät, daß sie einer Intrige zum Opfer gefallen ist. Dabei wird kein Herz gebrochen, kein Schurke triumphiert. Isabel Archer kommt zur Einsicht, reift an ihrem Irrtum und wird schließlich zu jenem Bildnis einer Dame, deren Gesicht Züge des Leidens und der Erfahrung trägt und dessen Schönheit nicht nur an der Oberfläche haftet. Dieses Gesicht ist bedeutend geworden. James gelingt es meisterhaft, Anteilnahme am Schicksal der Protagonistin und die Neugier auf den weiteren Verlauf ihres Lebens zu wecken.


    Teilnehmer:


    Phistomefel
    Judith
    fairy


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Hallo,
    heute habe ich also endlich begonnen und, obwohl ich noch nicht sehr weit bin (Anfang 6. Kapitel), gefällt mir das Buch schon sehr gut. Alle Charaktere sind sehr individuell und auf ihre Weise sympathisch (wenn ich auch Ralph Touchett erst nicht besonders mochte, kann ich sein Handeln mittlerweile nachvollziehen). Auch die Atmosphäre ist wundervoll. Ich freue mich jetzt schon sehr aufs weiterlesen.


    Ich besitze übrigens die Ausgabe der "Meisterwerke der Weltliteratur" Reihe von Weltbild in der Übersetzung von Lore Krüger.


    Liegt es an der Übersetzung, dass mir die Sprache relativ modern vorkommt?


    Grüße,
    Phistomefel

  • Hallo!


    Ich habe bis jetzt die ersten sechs Kapitel gelesen und es gefällt mir ausgesprochen gut! :klatschen:


    Phistomefel: Also ich lese ja im Original und da kommt mir die Sprache eigentlich normal vor. Das heißt, es lässt sich flüssig lesen, aber es sind auch ältere Wörter vorhanden.


    Am besten hat mir bis jetzt der Anfang gefallen, nämlich das Gespräch zwischen Ralph, seinem Vater und Lord Warburton. Die Dialoge waren wirklich genial und haben mich vom Witz her irgendwie an Oscar Wilde erinnert.


    Zitat

    "Are you cold?"
    "Well, I don't know. I can't tell till I feel."
    "Perhaps someone might feel for you."
    "Oh, I hope someone will always feel for me!"


    Die Beziehung von Vater und Sohn scheint gut zu sein, aber das Verhalten von Mrs Touchett hat mich schon etwas gewundert. Dass sie so gut wie nie zu Hause ist und sich ihren eigenen Wohnsitz gekauft hat.


    Isabel gefällt mir bis jetzt ganz gut und mich würde sehr interessieren, wie alt sie ist. Ich glaube, das wurde bis jetzt noch nicht erwähnt.


    fairy

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  • Hey ihr!


    Ich bin jetzt mit dem 12. Kapitel fertig.


    Henrietta, die Journalistin, ist wirklich eine interessante Figur und ich mag sie irgendwie. Wahrscheinlich, weil sie so anders ist, als die "normalen" Frauen dieser Zeit. Es hat mir ziemlich gefallen, wie sie Ralph mal darauf angesprochen hat, dass er in seinem Leben eigentlich gar nichts nützliches macht. :lachen:


    Isabels Bemerkung über eine mögliche Revolution fand ich allerdings weniger toll. Sie sagte, dass sie auf eine Revolution hoffe, weil sie schon immer mal eine sehen wollte... :rollen: Bei ihr hat das nichts mit ihrer politischen Überzeugung zu tun und auch nicht mit irgendwelchen Missständen, sondern nur mit ihrer Neugier.


    Spoiler bis Kapitel 12


    fairy

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  • Hallo!


    Habt ihr mich vielleicht vergessen? :traurig:


    Ich bin jetzt im zwanzigsten Kapitel. Und schon gibt es einen neuen interessanten Charakter und zwar Madame Merle. Aber irgendwie habe ich bei ihr ein komisches Gefühl und misstraue ihr. Sie vermeidet es eigentlich die gesamte Zeit, über ihre Vergangenheit zu reden und hat deswegen bestimmt irgendein dunkles Geheimnis... :breitgrins:


    Spoiler bis Kapitel 20


    fairy

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  • Hallo,
    nein, ich habe Dich nicht vergessen, ich hatte nur in den letzten Tagen nicht so viel Zeit zum lesen.
    Ich bin jetzt im 18. Kapitel und Madame Merle ist gerade erst aufgetaucht, weshalb sie mir noch nicht besonders verdächtig vorkommt.
    Isabel scheint sehr modern zu denken und ich stimme mit ihr darüber ein, nicht sofort heiraten zu wollen, vor allem, da sie ihre Verehrer anscheinend nicht liebt.
    Andererseits ist an der Aussage Mr. Goodwoods bestimmt auch etwas Wahres dran als er meint, sie sei als verheiratete Frau freier als eine alleinstehende. Vor allem, da sowohl er, als auch Mr. Warburton von ihrer Freiheitsliebe wussten, und ihr daher beide jegliche Freiheit zugesichert haben. Wenn es Isabel wirklich vordergründig um Freiheit ginge, hätte sie vielleicht noch einmal mehr über ihre Anträge nachgedacht, oder sehe ich das falsch?



    Und ich mag Ralph inzwischen fast am liebsten von allen.


    Grüße,
    Phistomefel


  • So, mittlerweile bin ich mitten im 23. Kapitel.



    Sind wir eigentlich nur zu zweit?



    Was mit Judith ist weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich steckt sie im Weihnachtsstress.


    fairy

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    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Hallo!


    Ich bin jetzt im 38. Kapitel angelangt und es ist viel passiert, zB ein größerer Zeitsprung.



    Gerade ist ja Ralph wieder in Florence angekommen. Hoffentlich erfahren wir in dem Gespräch zwischen ihm und Isabel mehr über ihre Gedanken, denn das würde mich jetzt wirklich interessieren!


    fairy

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  • Hallo,
    es tut mir wirklich leid, ich bin auch über die Feiertage kaum zum Lesen gekommen und bin erst im 35. Kapitel.
    Nach diesem seltsamen Zeitsprung scheint Isabel ja wie ausgewechselt, wie Osmond es ihr prophezeit hat.



    Nun ja, den heutigen Tag werde ich voll und ganz dem Lesen widmen und werde dann endlich einmal weiterkommen...


    Grüße,
    Phistomefel

  • So, nun habe ich endlich ein wenig Zeit gefunden und mir den traurigen, bedrückenden, hoffnungslosen Weg bis ins 47. Kapitel gebahnt.



    Ich bin wirklich gespannt darauf, wie das Buch endet obwohl im Grunde ja gar nichts "passiert".


    Grüße,
    Phistomefel

  • Hallo Phistomefel!


    Ich hatte über Weihnachten auch gar nicht gelesen und bin gestern erst fertig geworden! :klatschen: Das Buch ist wirklich unglaublich gut und hat mich auch sehr mitgenommen.



    Warum sie ihn geheiratet hat ist (neben dem Ende) wohl eins der größten Rätsel, die Henry James einem aufgibt. Meiner Meinung nach, muss sie schon einige Zweifel gehabt haben, denn ich schätze Isabel schon als eine Person ein, die über Entscheidungen erst einmal gründlich nachdenkt. Es passt einfach nicht zu ihr, dass sie sich kopflos in eine Ehe stürzt. Einen großen Einfluss dürfte wohl Madame Merle gehabt haben. Hätte sie doch nur auf ihre anderen Freunde (,die Osmond alle nicht mögen und ihr das auch sagen!) gehört.


    Das Buch ist nach dem Zeitsprung eigentlich einfach nur noch schrecklich. Wie Isabel anfangs noch vor ihren Freunden leugnet, dass sie einen Fehler gemacht hat und unglücklich ist und wie dann später alles aus ihr herausbricht. Wie Osmond ihr an den Kopf wirft, dass er Ralph und Henrietta hasst, ist wirklich ekelhaft! :grmpf:
    Es muss schrecklich gewesen sein, als sie erkannte, dass sie sich ihr eigenes Leben zerstört hat. Sie muss sich fürchterlich geschämt haben.
    Dass Madame Merle ein Verhältnis mit Osmond hatte, hatte ich mir eigentlich schon gedacht, aber die Möglichkeit mit Pansy...eigentlich tut mir Madame Merle auch nur Leid.


    Und das Ende - das Ende fand ich eigentlich auch gut. Ich meine, wäre sie als Goodwoods Geliebte wirklich glücklich geworden? Und ihr Entschluss, doch wieder zurück nach Rom zu gehen, hatte mMn mit etwas zu tun, dass Goodwood ihr am Ende gesagt hat:


    "What have you to care about? You have no children; that perhaps would be an obstacle."


    Isabel hat keine leiblichen Kinder, aber da ist Pansy. Sie kann Pansy nicht alleine zurücklassen, sie kann sie nicht sich selbst überlassen. Nicht nach dem dramatischen Abschied der beiden, bei dem Pansy sie angefleht hat, sie nicht allein zu lassen. Denn in Pansy habe ich mich glaube ich am meisten getäuscht. Die ganze Zeit über dachte ich, dass sie nur ein einfältiges, dummes Ding ist, aber sie hat erkannt, dass sie Isabel ihr einziger Lichtblick ist. Und was am schwersten wiegt ist, dass sie es ihr versprochen hat.


    Also wie gesagt, ich bin sehr begeistert von dem Buch. :breitgrins: Was denkst du über das Ende und ihr Motiv?


    fairy

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  • Ehrlich gesagt bin ich mir noch nicht mal so sicher, wie das Buch endet. Denkst Du nicht, es besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie nach Rom zurückkehrt, um ihren Mann zu verlassen? Nach dem letzten Satz des Buches (der in meiner Ausgabe ganz am Ende einer Seite steht) habe ich umgeblättert und an den Seiten herumgefummelt, ob da nicht die Seiten zusammenkleben und noch eine Seite kommt und das Buch noch nicht zuende ist. :smile:
    Ich habe zwar einen kleinen Lichtblick gesehen bei dem Treffen im Garten mit Caspar Goodwood, aber das wäre wirklich ein inkonsequentes Ende gewesen.


    Ich hatte am Ende auch Mitleid mit Madame Merle und habe Pansy genau wie Du bis zum Schluss falsch eingeschätzt.


    Wirklich, ein tolles Buch, das mich bis heute noch nicht ganz losgelassen hat.


  • Ehrlich gesagt bin ich mir noch nicht mal so sicher, wie das Buch endet. Denkst Du nicht, es besteht zumindest die Möglichkeit, dass sie nach Rom zurückkehrt, um ihren Mann zu verlassen? Nach dem letzten Satz des Buches (der in meiner Ausgabe ganz am Ende einer Seite steht) habe ich umgeblättert und an den Seiten herumgefummelt, ob da nicht die Seiten zusammenkleben und noch eine Seite kommt und das Buch noch nicht zuende ist. :smile:
    Ich habe zwar einen kleinen Lichtblick gesehen bei dem Treffen im Garten mit Caspar Goodwood, aber das wäre wirklich ein inkonsequentes Ende gewesen.


    Wieso sollte Isabel denn einfach so nach Rom abhauen ohne Goodwood Bescheid zu sagen? Vor allem, wenn sie sich für ihn entschieden hätte! Das wäre irgendwie seltsam.
    Ich habe mir auch noch mal das letzte Gespräch zwischen den beiden durchgelesen und am Ende rennt sie doch von ihm weg. Schwer zu sagen, ob sie einfach nur Angst hatte vor der Entscheidung oder ob sie wegrennt, weil es für sie nicht in Frage kommt.


    Diese Stelle finde ich zB sehr wichtig: His kiss was like a flash of lightning; when it was dark again she was free.


    Als Goodwood endlich aufhört sie gegen ihren Willen zu küssen, fühlt sie sich frei.


    Wie auch immer, ich kann mir Isabel einfach nicht als Geliebte von irgendjemandem vorstellen, so einfach hätte sie es sich nie gemacht. Und wie auch das Zitat zeigt, hätte sie sich ebenso eingesperrt gefühlt.


    fairy

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    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()


  • Ja, hast wohl Recht. :smile:


    Das Buch war einfach so gut, ich könnte noch stundenlang darüber diskutieren! :lachen:

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  • Ja, stimmt. Vielleicht liegt das daran, dass sie aus Warburton (genau so wie ich) manchmal nicht richtig schlau wurde. Die ganze Sache mit ihm und Pansy war ja schon etwas seltsam und dann verlobt er sich kurz danach Hals über Kopf. Da hat man doch keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht! Bei ihm hat sie wahrscheinlich das Gefühl, dass er sich damit abgefunden hat, dass sie unerreichbar für ihn ist.


    Goodwood kennt sie schon viel länger und er ist viel aufdringlicher. Vielleicht denkt sie von ihm, dass er endlich sein eigenes Leben führen und sie in Ruhe lassen soll. Und wenn man das Ende bedenkt, hatte sie ja wohl recht damit. :zwinker:


    fairy

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