Gloria White - Der Kuss der schwarzen Witwe

  • Originaltitel: Money to burn
    ISBN: 3612250752


    Kurzbeschreibung
    Mitten in San Francisco: Nachts um drei Uhr klingelt es Sturm bei Ronnie Ventana. Am liebsten würde sie Bink, einen Freund ihres Ex-Mannes, sofort wieder vor die Tür setzen, obwohl eine Gorilla-Bande hinter ihm her ist. Ihr neuer Fall dreht sich um die Frau im Mittelpunkt der Bande, die es anscheinend auf Binks Leben abgesehen hat. Doch was steckt wirklich dahinter?


    Meine Eindrücke
    Dass Privatdetektivin Ronnie Ventana den hilfesuchenden Bink am liebsten wieder vor die Tür setzen würde, liegt nicht nur daran, dass er ein Freund ihres Ex-Mannes ist und dass er immer nur nach seinem Vorteil schielt. Gleich bei der ersten Begegnung bringen seine Verfolger auch noch Ronnie in arge Bedrängnis. Bink will unbedingt Hilfe, aber sie merkt sofort, dass er nur die halbe Wahrheit erzählt - eine denkbar schlechte Ausgangsposition für eine Zusammenarbeit. Eher zufällig stößt sie auf eine Verbindung zu Binks Problemen und beginnt mit einigen Nachforschungen.


    Der ahnungslose und ewig hilflose Bink durchblickt seine Situation noch weniger als Ronnie, die sich Hilfe bei ihrem alten Freund Blackie holt; ein Ex-Boxer und Privatdetektiv mit schmuddeligem Lebensstil. Letztlich landen die zwei bei ihren Nachforschungen in der Welt der High Society und der "Verbrechen mit weißen Kragen".


    Das Buch war gut aufgebaut und bot einen Fall aus dem Bilderbuch. Aber so richtig mitgerissen hat mich der Krimi auch nicht, weil mir zu plakativ aufgetrumpft wurde. Eine jahrelang funktionierende Bandentätigkeit platzt durch eine Ermittlerin, die die Polizei kaum hinter sich bringen kann - natürlich, weil der zuständige Beamte eine kleine Rechnung mit ihr offen hat. Ronnie und Blackie bestechen eher durch hemdsärmeliges Auftreten und, in ihrem Fall, durch eine kriminelle Vergangenheit, in seinem Fall durch ein Lotterleben, zu dem immer die eine Flasche Bier zuviel gehört. Und auch Ronnies Ex-Mann spielt plötzlich eine Rolle und - wie könnte es anders sein - sind Ehe und Trennung auch Jahre nach der Scheidung ein Stolperstein bei der Arbeit.


    Warum müssen Privatermittler immer zuwenig verdienen, ärmlich wohnen, erfolgloser Single sein (oh - sie sind total unabhängig, meine ich...) und in Welten ermitteln, in denen sie nicht zuhause sind? Solche Aufbauten funktionieren bei mir gerade nur für Bücher, die "mal eben" durchgelesen werden und dann aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Fazit Muss man nicht gelesen haben.


    Rattenskala 2ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa