Christopher Moore - Ein todsicherer Job

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    Klappentext:


    Charlie Ashers Welt ist perfekt, bis seine Frau Rachel bei der Geburt ihres ersten Kindes stirbt. Über Nacht ist Charlie nicht nur Vater, sondern auch Witwer. Und darüber scheint er den Verstand zu verlieren - anders kann er sich das Wesen in Minzgrün nicht erklären, das ihm immer wieder erscheint. Dann fallen auch noch wildfremde Menschen tot vor ihm um, und es stellt sich heraus, dass Charlie von ganz oben eine neue Aufgabe zugewiesen bekommen hat: Seelen einzufangen und sicher ins Jenseits zu befördern. Ein todsicherer Job, aber trotzdem sieht Charlie nicht ein, warum ausgerechnet er ihn erledigen soll. Trotzig fordert er den Tod heraus...


    Meine Meinung:


    Der Klappentext ist etwas irreführend. Grundsätzlich stimmt er zwar, aber ein paar Details sind im Buch doch anders. Charlie fordert den Tod nicht heraus, weil er den Job nicht erledigen will. Er ist anfangs einfach überfordert mit allem. Plötzlich stirbt seine Frau, der Mittelpunkt seines Lebens. Er muss sich um seine Tochter kümmern, sein Leben wieder auf die Reihe bekommen und bekommt dazu diesen doch etwas merkwürdigen Job. Seine Probleme mit dem neuen Job führen zu unerwarteten Ereignissen, die nicht nur ihn betreffen. Er hat alle Hände voll zu tun, um wieder alles in Ordnung zu bringen.


    Christopher Moore beweist mal wieder seinen ganz eigenen Humor, seine Charaktere sind einfach fabelhaft. "Wie Bär" wird wohl in meinen Sprachschatz wandern, so oft wie ich es gerade lesen durfte. Seine Vergleiche sind einfach unvergleichlich, wer schon mal ein Buch von ihm gelesen hat, weiß was ich meine. Wer das noch nicht getan hat, dem kann man nur raten es nachzuholen. Beschreiben kann man diesen Humor einfach nicht.
    Neben dem typischen Humor bietet dieses Buch aber auch viel zum nachdenken. Über den Tod, die Seele und ebenso das Leben. Er hat, ähnlich wie in "Die Bibel nach Biff" verschiedene Religionen in der Geschichte untergebracht, ihr Verständnis und ihren Umgang mit dem Tod beschrieben.


    Es ist auf jeden Fall eines der Bücher, die mich noch ein Weilchen in Gedanken begleiten werden.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Mein Liebster hat das Buch zu Weihnachten bekommen. Nach Deiner Rezi kann ich es gar nicht erwarten, daß er es ausgelesen hat - dann landet es nämlich auf meinem SuB :breitgrins:

    viele Grüße<br />Tirah

  • Oh schön, daß es Dir gefallen hat! Das Buch gehört zu meiner Liste für den SUB-Wettbewerb - könnte mir vorstellen, es zuerst zu lesen! :winken:

    Viele Grüße<br />Liz

  • So... und es ist tatsächlich mein erstes SUB-Wettbewerbsbuch geworden :klatschen:


    Meine Meinung:


    Schon alleine das Cover hat mich sehr angesprochen: Dieser Totenschädel mit Schleifchen – einfach cool! Und genauso abgedreht ist das ganze Buch. Ich habe sehr oft lachen müssen über die teilweise staubtrockene Sprache und die schrägen Dialoge – es fängt schon lustig an, wie Charlie Asher die Zehen und Finger seiner neugeborenen Tochter zählt und jedes Mal auf 21 kommt.


    Charlie ist ein liebenswertes „Betamännchen“ (auch wenn ich immer „Bethmännchen“ gelesen habe – sorry, komme aus Frankfurt :clown:) und ein skurriler, aber liebenswerter Typ, der mit Hilfe seiner Schwester Jane und einer russischen und einer chinesischen Haushälterin seine kleine Tochter aufzieht. Und nebenher für den Tod Seelenschiffchen abholt.


    Man lernt im Verlauf der Geschichte die seltsamsten Typen kennen, so zum Beispiel die sogenannten „Gullyhexen“ (Charlies Gegenspielerinnen: Totengöttinnen, die die Macht übernehmen wollen), einige andere Totenboten wie Minty Fresh, zwei „irische Höllenhunde“ mit Namen Alvin und Mohammed, die Charlies Tochter beschützen, den Kaiser von San Francisco, die Hörnchenmenschen und diverse andere Gestalten.


    Anfangs mag das ganze ein wenig verwirrend sein, aber da muß man einfach weiterlesen, um hinter den Sinn des ganzen zu kommen, erst am Ende klärt sich wirklich alles auf.


    Auch wenn das Buch überwiegend lustig ist, so wird es doch nie albern – im Gegenteil. Es ist gleichzeitig humorvoll und warmherzig, man schließt Charlie Asher recht bald ins Herz, weil er so wunderbar normal, eben kein Superheld ist. Der Schluß allerdings hat mich ein wenig geschockt oder vielmehr unvorbereitet erwischt (aber im Epilog wurde dann alles aufgeklärt…).


    Am Ende erfährt man übrigens auch ein wenig mehr über die Hintergründe, z. B. auch über Christopher Moores eigene Erfahrungen mit Hospizmitarbeitern und daß der Tod seiner eigenen Mutter sehr viel in die Geschichte mit hineinspielt. „Ein todsicherer Job“ ist also sehr viel mehr als nur ein lustiger Schmöker – ähnlich wie in „Die Bibel nach Biff“ gibt’s einiges zum Nachdenken – aber auf nette und unterhaltsame Art verpackt.


    Eindeutige fünf Ratten von mir!


    5ratten

    Viele Grüße<br />Liz

  • Nachdem mein Liebster begeistert von dem Buch war, habe ich es auch gelesen und muß sagen: es hat sich gelohnt!
    Schon nach wenigen Seiten fand ich dieses Buch schöner als die Bibel nach Biff vom selben Autor und ich habe verstanden, warum meinem Liebsten das Buch so gut gefallen hat.
    Der Anfang hat mich allerdings rappelig gemacht: einen Ehemann wie Charlie hätte ich auch aus dem Kreißsaal werfen lassen! :lachen:
    Die Geschichte und vor allem die Charaktere sind durch und durch komisch und manchmal muß man beim Lesen einfach laut herauslachen. Charlie hat Schwierigkeiten, seinen neuen Job zu akzeptieren, als er sich aber erst einmal damit abgefunden hat, stolpert er von einer Kalamität in die nächste. Und daß die Haustiere seiner Tochter gleich reihenweise sterben, macht es nicht gerade besser. Der Mann im grünen Anzug (der übrigens Minty Fresh heißt :breitgrins: ) ist leider keine große Hilfe und so versucht Charlie allein herauszufinden, was genau eigentlich vor sich geht - so ziemlich das erste, was er allerdings herausfindet, ist, daß er selbst keineswegs unsterblich ist…
    Ein urkomisches Buch mit abgedrehten Charakteren und überraschenden Wendungen, lediglich das Ende war nicht so ganz nach meinem Geschmack.


    Von mir:
    5ratten

    viele Grüße<br />Tirah

  • Habe, nachdem ich vor einer halben Ewigkeit "Die Bibel nach Biff" gelesen habe und jetzt noch darüber schwärme, von einem Moore-Fan Freund dieses Buch in die Hand gedrückt bekommen.
    Natürlich habe ich mich gleich darüber hergemacht, und muss sagen, ich bin beeindruckt.
    Ich habe Charlie Asher wirklich ins Herz geschlossen, wie auch alle anderen Charaktere, aber am allerliebsten war mir ganz eindeutig seine Tochter Sophie.
    Niemand hat so einen tollen (wirklich unbeschreiblichen) Humor wie Christopher Moore. Meinen VorschreiberInnen muss ich Recht geben: Obwohl sehr oft witzig (die Leute im Zug haben mich schon sehr komisch angesehen, als ich in die Stille hinein viel zu oft lachen musste), regt das Buch auch zum Nachdenken an, und lässt einen nach einigen Kapiteln auch oft nachdenklich zurück, da nie wirklich alle Fragen beantwortet werden.
    Meiner Meinung nach war auch das Ende gut, denn


    Ich vergebe auch 5 Ratten


    5ratten


    lg, Callista

    :leserin: Lenz: Der Hofmeister<br />:leserin: Bronte: Sturmhöhe

  • "Ein todsicherer Job" - eins der witzigsten und schrägsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.


    Geniale Charaktere, die nicht wirklich und doch total zusammenpassen und auf Ihre eigene Art harmonieren ;o)

  • Christopher Moore – Ein todsicherer Job


    Amazon sagt: Charlie Ashers Welt ist perfekt, bis seine Frau Rachel bei der Geburt ihres ersten Kindes stirbt. Über Nacht ist Charlie nicht nur Vater, sondern auch Witwer. Und darüber scheint er den Verstand zu verlieren - anders kann er sich das Wesen in Minzgrün nicht erklären, das ihm immer wieder erscheint. Dann fallen auch noch wildfremde Menschen tot vor ihm um, und es stellt sich heraus, dass Charlie von ganz oben eine neue Aufgabe zugewiesen bekommen hat: Seelen einzufangen und sicher ins Jenseits zu befördern. Ein todsicherer Job, aber trotzdem nichts für Charlie ...


    Das stimmt vielleicht nicht ganz, denn Charlies Job besteht nicht zwingend darin Seelen ins Jenseits zu befördern, sondern ihnen einen neuen Besitzer zu beschaffen, jedoch ist diese Inhaltsbeschreibung doch schon ganz zutreffend. Charlie, die Hauptperson des Buches, wird durch einen harten Schicksalsschlag plötzlich Vater, Witwer und Totenbote auf einen Schlag. Für ihn, seines Zeichens Betamännchen, eine schwierige Aufgabe, zumal die Gullyhexen es ihm ziemlich schwer machen.


    Meiner Meinung ist das Buch zu empfehlen als seichte Unterhaltung: skurril, fantasievoll und immer wieder für eine witzige Überraschung gut. Obwohl es an den Bestseller „Die Bibel nach Biff“ leider nicht heran kam (mir fehlten diese mega Lachbomben, die Christopher Moore sonst so gut in seinen Büchern verstecken konnte), aber das macht das Buch nicht unbedingt schlechter und erst gar nicht weniger empfehlenswert.


    Moore scheint ein Talent dafür zu haben, Witziges mit Traurigem gut zu kombinieren und gleichzeitig noch unvorhersehbar sein. Die ausgearbeiteten, besonderen Charaktere Moores (wie z.B. Lily, Charlie, Ray und Co) geben dem Buch den letzten Pfiff.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich liebe es! Hier meine Meinung:


    Charlie Asher muss auf die harte Tour lernen, wie nah Freud und Leid beieinander liegen. Er fährt ins Krankenhaus, um seine neugeborene Tochter zu besuchen, doch als er das Zimmer seiner Frau Rachel betritt, sieht er, wie eine gänzlich in mintgrün gekleidete Gestalt sich über sie beugt. Kurz darauf ist Rachel tot.


    Charlie befindet sich im Gefühlschaos. Er muss sich um seine kleine, zuckersüße Tochter kümmern, den Tod seiner Frau, an der er wirklich sehr hing, verkraften und gleichzeitig seinen Trödelladen weiterführen. Wie es der Zufall so will, tötet er nebenher auch noch zwei Menschen. Zumindest glaubt er das. Er macht sich auf die Suche nach Antworten und stöbert dabei den Mann in Mintgrün auf. Der Plattenhändler erklärt Charlie das Wesen ihrer Jobs:


    Die beiden sind zwei der zahlreichen Gehilfen des Todes. Sie tauchen auf, wenn Menschen sterben und müssen dafür sorgen, die sogenannten „Seelenschiffchen“, Gegenstände, an denen den Verstorbenen viel lag, an neue Besitzer zu bringen. Sie sind also wie Boten und nicht für den Tod ihrer „Klienten“ verantwortlich. Doch nicht nur die Seelenboten sind auf der Suche nach den Seelenschiffchen, sondern auch die Wesen, die unter der Stadt leben.


    Wenn es ihnen gelingt, die Seelenschiffchen an sich zu reißen, wird ihre Macht stärker und sie können sich aus der Unterwelt vorwagen. Weil Charlie seinen neuen Job anfangs nicht besonders ernst nimmt, werden die Gullyhexen, wie Charlie die Wesen nennt, immer mächtiger.


    Auch in Erziehungsfragen ist Charlie leicht überfordert. Seine kleine Tochter hat herausgefunden, dass sie Menschen und Tiere töten kann, indem sie darauf zeigt und „Mietzi“ sagt. Die beiden riesigen Höllenhunde, die plötzlich aufgetaucht sind und die Kleine beschützen, erweisen sich als resistent gegen alle Mordversuche durch Charlie und schlussendlich doch als wahrer Segen.


    „Ein todsicherer Job“ ist eines der witzigsten Bücher der letzten Jahre. Moore versteht es, durch eine total abgedrehte Welt zu führen, mit Charakteren, die man einfach lieben muss. Vom Höllenhund bis zu den beiden Babysittern oder seinen Angestellten im Trödelladen – man schließt die Figuren ins Herz, lebt mit ihnen und leidet mit ihnen.


    Besonders der schüchterne und überforderte Charlie, der sogar kleine Allmachtsphantasien hegt, vereint einige Aspekte des durchschnittlichen Lesers und macht ihn so zu einem Teil des Geschehens.


    Neben dem vordergründigen situationskomischen Aspekten sind es auch der Sprachwitz und der teilweise hintergründige Humor, die das Buch zu einem absoluten Must-Read für alle Fans des etwas dunkleren spaßigen Genres machen. Ein intelligent konstruiertes Highlight mit viel Action, Tränen der Freude und des Leids und einer gehörigen Portion Respektlosigkeit. Top!
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    Taschenbuch: 480 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: 1 (13. November 2006)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442542251
    ISBN-13: 978-3442542253


    5ratten


  • Ich liebe es!


    Das trifft meine Meinung absolut!


    Es gab mal wieder viele absurde und urkomische Situationen. Oft habe ich in der Bahn gesessen und habe mir gedacht, diese Passage musst du dir notieren um sie wiederzugeben, damit auch andere sich darüber schlapp lachen können. Aber dann habe ich doch lieber weitergelesen, weil mich das Buch einfach so sehr gefesselt hat. Außerdem wären es sowieso viel zu viele Stellen geworden, besser man liest direkt das ganze Buch!


    Besonders gefreut hat mich, dass ich eine Person aus einem anderen Buch wiedergetroffen habe. Minty Fresh! Er kommt auch schon in Blues für Vollmond und Kojote vor. Daher weiß ich auch, warum er so einen Zahnpastanamen hat. :zaehneputzen:


    Etwas irritiert hat mich die Zeitspanne, in der alles geschehen ist. Es zieht sich über mehrere Jahre, wahrscheinlich damit Sophie die Zeit hat zu wachsen und vorallem sprechen zu lernen, aber ich hatte immer das Gefühl, dass sich alles innerhalb weniger Monate abspielt. Aber das hat mich beim Lesen der Geschichte kaum gestört.



    "Wie Bär" wird wohl in meinen Sprachschatz wandern, so oft wie ich es gerade lesen durfte.


    Das Gefühl habe ich auch. Ich bin jetzt schon gespannt auf die irritierten Gesichtsausdrücke meiner Mitmenschen, wenn mir "wie Bär" rausrutscht. :breitgrins:


    Mittlerweile habe ich schon mehrere Bücher von Christopher Moore gelesen und das hier hat es mir besonders angetan. Es ist für mich bisher sein Bestes! Die Story ist einfach unglaublich gut umgesetzt und das Buchcover passt zusätzlich auch noch super zum Buch!


    5ratten :tipp: