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Kurzbeschreibung
Als die hübsche Brigid den Privatdetektiv Sam Spade und seinen Mitarbeiter Miles Archer um Hilfe bittet, weil sie sich vor einem gewissen Thursby fürchtet, da kann Spade noch nicht wissen, wohin ihn das führen wird. Doch nur kurze Zeit später ist sein Partner tot und er auf der Suche nach dessen Mörder. Je länger Spade nachforscht, desto undurchsichtiger wird der Fall. Eine weitere Leiche wird gefunden, und auf mysteriöse Weise scheinen die Morde etwas mit einer äußerst wertvollen Goldstatue zu tun zu haben, die angeblich Malteser Ordensritter vor hunderten von Jahren anfertigen ließen: dem Malteser Falken. Hinter ihm sind gleich mehrere abgebrühte Gangster her – und nicht zuletzt die verführerische Brigid selbst. Doch Spade gerät selbst in Bedrängnis, als sich ihm Archers Witwe aufdrängt und die Polizei ihn des Mordes an seinem Partner verdächtigt.
Meine Eindrücke
„Der Malteser Falke“ (1930) ist ein herausragendes Beispiel für den von Hammett begründeten realistischen, ungeschönten Detektivroman, in dem die Protagonisten hartgesottene Kerle sind, die hart an der Grenze der Legalität agieren.
Dieses Zitat trifft es vollkommen. Wüsste ich nicht, dass Spade Detektiv ist, würde ich es beim Lesen auch nicht merken. Erst am Ende des Buchs trifft er eine seinem Berufsstand würdige Entscheidung. Im Lauf der Geschichte bleibt so ziemlich alles auf der Strecke, was mit Ehrlichkeit und Charakter zu tun hat - kein Wunder, dass Hammetts Buch zur Série noir gehört.
Die Idee zur Story hat mir gut gefallen, denn das wertvolle, historische Gegenstände mit geheimnissvollem Hintergrund Spekulanten, Glücksritter und Verbrecher magisch anziehen, ist eine wunderbare Grundlage für einen Krimi mit viel Spielraum. Was mir dieses Buch allerdings wenig sympathisch machte und am Ende verleidete, sind die Personen: Einer hinterhältiger als der andere und egoistisch bis auf die Knochen. Spade ist da keine Ausnahme und das war ein Knackpunkt für mich: Ein hoffnungslos unsympathischer Mensch, und das auch noch als Hauptperson.
Einzig Spades Sekretärin ist eine nette Person. Nun gut, Verbrecher dürfen böse sein. Aber die Polizisten sind auch nicht gerade die Helfer, die man sich wünscht, denn sie scheinen ihrem Job mehr als frustriert nachzugehen. Spade schlägt munter bei anderen Leuten zu (dazu braucht es bei ihm ohnehin nicht viel, da reicht es, wenn ihm ein Gesicht nicht gefällt), er platzt unvermittelt vor Wut und schaut am liebsten kalt drein. Obendrein ist er beziehungsunfäig und mürrisch.
Die Figur des Wilmer Cook wurde mir über das ganze Buch hinweg nicht plausibel. Hammett mag vieles realistischer dargestellt haben, als es bis dato in der Krimiliteratur üblich war, aber ich hatte den Eindruck, er hat ein wenig viel Dosis Übel erwischt. Dass Spade seine Lizenz bei soviel Gewaltbereitschaft überhaupt bekommen hat...
Rattenskala