Yann Apperry - Das Zufällige Leben des Homer Idlewilde

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.809 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.

  • Ich habe nun mein erstes Lesehiglight des Jahres gelesen. :tipp:


    Klappentext:
    Homer Ildewilde, junger Vagbund und naiver Philosoph, Träumer, Witzbold, Naturmensch und ständig auf der Flucht vor dem Sheriff- in einem kleinen Nest im Norden Kaliforniens. Er liebt das Müßigsein und die Freiheit. Aber er ist auch verrückt nach den Brüsten von Ophelia, der feurigen kleinen Hure im Bordell von Farrago. Pech für sein Bedürfnis nach Unabhängigkeit ist nur, dass Ophelia mit den funkelnden Sommersprossen ihn liebt und um jeden Preis haben will - ganz.
    Far away, long ago - es verläuft alles etwas ruhiger in Farrago als sonst in der Welt, wo amerikanische Astronauten den Mond betreten und der Vietnamkrieg seinem Ende entgegengeht. Doch seit Homer in einer Nacht beim Fall einer Sternschnupppe den Wunsch ausgesprochen hat, sein Leben möchte aus der Bedeutungslosigkeit herausgelangen und ein Schicksal finden, überschlagen sich die Ereignisse, bei denen sein Witz, seine Güte und manch haarsträubende Zufälle ihn mal zum Schrecken, mal zum Helden von Farrago machen.
    Eine Odyssee der ganz eigenen Art, ein Buch voll turulenter, tragischer, ungeheuer komischer und immer sehr bewegender Geschichten. An deren Ende der "müßige" und "wilde" Homer zu einem Menschen gereift ist, der sich sogar in das Joch der Liebe spannen läßt.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte erzählt von wahrer Freundschaft, Liebe und den Tücken des Lebens, ohne je kitschig werden. Ganz im Gegenteil, Homer erzählt dies in einer gefühlvollen, erfrischenden und gleichzeitig einfältigen Art.
    Besonders schön fand ich, dass Homer eigentlich ein Taugenichts ist, der sich in den Tag hineintreiben lässt und trotzdem eine kostbare Gabe hat - die des Zuhörens und zwischen den Zeilen lesens...
    So erzählt Homer die Geschichten und Erlebnisse mit seinen Freunden Fausto, Duke, Ilijah, Reverend Poach und natürlich Ophelia.


    Mich hat diese Geschichte sehr bewegt. Ich musste mehrmals das Buch zur Seite legen und über das Geschriebene nachdenken. Ich hab mir so viel Zeit wie möglich gelassen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, in Farrago zu stehen und die Geschichte zu erleben. Obwohl Homer als einfältig und naiv gilt, bekommt man mit der Zeit das Gefühl, dass Homer eigentlich derjenige ist, der am meisten aus der Geschichte gelernt und begriffen hat. Er ist liebevoll zu seinen Gedanken und witzig zugleich, er lässt den Leser mitfiebern und überrascht ihn immer wieder mit Wendungen, die er zwar vorher ankündigt, aber trotzdem noch überraschen.
    Insgesamt ist dieses Buch wohl eines meiner Lieblingsbücher und ich kann es jedem ans Herz legen, der sensibel genug ist, die feinen Worte zu erfassen.


    Meine Wertung:


    5ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Hallo ihr alle,


    etwas länger hat die Lektüre aufgrund akuten Zeitmangels schon gedauert.
    Heute konnte ich endlich die letzten Seiten lesen.


    Das zufällige Leben des Homer Idlewilde


    Homer ist ein (klassischer) Verlierer: er ist Waise, lebt ohne Dach über den Kopf in zerschlissenen Kleidern in Farrago und weiß selbst nicht so richtig, wie er immer wieder in für ihn unangenehme Situationen schlittert.
    Seine Tage verbringt er durch die Wälder streifend und mit seinen guten Freunden, dem waisen Lebensmittelhändler Fausto und dem Querkopf Elijah.
    Leise und doch kraftvoll beginnt die verrückte Geschichte, die davon handelt, wie das Leben zu einem Schicksal, einer wahren, erzählbaren Geschichte wird. In Farrago hat jeder eine Geschichte zu erzählen. Und so erfährt der Leser im zügigen Tempo, wie die skurrilen Charaktere ihr bisheriges Leben bestritten. Gleichzeitig macht sich Homer auf dem Weg zu Liebe, Freundschaft und einem eigenen Schicksal....


    Fazit: Ein Wohlfühlbuch, gespickt mit absonderlichen Begebenheiten, klugen Sätzen zum Festhalten und unterhaltsamen Persönlichkeiten.
    Eine Ratte muss ich abziehen: manche Wendungen scheinen etwas konstruiert, einige Handlungsstränge zu abstrakt. Trotz allem bleibt gute Unterhaltung in schöner Sprache.


    4ratten


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    Liebe Grüße
    Lu

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Hui, wie schön: Du hast dran gedacht! :klatschen:
    Dankeschön für Deine Rezension, Murmelaugenfrau! Und ich verrate Dir hiermit, dass das Buch im SUB weit nach oben gerutscht ist... :jakka:
    Ein Wohlfühlbuch mit skurrilen Menschen; das hört sich verdammt gut an.


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo dubh,
    ja, es lohnt sich wirklich. Der Anfang wird sich ein klein wenig ziehen - aber das ist ja meistens so: man muss sich erst an Charaktere und Geschichte gewöhnen bzw. den Einstieg finden.
    Das Buch ist auch nicht zu sehr schwer, um es an heißen Tagen zu lesen. :sonne:
    Wenn Du es gelesen hast, würd ich mich über eine Rückmeldung freuen. :)
    Liebe Grüße
    Lu

  • Huhu,


    so, jetzt muss ich das Thema mal wieder hochholen (und habe nebenbei zwei gleiche Themen zusammengeführt). Ich lese das Buch gerade, weil es sich um das aktuelle Wunschrezensionsbuch der letzten Literaturschock-Umfrage handelt.


    ja, es lohnt sich wirklich. Der Anfang wird sich ein klein wenig ziehen - aber das ist ja meistens so: man muss sich erst an Charaktere und Geschichte gewöhnen bzw. den Einstieg finden.


    Mir ist gerade ein Stein vom Herzen gefallen, als ich das gelesen habe! Der Anfang zieeeeht sich nämlich so sehr, dass ich mit großer Unlust an das Buch gehe. Aber es scheint sich ja zu bessern.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.