Tess Gerritsen - Todsünde

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 8.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • Inhalt:
    Weihnachten naht, und in Boston herrscht klirrende Kälte. In einem Kloster nahe der Stadt wird die Novizin Camille Maginnes brutal erschlagen. Bei der Autopsie findet die Pathologin Maura Isles heraus, dass die junge Frau kurz vor ihrem Tod entbunden haben muss – doch von dem Baby fehlt jede Spur. Detective Jane Rizzoli – selbst schwanger – befürchtet das Schlimmste, und ein grausiger Fund gibt ihr Recht. Dann wird eine zweite Frauenleiche entdeckt, bei der Maura Anzeichen für eine frühere Lepra-Erkrankung feststellt. Scheinbar haben die Fälle nichts miteinander zu tun – da kommt der FBI-Agent Gabriel Dean ins Spiel, der in einem weiteren Mordfall ermittelt. Gabriel, Rizzolis ehemaliger Liebhaber, stellt eine Verbindung zwischen den Opfern her und führt Jane und Maura damit geradewegs in einen Abgrund aus Neid, Zorn und Habgier


    http://www.literaturschock.de/buecher/3809024759.htm



    Meine Meinung:
    Wieder mal ein Gerritsen der mich ganz und gar überzeugt hat ! Die Autorin schafft es auch in diesem Roman von der ersten Seite an zu fesseln. An manchen Stellen läuft es einem eiskalt den Rücken herunter, an anderen muss man sich wirklicht ekeln da die Autopsien so genau beschrieben werden, dass man fast glaubt den Geruch der Leichen in der Nase zu haben... Dass macht einen guten Psychothriller aus, dass man mitfiebert bis zur letzten Seite, nicht weiß wer der Mörder ist - bis zuletzt und dass man mit den Hauptfiguren - Maura und Jane - leidet und sie absolut authentisch rüberkommen.


    Dieses Buch kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen der keinen wirklich schwachen Magen hat und mal wieder einen total gelungenen Psychothriller verschlingen will !!



    5ratten

  • Hab das Buch auch gerade gelesen und erst jetzt Deine Rezi gesehen.... also mir hat es auch sehr gut gefallen, obwohl die Szenen in der Gerichtsmedizin nicht ohne waren... *brr*
    und das Finale fand ich super spannend....


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Nachdem das Buch nun als Taschenbuchausgabe vorliegt, habe ich es mir letzte Woche gekauft und innerhalb nur eines Tages verschlungen. Fazit:
    "Todsünde" ist für mich das bisher beste Buch aus der Rizzoli-Reihe.


    Der Plot ist von Beginn des Buches an spannend und liest sich sehr flüssig.
    Die Gerichtsmedizinerin Maura Isles wird mehr als in den beiden Vorgängerbüchern in die Ermittlungen miteinbezogen, was mir sehr gut gefallen hat.
    Auch der Hintergrund der Morde ist diesmal umfassender ausgearbeitet.
    Das Privatleben der beiden Hauptcharaktere Isles und Rizzoli spielt eine große Rolle, was in manchen Rezessionen des Buches bemängelt wurde. Dieser Umstand wirkte auf mich aber nicht weiter störend, da sich die Ereignisse gut in den Plot integrierten. Ich finde, dass die privaten Dinge dem Leser die beiden Figuren auf jeden Fall näher bringt und sie lebendig macht.
    Bei den Autopsieszenen sind wieder einmal ein paar harte Momente dabei - nichts für schwache Nerven.


    Szenen, in denen sich die scheinbar schwachen Frauen in der ach so dominanten Männer(polizisten)welt behaupten müssen, hat Gerritsen bei "Todsünde" glücklicherweise nur rar gesät. Bei den anderen beiden Romanen hat mich das sehr gestört.


    "Todsünde" erhält von mir volle Rattenzahl:
    5ratten

  • Dieses Buch lese ich auch grade und finde es bisher ziemlich gut, aber so geht es mir irgendwie mit allen Gerritsen Büchern :zwinker: Fazit folgt dann nach Beendigung der Lektüre...

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Ich fand´s spannend und recht gut geschrieben, aber an Schwesternmord, den Nachfolgeband, reicht es nicht heran.


    Vom Plot her hatte sie schon bessere; Mord in einem Kloster ist zudem nicht das alleroriginellste und das Maura Isles heimlich Gefallen am Priester findet, wirkte doch ein wenig seltsam.
    Die Nebenfiguren bleiben im Vergleich zu denen in anderen Romanen eher blass.
    Was ich auch ein wenig schwach fand, war, dass der Handlungsstrang um

    gar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hatte.


    So für sich gesehen ist es zwar ein gutes Buch, aber verglichen mit den anderen von Tess Gerritsen fällt es schon ein wenig ab.


    von mir bekommt es 3ratten


    Spoilermarkierung gesetzt. LG, Valentine

  • Zitat von "Maren"

    und das Maura Isles heimlich Gefallen am Priester findet, wirkte doch ein wenig seltsam.


    Ich finde Pater Brophy gut :herz:
    Als ich gesehen habe, dass er in "Schwesternmord" wieder aufaucht, hab ich mich gefreut.

  • habe das Buch nun schon seit geraumer Zeit durch und wieder mal ein guter Gerritsen! :smile: Oha schade, dass Pater Brophy nur so kurz auftaucht im nächsten Band :entsetzt: :sauer:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Ich pack hier einfach mal meine komplette Rezi ein, ja? Ich bin gerade so geschafft, dass ich nur noch Copy/Paste kann ;)


    "Die Dummheit hat viele Kinder, männliche und weibliche, den Neid und den Geiz, die Lüge und die Selbstsucht, den Zorn und die Bosheit."
    (August Lämmle, "Menschen nur Menschen")


    ***Inhalt***
    ************


    Klirrende Kälte in Boston. Eis bedeckt die Straßen und führt zu einem wahren Verkehrschaos mitten in der beschaulichen Weihnachtszeit. Die Pathologin Dr. Maura Isles, auch "Königin der Toten" genannt, ist auf dem Weg zu einem kleinen Kloster, wo eine Leiche gefunden wurde. Dort angekommen trifft sie auf die Detektivin Jane Rizzoli, die die Ermittlungen leitet.
    Eine Nonne wurde in der klösterlichen Kapelle erschlagen, eine weitere schwer verletzt und nicht ansprechbar aufgefunden. Maura übernimmt die Obduktion und stellt fest, dass die Nonne nicht ganz so keusch war, wie sie sein sollte, denn vor kurzem muss sie ein Kind zur Welt gebracht haben. Hat ihre Unkeuschheit sie in den Tod getrieben? Und wo ist das Kind jetzt?


    Kurze Zeit später wird Maura zu einem weiteren Tatort gerufen: Eine junge Frau, von Ratten zerfressen, liegt in der Toilette eines verlassenen Restaurant. Auch hier leitet Jane Rizzoli die Ermittlungen, obwohl sie gesundheitlich angeschlagen zu sein scheint. Ständige Übelkeit schwächt sie und ihre persönliche Katastrophe ist perfekt, als sich in diesen Fall auch noch das FBI in Person des Agenten Dean einmischt, mit dem sie vor Wochen eine Affäre hatte. Was hat das FBI mit einem Mord in einem Bostoner Restaurant zu tun? Und wer war die "Rattenfrau" und warum musste sie sterben? Bei der Autopsie stößt Maura auf erschreckende Details: Lepra mitten in den USA? Woher kam die "Rattenfrau"?


    Alle Spuren weisen nach Indien, denn auch die verletzte Nonne, Schwester Ursula, war bis vor kurzem dort gewesen, bis sie als einzige Überlebende eines Massakers wieder zurück in das Kloster gegangen ist.


    Die Verdachtsmomente häufen sich und die Fäden beginnen sich langsam zu verknüpfen. Doch nicht nur im Beruf überschlagen sich die Ereignisse, auch im Privatleben der beiden Frauen läuft nicht alles glatt. Nach dem Fund der Nonne steht plötzlich Victor, Mauras Exmann, vor der Tür und kämpft um ihre gescheiterte Ehe. Als Mitglied einer Hilfsorganisation namens One Earth war Victor ständig auf Reisen, während Maura vollkommen in ihrem Job aufging. Das konnte nicht gut gehen. Aber wird es das diesmal? Ist Victor immer noch der, der er zu sein vorgibt?


    ***Presse***
    **************


    "Hoher Gänsehautfaktor, Fingernägelkauen inklusive."
    Bild am Sonntag


    "Nervenkillende Story, nur unzart Besaiteten zu empfehlen." (Facts )


    "Menschen mit schwachen Nerven sollten den Roman allerdings nur in kleinen Dosen genießen - oder ihren Arzt oder Apotheker fragen." (BRIGITTE)


    "Nichts für schwache Nerven." (GALA )


    "Ein Grusel-Gänsehaut-Buch: hoch spannend bis zum Ende. Endlich schreibt mal jemand etwas, was er kennt." (Gert Scobel, 3sat Kulturzeit)



    ***Kommentar***
    *******************


    Todsünden sind besonders schwerwiegende Sünden wie Mord und Diebstahl. Diese Sünden müssen drei Voraussetzungen erfüllen: Die Sünde muss freiwillig geschehen, sie muss schwerwiegend sein und der Sünder muss die Schwere der Tat erkennen.
    Fälschlicherweise werden Hochmut, Neid, Geiz, Zorn, Wollust, Völlerei und Trägheit als die sieben Todsünden bezeichnet. Diese sieben sind allerdings nicht die Todsünden, sondern die Charaktereigenschaften, die schließlich zu Todsünden wie Mord und Unkeuschheit führen können.
    Diese theologisch korrekte Auffassung von Todsünden zeigt sich in einer spannenden Weise in Tess Gerritsens Medical-Thriller: Wir treffen auf geizige Industriebosse, wollüstige Männer mit trägem Herzen und hochmütige Heilige, die durch diese Eigenschaften zu Sündern werden.


    "Todsünde" von Tess Gerritsen spielt in der eigentlich besinnlichen Weihnachtszeit. Es ist winterlich, kalt, und düster. Die Stimmung ist leicht gruselig, denn der Thriller spielt in einem alten, fast leeren Kloster mit einem bewohnten Dachboden, Geisteratmosphäre und seltsamen Bewohnerinnen und zudem taucht dort noch eine Leiche auf.
    Der zweite Ort, den wir besuchen, ist nicht minder grauenhaft: ein verlassenes Restaurant voller Ratten und einer Leiche in der heruntergekommenen Toilette. Und dann finden wir uns in einem sterilen Autopsiesaal wieder, in Eingeweiden und Gebärmuttern wühlend, kalte, gummiartige Haut berührend und Verwesungsgeruch einatmend. Nicht minder skurril sind auch die anderen Schauplätze: eine Villa, eine reiche Familie, die alles hat und doch arm ist.


    Für diese Art von Thrillern braucht man Nerven und einen ruhigen, belastbaren Magen, auch wenn die Details hier noch relativ human dargestellt werden und leicht zu überlesen sind.


    Die Figuren sind, gelinde gesagt, seltsam. Wir haben zwei Hauptpersonen: Dr. Maura Isles und Jane Rizzoli, Pathologin und Detektivin. Beide sind nach außen hin stark und nach innen verletzlich.
    Zu beiden bleibt währen der Lektüre ein distanziertes Verhältnis bestehen, auch wenn sie durchaus sympathisch sind. Man fühlt nur nicht richtig mit, und man hat hoheitsvolle, abweisende Mienen vor Augen. Beide haben nicht nur ein aufregendes Berufsleben, auch in der Liebe läuft bei ihnen nicht alles glatt. Die eine ist schwanger von ihrer Affäre, einem unnahbaren FBI-Agenten, der nicht zu durchschauen ist, die andere knabbert an ihrer gescheiterten Ehe, während ihr Exmann versucht, sie nach drei Jahren plötzlich zurück zu gewinnen. Dieser scheint auf den ersten Blick unsympathisch und stellt sich trotz leicht offensichtlicher Auflösung ebenfalls als differenzierter Charakter heraus.


    Tess Gerritsen schafft es in diesem Thriller die interessanten Nebenhandlungen im Privatleben der Hauptfiguren mit der Handlung zu verbinden, dass sie nicht als störend oder aufdringlich empfunden werden, sondern zu einer realistischen Atmosphäre beitragen und selbst Spannung in sich bergen. Obwohl die Schwangerschaft der Detektivin nicht zur Handlung beiträgt, ist dies doch ein interessantes Detail, das mehr Nähe zu der Figur aufbaut.


    Die Spannung zieht sich durch den gesamten Thriller, der Spannungsbogen wird immer straffer ohne durchzuhängen. Gleich die erste Seite beginnt mysteriös und trägt den Leser auf leichten Füßen durch den Roman. Der Wechsel der Perspektive trägt weiter dazu bei, man muss einfach weiterlesen. Jede Perspektive wiederum ist interessant und spannend, so dass man sie nicht einfach überspringen möchte. Falsche Fährten und Hinweise animieren den Leser mitzurätseln, wie die Morde zusammenhängen und wer schlussendlich der Täter, der Sünder ist. Ist es einer der drei Heiligen oder jemand Außenstehendes?


    Die Schauplätze sind gut gewählt und tragen zur Atmosphäre des Grauens bei, während sie aber auch die Themen des Romans darstellen: Die Todsünden an sich werden durch das Kloster und damit durch die katholische Kirche repräsentiert, hier sind sie begangen worden. Die Wollust hat ihren eigenen Ort, wie auch der Geiz und beide haben dementsprechende Protagonisten.


    Störend hat auf mich nur eine falsche Fährte gewirkt, da ich mir von der Auflösung mehr versprochen hätte, sie allerdings im hinteren Teil des Buches versiegt und nicht befriedigend beendet wird. Des Weiteren hätte Gerritsen die moralischen Konsequenzen und die Verbindungen zur Wirtschaft und Politik mehr herausstellen können.


    Durch den mitreißenden Stil und die präzisen Formulierungen lässt sich der Thriller leicht und schnell lesen, ein unterhaltsames Lesevergnügen mit dem richtigen Thrill und ein wenig Gänsehaut.




    ***Die Autorin***
    ******************


    Tess Gerritsen wurde in San Diego, Kalifornien geboren. Nach dem Studium der Medizin in Stanford und San Franciso arbeitet sie als Internistin in Honolulu. Während ihrer Mutterschaftspause begann sie mit dem Schreiben, ihr erster Roman war ein Romantic Thriller. Den großen Durchbruch schaffte sie mit "Die Chirurgin".
    Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Camden, Maine. Ihre Hobbys sind Gartenarbeit und Musik, und ihren Beruf als Internistin hat sie aufgegeben um schreiben zu können.


    Werke:


    Einzelromane:
    • Peggy Sue Got Murdered (1994) --> Gute Nacht Peggy Sue (1999)
    • Harvest (1996) --> Kalte Herzen (1998)
    • Live Support (1997) --> Roter Engel (1999)
    • Bloodstream (1998) --> Trügerische Ruhe (1999)
    • Gravity (1999) --> In der Schwebe (2001)
    • Under The Knife (2000) --> Tödliche Spritzen im Doppelband Akte Weiss (2004)
    • Call After Midnight (2001) --> Angst um dich (?)


    Jane Rizzoli-Serie:
    • The Surgeon (2001) --> Die Chirurgin (2002)
    • The Apprentice (2002) --> Der Meister (2003)
    • The Sinner (2003) --> Todsünde (2004)
    • Body Double (2004) --> Schwesternmord (2004)
    • Vanish (2005)


    Tavistock-Serie:
    • In Their Footsteps (1994) --> Verrat in Paris (2005)
    • Thief Of Hearts (1995) --> (Ein Dieb und Gentleman?)



    ***Empfehlung***
    ********************


    Eingeschränkt wegen Pathologie und den Details während der Obduktion. Ansonsten: Grundsolider, spannender Thriller, den man in einer Nacht verschlingen kann.


    ***Systemempfehlung***
    ****************************


    • Karin Slaughter
    • Jilliane Hoffman "Cupido"



    ***Hard Facts***
    ******************


    Titel: "Todsünde"
    Originaltitel: "The Sinner"
    Autor: Tess Gerritsen
    Übersetzer: Andreas Jäger
    Verlag: Limes
    ISBN 3442364590
    Seiten: 411 Seiten
    Genre: Medical-Thriller
    Wann und Wo: Heutiges Amerika, Weihnachtszeit


    ***Links***
    ************
    http://www.tessgerritsen.com/
    http://www.randomhouse.de/author/author.jsp?per=57418
    http://www.randomhouse.de/dynamicspecials/tess_gerritsen/


    Bewertung: 5ratten

  • Also habe das Buch auch gelesen ,denke das sie schon besser war. Allerdings muss ich auch sagen das man etwas abstumpft wenn man immer nur dieselben Autoren hat. Das Buch ist an sich nicht schlecht aber der absolute brüller auch nicht. Da fande ich "Trügerische Ruhe" von ihr besser. :smile:


    Meine Bewertung: 3ratten

  • Ich hab auch ein Buch von Tess Gerritsen gelesen und fand das auch ganz gut. Ich stehe nur gerad auf dem Schlauch. War es "Die Chirurgin" oder "Der Meister"? Mmh. Am Anfang haben die eine Leiche, die aus einem Flugzeug gen Erde geplumst und unsanft auf dem Asphalt aufgekommen ist... Ich glaube, es war "Der Meister". Ich wollte mir auch noch einmal ein Buch von ihr vornehmen, steht bei mir auf dem SUB-Stapel der noch zu kaufenden Bücher :zwinker:

    Man kann vielem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Oscar Wilde

  • du hast das buch "der meister" von tess gerritsen gelesen, dass ist der zweite band der reihe.
    1. die chirurgin
    2. der meister
    3. todsünde
    4. schwesternmord

  • Ich habe jetzt nach einer längeren Pause auch in der "Reihe" weitergelesen und muss sagen, dass mir Todsünde wieder richtig gut gefallen hat. Die Chirurgin und Der Meister habe ich ziemlich dicht hintereinander gelesen und habe danach befürchtet, dass es im gleichen Stil weitergeht, aber es war dann doch ein ganz anderes Thema hier in Todsünde. Mal kein psychopathischer Serienmörder und was das Beste war, Jane, die Polizistin hat mich diesmal gar nicht genervt mit ihrem "Frauen müssen sich gegen die Männer behaupten" Aber sie hatte in diesem Buch auch etwas andere Sorgen :breitgrins:
    Insgesamt war die Geschichte sehr spannend und flüssig zu lesen, an zwei Abenden hatte ich sie durch. Bis kurz vor Schluss war mir der Täter unbekannt, so dass man gut miträtseln mitfiebern konnte.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    „Todsünde“ ist der dritte Fall von Detective Jane Rizzoli und der Pathologin Maura Isles und da ich die beiden vorigen Bände der Reihe als gut gemachte Vertreter ihres Genres kennen gelernt habe, habe ich nicht gezögert als die „Todsünde“ meinen Weg kreuzte. Diesmal liegt das Augenmerk allerdings etwas stärker als bei den bisherigen Bänden auf der Gerichtsmedizinerin.


    Eine junge Nonne wird erschlagen in der Kapelle ihres Klosters aufgefunden. Ein brisanter Fall, vor allem nach der Entdeckung die Maura Isles während der Obduktion macht. Der zweite Fall der sie stark beschäftigt, ist eine verstümmelte Leiche deren Identifizierung unmöglich scheint, bis sich herausstellt, das die Verstümmelungen nicht grundlos sind und auch nicht einfach nur die Identität der Toten verschleiern sollen. Die Rückkehr ihres Exmannes, der für eine Gesundheitsorganisation arbeitet, die sich in 3. Welt-Ländern engagiert, macht das Leben für Maura nicht gerade leichter. Aber auch Detective Rizzoli hat ihre ganz privaten Schwierigkeiten. Die im vorigen Band aufgebaute Beziehung zum FBI-Agenten Dean ist praktisch nicht mehr vorhanden und die daraus entstandene Schwangerschaft passt überhaupt nicht in ihre Lebensplanung.


    Die Krimihandlung wirkte diesmal leider nur wie ein Hintergrund vor dem die Autorin die unterschiedlichen Beziehungsprobleme der beiden Hauptfiguren ausbreiten konnte. Aus den Morden hätte man deutlich mehr machen können, meiner Meinung nach sollten bei so einem Krimi oder Thriller doch die Ermittlungen die Hauptsache sein und nicht nur schmückendes Beiwerk. Beide Ermittlerinnen haben zudem eigentlich das gleiche Problem, nur in unterschiedlichen Ausprägungen. Ihr Privatleben leidet nicht nur unter der zeitlichen und emotionalen Belastung ihres Berufes, sondern auch darunter, dass beide unter allen Umständen und allen Menschen gegenüber das Bild der starken, unabhängigen Frau, die sich von Gefühlen nicht beeindrucken lässt, aufrecht erhalten wollen. Wenn in einem normalen Thriller das Verhältnis Krimihandlung zu Beziehungsleben der Protagonistinnen genauso stark in die Beziehungsrichtung verschoben ist wie bei einem Romantic Suspense, ist da meiner Meinung nach etwas falsch gelaufen, vor allem da bei „Todsünde“ nichts von der Leichtigkeit zu spüren war, die die romantischen Thriller im Allgemeinen zu einer angenehmen Lektüre machen.


    Die Auflösung des Falls fand ich außerdem nicht wirklich schlüssig, es fehlte mir eine deutliche Aufklärung der Hintergründe. Insgesamt bin ich nicht so recht zufrieden mit diesem Buch, ich hatte mir mehr davon versprochen, die ersten Bände habe ich jedenfalls positiver in Erinnerung.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • An einem bitterkalten Wintertag wird die Gerichtsmedizinerin Maura Isles zu einem abgelegenen Frauenkloster gerufen. Zwei Nonnen wurden brutal erschlagen, der Täter konnte unerkannt entkommen. Eine der Nonnen war noch sehr jung – die erst zwanzigjährige Camille Maginnes stand kurz vor ihrem Ewigen Gelübde. Und sie hatte ein Geheimnis, wie Maura später bei der Autopsie feststellt.


    Wenig später wird in einem leerstehenden Restaurant eine verstümmelte Frauenleiche gefunden. Auch sie landet auf Mauras Autopsietisch und gibt ihr einige Rätsel auf.


    Zu diesem Zeitpunkt taucht auch noch Mauras Exmann wieder in ihrem Leben auf und scheint ganz auf Versöhnung aus zu sein. Was sie davon halten soll, weiß sie nicht so recht, und stürzt sich gemeinsam mit Jane Rizzoli von der Kriminalpolizei in die Ermittlungen.


    Für gewiefte Krimileser ist schnell klar, dass die Mordfälle irgendwie miteinander zu tun haben, aber das tut der Qualität dieses flott zu lesenden Gerichtsmedizinerkrimis keinen Abbruch, denn die Auflösung und die Zusammenhänge sind schlüssig, die Beschreibungen der Ermittlungsarbeiten authentisch und die Charaktere für einen Krimi ganz gut ausgearbeitet. Nur sollte man keine Angst vor medizinischen Fachbegriffen und detailliert-ekligen Autopsieschilderungen haben. Für alle anderen Krimileser eine Empfehlung.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Von Tess Gerritsen nehme ich gerne hin und wieder ein Buch zur Hand im Wissen, dass ich gut unterhalten werde. Aus der Reihe um Detective Jane Rizzoli ist dies der dritte Teil und vielleicht nicht ganz so atemlos spannend wie seine Vorgänger, aber dennoch ein guter, solider Krimi und auf seine Weise trotzdem ein Pageturner, den ich innerhalb von zwei Tagen weggeschnurpst habe. Ich mochte, dass die Geschichte sich in einem Kloster abspielt, dazu passt auch sehr gut die Atmosphäre des winterlich verschneiten Bostons. Außerdem spielt auch hier wieder das Privatleben der Ermittler eine nicht ganz unentscheidende Rolle, was ich durchaus nicht negativ empfunden habe, da die Gefühlswelten der beiden Frauen, Jane und Maura, sehr einfühlsam und authentisch rübergebracht werden.


    4ratten

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

  • Hallo!


    Todsünde ist der zweite Krimi, den ich von Tess Gerritsen lese. Anders als bei Die Chirurgin stören mich die dort bemängelnden Klischees hier überhaupt nicht. Die Ermittlerin und die Pathologin sind so unterschiedlich wie zwei "Kolleginnen" kaum sein können. Aber gerade das macht den Reiz dieses Buch s für mich aus, weil die Geschichte aus zwei so unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt wird. Ich fand die Geschichte spannend, wenn ab einem Punkt auch ein bisschen vorhersehbar. Besonders die Kälte in Boston hat gut zur Atmosphäre gepasst. Bestimmt nicht mein letzter Krimi von Tess Gerritsen.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich muss die Rizzoli Reihe dringend mal wieder weiterlesen. Irgendwie haben bei mir diese leidigen TV Umsetzungen (nicht dass sie schlecht sind!!) von Buchserien scheinbar zur Folge, dass ich mich von den Büchern entferne. Genauso bei Kathy Reichs und den Tempe Brennan Romanen. Dabei kann man sich ja eigentlich beides parallel geben, denn in beiden Fällen sind die Adaptionen ja recht losgelöst von den Büchern.

    In jedem Buch verliebe ich mich aufs Neue und finde mich in seinen Figuren wieder. Das Spektrum der Menschen, in die man sich verlieben könnte, ist unendlich, und das ist auch das Schöne am Lesen.<br />(Claus Peymann)

  • Hatte das März Anfang März ja gelesen und komme nun erst dazu, meinen Beitrag dazu zu schreiben - Schande über mein Haupt. :breitgrins:


    Habe mich seit letztem November zu einer Tess-Gerritsen-Liebhaberin entwickelt und jedes zweite Buch (oder fast), was ich lese, ist eines von ihr.
    Todsünde hat mir ausgesprochen gut gefallen. Spannend war alleine schon der Ort des Verbrechens: ein Kloster. Darüber hinaus finde ich die Freundschaft von Dr. Isles und Jane Rizzoli immer wieder schön. Obwohl die beiden Frauen sehr unterschiedlich sind, stehen sie sich dennoch nahe. In diesem Buch wollen beide Geheimnisse voreinander verheimlichen, was allerdings nicht besonders gut gelingt.
    Beide haben mit ihren privaten Problemen und Sorgen zu kämpfen, was auch einer der Gründe ist, weswegen Rizzoli mir wieder sympathischer wurde. In dem ersten Band wirkte sie kühl und unnahbar, inzwischen wird deutlich, dass sogar sie Gefühle hat.
    Der Fall an sich ist nicht herausragend (trotz des Klosters), trotzdem fand ich die Aufklärung spannend und einige Details waren wirklich schrecklich.


    Tess Gerritsen hat mich wieder einmal nicht enttäuscht und dafür gibt es: 4ratten

  • Meine Meinung:
    Eigentlich wollte ich nur mal sehen welche Unterschiede es zur Serie Rizzoli und Isles gibt und jetzt befinde ich mich mitten in einem Lesemarathon der Buchreihe, wobei ich "Die Chirurgin" als Hörbuch hatte.
    Gleich zu Anfang hat mich die winterliche Atmosphäre stark angezogen, ich hatte gleich das Gefühl mitten in der Handlung zu stecken. Vor allem Maura Isles mag ich sehr, sie wächst mir immer mehr ans Herz. Daher hat es mir auch gefallen das sie hier einen gleichstarken Part eingenommen hat wie Jane Rizzoli. Ich habe mich sogar richtig darauf gefreut wenn gerade einmal wieder Jane an der Reihe war.
    Der Fall selbst nimmt einige schöne Wendungen an. Einzig die etwas hastige Einbindung einiger Fakten gegen Ende war für mich eher unglaubwürdig.


    Ansonsten war es genau das Richtige Maß an einem erschütternden Fall und Fakten die so auch wirklich passieren können. Im Spoiler hab ich zwar ein bissl viel gemeckert, aber irgendwie hat es Tess Gerritsen geschafft mich trotzdem zu begeistern. Sie hat so eine Art zu schreiben die mir einfach liegt. Deshalb gibt es von mir:


    4ratten

  • Meine Meinung
    Die Story fand ich einigermaßen spannend. Besonders gut und originell fand ich das Motiv für die Morde und wie man nach und nach dahinter kam. Man wusste irgendwie was passiert sein könnte, aber nicht, wie es dazu kam - eins nach dem anderen setzten sich die Puzzleteile zusammen.


    Insgesamt war die persönliche Entwicklung von Rizzoli und Isles sehr interessant, aber sie dominierte fast schon die Geschichte, das fand ich ein bisschen schade - zu viele Informationen für diesen einen Band. Und so ein bisschen stört es mich, dass Polizisten (und vielleicht auch Pathologen) immer Menschen mit emotionalen oder Beziehungsproblemen sein müssen.


    Die Geschichte mit Pater Brophy fand ich etwas befremdlich - ich konnte ihn nicht einschätzen. Aber, wie ich in den Vorkommentaren gelesen habe, scheint er in einem späteren Buch wieder aufzutauchen, dann passt das wieder.


    Von mir 7/10 Punkten

    Liebe Grüße<br />Junifee